Femi Kuti – Shoki Shoki



 

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Musik

Femi Kuti – Shoki
Shoki

Afrika ist
ein traditionsreicher und gleichzeitig dynamischer Kontinent. Ersteres
ist vielen bekannt, das zweitere Phänomen entgeht vielen Leuten, die
an diesem Erdteil interessiert sind, immer wieder. Bezüglich der musikalischen
Entwicklung zwischen Tradition und Moderne auf dem Kontinent war Femi’s
Vater Fela Anikulapo Kuti neben Musikern, wie Manu Dibango oder Hugh Masekela
schon immer und bis bis zu seinem Tod eine herausragende und gestaltende
Persönlichkeit. Immer hat er die musikalische Tradition seiner Heimat
– dem Vielvölkerstaat Nigeria – mit der Moderne der universellen Musikkultur
zu verknüpfen verstanden. Das hat Fela über die Grenzen seines
Kontinents hinaus zu großer Popularität und zu noch größerem
Respekt, insbesondere in der schon früh gegenüber Ethnosounds
aufgeschlossenen Jazzszene, verholfen.

Der große Mann ist tot und der kleine Sohn macht weiter. Femi
Kuti tritt in die musikalischen Fußstapfen seines Vaters. Wieder
ist es ein polyrhythmischer afrikanischer Beat, gekoppelt mit erdig jazzigen
Bläsern und einer Stimme, die auch politisch kein Blatt vor den Mund
nimmt und die Themen des Vaters (Kampf gegen Unterdrückung des Systems,
Black Consciousness, sexuelle Phantasien, Vermittlung von Lebenweisheit)
weiter führt.

Allerdings ist Femi keine Copycat des Herrn Papa, wenn er ihm auch
äußerlich gar ähnlich sieht, ins Sax bläst, in Pidgeon
English singt und seine Musik genau so unter Afro-Jazz gezählt wird.
Der Sohn hat es trotz des mächtigen Schattens seines Zeugers verstanden,
u.A. durch den Einsatz von moderner Soundtechnik, den Fela-Stil weiter
zu entwickeln. So kommen Drum Computer und Sampler zum Einsatz, das schon
von Fela genutzte Keyboard rückt mehr in den Vordergrund. Aber keine
Angst, das african feeling steht nach wie vor im Mittelpunkt des Sounds
– vielleicht paßt am ehesten die Formel: Femi = Fela 2000.


Copyright: Dr. Igüz 2000

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