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Die Legende von Königin Makeda von Saba und König Salomon von Israel

Viele haben schon vom weisen König Salomon gelesen oder gehört. Er residierte in Jerusalem und ließ den ersten israelitischen Tempel in der Stadt bauen. Königin Makeda von Saba ist nicht weniger bekannt, ihre Reichtümer sind legendär und bis heute wird nach dem Ursprung der immensen Mengen des Goldes ihres Hofes geforscht. 

Zeitlich schreiben wir das erste vorchristliche Jahrtausend. Semitenstämme aus Saba überquerten derzeit das Rote Meer und unterwarfen die Hamitenvölker an der Küste jenes Gebiets, das später das Äthiopische Reich werden sollte. Sabas Ursprung liegt im Südwesten der Arabischen Halbinsel (heute Republik Jemen), das unterschiedlichen Quellen zufolge etwa 1100 v. Chr. entstand. Anfangs wurde Saba theokratisch von Priestern regiert, etwa gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. entschieden Könige über das Schicksal des Reiches. Saba erlangte seinen Reichtum durch Fernhandel vor allem mit Weihrauch und Myrrhe, hinzu kam die Landwirtschaft. Sie wurde in der südarabischen Wüste nur möglich durch einen von ihnen, erbauten 600 Meter langen und über 15 Meter hohen Staudamm, der das Wasser der jährlichen Monsunregen sammelte. Die Königin von Saba hat verschiedene Namen. In der islamischen Überlieferung heißt sie Bilkis. Äthiopische Quellen führen sie unter dem Namen Makeda. 
 
Salomo, König von Israel und Juda, ist der zweite Sohn von Batseba und David I. Die israelischen Könige waren bekannt dafür, sich in exotische Frauen zu vergucken. So verfiel Salomos Vater, David I, der Hethiterin Batseba, deren Schönheit er per Zufall in einem Bad bewundern konnte. Allerdings sollte es keine einfache Zusammenkunft werden, denn die Frau war mit Davids Soldat Uriah verheiratet. Der König schwängerte die Frau und versuchte daraufhin zur Vertuschung der Angelegenheit Uriah in das Ehebett zu seiner Gattin zu locken. Dieser lehnte ab, weil es ihm nicht zustand, bei seiner Frau zu sein, wenn seine Kollegen kämpfen müßten. Draufhin entschied der König, daß der Soldat in einer Schlacht fallen müßte. Als Batseba „frei“ war, nahm David sie zur Frau. 

Darstellung von König Salomo

Der im Ehebruch gezeugte Sohn Absalom starb während eines Aufstandes, der folgende Sohn aus der mittlerweile „legalisierten“ Verbindung, Salomo trat 961 v. Chr. die Nachfolge seines Vaters an. Er regierte bis 922 v. Chr.. 

Während seiner Regierungszeit erreichte das Reich Israel und Juda die größte Ausdehnung. Es erstreckte sich vom Euphrat bis zum Philisterland und bis an die Grenze Ägyptens. Das Anwachsen des Reichtums wird hauptsächlich dem stark expandierenden Fernhandel in dieser Zeit zugeschrieben. Salomo veranlasste den Bau des Tempels in Jerusalem und wurde wegen seiner Weisheit gerühmt. Einige Schriften des Alten Testaments werden ihm zugeschrieben: die Sprüche Salomos und das Hohelied. Nach dem Tod Salomos konnte das Reich dem Ansturm der von Jerobeam geführten nördlichen Stämme nicht standhalten und brach auseinander.

Im alttestamentarischen Buch der Könige (1. Könige 10, 1-13) haben wir eine Quelle überr den Besuch der Königin von Saba am Hof von Salomo in Jerusalem. Sie wollte seine legendäre Weisheit mit Rätselfragen (deren Inhalt nicht überliefert ist) auf die Probe stellen. Makeda war ganz offensichtlich fasziniert und froh darüber, daß die von ihr vernommenen Schilderungen über König und Hof in Jerusalem zutrafen: „Das Wort ist wahr, welches ich in meinem Lande über deine Sachen und über deine Weisheit gehört habe! Und ich habe den Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen bin und es mit eigenen Augen gesehen habe. Und siehe, es ist mir nicht die Hälfte gesagt worden; du hast mehr Weisheit und Gut, als das Gerücht sagt, das ich vernommen habe. Selig sind deine Leute, selig diese deine Knechte, die allezeit vor dir stehen und deine Weisheit hören!“ (1. Könige 10, 6-8).
 
Viel ausführlichere Schilderungen über das Zusammentreffen der zwei antiken Monarchen aus zwei Kontinenten haben wir im Kebra Nagast, der „Herrlichkeit der Könige“, einer uralten äthiopischen Chronik aus dem 13. Jh. Es schildert die biblische Entstehung der Menschheit, die Geschichte von Salomon und Makeda, die Entstehung des zweiten Zion in Afrika und den Niedergang Israels. Dazu enthält es einige weitere, an dieser Stelle uninteressante Passagen. 

