RootZ – Hanf – Praktische Tips zur Hanfverarbeitung – Nicht einfach trocknen



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Hanf 
 

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Nicht
einfach trocknen 


Praktische
Tips zur Hanfverarbeitung

Ein bißchen Aufwand kann die Qualität
entscheidend verbessern


 

Mancher Gelegenheitsraucher pflegt sein
Pflänzchen, um nicht auf teure, verunreingte Ware vom Schwarzmarkt
angewiesen zu sein. Um jedoch Qualitäten zu erzeugen, wie sie in niederländischen
Coffee-Shops angeboten werden, ist nach der Ernte weitere Verarbeitung
von nöten. Dazu gehört die Trennung von Blüten und Blättern,
sowie die Zersetzung des Blattgrüns (Chlorophyl) durch Fermentation.
Das muß jedoch nicht wochenlang dauern. Und auch die Blätter
müssen nicht auf den Kompost.

Die 48 Stunden der Microben

Wird Grass bei Temperaturen um 35°
C und bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 90 % als locker gepackter Haufen
gelagert, so fermentiert ein Großteil innerhalb von 48 Stunden microbakteriell.
Will man es ganz ausfermentieren, so dauert der Vorgang insgesamt etwa
eine Woche. Man kann aber bereits nach 11/2 Tagen die dunkelsten Blüten
auf der Heizung trocknen, so daß nach 2 Tagen eine aromatischen Rauchprobe
fertig sein sollte. Nur wie erzeugt man die klimatischen Randbedingungen?
Wichtig ist bei diesem Prozeß, daß die Temperatur keinesfalls
zu hoch sein darf. Herd und Tauchsieder scheiden deshalb als Wärmequellen
aus, auch ein Stövchen mit Teelicht ist viel zu heiß. Geeigneter
sind Aquariumheizung (ab ca. 20.-DM) und Yoghurtmaschine mit Zeitschaltuhr.
Wenn sich solche Geräte bereits im Haushalt befinden, ist dies der
sicherste Weg: Das frischgeerntete Gras wird  verlesen und nach Stengeln,
Blättern und Blüten sortiert. Je sorgfältiger diese anstrengende
und zeitaufwendige Arbeit durchgeführt wird, desto schneller und umfassender
ist dann die Fermentation. Blätter wiegen fast nichts und sie können
geschmacklich aus bestem Sinsemilla ”Deutsche Hecke” machen. Die Blüten
werden nun eine Plastikschale getan und diese dann mit mindestens 10 Lagen
Zeitungspapier abgedeckt (kein Hochglanz, also nicht die HIGHLIFE verwenden).
Die Schale stellt man dann in ein Wasserbad, daß von der Aquariumheizung
oder einer Yoghurtmaschine geheizt wird. Eine Yoghurtmaschine läuft
maximal sechs Stunden, weswegen sie mit einer Zeitschaltuhr kombiniert
werden muß. Während der Fermentation wird das Material alle
6-8 Stunden gewendet. Es sollte feucht, aber nicht naß sein. Bei
der dritten oder vierten Kontrolle finden sich dann bereits einzelne olivgrüne
bis braune Blüten, die aussortiert und getrocknet werden können.
Nach zwei Tagen sollte die Abdeckung übrigens nicht mehr ganz auf
die Schale gelegt werden, weil dann die Gefahr von Fäulnis akut wird.
Soll auf den Einsatz elektrischer Geräte verzichten werden (weil nicht
vorhanden), so läßt sich das Klima auch mit Hilfe von Wärmflasche
und Schlafsack erzeugen. Die Blüten werden locker in mehrere Lagen
Zeitungspapier eingewickelt und in eine Plastiktüte gesteckt. Diese
wandert zusammen mit einer heißen Wärmflasche in einen Schlafsack.
Liegt das Grass direkt neben der Wärmflasche, so kann es leicht zu
heiß werden. Nach 5 – 6 Stunden die Wärmflasche neu füllen
und alles gut lüften. Auch diese Fermentation geht sehr schnell innerhalb
von ein bis zwei Tagen. Da jedoch die Feuchtigkeit nicht so gut entweichen
kann, Ist die Gefahr von  Fäulnis größer.


 

Süßlicher Duft der Verwesung

Angefaultes Grass riecht fürchterlich.
Wenn die Fäulnis weiter fortgeschritten ist, wird es auch getrocknet
immer noch ein furchtbares Aroma haben. Und da kein Aroma besser ist als
ein schlechtes, empfiehlt es sich, das trockene Pflanzenmaterial mit Wasser
aus zu laugen. Dafür zermahlt man das Kraut (einen anderen Namen verdient
es nicht mehr) mit der Hand, bis ein Pulver entsteht, daß durch ein
normales Küchensieb paßt. Alles Stengelchen wurden aussortiert;
man kann sich daran leicht verletzen. Dieses Pulver wird mit der doppelten
Menge Wasser vermischt, am besten in einem verschließbaren Glas.
Das Glas gut schütteln und einige Stunden stehen lassen. Dann wird
noch mal kräftig geschüttelt und das Wasser über einen Kaffeefilter
abgegossen. Der Kaffeefilter steht nun eine Stunde unter einen tropfenden
Wasserhahn (wer hätte gedacht, daß ein tropfender Hahn zu etwas
gut sein könnte). Dann den Filter an einem warmen Ort trocknen lassen.
Wenn alles trocken ist, bleibt ein grünschwarzes Pulver zurück,.
Wenn dieses Pulver noch ein-, zweimal durch Stoff gesiebt wird, läßt
sich auch Haschisch pressen. Wenn das Grass jedoch verschimmelt und nicht
verfault ist, hilft nur noch der Gang zum Kompost: Muffigherb bleibt der
Geschmack dieses Krautes, was immer man auch damit anstellt.


