The Roots

Things Fall Apart

Die in Philadelphia
zwischen CreamCheese und PhiliSound aufgewachsene HipHop Crew griff Ende
der 80er Jahre die Idee der Stetsasonic auf, und spielte bereits auf ihrem
ersten Album ORGANIX einen HipHop mit strikter live Instrumentierung, ohne
die Benutzung jeglicher Samples vom PlattenTeller.

“Mit Drum & Voice fing alles an, mit Drum & Bass fahren wir
fort ins nächste Jahrtausend”, entgegnet Black Tought aka Tariq
Trotter auf die Frage nach den musikalischen Anfängen der Roots. THINGS
FALL APART (Geffen/Univeral Music) lautet der Titel des fünften und
neuen Album. “Alles kann irgendwo enden, aber dann auch irgendwo wieder
neu beginnen” erhält man die Einladung zur freien Interpretation
des Werkes.

Durch ihre überzeugenden Livequaliäten und konstantes Touren
(“Wir sind mindestens zwei Drittel des Jahres unterwegs, weshalb man
uns in vielen Städten, in denen wir schon mehr als 10mal aufgetreten
sind, für eine lokale Gruppe hält.”) erspielten sich die
reimenden WurzelZieher eine illustre Liste von Kollaborationen. Diese beginnt
mit A, wie Roy Ayers (“Proceed”) und endet zur Zeit bei W, wie
Walkin’ Large (“Listen to this”). Auf der aktuellen Platte sind
neben Erykah Badu, D’Angelo, Mos Def, dem Philadelphia String Quartet und
Common, auch solche unbekannten Namen wie Eve of Destruction zu entdecken.

“Wir entfernen uns vom herkömmlichen Jazz und HipHop, und werden
offen für alle Arten von Musik. Das ist der wahre Geist eines Musikers.
Man muß hip, jung und frisch sein, UND dabei seine Geschichte kennen.”
Die Kunst, Geschichten zu erzählen, vermißt Black Thought bei
aktuellen Produktionen seiner HipHopKollegen: “Heutzutage nimmst du
einfach ein paar Slangwörter, vermischt mit Worthülsen, und fertig
ist der Platinhit. Die Qualität solcher Stories ist sehr flach, zu
flach.” Dabei möchte Mr Trotter jedoch nicht als Prediger in
der Wüste gelten, oder um es mit seinen Worten wiederzugeben: “Nobody
wants to be a preachy puss.”

Von dem hohen Standard der ROOTS kann man sich in den kommenden Monaten
ein eigenes Bild machen, denn ab April wird die familiäre Crew unter
anderem mit Schlagzeuger ?uestlove aka Ahmir Thompson, Bassist Hub aka
Leon Hubbard, Keyboarder und Gitarrist Kamal aka Jimmy Grey, der HumanBeatBox
Scratch, dem Godfather of Noyze Rahzel, den Rappern Malik und Black Thought,
sowie einigen Überraschungsgästen in Europa auf Tour sein.


Copyright Text: Stefan
Faber
/ Layout: Dr. Igüz 1999

Scroll to Top