Daß die Zusammenkunft von Makeda und Salomon, die Krönung ihres gemeinsamen Sohnes und die Gründung des zweiten Zion in Äthiopien mit dem parallelen Niedergang des gelobten Landes in diesem Werk so ausführlich behandelt werden, ist nicht verwunderlich: diese Ereignisse sind schließlich das Fundament der äthiopisch orthodoxen Kirche und der solomonidischen Dynastie, die mit ihrem letzten Kaiser Haile Selassie bis in unsere Zeiten weiterexistiert hat. Es beweist die Abstammung der rechtmäßigen äthiopischen Könige vom israelitischen König, die Reise des Tabernakels zur neuen Residenz in Aksum und die Wahl Gottes, seine Wohnstätte auf Erden nach Äthiopien zu verlegen. 

Das Treffen der heidnischen Herrscherin mit dem gottesgläubigen Monarchen wird in phantasievollen Worten geschildert. Hier folgt eine Zusammenfassung der 120 Seiten des Buches:

Salomon und Saba: 

Tamrin, ein wohlhabender Händler aus Abessinien (altes Wort für Äthiopien), der für Makeda arbeitete, reiste nach Jerusalem. Er folgte einer Nachricht Salomos, der für den Bau des Tempels edle Materialien, wie Hartholz, Edelsteine und Gold benötigte. Tamrin hatte diese Güter und wollte mit dem König Handel betreiben. Es war ein gutes Geschäft für den Händler, der von dem Reichtum, der Weisheit, dem Charisma, dem Regierungsstil, der Gerechtigkeit, der Würde und der Freundlichkeit des Königs fasziniert war. 

Nach Äthiopien zurückgekehrt, schilderte Tamrin seiner Königin, was er am Hofe in Jerusalem gesehen und gehört hat.  Makeda fand keine Worte für das, was ihr der Händler erzählte und hatte den großen Wunsch, selbst zu Salomo zu reisen. Was sie zögern ließ war die lange und schwierige Reise, aber nach einiger Zeit war ihr Wunsch so stark geworden, daß sie nicht mehr widerstehen konnte. Sie wußte, daß Weisheit wertvoller war, als alles Silber und Gold und wollte vom weisen Herrscher in der Ferne lernen. 797 Kamele und unzählige Maultiere und Esel wurden bepackt und die Königin begann die lange Reise, die sie ohne Pause bis zu ihrem Ziel fortsetzte. 

In Jerusalem angekommen, überreichten ihre Begleiter dem König viele wertvolle Geschenke und er ehrte sie und ließ sie in seiner Nähe im königlichen Palast wohnen. Jeden Tag schickte Salomo üppige Nahrung, um die Mannschaft seiner Besucherin zu ernähren. Makeda war von seiner Freigiebigkeit fasziniert. Als sie während eines Besuches der Baustelle des Gottestempels die Möglichkeit hatte, ihn aus der Nähe zu beobachten, war sie fasziniert, wie  er den Arbeitern Anweisungen gab. Sie beobachtete seinen Sprachgebrauch, sein Benutzen der königlichen Autorität, die Weisheit seiner Worte und die Selbstlosigkeit seines Handelns. 

Makeda sagte zu ihm, daß sie sich wünschte, ihm als seine Magd zu dienen, um seiner Weisheit zu lauschen und in seiner Nähe sein zu können. Salomo antwortete, daß die Äthiopierin selbst weise sprechen würde. Er selbst sein nur der Vasall des Gottes von Israel, welcher der Quell für seine Worte sei. 

Auf der Baustelle stoppte der König einen schwitzenden Arbeiter und fragte die Königin, in welcher Weise er besser, als dieser einfache Mann sei. Seien sie nicht beides Männer, deren Leben irgendwann beendet wäre? Der Mann könne die Bauarbeiten besser ausführen, als er, der Herrscher. Der Mensch würde sich eine süße Existenz bescheren, aber in stinkender Korruption und abtötender Sünde leben. Gott aber würde die weisen, mitfühlenden und gläubigen Menschen segnen. 

Makeda war von diesen Worten tief beeindruckt und fragte, welchem Gott sie huldigen solle. Es existierten in ihrer Heimat so viele Götter und sie habe gehört, daß es in Israel einen weiteren Gott gäbe, den sie nicht kennen würde und der durch ein Tabernakel in direktem Kontakt mit den Menschen des Landes stünde. 

Salomo antwortete, daß man nur dem einen Gott Israels, dem Schöpfer aller Dinge und Lebewesen, dem Herrn des Universums, der über Leben und Tod entscheidet, huldigen soll. Es würde stimmen, daß das Tabernakel einen Dialog mit Gott ermögliche und er ihnen seine Gebote überliefert hat. Die Königin bekannte sich ab dem Zeitpunkt zum Gott des Landes. 

Die zwei Monarchen besuchten sich weiterhin gegenseitig und pflegten eine intensive Konversation, aber nach sechs Monaten wollte Makeda in ihre Heimat zurückkehren und ließ dies Salomo in einer Nachricht wissen. Salomo hörte in sich hinein und fragte sich, ob eine solch wunderschöne Frau ihm wohl Nachwuchs schenken würde. Er hatte als Liebhaber  des anderen Geschlechtes schon Frauen aus aller Herren Ländern vereint – 400 Königinnen und 600 Konkubinen. Das war aus seiner Sicht aus politischen Gründen erfolgt, denn er nahm an, sein männlicher Nachwuchs würde die fremden Länder regieren und ein Ende der Feindseligkeiten bewirken. 

