Grundäberzeugungen der Rastafaribewegungen

Grundüberzeugungen
der Rastafaribewegung

In den dreißiger
Jahren formte sich auf Jamaika eine Gemeinschaft, die der Überzeugung
war, der 1930 in Äthiopien zum Kaiser gekrönte Ras Tafari Makkonen
sei der lebende Gott auf Erden. Auf diesen Mann hin nannten sie sich Rastafaris,
Rastas oder ähnlich. Sie führen ihre Geschichte zurück auf
den israelischen Stamm Juda, König David, König Salomon und sehen
sich als die wahren Israeliten, das biblische Volk Gottes.

Zwar mit gleichen Grundgedanken,
aber verschiedenen Einstellungen sind die Rastas keine einheitliche Gruppe,
sondern viele kleine Grüppchen, die sich in den 40er Jahren überwiegend
aus den größeren Städten in die jamaikanischen Berge zurückziehen.
Die vorherrschende Meinung war, Rastas sollten unter Rastas leben und das
in der Natur, fernab von Ungläubigen und dem Dreck, der Hektik und
der Härte (Kriminalität etc.) der großen Städte. 

Es bildeten sich verschiedene
Rasta-Kommunen, die teils Organisationen, Sekten und Kirchen gründeten,
wie z.B. die “Rastafarian Brethen United Front” oder die “United Curch
of Rastafari”. Einige gründeten die Zeitung “Rasta-Voice”, andere
ernannten sich selbst zu Sprechern der Bewegung und wieder andere lehnten
das Gründen von Organisationen gänzlich ab. Auch wenn die Rastas
überwiegend unter sich lebten, ist anhand von verschiedenen Sprechern
und Veröffentlichungen immer wieder deutlich der Versuch zu erkennen,
sich mit “Nicht-Rastas” zu verständigen, bzw. ihnen die eigene Einstellung
zu erklären; zum einen mit der Überzeugung, jeder müsse
von dieser Einstellung hören, zu anderen, damit die polizeiliche Gewalt,
der die Rastas jahrelang ausgesetzt waren, ein Ende findet, wenn die Öffentlichkeit
die Rastas besser kennt und versteht.


 

1960 wurde auf
Bitten von Rasta-Sprechern von der Kingstoner Universität eine Untersuchung
über die “Organisation und Ziele der Bewegung” durchgeführt.


Der Soziologe George E.
Simpson zählt 1953 allein in Kingston 12 bis 15 Rasta-Gruppen mit
jeweils 25 bis 150 Mitgliedern 1960 spricht die “Manchester Guardian”-Zeitung
von 60.000,1965 der Soziologe Leonard F. Barrett von 70.000 Rastas. Genaue
Zahlen können nicht ermittelt werden, da es keine einheitliche Mitgliedschaft
in einer Organisation gibt und ein Mensch nur von sich aus Rasta werden
kann und nicht durch den Zutritt zu einer Gemeinde.


Aus den Untersuchungen der
Kingstoner Universität ergaben sich verschiedene Empfehlungen an die
Regierung von Jamaika; unter anderem die, daß die Öffentlichkeit
zur Kenntnis nehmen sollte, daß die große Mehrheit der Rastafari-Brüder
friedfertige Bürger sind, die willens sind, ein redliches Tagewerk
zu leisten. Dies sind zwei grundlegende Überzeugungen aller Rastas,
die auch in ihren Liedern besungen werden.

“I work in the mid-day sun,I
work till evening come


If you ain`t got nothing
to do,work


We got some work for you”

“Ich arbeite in der Mittagssonne,
bis der Abend kommt


Wenn du nichts zu tun hast,
arbeite


Wir haben Arbeit für
dich”

“Money isn`t religion,you
won`t get it for free


crime is not the solution,open
your eyes and see


 working is a thing
that you should love


 working is a thing
that everyone should love”

“Geld ist nicht Religion,
du kriegst es nicht umsonst


Verbrechen ist nicht die
Lösung, öffne deine Augen und sieh.


Arbeit ist etwas, das du
lieben solltest


 Arbeiten ist eine
Sache, die jeder lieben sollte”

Auch wenn es manchmal Menschen
gab und gibt, die sich als Rastas bezeichnen und Gewalt benutzen, sind
Rastas friedlich, lehnen Gewalt ab und sehen Arbeit als notwendig für
den Menschen, da ohne diese beiden Einstellungen keine Gemeinschaft auf
Dauer überleben kann und Rastas sind keine Eremiten, sondern sehen
die ganze Menschheit als eine Familie, die von zwei Menschen abstammt.


 

Adam und Eva, glauben die
Rastas, waren die ersten Menschen und ihre Kinder zeugten Kinder,die Kinder
zeugten, bis hin zur heutigen Weltbevölkerung.


Diese Bibelgeschichte ist
für Rastas Wahrheit, ebenso  alles andere, was in der Bibel geschrieben
steht. Sie ist Grundlage für viele Texte der Reggae-Musik, der bei
weitem bedeutendsten Ausdrucksform der Rasta-Bewegung, die sich in den
60er Jahren entwickelte. Mit ihr hatten und haben die Rastas etwas, um
die eigene Lebensfreude zu steigern und gleichzeitig die Möglichkeit,
immer mehr Menschen mit ihrer Botschaft zu erreichen. Denn es setzte sich
immer mehr der Gedanke durch, nicht nur zurückgezogen zu leben, sondern
Jamaika und dem Rest der Welt von ihrer Überzeugung zu erzählen,
da sie sich als Botschafter Gottes fühlen, des biblischen Gottes Jehova.
Der heute gebräuchliche Gottesname Jehova ist durch ein Mißverständnis
des Mittelalters vom ursprünglichen Namen Jahwe abgeleitet worden
und dieser wird vom hebräischen Zeitwort für “Sein” her gedeutet.
Laut der herkömmlichen Lexika sind die Herkunft und Bedeutung des
Namen umstritten, bzw. unbekannt. Jahwe heißt jedoch wahrscheinlich
ursprünglich “Er ist” oder “Er erweist sich”.

