Interview mit Christoph Moser (Dancehall Fieber)

Interview
mit

Christoph
Moser

von
Hoanzl Records

Wien, 17.01.2002

per eM@il

Christoph Moser und Heike
Kaltenbrunner sind die zwei Leute, die uns die Dancehall Fieber Sampler
1 und 2 beschert haben. Wien, ihre Resudenz ist weit und so hat sich RootZ
mit den modernen Kommunikationsmitteln geholfen, um Euch trotzdem ein paar
Infos über die beide#n umtriebigen Österreicher geben zu können. 

 



Christoph Moser
RootZ: Ihr habt jetzt schon
2 DHF Sampler mit Talenten aus der dt. Reggae- und Raggaszene veröffentlicht.
Was hat Euch die ursprüngliche Idee gegeben?

Christoph Moser: Das war
eigentlich ganz einfach und logisch. Wenn du so wie ich seit 12 Jahren
dancehall hörst und lebst, kommt irgendwann der Gedanke, dass das
auch auf Deutsch funktionieren könnte. Erleichtert hat das ganze dann

sicherlich der Umstand,
dass Hiphop auf Deutsch ja auch funktioniert. Und so haben wir uns auf
die Spurensuche gemacht. Wer macht das überhaupt? In welchen Probekellern
halten sich die Talente versteckt?

Inzwischen sind 2 CDs am
Markt und es werden immer mehr Leute, die Dancehall

auf Deutsch machen. Es ist
für mich ja nur logisch, das auf Deutsch zu machen. Das ist nun mal

die Sprache in der wir denken.
Da gibt es natürlich Meinungen, die sagen,

Dancehall sollte nur auf
Patois sein. Aber das können doch die wenigsten

wirklich verstehen, geschweige
denn singen.

RootZ: Wie liefen die beiden
Compilations finanziell und wie waren die Reaktionen

aus der Szene und von der
Musikindustrie?

Christoph Moser: Finanziell
haben wir uns von anfang an nicht viel erwartet. Die Szene steckt

noch in den Kinderschuhen,
vor einem jahr war der ausdruck DANCEHALL ja kaum

einem Journalisten wirklich
ein Begriff. Wir produzierten zuerst 7″ s, dann

die CD. In der Szene sind
die beiden Platten inzwischen den Insidern ein

Begriff, die Masse muss
sie erst entdecken.

Von der Musikindustrie bekamen
wir zumindest keinerlei Probleme, was

Freigaben anbelangt. Und
das Echo war nur Lob und gut.

 

RootZ: Können wir ein
weiteres Album erwarten, wann und mit welchen Artists?

Christoph Moser: Wir denken
schon, dass es uns gelingen wird, auch heuer wieder einen Sampler zu veröffentlichen.
Wer dann dabei ist, das hängt schon von den Tunes ab die

geliefert werden.

RootZ: Seit ca. 2 Jahren
haben wir einen Dancehallboom in Deutschland. Wie siehst

Du die Entwicklung?

Christoph Moser: Ist es wirklich
schon ein Boom? Booms kommen und gehen. Ich denke, dass sich das konsequent
entwickeln wird, ausser es wird zu Tode geboomt…



Heike Kaltenbrunner alias
Aika

RootZ: Ist es nicht ein gewisser
Widerspruch, mit einer establishmentfeindlichen

Musik den Versuch zu starten,
kommerziellen Erfolg zu haben? Geht das nicht

auf die credibility?

Christoph Moser: Wo ist der
kommerzielle Versuch bei unseren CDs? Ich glaube wir sind noch

weit weg von einem kommerziellen
Druck auf die Produkte wie es vielleicht

ein Major machen würde

RootZ: Wer sind für
Dich die erfolgsversprechendsten Künstler im dt.sprachigen

Bereich und warum?

Christoph Moser: Benjie hat
inzwischen bei DefJam unterschrieben und wird im meines Wissens

im Frühjahr mit einem
Produkt auf den Markt kommen, Nikitaman und Natty Flo

werden auch bald eine EP
bei Rootdown veröffentlichen, dem Seeed Sänger

wünschen wir rasche
Genesung und alle sind wir gespannt was von Raggabund

kommt. Und erfolgsversprechend
sind eh schon D-Flame, Jan Delay, Seeed und Tolga.

RootZ: Eine Message für
die RootZ LeserInnen.

Christoph Moser: Stay Tuned
& smoke Weed, seen.


Copyright Bilder:
Hoanzl Records / Text /  Layout: Doc Highüz 2002
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