Der König von Israel sandte eine Antwort auf die Abschiedsbitte, in der er Makeda zu einem Mahl mit den Auserwählten des Landes einlud. Sie würde die Weisheit suchen und könne von dem Eindruck, den sie während des Mahles bekäme, nur profitieren. Die Königin willigte ein und saß an dem Abend direkt hinter Salomo, wo sie am besten beobachten und lernen konnte. Die vom König sorgfältig für sie arrangierte Atmosphäre des Speiseraumes ließ sie erstaunen. Der listige König ließ Makeda bestes Fleisch mit viel Salz kommen, die Getränke waren mit Essig versetzt und der Fisch war gut gepfeffert. All diese Vorkehrungen dienten dazu, sie durstig zu machen. Als die zwei Monarchen nach dem Essen allein im Raume waren, fragte Salomo, ob die Königin nicht über Nacht in seinem Gemach bleiben würde. Sie antwortete, daß er beim Gott von Israel schwören müsse, daß er sie nicht gegen ihren Willen nehmen würde. Sie sei noch Jungfrau und möchte nicht in Kummer, Leid und Not in ihre Heimat reisen, wo sie nur als Unberührte regieren dürfe. 

Salomo willigte ein, ließ die Königin im Gegenzug aber das Versprechen ablegen, daß sie nichts aus seinem Haus in ihren Besitz bringen würde. Die Königin sah kein Problem darin, denn Salomo hatte ihr reiche Geschenke gemacht, daß sie es nicht verstand, warum er plötzlich einen solch narrhaften Gedanken hatte. Nachdem beide Seiten ihr Versprechen per Schwur beim Gotte Israels bestätigt hatten, gingen sie schlafen, jeder in seinem Bett auf seiner Seite des Raumes. Der König von Israel aber schlief nicht, sondern beobachtete Makeda, die bald aufwachte und von starkem Durst geplagt wurde. Leise stand sie auf und ging an ein Wassergefäß, das ein Bediensteter in der Mitte des Raumes aufgestellt hatte. Bevor sie einen Schluck nehmen konnte, fragte der König, warum sie den Eid brechen würde, der es ihr verbiete, nichts in ihren Besitz zu bringen. Makeda verstand nicht, es handelte sich doch nur um Wasser, doch Salomo meinte, daß es auf der Erde wohl nichts wertvolleres, als diese Flüssigkeit gäbe. Die Königin erkannte erneut die Weisheit in den Worten des israelitischen Monarchen und bat darum, das Wasser trinken zu dürfen. Sie würde ihn dann seinerseits von seinem Versprechen entbinden. Salomo stimmte zu und nachdem die Königin ihren Durst gelöscht hatte, schliefen sie zusammen.

Nach vollzogenem Liebesakt schlief der König ein und hatte einen intensiven Traum. Eine helle Sonne schien mit Pracht über Israel. Nachdem sie für eine Zeit über dem Land verweilte, zog sie sich plötzlich zurück und bewegte sich nach Äthiopien und schien dort in höchstem Maße für alle Zeiten. Salomo wartete, ob die Sonne zurückkommen würde, und der Himmelskörper tauchte wieder auf und er strahlte  intensiver, als zuvor. Die Menschen Israels behandelten daraufhin die Sonne mit Grausamkeit und haßten sie. Es war unmöglich, daß Frieden zwischen ihnen und der Sonne existieren könnte. Die Bewohner des Landes wollten, daß sie erlösche, sie versuchten, ihr Licht zu zerstören. Doch die Sonne zog sich an einen Ort zurück, den niemand vermutete und schien über den Ländern Äthiopien und Rom. Gott hatte Israel verlassen. Der König erwachte durch einen Lichtblitz, der seine Erinnerung an den Traum verdrängte. 

Makeda erneuerte nach ihrem Erwachen den Wunsch nach Hause zurückzukehren, woraufhin sie vom König reiche Geschenke erhielt, die 6000 Karren füllten. Weiterhin gab er ihr einen Ring von seinem kleinen Finger, damit sie ihn nicht vergesse. Falls sie ihm einen Sohn gebäre, solle er mit diesem Ring als Zeichen zu ihm zurückkehren. 

Die Königin kehrte in ihre Heimat zurück und gebar neun Monate und fünf Tage nach der listreichen Liebesnacht einen Sohn und nannte ihn Bayna Lehkhem, was soviel, wie „Sohn des weisen Mannes“ bedeutet. Das Kind wuchs heran und fragte immer wieder nach ihrem Vater, dem er äußerlich sehr ähnelte. Seine Mutter reagierte anfangs noch ablehnend, gab dann aber immer mehr nach und erlaubte ihm im Alter von 22 Jahren die Reise ins ferne Jerusalem. 

Auf dieser Reise wurde der Händler Tamrin dem jungen Mann als Berater mitgegeben. Das Personal für die Karawane und die Geschenke für König Salomo wurden zusammengestellt und die Königin befahl, daß der Junge wieder in seine Heimat zurückgebracht werden müsse, wo er im Anschluß regieren solle. Zu dieser Zeit gab es in Äthiopien ein Gesetz, daß nur eine jungfräuliche Frau regieren dürfe, aber Makeba hatte schon bei ihrem Besuch von Salomo in Jerusalem bemerkt, daß in Zukunft ein vom König gezeugter Mann das Land leiten soll. Desweiteren ließ sie dem König von Israel die Nachricht überbringen, sie würde das Anbeten der alten Götter verbieten wenn Salomo den Äthiopiern einen Teil der Stoffe der Abdeckung des Tabernakels aus dem Tempel in Jerusalem überlassen würde. Ihrem Sohn gab sie den von Salomo erhaltenen Ring und ließ ihn in Frieden abreisen. 