Rastas benutzen meistens
eine Kurzform des alten Namens: Jah, worunter die Rastas die Kraft des
Lebens, das Leben selbst, das Sein verstehen. Leben, das durch jeden Menschen,
jedes Tier und jede Pflanze fließt, all unsere Vorfahren und urzeitlichen
Pflanzen floß und als eine Art Energie bzw. Kraft schon immer lebendig
war.


 

Gott ist für Rastas
folglich in einem selber und um einen herum und nicht, wie es in vielen
Religionen und Sekten üblich ist, rein außerhalb des Menschen
als ein nicht näher definierbares Wesen das über die Menschheit
bestimmt, sondern, so sagen Rastas, göttliche Kraft ist in jedem Menschen.

MackaB, ein Reggae-Musiker,
singt:

“Them try tell me god is
up in a de sky


when I know he`s on earth
with I and I and I”

“Sie versuchen mir zu erzählen,daß
Gott im Himmel ist während ich weiß,er ist auf Erden mit ich
und ich und ich (mit mir und dir und dir)”

Bob Marley singt dazu in
“Get up,stand up”:


“Most people think great
god will come from the sky


take away everything and
make everybody feel high


but if you knew what life
is worth


 you would look for
yours on earth”


“Die meisten Menschen denken,der
große Gott wird vom Himmel kommen


alles wegnehmen und jedem
Hochgefühle geben


aber wenn du wüßtest,was
das Leben wert ist


 würdest du nach
deinem auf der Erde sehen”


 

Die Rastas sehen sich als
Teil von Gottes Schöpfung und Gott zu lieben heißt für
sie, seine gesamte Schöpfung zu lieben, sich selbst zu lieben, alle
Menschen zu lieben, ebenso alle Tiere, die Sonne und die Sterne.


Die Rastas sind davon überzeugt,
daß man jeden Menschen als Lebewesen lieben soll, sei es auch ein
Mörder oder Vergewaltiger, wie es in der Bibel z.B. im Neuen Testament
steht, wo Jesus sagt:

“Liebet eure Feinde und bittet
für die, die euch verfolgen…


Denn wenn ihr die liebt,
die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben?


Tun das nicht auch die Zöllner?”
(Matthäus 5,43)

Macka
B
^

Rastas sehen sich nicht nur
als Teil, sondern als Kopf der Schöpfung, als Könige auf Erden,
was häufig in den Namen von Reggae-Musikern wiederzufinden ist, so
gibt es z.B. King Tubby, Prince Jazzbo, King Stitt oder Yellowman`s Deutschlandtournee
im Dezember 1995 wurde unter dem Titel “The King is Back” veranstaltet.
Auch diese Einstellung findet sich in der Bibel wieder:

“…füllet die Erde
und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische…


und über alles Getier
das auf Erden kriecht.” (1.Mose 1,28)


 

Jeder Rasta sieht sich selbst
als ein Herrscher auf Erden, zusammen mit anderen Herrschern, die gemeinsam
die Erde regieren müssen. Er akzeptiert keine menschlichen Herrscher
über sich und lehnt daher hierarchische Machtanballungen wie politische
Regierungen, Königshäuser oder Kirchen für sich ab, sie
sagen, daß niemand über andere Menschen bestimmen darf, jeder
seine eigenen Entscheidungen treffen muß und alle Menschen gleich
(-wertig) sind.

“I am the government and
I can not be governed


 I govern myself and
I rule myself


 I create myself and
I make myself


 I say I rule my destiny,logic”

“Ich bin die Regierung, ich
kann nicht regiert werden


Ich regiere mich selbst
und ich leite mich selbst


Ich kreiere mich selbst
und ich mache mich selbst


Ich sage,ich leite mein
Schicksal, Logik.”,


 

ist einer ihrer Texte. Für
sie ist es anmaßend gegenüber Gott und auch dumm, daß
ein Papst von sich behauptet, Gott näher zu sein als alle anderen
Menschen und als Oberhaupt der katholischen Kirche mit seiner Organisation
über die Jahrhunderte hinweg Reichtümer (Gold, Ländereien)
sammelt, obwohl die Erde doch allen gehört und auch Christus in der
Bibel sagt:


“Ihr sollt euch nicht Schätze
sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo Diebe
einbrechen und sie stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo
sie weder Motten noch Rost fressen…” (Matthäus 6,19) 

Für Rastas ist ein reicher
Mann einer mit viel Liebe, Lebensfreude, Weisheit und Gesundheit, während
einer, der viel Geld und Gold besitzt, aber nicht Liebe usw. hat, ein Mann
ist, der sicherlich nicht reich ist, sondern eben nur viel Geld und Gold
besitzt.


Sie streben nach, wie sie
es nennen, “Iration” oder “feeling Irie”, dem Zustand, wo ein Mensch ohne
Sorgen und Ängste, ohne Haß, Gier, Neid oder ähnliche Gefühle
ist, sondern  erfüllt von Leben und Liebe, “Jah love”.


 

Für sie ist es wichtig,
sich dem eigenen Leben zu öffnen, hinzugeben und nicht sich selber
im Weg zu stehen oder vor sich selber wegzurennen, sondern aufrichtig gegenüber
sich selbst zu sein, sich seinen Ängsten zu stellen, innere Konflikte
aufzulösen und nach innerer Harmonie zu streben.


