Interview mit Soul Fire

Interview
mit Soul Fire

per Mail 14.08.2002

Soul Fire sind eine relativ
neue deutsche Backingband für Reggae- und Raggakünstler. Derzeit
backen sie Natty Flo und Nosliw. RootZ.net hatte die Möglichkeit,
per Malil ein paar Fragen loszuwerden.

RootZ.net: Nach der Killing
Riddim Section und der Far East Band seid ihr eine neue

Band, die nach jamaikanischem
Muster spielt. Wie lange gibt es euch schon

und wer ist Soul Fire?

 

 

Soul Fire: Die
Band Soul Fire hat vier Mitglieder: René Welbers (Drums), Daniel
Ziegert (Bass), Björn Bowinkelmann (Gitarre) und Benjamin Bischoff
(Keys). Uns gibt es seit Oktober 2001. Mehr Infos zu Soul Fire erhaltet
Ihr unter www.soul-fire.de!

RootZ.net: Wie wurde die
Idee geboren, eine weitere deutsche Backingband für Reggae- und DH-Artists
zu machen?

Soul Fire: Die Idee eine
Reggae / Dancehall-Band zu gründen hat Daniel schon länger

beschäftigt. Aber erst
auf dem Summerjam 2001 hat er sich gedacht:

“Junge auf geht’s”, und
kurz danach mal im musikalischen Freundeskreis

nachgefragt, wer denn alles
Lust hat dabei zu sein. Eine Backing-Band im

Gegensatz zu einer “normalen”
Band mit festem Sänger zu gründen, hat sich

dann einfach so ergeben.
Und auch hier blickt man wieder zum Vorbild der

kleinen Insel in der Karibik,
auf der sich eine solche Unmenge großartiger

Bands tummeln. Warum sollen
nicht auch in Deutschland mehrere gute Bands

unterwegs sein. Das ist
hoffentlich gut fürs Niveau…

RootZ.net: Wie seid ihr auf
den Bandnamen gekommen?

Soul Fire: Wir haben anfangs
sehr lange überlegt, was ein guter Bandname für uns wär.

Daniel kam dann irgendwann
mit dem Namen “Fire Soul”, den wir dann

schlussendlich einfach umgedreht
haben, weil es beser klang. Mit dem Namen

Soul Fire verbinden wir
die beiden wichtigsten Elemente, die Reggae- und

Dancehall-Musik für
uns ausmacht: die Seele und das Feuer.

RootZ.net: Wie arbeitet die
Band, wie studiert ihr die Rhythms ein?

Soul Fire: Das geht recht
schnell… Meist hat jemand aus der Band, oder ein Sänger

eine Idee oder einen Riddim-Wunsch.
Wir besorgen uns den Track auf CD oder

Vinyl setzen uns gemeinsam
in den Proberaum, und jeder kümmert sich um

seinen Part. Nachdem man
auch entsprechende Sounds fürs Keyboard gefunden oder

gebaut hat, legen wir einfach
los und spielen den Tune. Brakes und Mixes

etc. machen wir dann auf
Ansage oder spontan. Bei eigenen Geschichten läuft

es so ab, dass einer von
uns eine mehr oder weniger klare Vorstellung hat,

an der wir dann gemeinsam
Arbeiten.

RootZ.net: Seid ihr eher
Roots oder DH orientiert?

 

Soul Fire: In
der ersten Zeit nach unserer Gründung waren wir stark dancehall-orientiert
und haben viele aktuelle Riddims geprobt. Dadurch, das wir dann mit verschiedenen
Künstlern spielten, die in beiden Richtungen zuhause sind, haben wir
uns in letzter Zeit verstärkt den Roots-Tunes

gewidmet. Wir passen uns
also immer bis zu einem gewissen Grad dem Stil des Künstlers an, den
wir backen.

RootZ.net: Kommt es euch
bei den Künstlern, die ihr backt, auf ihre Message an?

Soul Fire: Grundsätzlich
steht für uns die Musik und die Vibes im Vordergrund. Deshalb

legen wir nicht jedes Wort
auf die Goldwaage. Auf der Bühne ist man dem

Artist eh ziemlich ausgeliefert,
in Bezug auf seine Äusserungen. In

Deutschland ist es ja auch
noch nicht üblich Gun Talk oder Batty Tunes zu

singen, so dass wir da noch
in keine Konflikte geraten sind. Falls einem

aus der Band etwas übel
aufstoßen sollte, wird es eben im kleinen Kreis mit

dem Artist diskutiert.

RootZ.net: Mit wem arbeitet
ihr zusammen und was sind eure Pläne?

Soul Fire: Im Moment arbeiten
wir hauptsächlich mit Nattyflo und Nosliw zusammen. In

letzter Zeit haben wir aber
auch öfters mit Moddy vom Fireball Soundsystem

und seinem Kumpel Otis sowie
Lazy Youth gejammt.

 

Unser Plan ist
es, uns einen Namen in der Szene zu machen und noch mehr Kontakte zu deutschen
und jamaikanischen Artists und Sounds aufzubauen. Wir möchten eine
feste Größe in der deutschen Reggae-Landschaft werden. 

RootZ.net: Wie seht ihr den
Reggaehype in Germanien?

Soul Fire: Eigentlich sehen
wir diesen Hype noch nicht so richtig. Selbst das

erfolgreiche und wirklich
herausragend gute Album, das Gentleman dieses

Jahr hingelegt hat, ist
meines Wissens in den Album-Charts nur ganz kurz

mal in den Top 20 gewesen.
Für die Reggae Musik ist das eine sehr gute

Platzierung, aber es läuft
eben nicht auf Heavy Rotation. Es müssen auch

neben Seeed und Gentleman
noch einige Talente nachrücken, aber das braucht

Zeit. Die Festivals sind
voll und werden größer, es gibt in den

Reggaemetropolen für
Fans immer etwas zu sehen und zu hören, aber einen

Hype, so wie es mit dem
deutschen HipHop war, gibt es unseren Erachtens

nach nicht.

RootZ.net: Eine Message für
die RootZ.net LeserInnen.

Soul Fire: Never let the
riddim outta your system!


Copyright Bilder:
Soul Fire / Text / Layout:Doc Highüz 2002
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