Editorial von RootZ – den Reggaeseiten


RootZ liest
sich am besten mit einem Netscape
Browser


>>Editorial

 

Hier gehts zur Verlsoung von 3 x 2 Tix und mehr
Gewinner
Köln,
30. Mai Y2K1

 

Hi People,

in den vergangenen Tagen
war ich recht fleißig, was RootZ angeht. Was alles an Neuem für
Euch zu lesen ist, könnt Ihr weiter unten lesen.Welche Dinge sind
sonst so passiert in den letzten Wochen?

Entsorgung
von BSE Kuh

MKS und BSE legen das Schengener
Abkommen lahm. Von freiem Grenzverkehr kann keine Rede mehr sein. Derzeit
wird im wahrsten Sinne des Wortes jedes Butterbrot inspiziert. Harte Zeiten
für diejenigen Ganjasmokas, die aus unserem auf die Produktion von
Agrarprodukten spezialisiertem Nachbarland angewiesen sind. 

Andere Transporte jedoch
rollen. Unsere bis zur Kernspaltung heißgeliebte Atomlobby bekommt
trotz Seuchengefahren grünes Licht für die Beförderung von
Materialien, an denen sogar unsere Nachfahren noch für ein paar Jahrtausende
ihren Spaß haben werden.

 



Castorwaggon
 Auch wenn
das Endlager vom Einsturz bedroht ist, die Transporte von zigtausend Bullen
abgeschirmt werden müssen und der lt. niedersexischem Landtag "demokratiebedrohende"
Einsatz uns, nicht etwa die Industrie als Verursacher, 25 Mio DM gekostet
hat, es geht weiter: Die Atombosse fordern mit strahlendem Lächeln
auf ihren dünnen, leukämisch blutleeren Lippen eine Aufstockung
der Atomstromerzeugung.
Der supersympathische neue
US Präsident, mit seinem überdurchschnittlich intelligentem Gesichtsausdruck
und weitreichender Politikerfahrung bläst ins selbe Horn (der Vorgänger
war cleverer er hat wenigstens noch blasen lassen). Ein Ausbau der US Atomkapazitäten
ist unumgehbar und Kyoto's Emissionsabkommen interessiert ihn eh nicht,
auch wenn er das im Wahlkampf noch ganz anders gesehen hat. Seine Devise
ist in der heutigen Umweltsituation so einfach, wie dumm: America first.
Wir US Bürger wollen unserer Anteil von 25 % am weltweiten Energiekonsum
noch weiter steigern, denn wir finden das Klasse. 

Mr. Bush

Was zählt, ist der kurzfristige
Profit, die Wirtschaft muß wachsen und der Euro soll rollen. Darin
scheinen sich Kapital, Politik und scheinbar sogar große Teile der
Bevölkerung einig zu sein. Es heißt, "die Menschen kämpfen
nur noch für Hunde und Benzin". Jan Delay hat mit dieser Aussage auf
seinem neuen Album den Haufen mit dem Absatz getroffen, und zwar so punktiert,
daß es braun spritzt.

 

Die Meinungsäußerung
in unserer Demokratie unterliegt im Allgemeinen mittlerweile einem neuen
und schärferen Schliff. Jürgen "Tritt ihn", bekannt dafür,
nicht auf den Mund gefallen zu sein, wird öffentlich der Bart geschoren,
weil er mit seinen Äußerungen gegenüber dem sympathischen
Laurenz Meyer die nationale Stolzfähigkeit beschmutzt hat. 

< gepiercter Trittin

 

Anpassungsbestrebungen an
das marode Bla Bla heutigen Zeitgeistes - Sitcomniveau eben - zeigt hingegen
die jüngere Generation, von der man eher erwartet, daß von ihr
neue Impulse ausgehen. Offensichtlich ist in der Musikerszene ein Geist
à la Ton, Steine, Scherben oder Cochise nicht mehr gefragt, es regiert
ganz offen die Schere im Kopf: Wiederum Jan Delay läßt seinen
neuen Tune "Söhne Stammheims" vom Hausjustitiar zensieren. Die Lyrix
könnten durch die von Außenminister "Witwe Bolte" Fischers Rolle
in radikaleren Zeiten hochgepushte Terrordiskussion schließlich von
irgendwem falsch bewertet werden und zu große Wellen verursachen.
Auf Cover und Pressefoto posiert Jan dann als Streetfighter in Action,
ein gelungener, kredibiler Einstieg, den er mit seinem Album versucht hat....!?