Das Leben betrachten sie
als ein Geschenk, das man lieben und für das man jeden Tag, jede Sekunde
dankbar sein soll, das man pur spüren soll und wenn man Haß
etc. in sich fühlt, gilt es dem auf den Grund zu gehen und zu beseitigen,
denn Haß, Neid oder auch Euphorie, lenken von der puren Liebe zum
Leben ab und verwirren den Geist.

Bob Marley singt in “Rastaman
Vibration”:

“If you get down and you
quarrel every day


you`re saying prayers to
the devil I say


Why not help one another
on the way


 would make it much
easier”

“Wenn du dich unterkriegen
läßt und jeden Tag zankst


 sprichst du Gebete
an den Teufel, sag ich


Warum uns nicht gegenseitig
auf dem Weg helfen


 das würde es
viel einfacher machen”

Bob Marley
>

Wobei Bob Marley mit Teufel
keine fiktive Gestalt mit Hörnern meint, sondern, die Kraft, die Menschen
dazu bringt, andere Werte über Leben und Liebe zu stellen. Tappa Zukie,
ein weiterer Reggae-Musiker singt:

“Now brothers and sisters
this world we are livin´ in


is in a state and it leave
to us to us to clean it up,you know?


And the only thing that
can clean it up is peace and love


as I would say

 Life all over and
love for ever


Natty mind what you`re doing,natty
mind what you`re saying,


natty mind where you`re
going


 show them we can live
better


You can`t live in a war
every day,you know? You gotta live in peace and love and unity and joy
and this world would be a better place,in a better state”

“Jetzt, Brüder und Schwestern
ist die Welt in der wir leben in einem (schlechtem) Zustand und es ist
uns überlassen, sie aufzuräumen, wißt ihr? Und die einzigen
Sachen, die sie aufräumen können, sind Frieden und Liebe, wie
ich sagen würde


 Leben über und
über, Liebe für immer


Natty achte darauf, was
du tust, natty achte darauf, was du sagst,


Natty achte darauf, wohin
du gehst


 (Natty ist hier eine
andere Anrede für Rastas)


 zeig ihnen, wir können
besser leben


Du kannst nicht jeden Tag
in einem Krieg leben, wißt du? Du mußt in Frieden und Liebe
und Einheit und Freude leben und diese Welt wäre ein besserer Platz,
in einem besseren Zustand”

Der Rasta ist ein bewußt
lebender Mensch, der darauf achtet, was er sagt und tut, über seine
Geschichte lernt und sich seiner Lebenssituation jederzeit bewußt
ist, also weiß, warum er die Sachen tut, die er tut.


 

Geschichte sehen die Rastas
als etwas unbedingt wichtiges für den einzelnen Menschen und die gesamte
Menschheit, da wir ohne Kenntnisse über die Geschichte unsere jetzige
Situation nicht kennen würden und die Zukunft gar nicht einschätzen
könnte.

Aus der Geschichte lernen
die schwarzen Rastas, daß sie Nachfahren von aus Afrika verschleppten
Sklaven sind, woraus sich in der Anfangszeit der Bewegung in den 30er,
40er Jahren die Forderung nach einer Rückführung aller Schwarzen
nicht nur Jamaikas, sondern aus der ganzen Welt ergab. Diese Forderung
trat dann im Laufe der Zeit immer mehr in den Hintergrund, da die Einstellung
Vorrang gewann, man müsse erst Jamaika, Afrika und die ganze Welt
befreien von Gewalt und Unterdrückung, was nach wie vor das Ziel der
Rastas ist; also nicht nur in ihrer Gemeinschaft glücklich zu leben,
sondern die ganze Welt zu einer großen Gemeinschaft und Einheit zusammenzuführen,
die in Liebe lebt.

 

Sie fassen sich als Kämpfer
für Gerechtigkeit und Menschenrechte auf, wobei sie als “Kampfwaffen”
die Musik und das Wort benutzen. Außerdem erwähnen sie immer
wieder daß sie ursprünglich nicht kämpfen, sondern friedlich
leben wollen, sich aber in eine Situation hineingeboren sehen, in der es
zwingend ist, sich für seine Rechte und die Rechte anderer einzusetzen,
zu kämpfen dafür, daß sich jeder Mensch frei entfalten
kann.

Die Reggae-Band Aswad singt:

“It`s not a wish that we
should fight”


“Es ist kein Wunsch,daß
wir kämpfen sollen”

Ein anderer Reggae-Musiker,Lee
“Scratch” Perry singt:

“I`d love to sing love song,

but I have a war at my hand
and


I`ve got to win it, when
I win the war


I`ll come back and sing
lovesongs for you”

“Ich würde gerne Liebeslieder
singen,


aber ich habe einen Krieg
am Hacken und


ich muß ihn gewinnen,
wenn ich den Krieg gewonnen habe,


werde ich wiederkommen und
Liebeslieder für euch singen”


 

Wenn die Rastas von ihren
Kämpfen reden, meinen sie keinen Kampf gegen Menschen als Lebewesen,
sondern gegen ungerechtes Benehmen der Menschen, gegen, wie sie es nennen:
“Babylon”.


Ursprünglich stammt
dieser Begriff vom Babylonischen Reich, das gegen das, laut der Bibel,
“göttliche Volk” der Juden gekämpft hat und mit seinem Turmbau
den Zorn Gottes auf sich gezogen hat.


Heute verstehen die Rastas
unter “Babylon” eher einen geistigen Zustand. 


