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Drogenkonsum
Zwölfjähriger in Klinik eingeliefert
Verliebte Schülerin verschenkt gestohlenes Marihuana

Die Zeiten ändern sich, das weiß man mittlerweile. Während es einstmals zum guten Ton gehörte, die Gunst einer – oder eines – Angebeteten mit Blumen, Pralinen oder sonstige Aufmerksamkeiten zu gewinnen, hat sich eine Kölner Schülerin eine völlig neue Form des Liebesbeweises ausgedacht: Als Zeichen ihrer tiefen Zuneigung hatte die Zwölfjährige einem gleichaltrigen Mitschüler mehrmals Marihuana zugesteckt, und zwar in der Schule. „Die ersten drei Geschenke nahm der Junge zwar dankbar an, er traute sich dann aber offenbar nicht, die Drogen zu konsumieren“, berichtete Polizeisprecher Theo Reinke. Die Ein-Gramm-Portionen habe der Schüler kurzerhand in einer Grünanlage nahe der Schule entsorgt.
Als seine Mitschülerin schließlich ein viertes Mal Drogen mitbrachte, konnte der Junge der Versuchung (oder dem Gruppenzwang) nicht mehr widerstehen. In einer Pause begab er sich mit mehreren Schulkameraden in den Park und  konsumierte das Marihuana – was fatale Folgen hatte: Nach dem Rauchen wurde ihm schlecht, sein Kreislauf brach zusammen, der Junge fiel bewusstlos zu Boden.
Da der Zwölfjährige offenbar zu schwer war, um in die Schule getragen zu werden, wurde er von den Mitschülern schließlich in einen Einkaufswagen verfrachtet und zurückgefahren. Der Schulleiter wurde informiert und ein Krankenwagen gerufen, der den Jungen in eine Klinik brachte. Nach Angaben der Polizei konnte er das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen. Die Frage nach der Herkunft des Marihuanas hatte die Polizei schnell geklärt: Die verliebte Schülerin hatte die Drogen einem 25-jährigen Bekannten ihre Mutter gestohlen.
Während die Ermittlungen gegen die beteiligten Schüler wegen deren Strafunmündigkeit wohl eingestellt werden, kommt der eigentlich unbeteiligte Mann nicht ungeschoren davon: Ihn erwartet nun ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittel-Gesetz.
KStA 15/02/01


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