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Drogen: Schüler auf dem Öko-Trip
 

^ Engelstrompete

^ Fliegenpilz
Köln- Drogen an Kölner Schulen: Heroin, Kokain, Captagon sind out, Schnüffeln an Lösemitteln ist passe. Die Schüler sind jetzt auf dem Öko- und Leistungs-Trip. Die neuen Modedrogen: Angesagt sind derzeit Pilze, Stechapfel und- Lachgas. „Für fünf Mark werden vor Discos mit Lachgas gefüllte Ballons verkauft“, beobachtet Karl Klaus-Signon. Der 40-jährige Kriminalkommissar arbeitet seit fünf Jahren im „Kommissariat Vorbeugung“. Jedes Jahr schult er Hunderte von Schülern. Und er weiß: “Es gibt nichts, was die nicht versuchen würden.“

Kein Wunder: Kölns Schüler sind neugierig. Jeder dritte Schüler, schätzt die Kölner Polizei, hat bereits Drogenerfahrungen. An Anregungen fehlt es nicht. „Ich erinnere mich noch and die TV-Berichte über Kröten, die auf dem Rücken eine Droge absondern“, seufzt Signon. „Monatelang haben die mich hinterher mit Fragen nach Kröten gelöchert. Und Lehrer haben mir berichtet, dass die Kids tatsächlich irgendwelche Kröten abgeleckt haben.“

Also werden auch sämtliche Tipps aus dem Internet ausprobiert: Eben jene psylocybinhaltigen Pilze, die im Netz als „Duftsäckchen“ verkauft werden. Eben jenes Lachgas, das für „tolle Farben“ sorgt, aber so gefährlich ist, dass es Ärzte nicht mehr für Narkosezwecke einzusetzen wagen. Und eben jene Samenkapseln des Stechapfels. Die zwar zum Rausch, aber auch zum Tod führen können- weshalb der Stechapfel inzwischen auch nicht mehr als Asthmamittel verarbeitet wird. Und eben auch zum Klassiker: der Hanf-Pflanze Haschisch.
Der zweite Trend läuft scheinbar exakt gegen die Welle der Naturdrogen: Nach wie vor greifen die Kids zu Ecstasy und Aufputschmitteln. „Aber die Gesellschaft lebst den Kindern vor“, erklärt Bernd Röber Schmidt von der Kölner Fachstelle für Suchtprävention. „Manager greifen zu Amphetaminen, um ständig leistungsbereit zu sein. Glück, Ausdauer, Power – diese Ziele sind doch alle positiv besetzt. Und genau das vermittelt Ecstasy“. „Acht Stunden durchtanzen, nicht schlapp machen, wer immer topfit ist, ist der Größte“, stimmt Klaus-Signon zu. „Entsprechend steigt die Nachfrage nach diesen Leistungsdrogen. Amphetamine und Kokain kriegen sie heute für ein Drittel des Preises von vor zwei Jahren.“
Und bei Ecstasy greifen auch die Mädchen zu: Während sie normalerweise nur 20 Prozent der Konsumenten ausmachen, sind sie bei der Vertrauen erweckenden Tablettenform genauso oft dabei wie die Jungen.
Für alle gleich geblieben ist nur eins: die Einstiegsdrogen. Klaus-Signon: „Los geht’s mit Alkohol und Zigaretten.“ Express 31/03/00

 

„Orangensaft“ war reines Haschisch

exp Köln – Die Mitarbeiter der Zolltechnischen Prüfungs- und Lehranstalt in Köln wunderten sich, als sie eine Fuhre Orangensaft aus Marokko untersuchen. Das Ergebnis des Tests: Der Saft ist von so schlechter Qualität, dass nicht einmal der Transport vom Erlös gezahlt werden könnte. Das kam den Beamten merkwürdig vor. Der Zoll untersuchte die Ware genauer – und siehe da: Auf 21 Paletten waren 449 Orangensaftpackungen mit Haschisch gefüllt. Wert der Droge: 5 Mio Mark. Express 12/04/00



 

SEK überwältigte Hasch-Freund

exp Leipzig – Bombenalarm in Leipzig. Ein Mann (37) drohte, sich in seiner Wohnung in die Luft zu sprengen, wenn Haschisch in Deutschland  nicht endlich legalisiert werde. Das SEK stürmte die Wohnung, überwältigte den Hanf-Verrückten. Er hatte reichlich Hasch im Haus. Express 10/04/00



 

Fünf Drogen-Dealer gefasst: 100 000 Mark im Kühlschrank

Köln – Fünf Monate lang waren ihnen die Rauschgiftfahnder auf den Fersen, jetzt schlugen sie zu: Sie verhaftete fünf Drogendealer (22 bis32), die mit Haschisch, Marihuana und Kokain aus Holland täglich 50 Süchtige im Kölner Raum versorgten. Allein im vergangenen Jahr machten sie 1,3 Millionen Mark Umsatz. Chef der Dealer-Bande war ein Syrer (32), der eine Ex- und Importfirma für Lebensmittel betrieb. Seinen Kühlschrank hatte er als Tresor umgebaut: Die Polizei fand darin über 100 000 Mark.
In der Wohnung eines anderen Dealers in Porz stellte die Polizei 15 Kilo Haschisch und 3,3 Kilo Marihuana sicher. Gegen alle fünf wurde Haftbefehl erlassen.
Express 21/03/00


Cannabis in Deutschland verbreitetste illegale Droge

Cannabis ist nach Erkenntnissen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die in Deutschland am weitesten verbreitete illegale Droge. Gut ein Viertel der 18- bis 25-jährigen Jugendlichen habe damit Erfahrung. Trotz der großen Verbreitung sei das Wissen über Cannabis bei den Konsumenten aber eher gering. Unkenntnis und falsche Informationen seien ein Grund für einen oft hilflosen Umgang mit Cannabiskonsumenten, so die Bundeszentrale. Die Behörde will jetzt mit einer neuen Broschüre Abhilfe schaffen. Yahoo online 23. Februar 2000, 14:07 Uhr 



Auf dem Weg zur Cannabis-Arznei
Schwerkranke können Anträge stellen

Karlsruhe - Acht Schwerkranke, die die weiche Droge Cannabis als Medizin nutzen wollen, haben vor dem Bundesverfassungsgericht einen ersten Erfolg errungen. Zwar wurde ihre Klage aus formellen Gründen abgelehnt, doch das Gericht zeigte deutliche Sympathie für das Anliegen der Kranken. Nach seiner Ansicht ist ein medizinscher Gebrauch von Cannabis schon nach bisheriger Rechtslage nicht ausgeschlossen(Az: 2 BvR 2382/99 u.a.)
Die Kranken leiden unter anderem an Multipler Sklerose und Hepatitis. Von dem Cannabis-Wirkstoff verspechen sie sich appetitanregende Wirkung, eine Erhöhung des Körpergewichts und eine Verbesserung der Stimmungslage. Doch Cannabis ist als Betäubungsmittel in Deutschland verboten. Importiert werden darf in Einzelfällen allerdings das teure THC-Medikament Marinol, das in den USA zugelassen ist. Dessen Kosten übernimmt die AOK aber nur für Aids- und Krebs-Patienten. Andere Schwerkranke behelfen sich daher oft mit der illegalen Beschaffung  von Cannabis-Produkten wie Haschisch oder Marihuana, müssen aber stets mit Strafverfahren rechnen. Karlsruhe nahm die Verfassungsbeschwerde zwar nicht zur Entscheidung an, weil die Kläger nicht den normalen  Rechtsweg ausgeschöpft hatten. Das Verfassungsgericht zeigte den Kranken nun aber Wege auf, wie sie für ihre Interessen streiten können, ohne sich zuvor strafbar machen müssen.
Empfohlen wird ihnen vor allem, beim Bonner Bundesinstut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine Erlaubnis für den Cannabis-Erwerb zu beantragen. Ein derartiger individueller Gebrauch sei "grundsätzlich erlaubnisfähig", wenn die medizinische Wirksamkeit der Substanz nach gewiesen sei. Bei seiner Entscheidung hat das Bonner Institut aber einen Ermessensspielraum. Wird die Erlaubnisverweigert, könnten die Kläger aber vor Gericht gehen und schließlich auch eine - nun zulässige - Verfassungsbeschwerde erheben. Bei einer Krebspatientin wurden die entsprechende  Genehmigungen bereits erteilt, erklärte am Dienstag das Bundesinstitut. Dass Karlsruhe das Anliegen der Kläger  sehr ernst nimmt, zeigte sich schon an der beeindruckenden Schnelligkeit, mit der über die erst im Dezember 1999 eingelegte Klage entschieden wurde. Konkret zuständig war eine Kammer des zweiten Senats, bestehend aus der Gerichtspräsidentin Jutta Limbach sowie den Richtern Winfried Hasemer und Siegfried Broß. Hasemer gilt als liberal, Broß als eher konservativ. Kölner Stadtanzeiger 9.2.2000