Aswad ^

“Babylonier sind für
sie Menschen, die nicht “Jah” als das Höchste anerkennen, sondern
sich über die Regeln Gottes stellen oder in anderen Worten Menschen,
die Geld, Macht etc. über die aufrichtige Liebe zur gesamten Schöpfung
stellen. Rastas sagen, sie folgen den Gesetzen Gottes, was für sie
heißt, sich bewußt zu machen, wie der Mensch, das Leben funktioniert
und das gelernte zu befolgen. Hierbei hilft ihnen die Bibel, die für
alle Rastas das Wort Gottes ist. Auch, wenn sie es teilweise unterschiedlich
auffassen, trennen sich ihre Ansichten eher in Kleinigkeiten, während
die grundlegenden Überzeugungen gleich sind, wie das befolgen der
Zehn Gebote und das Lernen aus den Lehren König Salomons, der immer
wieder zur Weisheit rät:

“Die Weisen werden Ehre erben,

aber die Toren werden Schande
davontragen.” (Spr.3,35)

oder davon spricht, sich
vom Bösen abzuwenden und auf dem rechten Pfad zu bleiben:

“Der Gerechten Pfad glänzt
wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet, bis zum vollen Tag.
Der Gottlosen Weg aber ist wie das Dunkel; sie wissen nicht, wodurch sie
zu Fall kommen werden.” (Spr.4,18)


 

Für Rastas ist es wichtig
nur Gutes, nichts Böses zu tun und sich Weisheit anzueignen. Sie verehren
Salomon als  den weisesten Mann seiner Zeit, aber da die Zeit fortschreitet
und die Menschheit sich entwickelt, meinen sie, daß ein Mensch heute
mehr Weisheit erlangen kann, was sich in Liedern über Salomon widerspiegelt:

“Salomon was the wisest man

 but I am wiser than
Salomon


`cause I know the secret
of a woman”

“Salomon war der weiseste
Mann


 aber ich bin weiser
als Salomon


 denn ich kenne das
Geheimnis der Frau”

Eine entscheidende Rolle
im Glauben der Rastas fällt der “Offenbarung des Johannes” zu, dem
letzten Kapitel der Bibel, in dem vom endgültigen Sieg Gottes über
die “große Hure Babylon”, über alle Ungerechtigkeit, alles Böse 
und Gotteslästerliche auf Erden, über den Teufel berichtet wird.


In ihr ist Ende dieser “teuflischen”
Welt beschrieben und damit gleichzeitig der Beginn einer Zeit, in der die
Erde von purer Göttlichkeit regiert wird, wo Gott in Form eines Menschensohnes
(Matthäus 24,30) auf die Erde kommt und durch ihn sein ewiges Reich
auf Erden errichtet. “Zion” heißt dieses göttliche Reich und
der Name des von Gott Auserwählten ist “König aller Könige
und Herr aller Herren”.(Offb.19,16)

“The book of revelation is
now in operation


a look around the world
and you can see the situation


 children against children,nation
against nation”

“Das Buch der Offenbarung
ist jetzt wirksam


ein Blick um die Welt und
du kannst die Situation sehen


 Kinder gegen Kinder,
Nation gegen Nation”


 

Wie hier Macka B sind alle
Rastas der Überzeugung, daß diese “Offenbarungszeit” jetzt ist
und der prophezeite Auserwählte Ras Tafari Makkonen ist, der 1930
in Äthiopien zum Kaiser Haile Selassie I., König der Könige,
Herr der Herren, erobernder Löwe des Stammes Juda, auserwählter
Gottes gekrönt wurde und der von sich behauptet,225er Kaiser der Dynastie
Salomons zu sein.

 Macka
B >

 

Haile Selassie
bedeutet Macht der heiligen Dreieinigkeit und als das verstehen die Rastas
Haile Selassie, den Heiligen Geist, die Vollendung der Dreieinigkeit von
Vater, Sohn und Heiligem Geist. Wenn sie sagen,sie verehren Haile Selassie,
verehren sie den Heiligen Geist und nicht  den Mann,durch den der
Heilige Geist ihrer Meinung nach die Welt erobert. Wenn sie darauf angesprochen
werden, daß ihr Gott doch 1975 gestorben ist (Herr Makkonen starb
1975),sagen sie in der Regel, daß Haile Selassie niemals sterben
kann und meinen damit, daß der Heilige Geist in immer mehr Menschen
lebt, bzw. sich immer mehr Menschen des Heiligen Geistes bewußt werden.
Sie verstehen darunter geistige Klarheit und Reinheit, Überblick und
Weisheit, das Gefühl von “Iration”.

Rastas sagen, sie befinden
sich ständig in einer Art Meditation, in der sie nach diesem klaren
Geist in sich streben. Sie benutzen Reggae-Musik auch als eine Meditationsart,
die mit ihrer Harmonie hilft, inneren Einklang zu erlangen und Reggae-Texte
u.a. zum Lernen und als Dankes- und Lobesgesänge an Jah und Haile
Selassie.

“Jah is ready to be praised
in his holy name


so children of Israel let
I and I come together as one


in unity and love giving
praise to the earth`s rightful ruler


Jah Rastafari Haile Selassie
I


who reigns and lives in
Mount Zion hight in rightiousness”


“Jah ist bereit in seinem
heiligen Namen gelobt zu werden,


also Kinder Israels, laßt
uns wie eins zusammenkommen,


in Einheit und Liebe, Lob
gebend an den rechtmäßigen Herrscher auf Erden


Jah Rastafari Haile Selassie
I,


der in den Höhen des
Berges Zion in Gerechtigkeit regiert und lebt”

“Jah is my light and my salvation

 whom shall I be afraid
of?


 For health and strength
and bellyful


 I praise thy name
Jah,Jah,Jah”

“Jah ist mein Licht und meine
Erlösung


 vor wem soll ich mich
fürchten?