Jan Delay

 

Da gibt es noch so einen,
der fundamentale Dinge der Rasta Philosophie nicht verstanden hat: Präsident
Robert Mugabe aus Simbabwe. 1980 hat er zu Simbabwes Unabhängigkeitsfeiern
noch Bob Marley and the Wailers eingeladen und nuff respec' gezeigt, in
neuerer Zeit  ist er diesbezüglich offensichtlich auf einem sehr
schlechten vibe: Als er 1991 den Selassiekiller Mengistu Haile Mariam nach
seiner Flucht aus Addis Abeba aufnahm, gab es noch Hoffnung, daß
Simbabwe nur ein Transit für diesen Verbrecher sei. Jetzt ist jedoch
klar, daß Mugabe nicht nur durch seine rezenten innenpolitischen
Diktatorien zur gleichen Riege zu zählen ist. Vor einigen Tagen wurde
bekannt, daß Mengistu und sieben Klanangehörige lebenslange
Aufenthaltgenehmigungen und Diplomatenpässe des Landes erhalten haben.
Diese Absicherung des Mörders von Ras Tafari erfolgt trotz Auslieferungsforderungen
der Regierung von Äthiopien, die Mengistu für seine Vergehen
gerne den Prozeß machen will. 

 

Mugabe scheint viel von
Mengistu gelernt zu haben. In ca. einem Jahr sind in Simbabwe Präsidentschaftaswahlen,
die durch das Erstarken einer Basisopposition das erste Mal in 20 Jahren
Herrschaft dieses Mannes eine echte Herausforderung sind. Seine Worte bzgl.
eines für ihn negativen Wahlausganges sagen genug: "I am firmly asserting
to you that there will never come a day when the MDC (Oppisitionspartei
- Anm. d. Red.) will rule this country, never ever."

 

  

Robert
Mugabe > 

Es folgen weitere Horrormeldungen
über Mutter Afrika:

NAIROBI - Es wird erwartet,
daß 16 subsaharanische afrikanische Staaten dieses Jahr mit Nahrungsmittelkrisen
kämpfen werden. Betroffen davon sind ca. 28 Millionen Menschen und
es wird erwartet, daß es zu sehr angespannten Situationen für
die Betroffenen kommen wird.

JOHANNESBURG - Die südafrikanische
Regierung kämpft nach wie vor für die Möglichkeit, billige
Generica von Medikamenten herzustellen, die zur Behandlung von HIV-Infizierten
benötigt werden. Das südliche Afrika ist mit zig Millionen Kranken
der größte  AIDS Krisenherd auf der Erde. Die US Pharmaindustrie
wehrt sich, will an dem Elend verdienen. Und das trotz Clintons Verordnung,
die afrikanische Staaten vor Verstößen gegen das Patentrecht
gegen die Pharmalobby ausdrücklich in Schutz nimmt. Merck Co Inc.,
ein in New Jersey (U.S.A.) ansässiges Unternehmen hat für seine
AIDS Medikamente Crixivan und Stocrin die Preise um 50 % gesenkt - schon
mal ein Lichtschimmer aber noch längst nicht genug.

 

Was Bob Marley wohl zu all
diesen Dingen, die sich Babylon jeden Tag so leistet, in seinen Songs zu
sagen hätte...vor 20 Jahren am 11. Mai 1981 ist der große Musiker
an einem Gehirntumor verstorben. Marley's Mythos jedoch scheint mit jedem
Jahr zu wachsen. Von den kleinen in der Karibik verteilten Rastasiedlungen
bis hin zu Guerillaxcamps in Afrika und Südamerika, Bob ist die Ikone
von Rebellion. "Marley's music has touched more people in more places more
deeply than any artist in the 20th century", sagt Roger Steffens, ein Reggae
Historiker, der Bob für wohl den größten Musiker des 20.
Jahrhunderts hält: "He transcends music in a way that Lennon or Dylan
never have."