Die Menschen, die Bayna Lehkhem auf seiner Reise trafen verwechselten ihn mit ihrem König, so ähnlich waren sich die zwei Männer. Bald erreichte die Nachricht eines Ebenbildes Salomo und als er den Ursprung und das Ziel der Karawane erfuhr, war sein Herz voll Freude, denn trotz seiner 1000 Frauen hatte er bis zu der Zeit nur den siebenjährigen, gehbehinderten Sohn Rehoboam gezeugt. Der König wußte, daß der Reisende niemand anders, als sein erstgeborener Sohn sein konnte.

Salomo schickte der Karawane einen seiner Obersten entgegen, um Bayna Lehkhem Willkommensgeschenke zu überreichen. Der Mann des Königs versuchte mit guter Rhetorik, dem Äthiopier das Land Israel schmackhaft zu machen. Er erinnerte ihn daran, daß das afrikanische Land ein Gebiet klimatischer Extreme von Schnee und Eis bis zur glühenden Wüste sei. Bei der Aufteilung der Welt unter den Söhnen Noahs sei Afrika dem Bereich des in Ungnade gefallenen Ham bzw. seinem Sohn Canaan zugeordnet worden, deren Nachfahren für ewig die Diener Sems sein würden, von dem die Israeliten abstammten. All diese Worte sollten Bayna Lehkhem den Thron Israels schmackhaft machen, auf den er als Nachkomme Davids und ältester Sohn Salomos einen rechtlichen Anspruch hatte. 

Bei der Ankunft des äthiopischen Prinzen in Jerusalem herrschte Verwirrung. Er  wurde sogar von der königlichen Garde verwechselt, so ähnlich war er dem König von Israel. Als sich Vater und Sohn gegenüber standen war die Freude groß. Bayna Lehkhem wurde mit königlichen Kleidern ausgestattet und auf den Thron des Königs gesetzt. Alle Noblen des Hofes huldigten ihm und erkannten ihn als ihren König an. Der äthiopische Prinz übergab seinem Vater den Ring und übermittelte die Bitte seiner Mutter um einen Teil der Abdeckung des Tabernakels. Aber Salomo brauchte kein Zeichen für seine Vaterschaft, so stark war die Ähnlichkeit zwischen den Männern.

Auch Tamrin übermittelte eine Botschaft von Makeda, in der sie die Bitte äußerte, den gemeinsamen Sohn zu salben, zu weihen, zu segnen und ihn nach israelitischem Ritual zum König von Äthiopien zu machen. Salomo solle den Befehl aussprechen, daß nie wieder eine Frau den Thron in Äthiopien besteigen soll und ihren Sohn in Frieden in seine Heimat zurückschicken. Der König jedoch hatte andere Pläne: er wollte Bayna Lehkhem als seinen Erstgeborenen zum König von Israel machen. Aber sein Sohn wollte in seine Heimat zurückkehren. Alle Reichtümer konnten ihn nicht locken, in dem fremden Land zu bleiben und es zu regieren. Der Prinz argumentierte, daß der junge Rehoboam der legitime Thronfolger Israel sei, denn er wurde von einer rechtmäßigen Frau des Königs und nicht in einer Liebesnacht geboren. Aber Salomo wollte nicht nachgeben und ging so weit, seinem Sohn das Tabernakel Gottes zu versprechen, das in Zukunft ihm und seinen Nachkommen gehören solle. Bayna Lehkhem blieb hart und sagte, daß er seiner Mutter die Rückkehr versprochen hatte und Salomo sah ein, daß er seinen Sohn durch nichts bewegen könne, den Thron Israels zu besteigen. 

Mit seinen Beratern machte der König Israels den Plan, den Äthiopier zum König seines fernen Landes zu machen und die Erstgeborenen des israelitischen Hofstaates mit ihm in seine Heimat zu senden. Israel hätte dann zwei Königreiche. Die Absprache, einen Sohn Salomos der Tochter des Königs Balthasar von Rom zu geben, würde ein weiteres Königreich unter der Wurzel Davids bedeuten. Rehoboam hingegen solle sein Heimatland regieren. Er erhoffte sich auf diese Weise drei Königreiche, die dem Gott Israels folgten. 

Der junge äthiopische Prinz wurde in einer Zeremonie im Tempel von Jerusalem von Zadok, dem Hohpriester mit dem heiligen Öl der Königschaft gesalbt und bekam den Namen David II. Von Zadok wurde er in die Religion Israels eingeweiht, ihm wurden die zehn Gebote, das Einhalten des Sabbath, Regeln zur Vermeidung von Inzest und Ehestreitigkeiten, das Verbot der Homosexualität und der Sodomie vermittelt. 