 Für Gesundheit
und Kraft und den Bauch voll


 preise ich deinen
Namen Jah,Jah,Jah”

“Selassie I is worthy to
be praised every day


I don`t care what the wicked
might want to say


I know that Selassie I lives
and reigns in the heart of men


 He gave I life to
live for ever more


 Jah,Jah lives and
reigns for ever.”

“Selassie I ist es wert,jeden
Tag gepriesen zu werden


Ich sorge mich nicht,was
die boshaften sagen könnten


Ich weiß,daß
Selassie I in den Herzen der Menschen lebt und regiert


 Er gab mir Leben um
ewig weiter zu leben


 Jah,Jah lebt und regiert
für immer”


 

Dies sind einige typische
Beispiele der Lobesgesänge der Rastas, wie auch die anderen Auszüge
aus der Reggae-Musik die in diesem Text verwendet wurden, keine Ausnahmen
im Reggae sind, sondern fast alle sehr typische Inhalte in  der Rasta-Musik
sind. 


Ein Rasta ist ein demütiger
Mensch, der sich den Gesetzen Gottes unterwirft, zu denen für auch
gehört, sich nicht mit Drogen oder Alkohol zu zerstören. In der
Radikalität dieses Gedankens unterscheiden sich die Rastas allerdings.
Einige trinken absolut keinen Alkohol, andere nur Bier oder Wein, einige
trinken sogar hin und wieder einen Rum oder ähnliches. Sie warnen
vor den Gefahren von Alkohol und Drogen für die Seele und den Körper;
auch Zigaretten oder allgemein Tabak lehnen viele Rastas für sich
ab, während sie einstimmig der Meinung sind, daß Marihuana keine
Droge ist, sondern etwas Gutes, das Gott dem Menschen mit auf den Lebensweg
gegeben hat. 

Sie sagen, daß  
Marihuana die Kraft besitzt, lernwillige Menschen weise zu machen und benutzen
es aus verschiedenen Gründen, die MackaB z.B. so besingt:


 

“Rastaman smoke it fi good
meditation


 after meditation we
get inspiration


irie sesation,good vibration,

healing of the nations”

 

“Rastas rauchen es für
gute Meditation


 nach der Meditation
bekommen wir Inspiration


irie Sensation,gute Vibration,Genesung
der Nationen”

Er singt in diesem Lied außerdem:

“Your only makin´ criminals
out of decent folks


just because a little bit
of ganja they smoke


it shouldn`t be a crime,it`s
about time


have you heard the word
– legalize herb 


Millions of people smoke
marijuana,


all over the world now,in
a every corner,nurses,teachers,


de lawyer and de doctor,even
the president of America”

“Ihr macht Kriminelle aus
anständigen Leuten


nur wegen ein bißchen
Marihuana, das sie rauchen


Es sollte kein Verbrechen
sein, es ist an der Zeit


habt ihr das Wort gehört
– legalisiert Marihuana


Millionen Menschen rauchen
Marihuana,


überall auf der Welt,
jetzt, in jeder Ecke, Krankenschwestern, Lehrer,


die Juristen und die Doktoren,
sogar der Präsident von Amerika”


Rastas fordern immer wieder
eine Legalisierung von Marihuana und reden viel über die Kraft des
Marihuanas, das sie inspiriert und ihnen bei ihrer Meditation hilft, das
ihrer Meinung nach sogar die Kraft hat, alle Nationen genesen zu lassen,
die Erde zu retten.


 

Sie besingen das Marihuana
in den höchsten Tönen, nennen es sogar “Vegetable for the brain”,
“Gemüse für das Gehirn” und Peter Tosh zählt in “Legalize
it” die Krankheiten auf, bei denen seiner Meinung nach Marihuana helfen
kann, wie z.B. Asthma und Tuberkulose. Sie singen sogar davon Kindern Marihuana
essen oder trinken zu lassen, wie z.B. Lee “Scratch” Perry in “Free up
the weed”, da es auch ein gutes Mittel gegen Grippe und Erkältung
sei.

 



^
Lee “Scratch” Perry
Sie rauchen Marihuana aber
auch, weil es ihnen einfach Spaß macht, high zu sein, wie ein anderer
Musiker in “Weed Specialist” singt:

“I like THC moving inside
of me” 


“Ich mag THC, wie es sich
in mir bewegt”


(THC ist der Wirkstoff des
Marihuana)

Auch Rita Marley singt:

“I wan`t to get high,so high”

“Ich möchte high werden,
so high”,

und ist damit eine der wenigen
Frauen von denen Reggae-Musik veröffentlicht wurde, im Vergleich zur
Anzahl der Reggae-Musiker und Sänger. Im Leben der Rastas spielt die
Frau allerdings keine untergeordnete Rolle, er sieht sich als König
und sie als Königin, sieht sie als das “größte Geschenk
Gottes” – “Women are the greatest gift from god”, wie Yellowman sagt, oder
auch


“Me wife is a part of me
life”


“Meine Frau ist ein Teil
meines Lebens”.

Sie sind der Überzeugung,
daß ein Mann und eine Frau als ein Liebespaar zusammengehören,
weder ein Mann und mehrere Frauen, noch umgekehrt. Auch gleichgeschlechtliche
Liebe lehnen sie ab, da sie meinen, Gott hat den Mann so gemacht, daß
er eine Frau begehren soll und die Frau so, daß sie einen Mann begehren
soll und gleichgeschlechtliche Liebe nur unter Gottlosen herrscht (Röm.1,26ff).
Sehr direkt drückt diese Überzeugung der Raggamuffin´ (eine
neue Form des Reggae) -Sänger Daddy Freddy aus:

“Some boy messed up,character
bad


stop take women and start
take man


You must be sick or you`re
crazy


gone to a man and leave
the lady


what kind of thing this
in a de country?


