RootZ – Musik – Mavado – Gangsta For Life – The Symphony Of David Brooks

Mavado

–  Gangsta For Life – The Symphony Of David Brooks

 

Mavado´s

Debüt wird schon als CD des Jahres in der “Hardcore” Dancehall 

gefeiert. Der Hype um den 26-jährigen aus Cassava Piece begann dabei

erst letztes Jahr mit Hits wie „Whe Dem A  Do“. Für das neue

Album  wurden 25 Tracks (62 Minuten) von den aktuellen Topp-Producern

der Dancehall wie Daseca (Craig „Serani“ Marsh, David & Craig Harrisingh),

Delly Ranx, Michael „DJ Liquid“ Brisett, O´Neil „Fotta Hype“ Thomas,

Trevor „Baby G“ James, Stephen „The Genius“ McGregor, Jammy „Jam2“ James

und Bobby Digital eingespielt.

 

Schon

in seinen beiden Intros verweist Mavado auf das Thema des Albums – das

Leben im Ghetto in Kingston. Der erste Song „Real McCoy With A Full Clip“

ist ein Medley der beiden fetten Hits mit Busy Signal. „Whe Dem A Do“ ist

ein Cut des Chart-Hits auf dem Red Bull & Guiness Rhythm. Manche der

vielen Skits des Albums sind tiefgehend und erschütternd, so wird

das tiefreligiöse von Rastafari inspirierte „A Father´s Prayer“

im Hintergrund von grollendem Donner erschüttert  und lässt

so viel Spielraum für die Interpretation dieses Kontrastes. Mavado´s

Gesang in seinem eigenen „Fast Singing DJ-Style“ drückt bei Songs

wie „They Fear Me“ diesen Kontrast ebenfalls gefühlvoll aus. Gangster

mit Gefühl?

Mit „Dreaming“ und „Don´t

Cry“ sind zwei Songs auf dem Dreaming Rhythm dabei, die beide die verzweifelte

Situation im Ghetto mit einem Schimmer von Hoffnung erleuchten. Einer der

stärksten Tracks des Albums ist „Dying“ auf dem gleichnamigen Rhythm,

den Mavado mit beeindruckenden stimmlichen Qualitäten gekonnt reitet.

„Top Shotta Nah Miss“ auf dem Power Cut Rhythm ist hingegen ein bitterböser

Tune, der ganz klar gegen Mavado´s Intimfeind Vybz Kartel gemünzt

ist. Solche brutalen Lyriks sind nicht nur ein Abbild des harten Ghettolebens,

sondern tragen auch die Sprache  des Jetzt, wie sie auch bei der Jugend

in Europa üblich ist. 

Songs wie „Last Night“ oder

„A Snitch´s Eulogy“ karikieren wieder schonungslos und offen die

brutale Realität  in den Ghettos in Kingston und werden so zur

Anklage gegen diese Gesellschaft. „Amazing Grace“ auf dem Tremor Rhythm

und „Me And My Dogs“ auf dem Gang War Rhythm gehören zweifellos zu

den stärksten Tracks des Albums, das gegen Ende noch mal richtig aufdreht.

„Squeeze Breast“ auf dem Bluetooth Rhythm ist hingegen ein ungemein slacker

Song mit vulgärer Sprache. An solchen Stellen sollten sich die Artist

wirklich mal fragen, wo Grenzen sind und wo der Zug, wenn das letzte Tabu

gefallen ist, eigentlich noch hin soll. Schön ist aber der softe Lovesong

„Heartbeat“ im Duett mit Alaine. Für mich der beste Tune des Albums

des Albums ist „Sadness“, in dem Mavado ganz consious über einen One

Drop Rhythm die Erfahrung der Ermordung seines Vaters in der Schweiz verarbeitet.

Bei solchen tief inspirierten consious Tunes kommt die ausgezeichnete Stimme

von Mavado besonders gut und glaubwürdig rüber. 

Mehr dazu gibt es bei VP

Records und auf der MySpaceseite

von Mavado.

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