Das afrikanische Zion:

Die Stadt Jerusalem feierte die Krönung des Königs und lamentierte gleichzeitig, daß Salomo befohlen hatte, ihre Erstgeborenen mit nach Äthiopien zu senden, damit sie dort an der Seite von David II die Rolle ihrer Väter im Aufbau des afrikanischen Zion einnehmen würden. Durch das Wissen der mitreisenden Kinder Israels waren die wichtigen Positionen innerhalb der Verwaltung eines Herrschaftsbereichs gesichert. Der neue König konnte auf die Söhne des Hohpriesters, des Volkssprechers, des Aufzeichners, der diversen Militärkommandanten, des Hofverwalters, des Palastboten, des königlichen Richters, des Steuereintreibers, des Vorarbeiters und vieler anderer wichtiger Dienste zurückgreifen. 

Salomo beschenkte seinen Sohn mit allem, was er sich wünschte und was im Lande Äthiopien benötigt wurde. Es herrschte eine Atmosphäre gemischter Gefühle. Die Begleiter des Äthiopiers hatten große Freude, während die Familien des israelitischen Hofstaats zusammenkamen um den Verlust ihrer Kinder zu beweinen. Insgeheim wurde der König deswegen verflucht, obwohl sie Salomo gegenüber weiterhin Gefühle der Glücklichkeit zeigten. 

Auch die unmittelbar Betroffenen, die Erstgeborenen der Noblen Israels trafen sich zur Beratung. Ihr Leben gehörte Zion, von ihr wurden sie gesegnet und sie fürchteten sich davor, sie zu verlassen. Azariah, der Sohn des Hohpriesters hatte einen Plan, den er erst offenbarte, nachdem die anderen Anwesenden ihr Schweigen bis an das Ende ihrer Tage geschworen hatten.  Er enthüllte einen Plan zur Entwendung des Tabernakels aus dem Tempel. Die aufkommenden Schwierigkeiten in der Ausführung des Plans und seine Details wurden besprochen, das Geld zur Herstellung eines Replikates des Schreines wurde gesammelt und die Gruppe löste sich auf. 

In der folgenden Nacht träumte Azariah vom Engel Gottes, der ihm befahl, welche Opfer er zur Erfüllung der Verschwörung zu bringen hatte. Diese Anweisungen kämen von Gott, denn Israel und sein Herrscher hätten Gott provoziert und aus diesem Grunde würde er das Tabernakel von ihnen entfernen. 

Die Opfer wurden am selben Tage nach den göttlichen Anweisungen erbracht und in der folgenden Nacht erschien der Gottesengel dem Sohn des Hohpriesters erneut. Azariah vernahm die weiteren Anweisungen, stand auf und weckte laut des göttlichen Befehls drei seiner Mitverschwörer. Gemeinsam gingen sie zum Tempel und fanden alle Türen zum heiligen Schrein geöffnet, so daß sie keine Mühe hatten, ihren von Gott gelenkten Plan auszuführen. Hätte Gott es nicht gewollt, wären sie nicht in der Lage gewesen, das Tabernakel das kleinste Stück bewegen zu können. Sie hinterließen das heimlich angefertigte Replikat und legten die Abdeckungen aus Stoff darüber. Danach erbrachten sie erneut die geforderten Opfer und versteckten das entwendete Heiligtum an einem geheimen Ort für sieben Tage und sieben Nächte. 

Es kam der Tag der Abreise. David II bat seinen Vater um seinen Segen, den Salomo ihm in aller Hinsicht gab. Dann trennte sich der Sohn von seinem Vater und ging zu seiner Karawane. Er wollte das Verpacken der letzten Güter, unter denen sich, von Bayna Lehkhem unbemerkt, auch die verhüllte Bundeslade befand, persönlich überwachen. Zum Zeichen der bevorstehenden Abreise wurde das Horn geblasen und Jerusalem weinte wegen der verlorenen Kinder. Als er die Abschiedsszene vom Dach seines Palastes beobachtete, war Salomo bestürzt von der Traurigkeit seines Volkes. Als er die Imposanz der Scheidenden sah, begann er zu zittern und zu weinen. Er fühlte, daß seine Herrlichkeit ihn in diesem Moment verlassen hatte und seine Pracht und Macht verschwand. Von diesem Augenblick an hat die Herrlichkeit Israels sie verlassen, das Königreich wurde zu einem fremden Heidenvolk getragen, wie der Prophet es vorhersagte: Diejenigen, die mich nicht suchen, werden mich finden. In diesem Moment sollen das Gesetz und die Weisheit und das Verständnis ihnen gegeben werden. 

Salomo ging zum Hohpriester und sagte ihm, daß er eine der Abdeckungen des Tabernakels nehmen und sie seinem Sohn David geben solle. Makeda hatte darum gebeten, daß sie in ihrem Land einen anbetungswürdigen Gegenstand habe und nicht wie die Heiden  einen anderen Gott anbeten würde. Zadok ging und gab David die Abdeckung, über die sich der neue König sehr freute. Dann war das Beladen beendet und die Karwane begab sich mit dem Erzengel Michael, der alle natürlichen Hindernisse leicht passierbar machte, auf die weite Reise. Niemand mußte einen Karren ziehen, denn ob es Mensch, oder Tier war, jeder wurde einen halben Meter über den Boden gehoben und bewegte sich, wie auf dem Wind gleitend, fort. 