400 Stoffe im Harz der Planze
Die Hanfplanze "Cannabis sativa" ist Grundstoff zur Herstellung der weichen Droge und nicht körplich abhängig machenden Drogen Haschisch und Marihuana. Das Harz der Blüte, in dem der Wirkstoff THC besonders stark konzentriert ist, wird als Haschisch konsumiert. Marihuana ist eine Mischung aus getrockneten Blättern, Blüten und Zweigen der Cannabisplanze. Insgesamt enthält das Cannabisharz 400 Substanzen, von denen mehr als 80 auf die Psyche wirken. Das synthetische THC- Produkt Marinol hat dagegen nur geringe berauschende Wirkung. Seit Juni letzten Jahres wird im Krankenhaus Berlin-Moabit ein zweijähriger Modelversuch zum Einstaz von Cannabis und THC bei Krebs und Aids-Patienten durchgeführt. Beteiligt sind auch schweizer, österreichische und niederländische Kliniken. Dabei soll überprüft werden, ob Cannabis und THC tatsächlich apetitanregend wirken. Kölner Stadtanzeiger 9.2.2000



 

Gärtner  züchtete Cannabis-Pflanzen
Haschisch-Fabrik entdeckt
Troisdorf- "Wir haben gedacht, dass wir mitten in einer Drogen-Plantage in Kolumbien stehen." Die Rauschgift-Fahnder der Kripo Sankt Augustin kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus . Im Keller eines Hauses auf der Friedrich-Ebert-Strasse entdeckten sie eine eregelrechte Haschisch-Fabrik. Im Troisdorfer Stadtteil Friedrich-Willhelmshütte blühten sage und schreibe 180 Cannabis-Pflanzen! Die gößte Hasch-Plantage im Rheinland - sie wurde von dem arbeitslosen Gärtner Kurt E.(Name geändert) professionell betrieben. In beheizten und beleuchteten Pflanzenbeeten mit Bewässerungs-Einrichtungen und Abluft-Anlage baute der 36-Jährige versdchieden Cannabis-Sorten an. Die Fahnder stellten auch Testsubstanzen sicher, die zur Qualitätsbestimmung und zur Prüfung des Reifegrades der Pflanzen dienten. Die Pflanzen verarbeitete der Troisdorfer zu Marihuana, Haschisch und Haschisch-Öl  und verkaufte die Ware an unzählige Abnehmer. Das Geschäft blühte. Ein Nachbar zum Express: "Hier gings zu wie in einem Taubenschlag. Kunden gabenm sich die Klinke in die Hand. Einige haben direkt vor Ort konsumiert." Die Ernte der vorgefundenen Hanfplanzen hätte E. 100 000 Mark eingebracht. Mit dem Erlös aus seiner Drogen-Fabrik konnte der Arbeitslose  sehr gut leben. Ein anomymer Typ hatte die Kripo auf die Spur des Gärtners gebracht. Nach wochenlangen verdeckten Ermittlungen schlugen die Beamten jetzt zu. Die Pflanzen wurden in eiem Laster abtransportiert. E. wurde einem Haftrichter des Amtsgeriches Siegburg vorgeführt. Der schickte den 36-Jährigen wegen Verdunklungsgefahr in U-haft. Die Ermittlungen gegen E. wegen Drogenhandels dauern an. Express 12.2.2000



 

Aus Simon Vinkenoog: How to enjoy reality, Amsterdam 1969

     If you fear - life, death, yourself - DON'T smoke pot
     If you don't trust - the world, yourself  - DON'T smoke pot
     If you're jealous, angry, greedy  - DON'T smoke pot
     If you don't want to change  - DON'T smoke pot
     If you want to belong without really enjoying  - DON'T smoke pot
     If you think you're cool, real cool baby  - DON'T smoke pot
     If you think life is an easy game on the way out  - DON'T smoke pot
     If you don't have friends to confide in  - DON'T smoke pot
     If you don't realise the world is yours  - DON'T smoke pot
     If you're looking for something you haven't got  - DON'T smoke pot
     If you're sad, insecure, or overtaken by doubts  - DON'T smoke pot
     If you think you can make it all by yourself  - DON'T smoke pot
     If you think you'll never need anybody  - DON'T smoke pot
     If you can't give it up - STOP
Zitiert nach: Ronald Steckel : Bewußtseinserweiternde Drogen, Berlin, 1969, erweiterte Neuausgabe durch die Edition Rauschkunde


Kein legaler medizinischer Einsatz von Cannabis

Klagen abgewiesen:
 

Karlsruhe (dpa) - Das Bundesverfassungsgericht hat aus formalen Gründen die Beschwerden von acht Patienten abgewiesen, die den legalen medizinischen Einsatz der Droge Cannabis durchsetzen wollten.

In einem am Dienstag veröffentlichten Beschluss machten die Richter allerdings deutlich, dass die Verabreichung von Cannabis - daraus werden Marihuana und Haschisch hergestellt - im Einzelfall zulässig sein kann. Kranke Menschen könnten trotz des gesetzlichen Verbots eine entsprechende Erlaubnis beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte beantragen.

Die unter anderem an HIV, Multipler Sklerose, Epilepsie und Hepatitis leidenden Patienten wollten die verbotene Droge als Medizin unter ärztlicher Aufsicht einnehmen. Nach ihren Angaben haben wissenschaftliche Studien ergeben, dass Cannabis bestimmte Symptome lindern wissenschaftliche Studien ergeben, dass Cannabis bestimmte Symptome lindern wissenschaftliche Studien ergeben, dass Cannabis bestimmte Symptome lindern wissenschaftliche Studien ergeben, dass Cannabis bestimmte Symptome lindern kann. Allerdings ist die Substanz nach wie vor als illegal eingestuft.

Als wichtigster Wirkstoff gilt Tetrahydrocannabinol (THC). Besonders stark konzentriert ist er im Harz der Blüte, das als Haschisch konsumiert wird. Das Harz besteht aus rund 400 Substanzen, von denen mehr als 80 auf die Psyche wirken. Marihuana ist eine Mischung aus getrockneten Blättern, Blüten und Zweigen.

Das in den USA zugelassene Medikament Marinol enthält vor allem den Wirkstoff THC. Marinol steigert bei Aids- und Krebspatienten den Appetit, wirkt gegen Übelkeit und führt zur Gewichtszunahme. Insbesondere wird es gegen die Übelkeit bei der Krebs-Chemotherapie eingesetzt. In Deutschland ist es nicht zugelassen, kann aber im Einzelfall importiert werden. Der Wirkstoff THC hat zudem einen leicht schmerzstillen Effekt und wirkt gegen epileptische Anfälle.

Cannabis-Produkte wurden früher in China zur Schmerzbetäubung bei operativen Eingriffen verwendet. Archäologische Funde zeigen, dass es Frauen in Israel während der Niederkunft gegeben wurde.

Cannabis beeinträchtigt wie Alkohol die Fahrtüchtigkeit.

Die Droge kann zu Halluzinationen, Kältegefühl und Gliederschwere führen, in höheren Dosen aber auch zu Desorientierung, Angstgefühlen und starken Stimmungsschwankungen. Cannabis macht nach derzeitigen Kenntnissen nicht körperlich abhängig, gilt aber als Einstiegsdroge. Express online 08.02.00


Vollgedröhnt?

Auf dem Flughafen von Hawaii wurden im Gepäck von Sauberfrau Whitney Houston 15,2 Gramm Marihuana gefunden. Bevor die Polizei sie dazu fragen konnte, rauschte die Diva im Jet davon. Die Behörden ermitteln nun. Im Falle einer Verurteilung drohen Whitney 30 Tage Gefängnis. ( Exp. 18.1.00) 


Cannabis im Gewächshaus

Erftstadt - In seiner Wohnung hatte der 29-Jährige ein kleines Treibhaus eingerichtet - um Cannabispflanzen zu züchten. Und das mit Erfolg. Als die Polizei jetzt die Wohnung durchsuchte, fand sie insgesamt 18 große Pflanzen. Im Gewächshaus hatte der Züchter Pflanzenleuchten, Wärmelampen und eine Belüftungsanlage installiert. Die Polizei stellte die Pflanzen sicher. Gegen den 29-Jährigen erstattete sie Strafanzeige.
( Exp. 18.1.00)



 

Venlo: Hasch bald im Supermarkt?