RootZ hofft, daß heutige
Musiker wieder in ihren Sinn bekommen, Musik als die mächtige Waffe
zu sehen, die es zu Bob's Zeiten schon war und bis heute ist. Die Wahrheit
muß raus, sei es so radikal, wie in der Zeile "I feel like bombing
a church now since I know that the preacher is lying". Und dieses Zitat
ist ganz bewußt für Katholenostern gewählt.

Neu bei RootZ:

RootZ Thema
-
Dancehall Big Up! ist eine Huldigung an die erwachende deutsche Dancehallszene.
Dr. Igüz hat die vergangenen Wochen intensive Recherchen betrieben
und eine umfangreiche Story für Euch fertiggemacht.

RootZ Aktion
- Aktuelle Vorabinfos
zum
Summer
Jam

Gewinner
der Summer Jam Verlosung

Berichte von Jan Delay Live,
Patrice, Seeed, Morgan Heritage Live, über die Reggaeszene in Südtirol,
Präsentation Chiemsee Reggae Summer

RootZ Musik
-
Platte
des Monats ist die LP "New Dubby Conquerors" von Seeed aus Berlin. Im
Musik Feature gibts direkt zwei News: Junior Kelly Special und die Präsentation
des Reggaelexikons.

Neu:
RootZ 7 Inches von Mr. Fabulous. Plus einige neue Besprechungen.

Verlosung
von fünf Greensleeves Reggae 22 Samplern.

Verlosung
von fünf Double Jeopardy Riddim CDs.

Gewinner
von fünf Mud Up Riddim CDs.

Gewinner
von drei CDs des neuen Dr. Ring Ding Albums.

RootZ Talk
- Ein Interview mit Jan Delay und Denyo 77 von den Absoluten Beginnern.
Jan hat eine Reggaescheibe produziert, Denyo kommt mit intelligentem Hip
Hop.

Gespräch mit Rainer
Bratfisch, Autor des Reggaelexikons

RootZ Hanf
- Immer wieder aktualisierte Stories über die Lieblingspflanze der
Reggaeszene.

RootZ H.I.M.
-
war vormals die Kategorie Exote. Hier werden die Grundüberzeugungen
der Rastafaribewegungen
von Gastautor Käpt'n Momo beschrieben.
Komplett bebildert und überarbeitet von Doc Igüz.

RootZ Bios
- vormals der Ticker. Die Infos sind jetzt sortiert nach Genres
und eine Menge neuer Bilder und Texte sind hinzu gekommen.

RootZ Editorial
- Wenn ihr mögt, könnt ihr weiter unten in den alten Ausgaben
des Editorials stöbern und Euch auch noch mal die vorigen Coverseiten
ansehen.

Blessings, one love, Doc
Igüz

 

 

RootZ

Max Böhmer

Maarweg 137

50825 Köln

Fon: 0221 5952325

Fax: 0221 57445480

Mob: 0171 5342294

Mail (mailto:Max.Boehmer@t-online.de)

Alte RootZ
Editorials

03.2001 02.2001
12.2000 09.2000 08.2000 06.2000
05.2000 03.2000 02.2000 01.2000
08.1999 07.1999 03.1999 01.1999

Alte
RootZ Cover

02.2001 09.2000
07.2000 05.2000 02.2000 1999

Für die auf diesen
und den folgenden Seiten angesammelten Informationen kann keine Garantie
auf Richtigkeit gegeben werden. Für den Inhalt von Seiten, die nicht
zu www.rootz.net gehören, wird keinerlei Haftung übernommen.

Ansonsten gilt die Erklärung
des Datenschutzbeauftragten der BRD.

Keiner der auf den Seiten
beschriebenen Inhalte soll zur Nachahmung animieren.

Das Lesen der Seiten
geschieht auf eigene Gefahr!

Inhaltsverzeichnis 


Copyright: Dr. Igüz 1998
- 2001 / V..i.S.d.P.: Max Böhmer

Scroll to Top