Seem like some boy them
are dibbydibby


Look how me straight and
me no gay


nah lost me love upon no
king`s highway


 Freddy pon the mic´,me
are the girls dj”

“Einige verdorbene Jungs,
Charakter schlecht


hören auf Frauen zu
nehmen und fangen an Männer zu nehmen


 Du mußt krank
sein oder du bist verrückt


 gingst zu einem Mann
und verläßt die Frau


 was ist das für
eine Sache im Land?


 Es sieht so aus, als
seien einige dibbydibby


Sieh, wie zielstrebig ich
bin und ich bin nicht schwul


 habe meine Liebe an
keinen Mann verloren


 Freddy am Mikrofon,
ich bin der Mädchen-Dj”

Rastas meinen, daß
die Frau das Leben für den Mann und der Mann das Leben für die
Frau vollständig macht und schreiben viele Lieder darüber, wie
verliebt sie in die


einzelne Frau bzw. in alle
Frauen sind. Sie sagen, man soll mit einer Frau möglichst bis an sein
Lebensende zusammen bleiben, sie gut behandeln, ehrlich zu ihr sein und
nicht versuchen, sie zwanghaft an sich zu binden, sondern immer Freiwilligkeit
Grundlage des gemeinsamen Lebens sein lassen.


 

Rastas lieben Kinder, Bob
Marley war zwar von seiner Jugend an mit der selben Frau zusammen, hatte
offiziell aber elf Kinder von acht Frauen. Es ist sicher nicht Zwang bei
Rastas, auch Sex mit anderen Frauen als der eigenen zu haben, diese Einstellung
ist unter ihnen allerdings recht häufig vertreten, sie lieben Sex.

Bob Marley

“Standing across the room
I saw you smile


I said I wanna talk to you
for a little while


but before I make a move
my emotions start running wild


I`m looking in your eyes

 and I`ve got this
to say to you :


 girl I want to make
you sweat


 sweat `til you can`t
sweat no more


 and if you cry out
I`m gonna push it some more”

“Gegenüber im Zimmer
stehend sah ich dich lächeln


ich sagte ich möchte
eine Weile mit dir reden


aber bevor ich eine Bewegung
mache fangen meine Gefühle wild zu werden, ich schau dir in die Augen


 und ich habe dir zu
dies zu sagen:


Mädchen ich möchte
dich zum Schwitzen bringen


Schwitzen bis du nicht mehr
schwitzen kannst


und wenn du Schreie ausstößt,
werde ich noch etwas stärker stoßen”,


 

singen Inner Circle, ein
anderer Text zum Thema Sex, der deutlich macht, was Rastas vom Sex halten
und oftmals zur sexuellen Treue denken:

< Inner Circle

“My turn to love you and
I got to do it


 turn out the light,we
can talk about it somtime


take off your slip,take
off those things,baby


she said: We`ve got to do
it,I got to do it


So you take it all off,I
wanna do it


she said:I wanna make love
to you,I wanna give it all to you,


I said I can`t take it no
more


don`t tell me `bout your
boy-friend,we`re gonna do it


don`t wanna hear `bout no
other man,


we`re gonna make sweet love”

“Ich bin an der Reihe, dich
zu lieben, und ich muß es tun


mach das Licht aus, wir
können irgendwann darüber reden


zieh deinen Slip aus, zieh
diese Sachen aus, Kleine


 sie sagte: Wir müssen
es tun, ich muß es tun


 Also zieh alles aus,
ich will es tun


sie sagte: Ich möchte
Liebe mit dir machen, ich will dir alles geben,


ich sagte ich halte es nicht
mehr aus


erzähl mir nichts über
deinen Freund, wir werden es tun


ich möchte nichts über
andere Männer hören,


wir werden süße
Liebe machen”


 

Rastas haben eine sehr offene
Einstellung zum Sex, die sie in ihrer Reggae-Musik schon sehr früh
zum Ausdruck gebracht haben, allerdings heute häufiger besingen, vor
allem im Raggamuffin´-Reggae, der sich in den letzten zehn bis fünfzehn
Jahren entwickelt hat und heute wahrscheinlich die Reggae-Form ist, in
der am meisten neue Schallplatten und CD`s veröffentlicht werden. 

 

Besonders die Raggamuffin´-Sänger
haben eine sehr direkte und oft freche Art in ihren Texten, die vielen
Menschen als zu hart und zu obszön erscheint und den Rastas oft den
Ruf eingebracht hat frauenfeindlich und sexistisch zu sein. 

Einige Auszüge aus Yellowman-Liedern,
der unter den Rastas einer der beliebtesten Raggamuffin´-Interpreten
ist und für seine deutlichen Aussagen über sich, die Mädchen
und den Sex bekannt ist:


“God sends those gentle
breezes, that blow through trees


and lift up the young girls
dresses,


and lift it up above their
knees so that Yellowman sees


 that thing between
their legs


and than we have a little
sex in the bushes” —

“Ting-a-ling-a-ling girls
call me number


 before the night done
them want me come over


fi turn them on like a generator,

woman get hot like a burning
fire,


she want Yellowman,the girls
them doctor


Nuff time me caught up in
a girl`s curfew


 Which one fi choose?
And me don`t know a who


me want the whole of them,`cause
one can`t do” —

A lot of girls say to themselves

Yellowman ain`t got nothing
in his pants,


I still got it,come and
get it


 Sharon she get it
and say that it good


Pam she get it and say that
it good,Susi she get…


sit upon it and say that
it good,hard as a rock,


sweet like honey,milk in
a it,stiff like iron


 them say that it good”

