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Afghanistan beliefert Europas Heroinmarkt
Vom Drogenmarkt in Afghanistan profitieren Mafia und Terroristen.

Der Welthandel in Drogen hat eine Größenordnung von über 500 Milliarden Dollar. Hauptprofiteure sind der internationale Terrorismus und die Mafia, wobei die Grenzen zwischen Kriminalität und Terrorismus schwimmend sind. Afghanistan ist der Hauptproduzent von Rohopium, aus dem Heroin hergestellt wird. Außerdem gibt es dort jede Menge von Haschisch. Rechts und links der Straßen wächst es wild wie bei und das Unkraut. Die Taliban haben im vergangenen Jahr angekündigt, sie wollten den Schlafmohnanbau verbieten. Tatsächlich ist seitdem die Menge des aus dem Samen des Mohns gewonnenen Opiums zurückgegangen. Aber nicht wegen des Verbots, sondern wegen der verheerenden Dürre. Nach Schätzung der Experten wurden dennoch 5000 Tonnen Rohopium produziert, genug, um daraus 500 Tonnen Heroin herzustellen. Das ist doppelt so viel wie die Produktion aus dem goldenen Dreieck Südostasiens, wo sich vor allem Burmas Militärdiktatoren bereichern.

Das Hauptanbaugebiet für Schlafmohn liegt in der afghanischen Südprovinz Helmand bei Kandahar, direkt also vor der Nase der Taliban, die dort ihr Hauptquartier haben. Dort wächst nichts anderes als Mohn, so weit das Auge blicken kann, in aller Öffentlichkeit. Aber die Taliban dürften auch gar nicht an einer Eindämmung des lukrativen Geschäfts interessiert sein. Sie finanzieren damit ihren Krieg gegen die Nordallianz und ihre Waffenkäufe. Ihr „Gast“ Osama Bin Laden finanziert damit seine Terrorbrigaden. Wann immer man mit afghanischen Bauern spricht, beteuern sie, es bliebe ihnen gar nichts anderes übrig, als Opium zu produzieren, um überhaupt noch eine Einnahmequelle zu haben. Das ist leider nicht von der Hand zu weisen. Denn was sonst lässt sich anbauen, wenn es keine Bewässerungsvorrichtungen mehr gibt und die gesamte Infrastruktur im Lande zerstört ist. Aber noch mehr: Nur sehr kleine Teile der Felder sind von Mienen geräumt. Nur auf kleinsten Anbauflächen kann etwas geerntet werden. In Afghanistan liegen immer noch 30 Millionen Minen.

Der afghanische Bauer bekommt zwischen zehn und 30 Dollar pro Kilo Opium, für afghanische Verhältnisse ist das eine unvorstellbare Menge Geld. Im Westen kostet das Kilo Heroin bis zu 100 000 Dollar, eine enorme Profitmarge. Das ist das Geld, mit dem Terroristen und kriminelle Banden ihr Treiben finanzieren. Europa ist der Hauptabnehmer für afghanisches Heroin, die USA werden dagegen eher mit Kokain aus Südamerika überschwemmt.
KStA 28/11/01


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