Mr. Gentleman – Trodin’ On 1999

Mr. Gentleman –
Trodin’ On

“Ich komme von Hip Hop Acts, wie Ice Cube und NWA, meinem älteren
Bruder habe ich höchstens ‘mal eine Peter Tosh oder Bob Marley Platte
geklaut. Doch damals schon habe ich begriffen, daß Hip Hop zwar ein
großartiges Redepodest darstellt, Reggae aber breiter gefächert
ist. Was Sounds und Styles betrifft, gibt es im Reggae mehr Vielfalt. Hier
habe ich meine musikalischen Roots gefunden.” 

Mit diesen Worten definiert Tilman Otto alias “Mr. Gentleman” das
Fundament seines musikalischen Ursprungs und liefert auf seinem ersten
Longplayer “Trodin’ On” direkt den Beweis dazu: Breitgefächerte Offbeatmusik
jamaikanischen Ursprungs, und dennoch, wenigstens teilweise, made in Cologne
by “‘ne kölsche Jong”. Tatsächlich ist die Produktion des Albums
dreigeteilt, ein Teil der Songs wurde von der Kölner Digital Diamond
Crew produziert, ein anderer – der hiphoppige – kommt aus Stuttgart, entstanden
unter Regie der Mannen von “Four Music” (Fanta 4, Freundeskreis, Afrob
usw.) und ein Drittel “straight from Yard” unter Mitwirkung von Größen,
wie Richie Stephens, Dean Fraser, Sly and Robbie, Jack Radics und dem “Rising
Star” Terry Linen. 

Durch diese Produktionsweise erfüllt “Trodin’ On” die von Mr.
Gentleman genannten Features einer breiten Fächerung und Vielfalt
von Styles voll und ganz: Vom harten urbanen Hip Hop aus Benztown über
Dancehall und Ragga der Ghettos von Kingston, bis hin zu Roots und einem
Touch von Nyah, es gibt Tunes für jeden Geschmack. Die Vocals kommen
hier und da im Duett, für die Produktion der Scheibe konnten jamaikanische
Vokalisten, wie Brooke Russell, Jack Radics, Terry Linen oder Richie Stephens
gewonnen werden, die der Vielfalt der Scheibe noch einige “stimmige” Facetten
beifügen.

“Nuff Respec'” für Mr. Gentleman ob seiner lyrix: Gunshot und
slackness sind endlich out, auf “Trodin’ On” zählen Consciousness,
Spiritualität und positive Messages. Rechtzeitig zum größten
europäischen Reggaefestival, dem Summer Jam in Köln, wartet der
bisherige heiße Geheimtip der Hip Hop- und Soundsystemszene mit seinem
Smashalbum auf – local roots dem strong. Lieber einen Timan Otto mit ‘ner
Pulle Kölsch in der Hand, als jamaikanische Slackness-Artists, denen
noch das weiße Pulver aus den Nüstern rieselt – big up für
Mr. Gentleman. 

Anhörtips:

Fade Away 

Right Side of Life 

Heat of the Night 

Outa Space 

War and Crime 


Copyright: Dr. Igüz 1999

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