Die Karawane legte an einem Tag die Distanz von dreizehn Tagesreisen zurück, aber niemand von den Reisenden war müde, hungrig oder durstig. Erst als sie an die Grenze zu Äthiopien kamen, machten sie einen Halt. Die David begleitenden erstgeborenen Söhne Israels gingen zu ihrem neuen Herrn und lüfteten das Geheimnis. Sie verrieten David, daß sie das Tabernakel aus Jerusalem entwendet hatten und es ab dem Zeitpunkt sein Führer sein solle. Er könne es nicht nach Jerusalem zu seinem Vater zurückbringen, denn Zion sei aus freien Stücken mitgegangen und würde nicht gegen ihren Willen vom Ort ihres Wunsches entfernt werden können. David war beunruhigt und konnte es kaum glauben, daß Gott sie mit Seiner Wohnstatt auf Erden beglücken würde. Er sprang auf und freute sich wie ein junges Zicklein, das nach dem Säugen um seine Mutter herumsprang. Diese Freude sprang über auf alle Anwesenden im Lager des Königs. Dann hoben sie ihre Hände zum Himmel und richteten ihre Gesichter gen Boden und dankten Gott aus ganzem Herzen. 

König David II ging zum Tabernakel, grüßte und huldigte es und sagte: „Oh Gott Israels, Du seist gelobt, weil Du Deinem Willen und nicht dem Willen der Menschen folgst. Du läßt den weisen Mann seine Weisheit vergessen und Du zerstörst den Rat des Ratgebers. ... Du gibst denjenigen, die Dich lieben Herrlichkeit und denjenigen, die Dich hassen gibst Du Scham. ... Wer soll Ihn tadeln, wenn Er uns in den Himmel und zu seinem Thron führt? ...“ Die Macht der Prophezeiung überkam ihn kraft seiner Freude über das Tabernakel. Die Freude war überall unter den Menschen Äthiopiens, sie spielten ihre Musikinstrumente und stießen Freudenrufe aus. Ihre mitgeführte Idole, die sie bisher angebetet hatten, fielen zu Boden und zerbrachen und es wurde Zion gehuldigt.

Die Reise ging weiter, das Tabernakel war der Mittelpunkt der Karawane, um das sich alles und jeder arrangierte. Als sie am Roten Meer ankamen, wurden sie von der See empfangen, die Wellen schlugen hoch und brüllten wie ein Löwe, das Wasser betete Zion an. Die Karawane wurde eineinhalb Meter in die Luft gehoben und überquerte das aufgewühlte Meer ohne Probleme. Die Bewohner Äthiopiens kamen an die Küste und freuten sich über die Heimkehrer, ihre Waren und über Zion. Sie freuten sich mehr, als vormals die Israeliten, als sie aus Ägypten geführt wurden. Und die Reisenden bauten in Belondos ihr Lager, sie waren mit Hilfe des Allmächtigen Himmels und des Erzengels Michael zu Hause angekommen. Und Zion strahlte ein Licht aus, ein Sonnenlicht und verdrängte die Dunkelheit wo immer sie war.

In Jerusalem offenbarte Salomo dem Hohpriester Zadok seinen Traum mit der feindlichen Sonne, den er während seiner Liebesnacht mit Makeda hatte. Zadok war erschreckt und sagte dem König, daß er diese Vision besser sofort erzählt hätte. Weil die Sonne das Symbol Zions ist, vermutete er sofort, was geschehen war: daß die erstgeborenen Söhne Israels ihr himmlisches Zion, das Tabernakel mit den Gottesgeboten mitgenommen hatten. Salomo wollte wissen, ob Zadok die Bundeslade nicht gesehen hätte, als er die Abdeckung als Geschenk für David II aus dem Tempel geholt hatte. Da Zion mit drei Lagen abgedeckt war und der Hohpriester nur die äußerste Abdeckung ausgetauscht hatte, wußte er auf die Frage keine Antwort.  Der König von Israel ließ Zadok auf der Stelle nachschauen und als dieser im Tempel nur ein Replikat fand, brach er zusammen. Salomo ließ seine Soldaten zusammenrufen, um mit ihm die Karawane zu verfolgen, seinen Sohn und das Tabernakel nach Jerusalem zurückzubringen und alle anderen Reisenden zu töten. Sie hätten das Gotteshaus Israels beraubt und die Wohnstätte Gottes auf Erden beschmutzt. 

Während die Soldaten sich aufmachten, die Äthiopier zu verfolgen, kam das Volk Israels im Tempel zusammen, um den Verlust von Zion zu beweinen. Die Israeliten folgten der Spur der Karawane und die Vorhut kam nach einigen Tagen an die Grenze nach Ägypten. Dort erfuhren sie, daß die Karawane vor neun Tagen durchgezogen sei. Die Karren seien schnell gezogen, wie Engel, und schneller, als die Adler im Himmel. Die Vorhut schickte Boten zurück zu ihrem König, der ärgerlich wurde und die vernommenen Worte nicht glauben wollte. Aber überall, wo die Soldaten nachfragten, hörten sie die gleiche Geschichte: die Äthiopier hatten einen Riesenvorsprung und reisten nicht auf dem Boden, sondern schwebten in einer nie vorher gesehenen Geschwindigkeit wie der Wind in Richtung ihrer Heimat. Aus Ägypten vernahmen sie die Geschichte, daß aus Kreaturen der Erde Wesen des Himmels geworden sind. Die ägyptischen Götter und die Bauwerke mit ihren Idolen seien in Stücke zersprungen, weil die Karawane das Tabernakel des Gottes Israel mit sich führte. 