Venlo - Drogen- Mekka Venlo - demnächst soll’s hier Haschisch im Supermarkt geben, und auch Jugendliche sollen unbehelligt Rauschgift kaufen können. Ein schlechter Witz? - Nein,ein Vorschlag des Bürgermeisters der niederländischen Grenzstadt. Er sieht die offizielle Drogenpolitik als gescheitert. Alle Versuche, den Handel auf die fünf genehmigten  „Koffieshops“ (nur weiche Drogen) zu beschränken, sind fehlgeschlagen. Hunderte Wohnungen von Dealern wurden im letzten Jahr geräumt. Überall gab’s Haschisch und auch harte Drogen. Die Polizei hat längst aufgegeben. Venlo: 60 000 Einwohner. Knapp 45 Minuten von Köln und Düsseldorf entfernt. Täglich kommen rund 4000 Drogentouristen aus Deutschland. Tendenz steigend. Bürger und Geschäftsleute auf den Barrikaden. Der Vorschlag des Bürgermeisters: Viele in Venlo sehen darin den verzweifelten Versuch, eine einheitliche Drogenpolitik in EU zu erzwingen. Hasch im Supermarkt - das allerletzte Wort hat jetzt der Stadtrat. (Exp. 21.1.00)



 

Drogen - Schuster

Emmerich - Im Schuhkarton eines Schusters entdecken Zöllner auf der A 3 bei Emmerich  9000 Ecstasy- Tabletten. Im Kofferraum lagen sechs Kilogramm Haschisch in Plastiktüten. (Exp. 29.1.00)



 
 

„Boot“ - Star: Haft ohne Bewährung

München - Festnahme bei der Premiere von „Bang Boom Bang“ im letzten August. In der Tasche hatte er 5,6 Gramm Marihuana. Schauspieler Ralf Richter (45) am Ende. Gestern stand der Star aus „Das Boot“ und „Rote  Erde“ in München vor dem Kadi. Er gestand, zwischen 1994 und 1995 rund 250 Gramm Kokain verkauft zu haben. Das Urteil: zweieinhalb Jahre Haft ohne Bewährung, dazu noch 3500 Mark Geldstrafe.(Exp. 2.2.00)


Mutter war Drogenkurier

 Köln - Familienunternehmen Drogengeschäft - doch jetzt flog Mutter und Sohn auf. Den arbeitslosen  33-Jährigen (ein verurteilter Dieb) hatte die Polizei schon länger im Visier. Sie verdächtigte ihn, mit Drogen zu handeln. Als die Fahnder den Mann jetzt am S-Bahnhof Chorweiler kontrollierten, wurden sie fündig. Der 33-Jährige hatte Haschisch in der Tasche. In seiner Wohnung in Bickendorf erwartete die Beamten eine Überraschung: Die Mutter des Dealers sah die Fahnder - und packte aus. Die 55-Jährige erzählte ausführlich, daß sie ihrem Sohn bei den Drogenfahrten nach Holland geholfen hatte - sie steuerte den Familienwagen.

In der Wohnung der beiden fanden die Ermittler ein knappes Kilo Haschisch, das der 33-Jährige in der Stadt verkaufen wollte. Außerdem vier Schußwaffen, mehrere hundert Patronen und Schwarzpulver. Die Mutter hatte nichts mit dem Verkauf zu tun, wie sich heraus stellte: Auch vom schmutzigen Drogengeld sah die Hausfrau keinen Pfennig.“ Ich habe alles nur aus Liebe zu meinem Sohn getan“ sagt sie in den Verhören.

Der Sohn sitzt jetzt in Untersuchungshaft, die Mutter ist ihren Führerschein los. Weil sie ihn für kriminelle Geschäfte missbrauchte. Ihre falsch verstandene Liebe kann die Mutter teuer zu stehen kommen: Ihr und ihrem Sohn drohen bis zu fünf Jahren Gefängnis.
(Exp. 18.1.00)

Marihuana geraucht

Niederau - Ein 21-Jähriger hatte Marihuana im Rucksack - und offensichtlich welches geraucht. Weil er Auto fuhr, nahm die Polizei eine Blutprobe. Express, 15.01.2000


Hanf und Viagra

Fragt eine Frau den Arzt:"Was passiert, wenn mein Mann eine Viagra schluckt und noch einen Joint raucht?" Der Arzt überlegt:"Na ja, er könnte sechs Stunden, aber es ist ihm scheißegal." Express, 23.12.1999 



Gerichts-Urteil: Haschisch heilt

Barcelona - Mit zwei Kilo Haschisch im Gepäck hatten spanische Grenzer einen 54-jährigen Österreicher erwischt. Normalerweise reicht das in Spanien für vier Jahre Knast. Doch der Mann mit dem Rauschgift hatte Glück: Haschisch kann heilsam sein, entschied eine Richterin in Barcelona und sprach den Mann frei. Der 54-Jährige leidet an Magenkrebs. In der wissenschaftlichen Literatur gebe es zahlreiche Belege, daß Haschisch bei Krebskranken die Nebenwirkungen lindere, so die Richterin. Express, 03.01.2000


Befkiffter Abgeordneter

Nandor Tanczos, neuseeländischer Grünen-Politiker, will auch als Parlamentarier auf Joints nicht verzichten. Grund: " Cannabis gehört zur Ausübung meiner Rasta-Religion." Express 13.12.99 



Cannabis als Medizin

Sechs Cannabis Raucher ziehen mit Unterstützung einer KölnerArbeitsgemeinschaft vors Verfassungsgericht. Cannabis soll als Medizin zugelassen werden. Express, 15.12.1999


Haschisch auf Rezept

Mit einer Verfassungsbeschwerde fordert der Bremer Professor Lorenz Böllinger den medizinischen Einsatz von Cannabis. Express, 15.15.1999 



Hanf schützt den Kopf

Köln - Was man mit Hanf nicht alles machen kann: In Hannover wurde ein Schutzhelm vorgestellt, der zu 85 Prozent aus Naturfasern besteht. - entwickelt vom Helmhersteller Schuberth (Braunschweig) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Köln). Das Hanfprodukt, das hauptsächlich im Arbeitsschutz eingesetzt werden soll, bietet sogar 20 Prozent mehr Sicherheit als Helme aus Glasfasern.
EXPR. 02. 11. 1999


TV-Spruch des Tages

"Liebe Jugendliche, rauchen ist schädlich. Lest lieber ein Buch, zieht Euch Grass rein." Pro Sieben Morning Show
EXPR. 16.11.1999 


Drogenpolitik

Neue Wege vorgeschlagen

Karlsruhe - Das Bundesgesundheitsministerium denkt über eine weitere Entkriminalisierung des Umgangs mit Haschisch und Marihuana nach. Staatssekretär Erwin Jordan (Grüne) sagte am Dienstag auf dem 17. Deutschen Richtertag in Karlsruhe, angesichts der seit Jahren kontinuierlich zunehmenden Verfahren gegen die Konsumenten dieser aus Cannabis hergestellten Drogen stelle sich die Frage, "ob die Strafbewehrung des Besitzes von Cannabis in kleinen Mengen eine effektive Maßnahme der Prävention darstellt". Bedenklich sei die "Stigmatisierung" durch Gerichtsverfahren gegen Jugendliche, "die vielleicht nur einmal Cannabis probiert haben". Nach der derzeitigen Praxis stellen die Staatsanwaltschaften bei Eigenverbrauch kleiner Haschischmengen oft das Verfahren ein. Im Umgang mit Abhängigen von harten Drogen sind nach den Ausführungen Jordans "langfristig angelegte Hilfsmaßnahmen" erforderlich. Nach einem Gesetzesentwurf, über den im Bundestag bereits gestritten wurde, sollen sogenannte "Fixerstuben" legalisiert werden. Dadurch wolle man das Überleben der Drogenabhängigen erleichtern und erste Kontakte mit der Drogenberatung herstellen. In einem Modellversuch wolle man zudem die ärztlich kontrollierte Heroinabgabe erproben. Über positive Erfahrungen mit einem stark gesundheitspolitisch orientierten Ansatz berichtete ein Vertreter der von schweren Drogenproblemen betroffenen Schweiz. ( KStA 6.10.'99)


Weiche Drogen

Das Bundesgesundheitsministerium prüft eine weitere Entkriminalisierung des Konsums weicher Drogen wie Cannabis. (Express. 6.10.'99)


EU-Drogenbericht

... Das mit Abstand am häufigsten konsumierte Rauschgift ist nach wie vor Cannabis. Von den 375 Millionen EU-Bürgern haben mehr als 40 Millionen bereits Erfahrung mit dieser Droge. Die in Lissabon ansässige EU-Drogenbeobachtungsstelle verzeichnet in vielen EU-Mitgliedsstaaten den Trend, den Cannabis-Gebrauch eher als "normal" oder "cool" und nicht als verwerflich anzusehen. Im Durchschnitt kenne jeder vierte 15- bis 35-Jährige Cannabis aus eigener Erfahrung, bei den 15- bis 16- Jährigen sei es jeder fünfte. Sorge bereitet den Drogenfachleuten europaweit weiter die Partydroge Ecstasy. Zwar stagnierte die Zahl der Nutzer in den meisten europäischen Staaten. Doch sei die Gefahr der vorwiegend in Diskotheken verbreiteten Droge weiterhin akut. Nach Angaben der Drogenfachleute kannten 1,7 Prozent der jungen Erwachsenen im Jahr 1997 die Synthetik-Droge Ecstasy aus eigener Erfahrung; im Osten waren 0,7 Prozent. (KStA, 23.11.'99, gekürzt)


Solbach Sohn im Drogensumpf

München - Der Papa drehte in Gauting eine Folge von "Dr. Stefan Frank - der Arzt, dem die Frauen vertrauen", während Sohn Oliver in München mal wieder vor Gericht stand. Mit 5,5 Gramm Haschisch war der 28-Jährige erwischt worden. Das Urteil: drei Monate auf Bewährung. "Ich bin sozusagen mit dem zehnten blauen Auge davon gekommen", gab der Schauspieler-Spross zu. Schließlich hat der junge Mann - inzwischen clean - bereits eine lange Vorstrafenliste wegen Drogendelikten. ( EXPR. 26.11.'99)


Angebot der Apotheken

Vertraulichkeit garantiert Analyse bei Verdacht auf Drogen

Die Zahl der Drogentoten in Köln ist auch im vergangenem Jahr wieder gestiegen. Besonders Jugendliche konsumieren verstärkt illegale Rauschstoffe. Die Sorge der Eltern wird noch verstärkt, wenn sie zufällig in den Hosentaschen ihrer Sprösslinge unbekannte Substanzen finden. Der Unterschied zwischen Ecstasy und Halstabletten ist mit ungeübtem Auge kaum zu erkennen.

