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Dub Syndicate
Köln, Summer Jam 4. Juli 1998

Dieses Projekt von Style Scott tritt im Grunde genommen die Nachfolge, aber auch gleichzeitig eine Weiterentwicklung der legendären "Roots Radics" an, die jamaikanische Band, die wirklich schon mit jedem Solostar aus der Reggaeszene gespielt hat. Dub Syndicate kann zwar auch einige Größen aufweisen, mit denen die Band zusammengearbeitet hat, aber hier liegt der Akzent mehr auf dem Experimentellen. So ist die Band dafür bekannt, nicht aus einer festen Gruppe von Musikern zu bestehen, sondern immer wieder personell zu wechseln und die Grenzen des Reggae und Dub neu zu definieren. Dies geschah bisher in enger Liaison mit Adrian Sherwood vom Londoner On-U Sound Label, ab sofort jedoch mehr unter der Regie von Style Scott.

Die Neudefinition der musikalischen Grenzen konnte man an diesem Konzert, das Style Scott Samstags nachmittags mit seiner Crew auf der Hauptbühne des Summer Jams abgeliefert hat, wieder 'mal deutlich feststellen,. Ein Act, der auf der Zeltbühne viel besser gekommen wäre und etwas unter der Distanz zwischen Publikum und Band gelitten hat. Auf der großen Bühne wirkten die Musiker, allesamt gestandene Persönlichkeiten aus dem Reggae Bizness Englands und Jamdungs, etwas verloren, haben sie es doch nicht mehr nötig, wie ein Löwe im Käfig von einer Ecke der Bühne in die andere zu hechten, dafür ist eine große Bühne gut. Die Musik war dafür umso feiner. Kein Wunder, waren es doch alles Musiker und Musikerinnen, die mensch von alten Dub Syndicate Projekten oder aus dem On-U-Stall kennt, wie die Mädels von Akabu am Bass und an den Keyboards.

Gespielt wurden die Songs der zwei neuen Alben, die zwar den fast gleichen Inhalt haben, aber einmal von Adrian Sherwood (Dub Versions) und einmal vom legendären Scientist (Vocal Versions) bearbeitet. Dazu kamen ein paar Nummern aus dem Backkatalog. Keine Frage, fünfundsiebzig Minuten sind für einen Auftritt von Dub Syndicate zu kurz. Ich könnte dieser Art Show auch den ganzen Tag vertragen.
 



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