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Crack-Alarm in Deutschland

Drogenexperten schlagen Alarm: „Crack“ ist in unseren Städten auf dem Vormarsch! NRW-Rauschgift-Spezialist Thomas Schweer vom Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung in Duisburg erwartet, dass sich Crack in den Drogen-Szenen aller Großstädte etablieren wird,
Die Bundesregierung warnt in einer Antwort auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Hubert Hüppe vor schweren Folgen durch Crack: „Auf Grund seiner pharmakologischen Eigenschaften wird das Suchtpotenzial von Crack als höher eingeschätzt als das von Kokainhydrochlorid (handelsübliche Kokain, Anm. der Redaktion)“, so die Drogenbeauftragte Christa Nickels.
 Nach Erkenntnissen des Bundes sind vor allem Frankfurt/Main und Hamburg Crack-Hauptstädte: 1998 wurde in Frankfurt in 275 Fällen Crack als Hauptdroge registriert, 1999 waren es schon 379. Der NRW-Abgeordnete Hüppe verweist auf noch höhere Zahlen des Frankfurter Drogenreferats: Ende 1999 waren von 3198 Drogenabhängigen 1164 (36,4 %) von Crack abhängig! In Hamburg siehts noch alarmierender aus. 1999 gabs 610 Crack-Fälle (Besitz, Erwerb, Handel), bis Juni 2000 waren es schon 791.
Hüppe: „Die Zahlen steigen sprunghaft an. Es ist zu befürchten, dass Crack auch NRW-Städte erreicht, wenn nicht schon erreicht hat.“ Schweer ergänzt: „Crack hat wie in den USA das Image einer Ghetto-Droge, die vor allem in sozialen Randlagen von Großstädten vorkommt, auch in Nordrhein-Westfalen.“ In vielen Städten würde ein eigenständiges Crack-Problem noch gar nicht richtig wahrgenommen, da es vielleicht noch unter dem Oberbegriff Kokain registriert werde, glaubt Schweer. „Keinerlei Erfahrung mit Crack“, meldet die Kölner Polizei.
Zahlen über Crack-Süchtige in NRW gibt es noch nicht. Doch Schweer will für ein Buch Drogenabhängige über ihren Crack-Konsum befragen. Auch CDU-Experte Hüppe bemängelt, dass „das Phänomen bundesweit noch nicht einmal beobachte wurde“. Bislang lägen nur vereinzelte Daten vor. Kokain- und Kokainderivate wie Crack müssten in den Statistiken künftig getrennt aufgeführt werden. Hüppe: „Offenbar schläft die Bundesregierung. Wenn wir länger warten, werden wir wie beim Ecstasy wieder überrumpelt.“
Express 21/10/00


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