Hilfe bieten hier alle Apotheken in Köln. Verdächtige Proben können in einem verschlossenen Gefäß für eine Analyse abgegeben werden. Zur Untersuchung eignen sich feste und flüssige Stoffe; Blut, Urin, Einmalspritzen sowie Fixerbestecke werden nicht angenommen. Wenige Milligramm oder Milliliter reichen für die 30 Mark teure Analyse aus. Nach wenigen Tagen liegen die Ergebnisse vor. "Dem Ratsuchendem wird dann mitgeteilt, ob die Probe negativ oder positiv ist", berichtet Thomas Preis, Sprecher der Apotheker in Köln. Darüber hinaus stehen seine Kollegen mit Rat und Tat zur Seite. Oberstes Gebot ist dabei absolute Vertraulichkeit, Ergebnisse werden nicht an die Polizei weitergeleitet. Auch die Adresse der nächsten Suchtberatungsstelle ist zu erfahren. Damit der Service nicht von Dealern oder Abhängigen zur Bestimmung des Reinheitsgrades von Drogen mißbraucht wird, werden über die Qualität der Probe keine Angaben gemacht. (KSTA 14.10.'99)


15-Jähriger als Drogenkoch

Glückstadt- Die nötigen Rezepte holte er sich aus dem Internet und Büchern, die Zutaten aus Apotheken und Chemie-Fachgeschäften. Ein 15-Jähriger Schüler hatte in Glückstadt (Schleswig-Holstein) offenbar einen lukrativen Nebenerwerb als Drogenkoch. LSD, Ecstasy und weitere Aufputschmittel - alles mixte der Jugendliche im Haus seiner Eltern zusammen, die von seinem illegalen Tun angeblich gar nichts wußten. "Kommissar Zufall" half der Polizei. Denn die hatte gegen den Schüler ein Verfahren wegen Hehlerei mit gestohlenen Computern angestrengt. Bei einer Hausdurchsuchung, so Kommissar Jürgen Deepen, "haben wir dann mit einem Computer umfangreiches Beweismaterial sichergestellt". Der 15-Jährige ist selbst drogenabhängig und soll deswegen zunächst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden. (EXP. 25.11.'99) 


Ecstasy frei Haus

Anruf genügt. In den Niederlanden wurde der erste Lieferservice für Ecstasy und andere Drogen gegründet. Auf der "Speisekarte" stehen insgesamt 600 "bewußtseinserweiternde Substanzen". Express 16/07/99 


6 Tonnen Hasch

Ein Deutscher und zwei Marokkaner wurden von der spanischen Polizei gefaßt. Sie hatten auf einer Jacht sechs Tonnen Hasch versteckt. Express 23/06/99 


Affen mit Rauschgift

In Bangla Desh hatten Dealer zwei Affen als Rauschgiftboten dressiert - erwischt, Zoo. Express 13/07/99 


Zwölf Kilo Rauschgift entdeckt. Dealer festgenommen

Durch einen Tip konnte die Polizei am Donnerstag einen 19jährigen Kölner festnehmen, der einen schwunghaften Handel mit Haschisch zwischen Köln und München betrieben hatte. Tipgeber war ein gleichaltriger Mann, der für den Drogenhändler als Kurier arbeiten sollte, sich vorher aber der Polizei offenbarte. Bei der Durchsuchung der elterlichen Wohnung des Dealer fanden die Ermittler in dessen Zimmer sieben Kilogramm des Rauschgifts. "Der Mann hatte es nicht besonder gut versteckt", so Polizeisprecherin Anja Martel. Außerdem wurden eine geringe Menge Kokain und etwa 50 Ecstasy-Pillen sichergestellt. Während der Durchsuchung erschien ein Freund des Dealers, bei dem weitere 100 Ecstasy- Tabletten gefunden wurden. Beide Männer wurden festgenommen. Bei der Vernehmung der Drogenhändler kamen die Strukturen des Handels ans Licht: Ein 38jähriger Arbeitsloser aus Bergisch Gladbach hatte die Drogen in Amsterdam besorgt und an den 19jährigen verkauft. Die örtliche Polizei nahm den Mann fest; bei der Verhaftung trug er einen Rucksack mit fünf Kilogramm Haschisch im Wert von gut 30 000 Mark bei sich. Durch die Aussage der beiden Kölner kamen die Beamten zudem einem 20jährigen Gymnasiasten in München auf die Spur, der die Ware immer in Empfang nahm. Die Münchner Polizei nahm den Mann ebenfalls fest als er auf den Kölner Kurier wartete. In seiner Tasche fanden sich 29 500 Mark. Ermittlungen in München führten auf die Spur eines 19jährigen Gymnasiasten Kölner Herkunft, der als Münchener Hintermann eingestuft wird. Während die beiden Kölner nach ihrer Vernehmung entlassen wurden, werden die beiden Münchener und der Bergisch Gladbacher dem Haftrichter vorgeführt. KSTA 11/12/07/99 


Drogen-Schmuggel

Der Drogen-Nachschub über die deutsch-holländische Grenze und die Flughäfen in Köln und Düsseldorf läuft "wie geschmiert", so die traurige Bilanz deutscher Zöllner. Obwohl ständig riesige Mengen an Drogen beschlagnahmt werden, liegen die Schwarzmarktpreise seit Monaten im Keller. Express 15/06/99 


Hier brennt ein Millionen-Vermögen
 

Vorher
Ein riesiger, grimmig dreinschauender Tintenfisch breitet seine Kraken über einem Meer von Drogen aus: insgesamt 55 Tonnen hat er fest im Griff, abgepackt in Säcken. Nachher

Wenig später gehen die Rauschmittel - überwiegend Opium - im Schwarzmarktwert von weit über100 Millionen Mark in Flammen auf. Inszeniert wurde das Schauspiel vom iranischen Militär in der Nähe von Teheran - zur Abschreckung und als Demonstration. Denn in Teheran wurde ein UN-Büro eröffnet, das sich in erster Linie mit der Bekämpfung des Drogenmißbrauchs und -handels beschäftigt. Express 28/06/99


Koch machte "Praktikum" als Drogendealer

Saal 33 des Kölner Amtsgerichts. Vor der Schöffenkammer wurde gestern in Sachen Drogen verhandelt.

Hasch sei keine Droge, argumentierte "Eddie" B. vor Gericht. Von Familie und Enkelkind ließ er sich unterstützen. "Ich rauche nicht nur, ich esse es auch", gestand er. Geschmuggelt habe er zum Eigenbedarf. Er gab nur "Freunden" etwas ab und wurde ertappt. Weil er bereits in Aachen eine Haftstrafe wegen Drogenvergehen abbrummen muß, wurde das Verfahren eingestellt.

Für 1200 Mark kaufte Michael B. in Holland für einen Freund (der ihn dazu gedrängt hatte) Ecstasy Pillen. 500 Mark wollte der Leverkusener verdienen. Doch der Automechaniker erntete Prügel. Denn er hatte sich kein Ecstasy, sondern koffeinhaltige Tabletten andrehen lassen. Drogenhändler, die ihm die Pillen abnehmen wollten, schlugen ihn zusammen. Michael B. erstattete Anzeige, gestand die Tat. Urteil: 2700 Mark Gelstrafe auf Bewährung.

Zweimal war er in Holland beim Kokain-Kauf dabei. Arbeitskollegen hatten ihn mitgenommen: Franco C. aus Pulheim. "Ich wollte wissen, ob mir das Drogengeschäft liegt", sagte der Koch. Eine Art "Praktikum" , wie sein Anwalt es ausdrückte. Urteil: ein Jahr auf Bewährung. Express 17/07/99 



Joints unter Kontrolle

Wer kifft, ist schnell seine Fahrerlaubnis los. Forscher streiten, wie stark Cannabis das Unfallrisiko erhöht

Rechtsanwalt Michael Hettenbachs seltsamster Fall ereignete sich spät in der Nacht auf einer Straße bei Heilbronn. Der 19jährige Schüler Kai S. hatte auf einer Party Bier und Wein getrunken, ging vorsichtshalber zu Fuß nach Hause. Das erregte den Verdacht einer Polizeistreife. Als diese ihn durchsuchte, fand sie zwar kein Diebesgut, aber ein Haschisch-Pfeifchen.