 

Falscher Manali und echter Grüner

Je nach Sorte lohnt es sich übrigens,
beim Sortieren zwischen Blütenblättern und anderen Blättern
zu unterscheiden. Wenn eine erklägliche Menge Blütenblätter
zusammen gekommen ist, läßt sich daraus später Haschisch
sieben, so wie es Ingemar in der HIGHLIFE No. 5 beschrieben hat.

Aus den anderen Blättern kann man
noch zweierlei herstellen: Zum einen Gebäck und andere Leckereien,
zum anderen aber auch Haschöl und daraus dann wieder künstliches
Haschisch. Dafür müssen die Blätter jedoch auch erst fermentiert
werden. Dafür werden sie fest in zwei Lagen Zeitungspapier eingewickelt.
Dieses Paket wird dann mit der Sprühflasche gut angefeuchtet und in
zwei weitere Lagen Zeitungspapier fest eingewickelt. Mit einem Ziegelstein
oben drauf bei 20°C gelagert, kann so die Fermentation bis zur völligen
Verottung betreiben werden. Spätestens, wenn es nach Erde riecht,
wird der Prozeß abgebrochen. Einmal die Woche kontrollieren wie dunkel
die Blätter sind und das Paket umschichten, damit alles gleichmäßig
fermentiert. Anschließend wird getrocknet, pulverisiert und mit Wasser
ausgelaugt (siehe oben). Aus diesem Pulver läßt sich Grassbutter 
herstellen.


Oder Harz extrahieren. Dies erfordert
einiges Geschick mit chemischen Prozessen. Es gibt dafür viele Wege,
das Prinzip ist aber immer: Das Harz mit einem Lösungsmittel vom Blattmaterial
trennen (am einfachsten mit Lösungsmittel statt Wasser einen Tag auslaugen);die
Lösung filtern, und dann durch Erhitzen das Lösungsmittel herausdestillieren
(verdampfen und irgendwo wieder auffangen). Zurück bleibt das Harz.
Alkohole sind trotz einiger Nachteile durchaus als Lösungsmittel geeignet,
da sie die geringsten Umwelt- und Gesundheitsrisiken bergen. Isopropanol
(Isopropyl-Alkohol) ist mit 7.-DM/Liter noch relativ billig. Aber auch
Isopropanol ist gesundheits- und umweltschädlich. Alkohole sind leicht
entzündlich und können als Dampf in der Luft explodieren!


Der sicherste Weg ist im Chemiefachhandel
einen Destillator zu kaufen. Doch was kostet das? Ein Destillator besteht
mindestens aus zwei Glaskolben (oder anderen Gefäßen) und einer
Destillationsschlange (oder irgendeiner anderen Kühlung), sowie den
Verbindungsstücken dazwischen. Wer ein Händchen fürs Basteln
hat kann eine Menge Geld sparen: Dampfkochtöpfe -günstig vom
Flohmarkt- sind dicht und man kann das Ventil oft durch einen Korken aus
dem Bastelladen ersetzen. In manchen Läden bohren sie auf Nachfrage
auch ein Loch in den Korken, in das dann ein Schlauch aus dem Heimwerkermarkt
paßt. Wenn nun der Topf mit Harzlösung gefüllt  und
dieser in einem Wasserbad (maximal 100°C) erhitzt wird, so verdampft
der Alkohol durch den Schlauch. Der Dampf im Schlauch muß -damit
er kondensiert und im zweiten Gefäß aufgefangen werden kann-
irgendwie gekühlt werden. Vielleicht in einem Wasserbecken mit Eis,
vielleicht durch einen zweiten Schlauch, durch den kaltes Wasser fließt
und der um den ersten gewickelt ist. Mit der Kühlung steht und fällt
die ganze Anlage: Entweder dauert viele Stunden bis das Lösungsmittel
vom Harz getrennt ist, oder die Menge des zurückgewonnenen Lösungsmittel
ist gering, weil irgendwo der Dampf austreten konnte. Darum muß die
gekühlte Fläche groß genug sein und aus wärmeleitendem
Material ( am besten Metall) bestehen. Ein zu kleines Kühlbecken kann
schnell warm werden und dann nicht mehr funktionieren. Wenn alles klappt,
bleibt eine grünbraune Schmiere zurück: Harzextrakt. Das Extrakt
mit fermentierten, durch Stoff gesiebten Blättern und einigen Tropfen
Wasser gemischt, gibt einen schwarzen Teig. Nach längeren Kneten klebt
er nicht mehr an den Finger und färbt nicht mehr ab. Man kann übrigens
ein und dasselbe Blattmaterial zwei- bis dreimal auslaugen, bis alles extrahiert
ist.


Copyright: Text A.
Streit / Layout Doc Highüz 1998 – 2002
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