“Gott sendet diese sanften
Brisen, die durch die Bäume blasen


und die Kleider der jungen
Mädchen heben,


heben sie über ihre
Knie, so daß Yellowman die Sachen zwischen


ihren Beinen sehen kann

und dann haben wir ein bißchen
Sex in den Büschen” —

“Ting-a-ling-a-ling, Mädchen
rufen meine Nummer an


bevor die Nacht vorbei ist,
möchten sie, daß ich rüber komme


um sie anzuschmeißen
wie einen Generator,


Frauen werden heiß,
wie ein brennendes Feuer,


sie will Yellowman, der
Doktor der Mädchen


Oft genug bin ich gefangen
in einem “Mädchenhagel”


für welche entscheiden?
Und ich weiß nicht für wen


ich möchte sie alle,
weil eine kann�s nicht schaffen”—

“Viele Mädchen sagen
zu sich selbst,


Yellowman hat nichts in
seiner Hose,


ich hab�s noch, kommt, holt�s
euch


Sharon sie kriegt es und
sagt es ist gut


Pam sie kriegt es und sagt
es ist gut, Susi sie kriegt…


sitzen drauf und sagen es
ist gut, hart wie ein Fels,


süß wie Honig,
Milch in ihm, steif wie Eisen


 sie sagen es ist gut”

Die Rastafaris präsentieren
derartige Texte und auch Texte zu anderen Themen mit einer sehr großen
Selbstüberzeugung und Selbstsicherheit, die häufig als zu selbstgefällig,
arrogant oder gar größenwahnsinnig empfunden werden. Sie nennen
sich in ihre Liedern teilweise “Mr.Loverman”, “Mr.Boombastic” oder “Mr.Good
Stuff”, sagen aber von sich selbst, daß sie realistisch sind und
Sex eine gute Sache ist die nicht nur Spaß macht, sondern auch wichtig
ist für den Geist und den Körper jedes Menschen. Sie singen solche
Texte
nicht mit dem Gefühl, über Frauen bestimmen zu dürfen, oder
besser und wertvoller als sie zu sein, sondern mit der festen Überzeugung,
daß auch Frauen Sex lieben und jede Frau guten Sex braucht.


 

Diese große Selbstsicherheit,
die sich durch die Jahre und sämtliche Themen der Reggae-Musik zieht,
beruht zu   einem großen Teil darauf, daß Rastas
von sich behaupten, ihre Einstellung ist kein Glaube, sondern Wissen, dessen
sie sich in den Grundzügen so sicher sind, wie daß zwei und
zwei vier ergibt. In vielen Einzelheiten unterscheiden sich zwar ihre Ansichten,
aber die Grundeinstellungen sind die selben.

Beim Essen gibt es z.B. verschiedene
Auffassungen, viele Rastas essen kein Fleisch, kein Salz, keinen Zucker,
keine Raubfische, keine Produkte aus weißem Mehl oder aus Milch,
während es aber auch welche gibt, die einzelne Punkte nicht mit absoluter
Strenge ausleben. Gleich ist allerdings allen Rastas, daß sie auf
gesundes Essen wert legen und oft erwähnen, wie wichtig es für
den Menschen ist, sich bewußt zu ernähren. Die Natur, sagen
sie, hat genug Essen für den Menschen erfunden und der Mensch sollte
sich nicht neues Essen aus Chemie erfinden.

Die unterschiedlichen Auslebungen
ihre Überzeugungen   zeigt sich auch deutlich an einem Beispiel
zur Meinung der Rastas über die Existenz von Rasta-Kirchen,-Sekte
oder ähnlichem. Bob Marley ist Mitte der 70er Jahre der Twelve Tribes
of Israel (Zwölf Stämme Israels)-Sekte beigetreten, während
Bunny Wailer, der nur wenige Jahre vorher mit Bob Marley als die Wailers
Musik gemacht hatte und von vielen Rastas als weiser Mann angesehen wird
zu den Sekten meinte, daß wahrer Glaube und der Zwang ausdrücklich
einer Gemeinschaft beizutreten einander ausschließen und, daß
er bereits einer Gemeinschaft angehöre, nämlich Jahs Königreich,
womit er Gottes gesamte Schöpfung meint.


 

Er sagt außerdem:
“Niemand darf einem Menschen sagen, wo sein Kopf ruhen soll, er ruht bei
Jah. Man streitet nicht über Rasta, man denkt vernünftig darüber.
Man feiert es, man findet seinen eigenen Weg zum Einssein.”

Einssein beschreibt das große
Ziel der Rastas, eine Einheit zwischen allen Menschen, der Natur, dem ganzen
Universum in liebevoller Harmonie. 

Einzelne Schritte auf dem
Weg zum Erreichen dieses Ziels, sind für Rastas die Abschaffung der
Sklaverei, die Einführung selbstständiger Regierungen auf Jamaika
und in Afrika, der Untergang des englischen Königshauses, da dieses
fast ganz Afrika und


fast die ganze Welt unrechtmäßig
sein Eigentum genannt und unterdrückt hat und der Untergang der katholischen
Kirche, da sie, nach Meinung der Rastas, die Bibel mit dem Ziel Macht und
Reichtum zu erlangen verfälscht hat.


 

Als weitere Schritte führen
die Rastas z.B. ihre Forderung nach der Legalisierung von Marihuana, nach
der Abschaffung jeglicher Apartheid und Unterdrückung und nach der
Erfüllung aller Menschenrechte.