Drogen im Verkehr

In Deutschland nehmen über 250 000 Menschen harte Drogen, die Zahl der Cannabis-Konsumenten wird auf 2,1 Millionen geschätzt - vermutlich 75 % von ihnen besitzen einen Führerschein.

Kurze Zeit später erhielt S. die Aufforderung, sich einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) zu unterziehen. Er gab an, einmal im Monat Cannabis zu rauchen, daraufhin entzog ihm die Behörde seine Fahrerlaubnis. "Bizarr", schimpft Anwalt Hettenbach. "Der hat seinen Führerschein verloren, weil er das Auto stehenließ."

Strafrichter verfolgen den Konsum und Besitz kleiner Mengen Cannabis meist nicht mehr. Deutschlands Kiffer haben ein neues Problem - die Führerscheinstellen.

Noch vor einem Jahr waren Polizisten weitgehend machtlos, selbst wenn sie einen Fahrer mit Joint am Steuer erwischt hatten (siehe FOCUS 48/97). Nur beim Nachweis tatsächlicher Fahrfehler konnten sie ihn belangen. Seit einer Gesetzesänderung zum August vergangenen Jahres hat sich die Situation in ihr Gegenteil verkehrt: Um seine Fahrerlaubnis muß bereits fürchten, wer von der Polizei mit Cannabis vor der Diskothek ertappt wird - selbst dann, wenn er zu Fuß unterwegs ist.

"Wir wissen weder, wie viele Menschen unter Drogen fahren, noch wissen wir, wie viele von ihnen in Unfälle verwickelt sind" Hans-Peter Krüger [ Verkehrspsychologe ]

Laut 24a des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) handelt ordnungswidrig nur, wer unter Drogen am Steuer sitzt. Die Praxis geht darüber hinaus: In vielen Orten meldet die Polizei jedes Drogendelikt an die Führerscheinstellen weiter.

Zwar kann die Polizei auch durch Alkohol verursachte Trunkenheit auf dem Fahrrad oder beim Fußgänger ahnden, doch bei den Drogen ist die Meßlatte noch tiefer gefallen: Weil Cannabis eine illegale Substanz ist, kann auch der völlig vom Verkehr getrennte Konsum den Führerschein gefährden. "Stellen Sie sich vor, Fahnder lauerten Ihnen am Supermarkt auf und zweifeln an Ihrer Fahreignung, wenn Sie eine Flasche Rotwein in der Einkaufstüte haben", kommentiert Hettenbach.

Nach der zu Jahresbeginn geänderten Fahrerlaubnisverordnung darf die Behörde bereits eine MPU verlangen, "wenn die gelegentliche Einnahme von Cannabis vorliegt und weitere Tatsachen Zweifel an der Eignung begründen". Bei "regelmäßigem" Konsum wird der Führerschein eingezogen.

Die Betroffenen kostet es viel Zeit und Geld, die einmal entstandenen Zweifel an der Fahreignung auszuräumen: Für mehrere Drogenscreenings, eine MPU und etwaige weitere Gutachten kommen leicht mehrere tausend Mark zusammen.

"Hier wird das Prinzip: in dubio pro reo (Im Zweifel für den Angeklagten) aufgegeben", kritisiert der Kölner Rechtsmediziner Günter Berghaus. "Wie kann man vom Alltagskonsum auf Drogenfahrten schließen?"

Wissenschaftler streiten immer noch, wie stark Cannabis das Unfallrisiko erhöht. Zwar ist belegt, daß ein Joint-Raucher unkonzentriert wird, er Lichtsignale und bewegte Objekte schlechter wahrnimmt. Die spärlichen epidemiologischen Studien kamen dennoch zu einem überraschenden Ergebnis: Kiffer am Steuer bauen gar nicht auffallend viele Unfälle.

Wann wird es gefährlich?

Rechtsmediziner wollen auch für den Cannabis-Konsum Grenzwerte bestimmen, ab denen Autofahrer als fahruntüchtig gelten. o Schwere Aufgabe Rechtsmediziner tun sich schwer, Cannabis-Grenzwerte für die Fahrtauglichkeit zu bestimmen. Zuverlässige Werte können nur aus Blut gewonnen werden, wobei Menschen auf gleiche Konzentrationen des Cannabis-Wirkstoffs THC sehr verschieden reagieren; die Schwankungen sind deutlich größer als bei Alkohol. o Grenzwert fürs Blut Der Rechtsmediziner Günter Berghaus schlägt dennoch einen Grenzwert von fünf Nanogramm THC pro Milliliter Plasma vor. Aus einer Metaanalyse schließt er, daß bei diesem Wert die Fahrtüchtigkeit ähnlich beeinträchtigt ist wie bei 0,5 Promille Blutalkohol. Nach dem Rauchen eines Joints können Konzentrationen von über 50 ng/ml erreicht werden.

Der Kiffwert Mit dem sogenannten CIF-Wert (Cannabis Influence Factor) - einem Quotienten aus THC und seinen Stoffwechselprodukten - will der Toxikologe Thomas Daldrup die Wirkung des Cannabis genauer angeben. Beim Wert 10 bestehe absolute Fahruntüchtigkeit.

Noch besteht keine Einigkeit über das beste Verfahren der Grenzwertbestimmung. Viele Forscher lehnen die Nulltoleranz ab.

Das Problem bei der Forschung: Es genügt nicht zu untersuchen, wie viele Unfallbeteiligte Cannabis im Blut haben - die Droge muß ja nicht die Ursache des Unfalls gewesen sein. Diese Zahl wäre nur dann aussagekräftig, wenn Verkehrswissenschaftler zum Vergleich wüßten, wie viele der geschätzten 2,1 Millionen Cannabis-Konsumenten in Deutschland sich bekifft ans Steuer setzen. Doch bei den Drogen ist die Dunkelziffer noch größer als beim Alkohol.

Die Forscher analysieren deshalb das Blut danach, ob der Cannabis-Wirkstoff THC häufiger bei den Unfallverursachern vorkommt oder bei den schuldlosen Beteiligten. Die bislang größte Studie mit 1882 tödlichen Unfällen publizierten US-Wissenschaftler 1992. Demnach waren 68 Prozent der nüchternen Unfallbeteiligten schuld am Crash, aber nur 64 Prozent der THC-Positiven.

Allerdings zweifelt der Düsseldorfer Toxikologe Thomas Daldrup, ob die untersuchten Unfälle wirklich repräsentativ sind. "Es ist schwer zu glauben, daß sich die bekannten Ausfallerscheinungen gar nicht auf die Fahrsicherheit auswirken."

Aber auch die bislang wichtigste experimentelle Studie am niederländischen Institut für Humane Psychopharmakologie fand bei Fahrversuchen unter Cannabis keine gravierenden Leistungseinbußen. "Die beeinträchtigenden Effekte von THC auf die Fahrtüchtigkeit erscheinen relativ klein", resümiert Versuchsleiter Hindrik Robbe. Er vermutet, daß Cannabis-Fahrer durch vorsichtiges Fahren Ausfallerscheinungen besser ausgleichen als Alkoholtrinker.

Um die offenen Fragen zu klären, wären mehr Experimente nötig, wie sie mit Alkohol gang und gäbe sind. Doch Laborversuche mit Drogen sind in Deutschland verboten. Ein Team um den Verkehrspsychologen Hans-Peter Krüger an der Universität Würzburg befragte deshalb vor kurzem jugendliche Drogenkonsumenten und setzte sie zusätzlich in einen Fahrsimulator. Kaum einer der Cannabis-Kandidaten baute einen Unfall auf dem computergesteuerten Monitor. Möglicher Einwand: Am Simulator haben sich die Probanden besonders angestrengt.

"Natürlich sollte sich niemand unmittelbar nach dem Rauchen eines Joints ans Steuer setzen", warnt Krüger. "Am besten wäre es, wenn sich die Rechtsmediziner auf einen Grenzwert für Cannabis einigen könnten." Focus Magazin Online 1999 



Alle lieben Hanf
 
Hier findet Ihr ein paar kiffende Heinzelmännchen. 
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Fröhliches Kuchenessen in Eschweiler

Vier Männer (32, 29, 28) hatten einen Haschkuchen gebacken. In der Nacht mußte der 29jährige dann mit einer Vergiftung ins Krankenhaus. Express, 21.06.99 



Boris: Habe nie Hasch geraucht

Gedanken zum Abschied von Wimbledon

...Boris Becker am Ende seiner Karriere - ein Mann, der sich Gedanken über die Gesellschaft macht. Was Ihm mißfällt ist, daß er täglich mit Drogen konfrontiert wird.: "In der Schule, im Sport, im Business, in der Politik." Trotz aller Verlockungen, zu Dopingmitteln zu greifen, schwört Boris: "Was Drogen angeht, bin ich jungfräulich. Ich habe nie einen Joint geraucht. Ich habe nie Kokain geschnupft. Ich habe nie Steroide gesehen. Aber ich bin auf Parties gewesen und kenne Leute, die Drogen genommen haben." Express 15.06.99