Als Salomo all diese Geschichten hörte, zog er sich zurück und weinte bittere Tränen. Er wußte, daß der Bund zwischen Gott und dem auserwählten Volk Israel beendet war. Und er lamentierte, daß Israel ganz nach dem Wunsch Gottes den Tempel als Seine Ruhestätte gebaut hätte und das Tabernakel verehren würde. Aber Gott hätte sich entschieden, sein Licht zu entfernen. Er hatte Israels Ehre, das Tabernakel anzubeten an Menschen gegeben, die es nicht wert seien. Gott hätte die Majestät Israels ausgelöscht und einem Volk übertragen, das nicht majestätisch sei. Die Freude Israels sei an den Feind gegangen. Sein Volk würde von jenem Tag bis in alle Ewigkeit klagen. Israel hätte gesündigt, Ihm nicht ausreichend gehuldigt und die Gebote nicht eingehalten. Alle Dinge, die Gott nicht mag, hätten sie begangen. 

Und der Geist der Prophezeiung antwortete dem lamentierenden König, daß er nicht traurig sein soll, weil Gottes Wille erfüllt wurde und das Tabernakel schließlich nicht an einen Fremden, sondern an seinen ältesten Sohn, der auf dem Thron der israelitischen Linie von David I sitzen würde, gegangen sei. Und derjenige, der auf dem göttlichen Thron sitzt, soll die Lebenden und die Toten auf ewig regieren. Jeder Mensch soll vor ihm niederknien. Salomo solle aufhören, traurig zu sein und nach Hause zurückkehren. 

Also kehrte der König nach Jerusalem zurück und akzeptierte die Worte Gottes und die Vollstreckung seines Willens, daß Zion in Äthiopien verweilen solle. Er ging mit den Ältesten seines Landes in den Tempel und beschloß in Israels Heiligtum, den Verlust der Bundeslade vor den unbeschnittenen Völkern geheimzuhalten, damit sie nicht prahlen könnten, Gott hätte seine Herrlichkeit dem auserwählten Volk entzogen. Er sagte, daß einem fremden Volk keines ihrer Geheimnisse zu enthüllen sei. Das im Tempel befindliche Replikat wäre mit Abdeckungen zu versehen und es sei zu verehren, als wäre es die tatsächliche Bundeslade. Und die Ältesten stimmten Salomos Plan zu und machten im Tempel von Jerusalem einen Vertrag mit ihrem König, der bis zum heutigen Tag weiterbesteht. 

Nachdem Zion von ihm gegangen war, lebte Salomo noch elf Jahre. Er vergaß die Liebe zu Gott und seine Weisheit durch seine exzessive Liebe zu Frauen. Beispielsweise zu Makashara, einer Pharaonentochter, die die Idole ihres Vaters mitgebracht hatte und diese anbetete. Der König wußte davon und versuchte nicht, die Frau davon abzubringen. Er begann, Fragen über die ägyptischen Götter zu stellen und sein Personal begann, diesen Göttern zu huldigen. Dieserart Aktionen führten dazu, daß das Herz von Salomo sich von Gott abwendete und er sich immer mehr zu den fremden Idolen hingezogen fühlte. Die Liebe zu einer Frau ließ den unsprünglichen Glauben des Königs verschwinden.

Der Niedergang Israels:

Die Pharaonentochter versuchte Salomo dazu zu bewegen, den ägyptischen Göttern zu huldigen. Salomo lehnte jedoch ab, denn was von den Ägyptern als Götter bezeichnet wurde, war nichts anderes als das materielle Werk von Menschen. In Israel würde nach wie vor nur das heiligste Zion, das Tabernakel mit den Geboten Gottes angebetet werden. Die Frau allerdings gab nicht auf und begann mit weiblichen Tricks zu arbeiten. Eines Tages präparierte sie einen Raum mit ihren Idolen in der Art, daß Salomo unbewußt ihren Göttern huldigte. Nach der unfreiwilligen Anbetung offenbahrte sie es dem König und es wurde ihm klar, daß die verführerische Frau weiser als Salomo war und ihn zu einer großen Sünde veranlaßt hatte. 

Als der König sechzig Jahre alt war, wurde er von Krankheit befallen. Er erreichte nicht das Alter seines Vaters, der zwanzig Jahre älter wurde, weil er zu viele Affären mit Frauen hatte, die nicht aus seinem Volk stammten und weil er Idole verehrte. Der Todesengel Gabriel kam zu ihm und prophezeite, daß Israel von seinen eigenen Kindern zerstört würde und daß die Nachkommen seines Sohnes Rehoboam den Erlöser Jesus Christus kreuzigen würden. Der Erlöser würde das Volk Israel aus Sheol (der Hölle) führen und Satan mit seinen Teufeln ertränken. Die Rettung des auserwählten Volkes sei in Form einer Perle im Bauch Adams erzeugt und an Seth weitergegeben worden. Über die Generationen sei sie zu David und Salomo gekommen und befände sich nun im Leibe Rehoboams. Alle, die die Perle in sich trügen, würden von Jesus Christus aus Sheol gerettet werden. Wenn Salomos Nachkommen in ihrem Neid den Erlöser gekreuzigt hätten, würden sie sich am Kreuz versammeln, wegen all der Wunder, die geschehen würden und sie würden sich schämen. 