Ein Ziel ist es, zu erreichen,
daß jeder an jeden Ort der Erde reisen darf und wir keine Grenzen
zwischen den Ländern haben und dann irgendwann nicht einmal mehr Länder,
sondern nur noch eine Erde. Ein Satz, der in vielen Reggae-Liedern benutzt
wird ist “Out of many (people),we are one” – “Aus vielen Völkern sind
wir eins”,also eine  Menschheit. 

Ein anderer Satz, der häufig
verwendet wird, ist “Nothing never done before the time” – “Nichts ist
jemals vor seiner Zeit fertig” und so gehen die Rastas davon aus, daß
dieser, für sie idealistische Zustand nicht in wenigen Tagen erreicht
ist, sondern die Entwicklung zu diesem großen Ziel, die für
sie logisch ist, ihre Zeit  braucht.


Für sie ist es absolut
logisch, daß der Mensch lernt und dieses Ziel erreicht, auch wenn
sie sagen sie wissen nicht wie lange das dauern wird. Sie sagen auch sonst
von sich, daß sie sehr logisch denkende Menschen sind, Aberglaube,
Hexerei und Voodoo als unwahr und schlecht für den Kopf ablehnen und
behaupten, daß alles Im Leben seinen Grund hat, Bob Marley singt:


 

“Everything in life got
it`s purpose,find it`s reason”


“Alles im Leben hat seinen
Zweck, finde seine Gründe”

Die Bibel ist das einzige
Buch, auf das sich alle Rastas berufen, es gibt sonst keine Texte mit Lehren,
Weisheiten oder gar Vorschriften, an die sich alle Rastas halten. Es gibt
auch keine Publikationen die wirklich von der Gesamtheit der Rastas sind,
aufgrund der verschiedenen Auffassungen. Was aber auch allen Rastas gleich
ist, ist die Liebe zur Musik und die Liebe dazu, sich über Musik und
Texte auszudrücken, im Verhältnis zu den musikalischen Veröffentlichungen
gibt es Bücher, Aufsätze o.ä. nur in verschwindend geringer
Menge und sind kaum von Bedeutung, während die Reggae-Musik als Stimme
der Rastas gesehen werden kann, und sie mit ihr die Grundüberzeugungen
der Rastafari-Bewegung erzählen und erklären.

Quellenangabe:

Bücher:

Michels, Peter M. – Rastafari,1981
erschienen


Schwaner, Teja  – Bob
Marley: Tod in Babylon,1984 erschienen


White, Timothy  
– Bob Marley: Catch a fire, ergänzte Ausgabe von 1992


Die Bibel       
– der 1975 revidierte Text nach Luther,


 von der Deutschen
Bibelgesellschaft


Lexikon, Brockhaus

Lexikon, Bertelsmann

 

Tonträger:

· “Work”, veröffentlicht
auf der Bob Marley-LP “Uprising”, von 1980


· “Work”, auf der
Barrington Levy-CD “Barrington”, 1993


· “Eternal Dreadlocks”,
auf der MackaB-LP “Signs of Time”, von 1986


· “Get up,Stand up”,
auf der Bob Marley-LP “Burnin´”,von 1973


· “Party Time”, Bonus-Track
auf der Lee “Scratch” Perry-CD “From the Secret Laboratory”,1990


· “Rastaman Vibration”,
auf der Bob Marley-LP “Rastaman Vibration”,von 1976


· “Peace and Love”,
wiederveröffentlicht auf der Tappa Zukie-CD “From the Archives”,von
1995


· “Rockers Medley”,
auf der Aswad-LP “Live and Direct”, von 1983


· “African Hitch-Hiker”,
auf der Lee “Scratch” Perry-LP “From the Secret Laboratory”


· “Salomon”, auf
der Clint Eastwood und General Saint-CD


 “BBC Radio 1”,aufgenom.1982/3,
veröffentlicht 1993


· “Revelation Time”,
auf der MackaB-LP “Roots Ragga”


· “Earth`s Rightful
Ruler”, auf der gleichnamigen Augustus Pablo-LP,von 1983


· “For Health and
Strength”, auf der Tristan Palma-LP “Touch me,Take me”,1982


· “Thanks and Praise”,
von Lee Perry und J.Ainsworth, wiederveröffentlicht auf der Upsetters-LP-Box


  “Build the Ark”,1990

· “Legalize the herb”,
auf der MackaB-LP “Hold on to your culture”,von 1995


· “Mary Mary” ,auf
der Inner Circle-LP “Everything is great” ,von 1979


· “Legalize it” ,auf
der Peter Tosh-LP “Legalize it”, von 1976


· “Free up the Weed”,
auf der Lee “Scratch” Perry-LP “Roast Fish, Collie Weed, Corn Bread”,von
1978


· “Weed Specialist”,
von Bim Sherman ges.,auf der 2 BadCard-LP “Hustling Ability”,von 1995


· “One Draw”, auf
der Rita Marley-LP “Harambe”,von 1982


· “Woman Important”,
auf der Yellowman-CD “Reggae on Top”, von 1993


· “Getting Married”,
auf der Yellowman-CD “Live in Paris”, von 1994


· “Who said dat”,
auf der Daddy Freddy-CD “Raggamuffin´ Soldier”, von 1992


· “Sweat (A la la
la la long)”, auf der Inner Circle-LP “Bad to the bone”, 1992


· “My Turn to Love
you”, auf der Eddy Grant-LP “Live at Notting Hill”, von 1981


· Yellowman:

 “Shorties”, 
auf der “One in a million”, von 1989


 “Galster”,  auf
der “Good Sex Guide”, von 1995


 “I still got it “, 
auf der “Party”, von 1991


 “Forever Loving Jah”,
auf der Bob Marley-LP “Uprising”


 

 

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