Drogen-Schmuggel

Der Drogennachschub über die deutsch-holländische Grenze und die Flughäfen Köln und Düsselheim läuft "wie geschmiert", so die Bilanz deutscher Zöllner. Obwohl ständig riesige Mengen an Drogen beschlagnahmt werden, liegen die Schwarzmarktpreise seit Monaten im Keller. Express 15.06.99



Kölner Experten geben Auskunft
 

Anzeige in Kölner Tageszeitungen


Ältestes Kochbuch

Es stammt aus dem 15. Jahrhundert und enthält 300 Rezepte auf Latein (Bärenfleisch am Knochen, Cannabis-Brot). Für 30 000 Mark ist das älteste Kochbuch der Welt in London versteigert worden. Express, Köln 14.05.1999 


Rausschmiß aus Eton

Weil er eim Drogenkauf erwischt wurde, ist ein Fünfzehnjähriger von der britischen Elite-Schule Eton geflogen. Express, Köln 20.05.99



 
Kindern Hasch angeboten

Wegen gewerbsmäßigen Haschischhandels haben Fahnder am Freitag (07.05.99) einen 60jährigen Mann und seine 48jährige Freundin festgenommen. Die beiden sollen in den vergangenen sechs Monaten mindestens 24 Kilogramm Haschisch verkauft haben. Der 60jährige und seine Freundin sind der Polizei als Drogendealer bekannt. In den letzten Tagen hatten sie an einem Spielplatz an der Burgenlandstraße in Humboldt-Gremberg gedealt. Die Frau soll sogar Kindern Rauschgift angeboten haben - in einem Fall einer 13jährigen und deren vierjähriger Schwester. "Um Informationen über die Hintermänner zu bekommen, haben wir die beiden schon länger beobachtet", so ein Polizeisprecher. Als klar wurde, daß sie ihre Drogen selbst an Kinder verkaufen wollten, habe man sofort zugegriffen. Das Paar wurde dem Haftrichter vorgeführt.
KStA. 08. / 09.05.99


Kiffer in Nepal



"Dealer" - Einsam in Berlin

Arslans Film über einen jungen Türken

Er steht an Straßenecken oder im Park, tauscht Drogen gegen Geld, routiniert, gleichgültig. Can (Tamer Yigit), ein junger Türke in Berlin, ist Dealer. Er ist nur ein kleiner Fisch, der für Hakan arbeitet. Der läuft im Anzug herum und macht sich wichtig, obwohl auch er nur den Befehlen der wirklich großen Gangster folgt. Nach der Arbeit geht Can nach Hause zu Frau und Tochter, und da versagt seine Routine. Dann hat er nichts zu tauschen, ist unfähig, Gefühle zu geben und erhält auch nichts zurück.

In klaren, kalten Bildern zeigt uns "Dealer", stilisiert auch in den Dialogen, eine abgeschlossene Welt, aus der das alltägliche Leben ausgeblendet bleibt. Immer wieder sehen wir Can in langen Einstellungen. Die Kamera ruht auf ihm, bis man vor allem die Leere um ihn herum wahrnimmt. Thomas Arslans Film "Dealer" ist ein kurzer Film über die Einsamkeit. Beinahe modellhaft zeigt der Film Wege auf, die Can gehen könnte, um seine Situation zu ändern, etwa wenn ein Freund ihm einen Job besorgt oder wenn ein Zivilpolizist sich um ihn bemüht.

"Dealer" versprüht eine spröde Ehrlichkeit. Er zeigt seine Hauptfigur sympathisch, ohne Ansatzpunkte zur Identifikation zu bieten. Aber trotz der kühlen Distanz glaubt man die Faszination zu spüren, die Arslan für das Milieu, das er zeigt, empfunden haben mag. Doch dann scheint er davon zurückgeschreckt zu sein, sich wirklich auf dieses Milieu einzulassen. So ist "Dealer" zwar ein stilistisch interessantes Experiment, aber wie Can denkt und fühlt und "funktioniert", bleibt letztlich im Dunkeln.
KStA 22.05.99 



"Hasch"-Häuser

Hanf läßt sich nicht nur zur Droge Hasch vverarbeiten, Platten aus Cannabispflanzen können zur Wärmedämmung eingesetzt werden. Die Stadt Bury St. Edmunds (England) will den Bau von zwei "Hasch"-Häusern mit 300 000 Mark fördern.
Express, Köln 14.05.99 



Camilla, dein Sohn mit dem Koks ist da

Neuer Ärger für Charles und Camilla. Diesmal geht's sogar um Drogen. Tom Parker-Bowles, 24jähriger Sohn von Charles' Lebensgefährtin Camilla, hat zugegeben, ein Problem zu haben: Er schnupft Kokain. Richtig überraschend ist das nicht: Schon vor vier Jahren war er mit Haschisch und Ecstasy erwischt worden. Konsequenz: Charles' Söhne William und Harry dürfen Camilla's Sohn nur noch in Begleitung treffen. 


Dealer festgenommen

In Mülheim nahm die Polizei einen Dealer (27) fest. Der Kölner soll im vergangenen Jahr 17 kg Marihuana und fünf Kilo Haschisch verkauft haben. Express, Köln 01.04.99


Drogen-König nur ein kleiner Fisch?

Dreiundzwanzigjähriger verkaufte 18 Kilo Hasch

Köln - Modisches graues Hemd, graue Strickjacke, adretter Kurzhaarschnitt: Carsten D. sieht aus wie ein Jura- oder Betriebswirtschaftsstudent. Doch für die Staatsanwaltschaft ist der Dreiundzwanzigjährige einer von Kölns Drogenkönigen. Knapp 18 Kilo Haschisch hat der Kölner innerhalb von sechs Monaten über die holländische Grenze nach NRW geschmuggelt. Das sind die Taten, die ihm die Ermittler nachweisen können - und die er gesteht. Fast sieben Monate Untersuchungshaft haben ihn plaudern lassen. Stundenlang packte Carsten D. gestern vor dem Kölner Landgericht aus - und plötzlich will er nur noch ein kleiner Fisch gewesen sein. Die Treffen mit einem anderen Drogendealer im Nobelhotel, Luxuskarosse und Prahlen mit einem perfekt funktionierenden Drogenverteilerkreis - das alles erklärt Carsten D. heute so: "Ich wollte nur an sein Geld." Tatsächlich habe er aber nur geblufft, um ins Geschäft zu kommen. Nur mühsam die Tränen zurückhaltend, berichtete er von seinen Schulden. Rund 150 000 Mark hatten sich angesammelt. Der Traum vom schnellen, großen Geld führte ins finanzielle Chaos. "Ich wollte aussteigen", so der Drogendealer. Um das zu schaffen habe nochmal Geld und Stoff gebraucht. Und die Fahrt im September 1998 war für ihn wirklich das Ende der Karriere: Mit frischer Ware im Auto (1,5 Kilo Hasch) wurde Carsten D. auf der Bergisch Gladbacher Straße gefaßt. Der Prozeß wird Dienstag fortgesetzt. Express 10.04.99


Mann sprang aus Fenster

Bonn - Nach einer Vernehmung im Bonner Polizeipräsidium sprang ein Vierundzwanzigjähriger aus einem Fenster im ersten Stock und verletzte sich schwer. Der Mann und drei weitere weitere Verdächtige waren festgenommen worden, weil sie in einer Wohnung Rauschgift verkauft haben sollen. Obwohl der Vierundzwanzigjährige nach seiner Vernehmung entlassen werden sollte, rannte er überraschend in einen Waschraum und sprang dort aus dem offenen Fenster. Express, Köln, 14.04.99


Urteil gegen Wecker aufgehoben

München - Der Drogenprozeß gegen den Liedermacher Konstantin Wecker wird in München neu aufgerollt. Das Bayerische Oberste Landesgericht hob die Verurteilung des Einundfünfzigjährigen Künstlers zu zweieinhalb Jahren Haft wegen seiner Kokainexzesse auf. Nun muß sich das Münchner Landgericht erneut mit dem Fall befassen und klären, ob wegen einer möglichen suchtbedingten Schuldunfähigkeit des Künstlers das Strafmaß abgesenkt werden muß. Nach Ansicht der Revisionsinstanz hatte das Landgericht in seinem Urteil vom 8. Juli vergangenen Jahres nicht hinreichend geklärt, ob der Künstler wirklich zu allen Tatzeitpunkten schuldfähig war. Zumindest in bestimmten Phasen sei eine Schuldunfähigkeit nicht auszuschließen. Dann aber müsse nach dem Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" entschieden werden. Unstrittig sei der äußere Sachverhalt, betonte die Revisionsinstanz. Damit ist der von Wecker nach seiner vorübergeheneden Festnahme Ende 1995 eingeräumte Kauf von knapp 1,8 Kilo Kokain allein in einem Jahr gemeint. Das Landgericht muß somit nur noch einmal die Frage der Schuldfähigkeit klären. KStA. 14.04.99 



Ex-Postbeamter als Drogenkurier

Zoll zog Bilanz - Fahnder verzeichnen neuen Boom

Nach Jahren des Rückgangs erlebt die Droge Haschisch einen neuen Boom: Wie Kölns Zollfahndungsleiter Peter Mallut mitteilte, wurden in den vergangenen Monaten im Fahndungsgebiet Köln / Aachen drei Drogenkuriere aufgegriffen und 82.5 kg Haschisch sowie 500 Gramm Kokain sichergestellt. Allein im Aachener Raum erreichte die beschlagnahmte Menge die Marke des gesamten Vorjahres. Nur im Januar hatten Beamte der Mobilen Kontrollgruppe bei einer Routinekontrolle im Wagen eines pensionierten Postbeamten (36) rund 45 kg der weichen Droge im Wert von 270 000 DM gefunden.