Der König dankte Gabriel dafür, daß Gott ihn nicht für seine Sünden bestrafen würde und fragte, wann der Erlöser erscheinen würde. Er bekam die Antwort, daß er dreiunddreißig Generationen nach Salomo erscheinen, aber von den Menschen Israels gehaßt werden würde. Sie würden ihn kreuzigen, ihren Erretter umbringen. Aber er würde auferstehen und sie erlösen, weil sie die Perle in sich trügen. Der König wollte wissen, ob seine Nachkommen nach der Kreuzigung von Jesus Christus ausgelöscht werden würden. Gabriel sagte, daß sie nicht getötet, sondern getrennt und überall auf der Welt verstreut werden würden. Salomo wandte sich an seinen Sohn Rehoboam und bat ihn, Gutes zu tun, dann ließ er ihn von Zadok zum König salben und starb.

Der neue König brach mit einer Tradition. Er ließ die Ältesten, die Salomo mit ihrem Rat beiseite standen, entfernen und ersetzte sie mit jungen Männern, die mit ihm gemeinsam aufgewachsen waren. Deren Rat veränderte die weise und sanfte Politik von Rehoboams Vorgänger. Der junge Monarch sollte Autorität zeigen, mit Drohungen regieren und harte Worte benutzen, um das Reich Israel in der alten Stärke zu erhalten. Der König willigte ein und meinte, daß Eisenketten und Skorpionpeitschen als Durchsetzungsmittel dienen sollten. Sein kleiner Finger würde stärker sein, als der stärkste Teil vom Körper seines Vaters. Das Volk Israels war entsetzt über diesen neuen Regierungsstil und fragte sich, durch wen sie Rehoboam ersetzen könnten. Sie nahmen ihre Waffen und flohen nach Samaria, wo sie sich berieten. Das Ergebnis war, daß sie Jeroboam zu ihrem neuen König bestimmten und das Königreich Israel teilte sich. 

Adramis, der jüngste Sohn Salomos war noch zu Lebzeiten des alten Könis durch die Heirat mit Adlonya, der Tochter Balthasars, des Königs von Rom, zum neuen Monarchen des Reiches Rom geworden. Genauso wie es bei David II war, hatte Adramis achtundzwanzig Männer bei sich, die ihn unterstützen sollten, in seinem neuen Herrschaftsgebiet die Religion und Struktur Israels zu etablieren. 

An dieser Stelle berichtet das Buch über die Geschichte der Könige verschiedener Königreiche, die alle vom Samen Sems abstammten und über diverse Nebengeschichten, die für diesen Beitrag unwichtig sind. Dann behandelt es die Rückkehr von David II in seine Heimat:

David II kehrte nach Dabre Makeda, der Hauptstadt Äthiopiens zurück und wurde mit großen Ehren durch seine Mutter und das Volk seines Heimatlandes begrüßt. Am dritten Tag der Feierlichkeiten für die Heimkehrer ließ die Königin ihre politischen Funktionsträger beim heiligen Schrein von Zion schwören, daß nie wieder eine Frau, sondern nur die männlichen Nachkommen ihres Sohnes David II den äthiopischen Thron besteigen dürften. Und sie wies den von David II mitgebrachten erstgeborenen Söhnen Israels die ihnen zustehenden Ämter zu. So wurde das afrikanische Königreich erneuert. Alle Idole in Äthiopien wurden beseitigt und nur der Gott Israels wurde angebetet. Und Makeda vollzog Gottes Willen und übergab das Königreich an ihren Sohn David II, den Bewahrer des Tabernakels.  Ein aus Israel mitgebrachtes Dokument mit  den Regeln der Religion Zions, das in der Präsenz Gottes entstanden ist, wurde vorgelesen und alle Anwesenden huldigten dem Gott Israels. 

Bei dem darauf folgenden Fest waren alle Völker des Landes bis hin zu den Pygmäen anwesend, es wurde musiziert, getanzt und Spiele wurden veranstaltet. David II, der auch Menelik I genannt wurde, übernahm in dieser Zeremonie ein immenses Reich. 

Um ein Weiterbestehen der gottgegebenen Macht in Rom, im Reich von Adramis zu garantieren, reisten Gelehrte nach Äthiopien. Dort wurden die Regeln für das rechte Verhalten und die korrekte Anbetung Zions in Hebräisch niedergeschrieben. Die Könige von Rom und Äthiopien waren Brüder. Nach ungefähr eineinhalb Jahrhunderten fiel das Königreich Rom, das seit König Konstantin die göttliche Macht des Holzkreuzes besaß, jedoch durch die Worte von Nestorius und Arius vom wahren Glauben ab. 

Drei Monate nach seiner Krönung begann David II den ersten Krieg, dem weitere Auseinandersetzungen folgten. Durch die Kraft Zions gewann er jede Schlacht und eine Tagesreise trug seine Armeen durch die göttliche Kraft über eine Distanz, für die normale Menschen drei Monate benötigten. Er erfüllte Gottes Willen und Gott arbeitete in seinem Sinne und beschützte ihn vor allem Bösen. Der König von Äthiopien ist rechtschaffen, er ist der König von Zion, der Erstgeborene des Samens von Sem. 


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