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Natty Flo – Wochenend EP
 
Neben den Größen Ring Ding, Gentleman und Jan Delay gibt es eine Menge weniger bekannter Sänger, die auf der deutschen Reggaeszene ihr standing aufbauen. Hierzu gehört auch Natty Flo, der vor ein paar Jahren von Frankfurt nach Köln gekommen ist, um mit seinem Freund und Produzenten Teka Rootdown Records ins Leben zu rufen. Neben ein paar Singles hat dieses Label jetzt die EP „Wochenend‘“ veröffentlicht. 

In den Releasenotes zu der Scheibe wird davon gesprochen, daß sich das Augenmerk der Szene seit einigen Jahren nicht nur auf jamaikanische Acts, sondern auch auf deutsche Hoffnungsträger richtet, denn hierzulande würde mittlerweile auf einem sehr hohen Niveau gearbeitet.

Das stimmt soweit auch, ich bin nur nicht sicher, ob sich das auch auf diese EP beziehen kann. Ich persönlich kann nämlich mit dem Sound recht wenig anfangen, möchte ihn nicht langweilig nennen, aber einen Kick habe ich beim mehrfachen Hören der Tunes nicht bekommen. Gut, es gibt ein paar modulare Highlights, die Posaune von Ring Ding, oder Nattys Lyrix auf „Wie ich abbrenn‘“, einem sehr fein getexteten Ganjatune, mehr ist da aber nicht. Natty Flos Stimme überzeugt mich nicht so, wie bei „Roots“ auf dem DH Fieber 1 Sampler oder „Mach sie klar“ auf dem World Report Rhythm. 

Insgesamt ist diese Scheibe zu undynamisch, um bei mir Spuren zu hinterlassen. Genauso wenig kann ich verstehen, wie der Titeltrack „Wochenend‘“ sich auf den Sampler „Full Hundred“, der jamaikanische und deutsche Acts featured, verirren konnte, denn dieser Tune ist bei Weitem der schwächste von allen. 

Da liegt der Gedanke nahe, daß sich hier neu entstehende Seilschaften im deutschen Reggaebizz die Pfründe zuschieben und sichern wollen. Glücklicherweise hat die Szene das letzte Wort und somit gibt’s für „Wochenend‘“ auch noch die Möglichkeit, daß wir von RootZ mit unserem Urteil voll daneben liegen. 


Copyright: Doc Highüz 2002 Zum Seitenanfang