Beamte des Hauptzollamts Köln West winkten Anfang Februar am Autobahnkreuz Kerpen einen holländischen Opel heraus. Im Kofferraum des Wagens hatte der niederländische Staatsangehörige 21 kg Haschisch verstaut. Bei der Vernehmung gab er den Adressaten der Lieferung preis, einen Kaufmann aus Limburg. Der einschlägig vorbestrafte 37 Jahre alte Thomas R. wurde daraufhin in seiner Heimatstadt verhaftet.

Auf dem Weg nach Köln fiel den Beamten vom Hauptzollamt Aachen der rote Rollkoffer einer ungarischen Tänzerin ins Auge. Den Koffer habe ihr ein Freund mitgegeben, um ihn in einem Schließfach in Wien zu deponieren, beteuerte Eva O. (31). Nach ihrem Wissen enthalte das Gepäckstück Autoersatzteile. Tatsächlich fanden die Zöllner 15,5 kg Haschisch und ein halbes kg Kokain. Die Frau sitzt seither im Untersuchungsgefängnis. Über die Hintermänner wurde nichts bekannt.

Es sei schon bemerkenswert, so Pallut, mit welcher Sorglosigkeit die Drogenkuriere zu Werke gehen. "Die Drogen liegen heutzutage offen in den Autos herum", ergänzte Behördensprecher Klaus Unkhoff. Das liege in erster Linie an den offenen Grenzen und an der dünnen Personaldecke der Zollämter.

Zum einen fehle die Filterfunktion der Grenzstationen, zum anderen stoßen die mobilen Kontrollgruppen der Zollämter Aachen und Köln mit ihren Stichproben im Hinterland längst an die Grenzen ihrer Kapazitäten. Für eine verbesserte Überwachung des 175 km langen Grenzstreifens im Einzugsgebiet forderte Zollfahndungschef Pallut, die Kontrollgruppen zu verdoppeln. Unvermindert halte der Druck im Rauschgiftschmuggel an. "Auch große Sicherstellungen zeigen keine Wirkung auf dem illegalen Markt."

Unterdessen ist der Kölner Polizei ein Rauschgiftdealer (27) ins Netz gegangen, dem die Ermittler den Handel mit 17 kg Marihuana und fünf Kilo Haschisch nachweisen können. KStA 01./02.04.99 


I R I E Cartoon
 


Hasch und weg

Die britische Eliteschule Eton, an der auch die Prinzen William und Harry lernen, hat einen Siebzehnjährigen wegen Haschrauchens der Anstalt verwiesen, nachdem er im Windsorpark erwischt worden war. Express 23.03.99 



Kaya, Reggaemusiker aus Mauritius - Ermordet im Gefängnis


Kaya, eine der herausragenden Figuren der Musikszene von Mauritius ist gestern morgen in einer Zelle des Zentralgefängnisses Alcatraz de St. Louis, Mauritius, tot aufgefunden worden. Er war während einer Demonstration zur Entkriminalisierung von Cannabisprodukten verhaftet worden.

Eine Autopsie ergab, daß sein Genick gebrochen war und schwere Schädelverletzungen vorlagen. Die Angehörigen des Sängers verlangen jetzt ein neues Gutachten. Kaya, Kopf der Gruppe "Racine Tatane" ist als der Erfinder des "Seggae" einer Mischung des Sega, der lokalen Musik, und Reggae, bekannt geworden. Le Journal, Réunion, Indischer Ozean, 22. 02.99 


Drogen - Kompakt, kenntnisreich, unaufgeregt

Es gibt Bücher, die in ihrer kompakten Darstellung eines Themas willkommene und hilfreiche Nachschlagwerke und darüber hinaus genüßlich zu lesen sind. Dieses Urteil trifft auf Frank Müllers "Streitfall Drogen" zu, der ebenso unaufgeregt, wie kenntnisreich das weite Feld von Rauschmitteln, Sucht, Prävention und Drogenpolitik beleuchtet. Die Probleme - unabhängig vom volkswirtschaftlich viel größeren Schaden durch Alkohol und Nikotin - schreien nach Reformen: Kein linkes, kein rechtes Projekt - ein Gebot der praktischen Vernunft. So sieht und schreibt es auch der Autor, Journalist aus Düsselheim.

Neben der Geschichte der Rauschmittel bis hin zu den Modedrogen der Neunziger Jahre liefert Müller auch einen Blick hinter die Fassaden von Drogenpolitik und Drogenhandel. Vor allem die politische Analyse ist verdienstvoll, da der Autor sehr prägnant und ohne ideologische Scheuklappen die Positionen der Parteien schildert. Diese gleichsam neutrale Haltung verbindet Müller schließlich mit einem Appell, die Bemühungen von Bund und Ländern vor allem im Bereich der Vorbeugung besser abzustimmen. "Es ist schon mehr als verwunderlich, daß ein Land wie die Bundesrepublik, in der ganze Bücher mit DIN-Vorschriften gefüllt sind und sogar die Krümmung einer Banane nicht mehr der Natur überlassen wird,"... nicht in der Lage ist, die Drogenprävention sinn- und wirkungsvoll zu koordinieren. KStA 11.03.99 


Drogen: Deutscher In Kenia vor Gericht

Nairobi - Ein deutscher Ttourist muß sich in Kenia wegen Rauschgiftbesitzes vor Gericht verantworten. Die Pollizei hatte bei dem Mann am 6. März in einem Hotel in Mombasa acht Kilogramm Haschisch gefunden und ihn festgenommen. Der Mann wurde am Montag vor einem Gericht in Mombasa formell angeklagt. Er sei jedoch, so die Polizei, gegen eine Kaution von 300 000 Kenia-Schilling (8 000 Mark) auf freien Fuß gestez worden. Seinen Reisepaß habe der Deutsche abgeben müssen. Er habe den Vorwurf des Rauschgiftbesitzes bestritten. Die Hauptverhandlung wurde für den 13. April angesetzt. Express 10. 03.99 


Muß Justiz die Waffen strecken?

Staatsanwaltschaft zu stark belastet - Kriminelle werden nicht mehr bestraft

§ 153 der Strafprozeßordnung beendete in den vergangenen Monaten viele Verfahren - ein Prozeß ohne Urteil. "Tatsächlich ist die Anwendung von § 153 überdurchschnittlich gestiegen", bestätigt Dr. Helmut Schäfer, Leiterder Kölner Staatsanwaltschaft. Vor allem bei kleineren Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtmG), bei Ladendiebstählen oder Verkehrsdelikten zeigen sich Staatsanwälte oft großzügig.

Daß immer mehr Kleinkriminelle ungeschoren davonkommen, hat einen Grund, Die Staatsanwaltschaften sind zu stark belastet. "Die Grenzen sind erreicht", sagt Schäfer. ...

Eine andere Hilfe entpuppte sich bislang als Windei. Die für viel Geld angeschaffte EDV-Anlage für die BTM-Abteilung (eins von insgesamt 25 Ressorts) macht noch erhebliche Zicken. "Die Software läuft sehr mangelhaft", so Schäfer. Und so bleibt seinen frustrierten Mitarbeitern oft nichts anderes übrig, als Protokolle, Anfragen und anderes wieder auf einer der alten Schreibmaschinen zu tippen. Express, 11.03.99 


Art des Suchtmittels zweitrangig

Drogenexperte ist gegen Legalisierung von Haschisch und Marihuana

Rolf Hüllinghorst (55) ist Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle gegen Suchtgefahren in Hamm.

Frage: Was halten Sie von der Forderung der Grünen und Teilen der SPD, Haschisch und Marihuana zu legalisieren?

Hüllinghorst: Ich bin der Auffassung, daß wir angesichts der großen Probleme mit legalen Drogen wie Alkohol und Medikamenten nicht noch weitere legale Suchtstoffe brauchen. Man muß sich klarmachen, daß es in Deutschland mehr als 1,7 Millionen Alkoholiker gibt. Das ist das Drogenproblem Nummer eins, nicht die 25000 Fixer. Deshalb wäre es ganz falsch, nur über Heroin, kontrollierte Abgabe, oder Haschisch-Legalisierung zu diskutieren. An der Suchtproblematik ändert das nämlich nichts. Es geht darum, die dem Drogenkonsum zugrunde liegende Suchthaltung anzupacken. Die Art desSuchtmittels, das sich der Einzelne zuführt, ist zweitrangig.
KStA 02.03.99 


Drogenbericht der Bundesregierung

Cannabis ist die am häufigsten konsumierte verbotene Droge in Deutschland. Dem Drogenbericht der Bundesregierung zufolge haben rund zwei Millionen Menschen zwischen zwölf und neunundfünfzig Jahren Erfahrung mit dieser Droge.

