RootZ Media – Ali G – In Da House


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Ali G – In Da
House 

Der Ausverkauf geht weiter:
nach dem Charterfolg mit Shaggy kommt nun der erste mehr oder 

weniger abendfüllende
Spielfilm vom selbsternannten Retter der Ghettokultur Ali G. Ein weiterer 

Beleg dafür, wie kurz
der Weg vom Geheimtipp zur omnipräsenten Mainstreamfigur geworden 

ist. Und eine Steilvorlage
für die (meist ebenfalls selbsternannten) wahren Kenner, die jetzt
mit 

heimlicher Genugtuung das
Ganze mit den Worten „Ali G? Früher war der ja ganz gut, aber jetzt 

ist das doch total abgeschmackt!“
abfertigen können. So weit will ich hier nicht gehen, aber dass 

„In Da House“ wenig mehr
ist als eine vom wachsenden Erfolg ins Kino gezwungene, lose zusammengehaltene
Gagparade, das kann schon mal vorab gesagt werden. Der ‚Inhalt‘ dieser 

Posse ist schnell erzählt:
Ali G verliert seinen Job als Lehrer für streetlife, avanciert mit
seinem 

Slogan „Keep It Real“ zum
Retter der englischen Politik, wird wieder entlassen, nachdem er die 

Eskalation einer internationalen
Konferenz mit Hilfe von Marihuana verhindert hat und vereitelt 

schließlich eine Polit-Intrige
um den Premierminister, die ihn zum gefeierten Held seiner 

Heimatstadt und ganz Englands
macht. Wie in den Interviews seiner TV-Show sucht er also den 

Kontrast zwischen seiner
schwanzgesteuerten Ghetto-Mentalität und dem britischen upper 

class-Denken, den er vor
allem über die sprachlichen Differenzen – Patois-Slang vs standard 

British English -herausarbeitet.
Das ist zwar manchmal sehr unterhaltsam, für einen Spielfilm 

jedoch oft etwas zu wenig.
Und so hangelt sich der Film phasenweise von Fellatio-Witz zu 

Fellatio-Witz und folgt
im Ganzen den Regeln der sympathischer Loser-Klamotte. Dazwischen 

gibt es Rastafari-Platitüden,
Gangster-Verarschungen und noch mehr Sex – alles ganz lustig, 

aber von jener beschränkten
Haltbarkeit, die derartigen Werbevehikeln beschieden ist. Am Ende 

geht natürlich ein
Traum in Erfüllung: Ali G wird britischer Botschafter in Jamaika und
ist von 

Hanffeldern und schönen
Frauen umgeben. Zugegeben – in dieser Szene hat man dann schon 

ein verträumtes, breites
Grinsen in Gesicht. Wir wollen es ihm und uns gönnen. Danach kann 

man den Film eigentlich
getrost vergessen. Übrigens – auf deutsch sollte man sich „In Da House“ 

natürlich auf keinen
Fall ansehen, denn da kann man gleich in den neuen Erkan & Stefan-Film 

gehen.


Copyright Text: Veit
König / Layout: Doc Highüz 2002
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