Prince Far I – Long Life

Prince Far I – Long Life

 

Gibt
es einen Reggaesänger mit einer vergleichbar kaputten, aber nichtsdestotrotz
verdammt geilen Stimme? Der einzige, der mir spontan einfällt, ist
Keith Hudson, der allerdings nicht Far I’s Volumen erreicht, allerdings
mit dem Prinzen den Thron um Mystik im Sound teilt. 

„Children of Zion ohuohuhohuwo
– the Mighty Redeemer…“ Prince Far I‘s Lyrix sind Klang gewordene consciousness.
Das geht teilweise so weit, daß der Mann einfach nur Psalme auf Rhythms
rezitiert und die Leute beim Anhören ausflippen. Michael Williams
mit seinen aristokratischen Titeln „King Cry Cry“ und „Prince Far I“ kann
zurückblickend die „Voice of Thunder“ des Reggae genannt werden. Voicen
kann er leider nichts mehr, denn er ist 1983 ein weiteres Opfer der Straßengewalt
Jamaikas geworden. 

Long Life ist ein typisches
Prince Far I Album, so, wie eigentlich jedes seiner Werke sofort herauszuhören
ist. Seine Stimme ist nicht die eines DJs, eher der Versuch des Gesanges
eines Heiligen Mannes, der sein Leben in den Bergen verbringt und ab und
zu mal in die Metropole kommt, um in seinen Songs die Message zu spreaden:
rauhe Worte über eine rauhe Realität über harte Rhythms. 

Obwohl ich den Prinzen seit
zwei Jahrzehnten konsumiere,  passiert es immer noch, daß er
bei mir eine Gänsehaut verursacht. Beispiel gefällig?: Hört
Euch nur mal Tune 7 „Love One Another“ auf dem Hypocrites Rhythm oder direkt
die Nr. 1 „Daughters of Zion“. Sollte bei Euch nix passieren, rate ich
zum Ohrenarzt. 


Copyright: Doc Highüz
2002
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