Vor allem im Jugendalter nimmt die Drogenerfahrung zu. In den Achtziger Jahren lag der Anteil der Drogenerfahrenen zwölf- bis fünfundzwanzigjährigen bei siebzehn Prozent, heute liegt er in Westdeutschland bei zweiundzwanzig Prozent. Vor allem bei den zwölf- bis siebzehnjährigen und bei weiblichen Jugendlichen hat sich die Drogenerfahrung seit 1993 verstärkt.
KStA 02.03.99 


Drogen als Problemlöser?

Auch Medikamentenmißbrauch steigt

Das Leben der Menschen wird weltweit zunehmend durch Drogen und Medikamente bestimmt. Dieser Eindruck drängt sich auf, wenn man dem Jahresbericht des Internationalen Drogenkontrollrates (INBC) Glauben schenkt... .

Europa ist nicht nur Ziel des internationalen Drogenschmuggels, sondern auch ein wichtiger Drogenproduzent geworden. Dies gilt vor allem für die Cannabispflanze, die zur Herstellng von Haschisch und Marihuana dient, sowie die synthetische Droge Ecstasy. Besorgt sind die UN-Drogenkontrolleure zudem über den in Europa zunehmenden Anbau der Cannabispflanze in ggeschlossenen Räumen. Von den Niederlanden aus habe sich diese Anbaumethode nch Großbritannien ausgeweitet.

Das INBC wies zudem auf die Mißbrauchsmöglichkeiten des Internet hin. Dealer machten sich die neue Kommunikationstechnik für ihre Zwecke zunutze. Illegale Drogen können dort ohne großes Risiko vertrieben werden und auch Rezepturen seien einfach nachzulesen.
KStA 23.02.99 



"Totaler Krieg" gegen die Drogen

Mexiko will der wachsenden Kritik aus den USA zuvorkommen

Dieses Jahr hat Mexikos Regierung vorgesorgt. Um allzu schrille Töne aus Washington zu vermeiden, kündigte das lateinamerikanische Land Anfang Februar einen "totalen Krieg" gegen den Rauschgifthandel an. Mit Hilfe von fünfhundert Millionen Dollar will Mexiko in den nächsten drei Jahren den Drogenfluß durch Mexiko in Richtung USA reduzieren. ... Während Mexiko 1997 1039 Tonnen Marihuana beschlagnahmte, waren es im vergangenen Jahr 4024 Tonnen. Die Zahl der Verhaftungen wegen Rauschgiftdelikten wurde vervierfacht. ...
KStA , 12.02.99 



Oma bunkerte Marihuana

Moskau - Eine siebzig Jahre alte Frau hat in einem Dorf in Sibirien sechshundert Kilogramm Marihuana in ihrer Vorratskammer gelagert. Außerdem seien noch zwei Kilogramm gepreßtes Haschisch in Haus der alten Dame gefunden worden, meldete die russische Polizei. Ob die Frau wußte, um was für "Kräuter" es sich bei ihren Vorräten handelte, war zunächst unklar. Ein arbeitsloser Dorfbewohner sei unter dem Verdacht fetgenommen worden, die Drogen bei der Frau gelagert zu haben, hieß es.
Express, Köln 25.02.99 



Uralte Gespinstpflanze


Der Hanf (Cannabis sativa) ist seit uralten Zeiten eine wichtige Gespinstpflanze, deren lange, feste Bastfasern besonders zu Bindfaden und Seilen sowie zu Segeltuch und anderen Geweben verarbeitet werden. Die einjährige, zweihäusige Pflanze deren weibliche Exemplare höher und kräftiger als die männlichen werden, stammt aus Mittelasien. Ihr aufrechter, verzweigter Stengel wird etwa mannshoch und trägt wie die Roßkastanie langgestielte, gefingerte Blätter, deren Einzelblättchen aber weit schmaler als die jener Pflanze sind.

Den grünen Teilen entstrebt ein widerlicher, betäubender Geruch (Schutz gegen Tiere!). Hierauf beruht die Verwendung, die die getrockneten Stengelspitzen im Orient finden. Sie werden als "Haschisch" gekaut oder geraucht, ein Laster, das die Gesundheit meist schnell untergräbt. Bei uns dienen die Hanfsamen besonders als Futter für Stubenvögel, liefern aber auch ein fettes Öl, das ähnlich, wie Rüböl verwendet wird.
Aus: Otto Schmeil - "Lehrbuch der Botanik", 1903 



Dealer befreit

Ein Zivilbeamter erwischte in München einen Dealer auf frischer Tat. Als er den Mann verhaften wollte, stieß ihn ein Passant zur Seite. Der Dealer entwischte, gegen den Helfer wurde Anzeig erstattet.
Express, Köln 14.01.99 


Keine Macht den Drogen - Kein Entkommen: Mit dem "Drugwipe" lassen sich Drogen im Schweiß nachweisen

Mit einem neuen Testgerät macht Baden-Württembergs Polizei Jagd auf Autofahrer, die sich trotz Drogenkonsums noch hinters Lenkrad setzen. Seit ein paar Wochen halten Beamte Verdächtigen das sogenannte Drogen-Testgerät "Drugwipe" unter die Achseln. Denn: der Reagenzstreifen im Plastikgehäuse dews fünfzehn Zentimeter langen und zwei Zentimeter breiten Apparats reagiert innerhalb von wenigen Minuten nach Hautberührung, wenn jemand zuvor auch nur Drogen angefaßt hat. Letzte Sicherheit über den Drogenkonsum müssen dann eine Urin- und Blutprobe bringen. Pro Stück kostet das Gerät, das es für den Nachweis von Heroin, Kokain und Cannabis gibt und nur einmal benutzt werden kann, etwa zehn Mark. An Spezialgeräten zum Nachweis von Hasch und Marihuana arbeitet der Hersteller in München momentan. Inzwischen haben auch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin für ihre Polizisten "Drugwipes" bestellt. Stern Nr. 51/98


Cannabis als Medizin

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Christa Nickels, forderte die Zulassung des Rauschgiftes Cannabis als schmerzlindernde Medizin bei Multipler Sklerose, Krebs oder Aids. Express, Köln 30.11.98


(R)ausgerutscht


Dieter Göbel (Bündnis 90 / Die Grünen) meinte bei einer Diskussion im Sportausschuß der Stadt Köln über die bedingte Aufhebung des Alkoholverbotes in den Kölner Sportstadien: "Und wie ist das mit Cannabisprodukten?" KStA 11.98


Fest ohne Hanf

Auf die zur Weihnachtszeit geplante Hanfernte muß ein Hobbygärtner (40) aus Duisburg verzichten: Die Polizei entdeckte in seiner Wohnung die Plantage und vernichtete über 100 Pflanzen. Express, Köln 21.11.98


Abstimmung in der Schweiz Keine Heroin-Freigabe, aber vermutlich Lockerung bei Hasch

Mit großer Mehrheit haben die Schweizer die Einführung der kontrollierten Freigabe von Heroin, Kokain und Cannabis-Produkten abgelehnt. 73.9 Prozent waren gegen das "Droleg-Modell", wonach Erwachsene ... gegen Vorlage eines Ausweises in Apotheken oder staatlichen Läden hätten einkaufen können. Sie lehnten damit zugleich das Argument der Initiatoren ab, mit der kontrollierten Freigabe die Marktpreise zu senken und so die organisierte Kriminalität zu bekämpfen. ... In den Wochen vor der Abstimmung ... war die Polizei an mehreren Orten in der Schweiz zu Razzien aufgeboten worden.
KStA 30.11.98 (gekürzt)


Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf, Cannabis, Marihuana

Wenn wir, um unseren Planeten zu retten und den Treibhauseffekt umzukehren, künftig auf alle fossilen Brennstoffe und petrochemischen Produkte ebenso verzichten wollen wie auf die Abholzung von Regenwäldern zur Gewinnung von Papier und Landwirtschaftsflächen, dann gibt es nur eine Pflanze, die als nachwachsender Rohstoff in der Lage ist, den größten Teil an Papier, Textilien und Nahrungsmitteln sowie des privaten und industriellen Energieverbrauchs zu liefern, und die zugleich die Umweltverschmutzung eindämmt, die Böden verbessert und unsere Luft reinigt: Es ist unser alter Gefährte, der dies schon immer getan hat - Cannabis, Hanf, Marihuana.
Jack Herer, US-amerikanischer Hanfpabst, Anfang der Neunziger Jahre


Vollwaschgang für Hasch

Achthundert Gramm Hasch eines Regensburger Dealers wusch ein Mitbewohner versehentlich mit. Erst auf der Trockenleine fiel der Stoff auf. (Express, 16.12.98)


Hasch im Freiverkauf?

Gesundheitsministerin Fischer hält einen Verkauf von kleinen Haschischmengen für eine "interessante Überlegung" (Express 24.12.1998)



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