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Diverse - French Dub Connection 2

Nach dem erfolgreiche ersten Teil der French Dub Connection Serie, aus Frankreich gab es dafür überraschend gute Resonanzen, fiel es der  Echo Beach Posse aus Hamburg nicht schwer, einen würdigen Nachfolger aus wiederum sehr interessanten „Soundfiles“ zu präsentieren. Genießt doch französische Musik noch immer einen hervorragenden Ruf, speziell was gewisse Progressivität im Dancefloor angeht.

Das Album ist keine reine Dub Reggae Produktion, sondern ein Konglomerat aus unterschiedlichen musikalischen Richtungen. Die Reise führt den Hörer durch französische Städte wie Paris, Bordeaux, Lyon und Strasbourg – begleitet von einem süßen „dancfloororientierten“  und „Downbeat“ chilligem House, Trip-Hop, Breakbeat, Afro, Roots und Jazz.

Der Ansatz, auch mit der zweiten Folge französische Musikkultur mit ihren vielfältigen Facetten und Aspekten zu vermitteln und darüber hinaus ein homogen hörbares musikalisches Erlebnis zu schaffen, gehörte ebenso zum Konzept, wie die wiederum stilsichere Verpackung des  Albums – das Design stammt von Frederic Voison, der u.a. für On-U Sound gearbeitet hat - sowie die erneute Zusammenarbeit mit einem französischen Top Musikmagazin. Diesmal ist eine Kooperation mit CODA (bei uns vergleichbar mit SPEX / DE-BUG) gelungen, wodurch die 13 Titel und fast 78 Minuten umfassende, international hochwertige Zusammenstellung French Dub Connection 2 damit besonders aufwertet wird.

Highlights sind „Aleem“ – mit ihrem sehr entspannten Yoga Dub vom französischen House Label Pro Zak Trax, „St. Germain“ vom f: Communication Label aus Paris mit der obskuren Dub Experience, „LAB“ aus Paris mit ihrer großartigen Mischung aus PIL meets Chemical Brothers meets Bjork im D’n’Bass Style und – wie auch schon auf FDC1 – „Djins“ vom Hammerbass Label mit einem erstaunlichen Hip Hop Dub als „don’t believe the hype...“. Neue Talente wie „Oto Elektrik“ aus Strasbourg oder „Eye’n’Ear“ aus Paris sowie „Kayla“ aus Bordeaux oder ihre Kollegen aus Lyon von „High Tone“ mit massivem Trip Hop Roots DUB. Alan Adiri , Keyboarder von Dub Syndicate, steuerte einen trancigen House Mix der Pariser „Dub Wiser“ bei und fädelt geschickt ein für „The Arrangers“ – ein Sideprojekt der beiden „Seven Dub“ Musiker sowie Emanuek von Aleem. Eine geschmeidig klingende Produktionsperle, ihr Fast One, eine Homage an alte Reggae Helden und Producer, ein funkiger Crossoverhouse. Last but not least und absolut imponierend „Tony Allen“, ehemals Schlagwerker von Fela Kuti, und momentan selbst ehr erfolgreich in Frankreich und Europa mit seinem Projekt Black Voices. Den Remix vom Titelstück seines Albums, das bisher nur als 12“ Version erhältlich gewesen ist, steuerten die Funky Lowlives Kollegen aus England bei, ein beherzter dubby Afro House mit eben Black Voices.

Diese achtundsiebzig Minuten lange musikalische  Reise ist zwar bedeutend kürzer als die Reise mit der Concorde von Paris nach New York, dafür aber um ein vielfaches preiswerter und bedeutend aufregender – zumal auch noch von bleibendem Wert.


Copyright Text: Echo Beach / Dr. Igüz / Layout: Dr. Igüz 2000