RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 Spiegel online 29.01.07

Umweltschützer werfen Autobauern falsche

Strategie vor

Während deutsche

Autohersteller gegen die

geplanten EU-Klimaschutz-Regeln protestieren, kommt scharfe Kritik von

Umweltpolitikern: Die Automobilindustrie habe schlichtweg die

Einführung klimafreundlicher Technik verschlafen.

Frankfurt/Main – Der Präsident des

Umweltbundesamtes, Andreas Troge,

und Grünen-Chef Reinhard Bütikofer haben die Autoindustrie

davor

gewarnt, die Einführung klimafreundlicher Technik zu verschlafen

und

damit Arbeitsplätze zu gefährden. “Wer sich zu spät

anpasst, gefährdet

Arbeitsplätze”, sagte Troge der in Hannover erscheinenden “Neuen

Presse”. Die Konzerne hätten über die Pläne der

Europäischen Union, die eine gesetzliche Regelung anstrebt, von

Anfang an Bescheid gewusst.

“Statt auf immer mehr Leistung und größere

Fahrzeuge zu setzen,

hätte die Industrie seit langem vorhandene klimafreundliche

Technik

konsequent einsetzen sollen”, sagte der Behördenchef. Alle

Potenziale

für sparsamere und klimafreundliche Fahrzeuge müssten genutzt

werden,

forderte Troge.

Der durchschnittliche Flottenverbrauch in Deutschland

zugelassener

Fahrzeuge liege deutlich über dem EU-Durchschnitt. Troge setzt dem

Blatt zufolge wie die Europäische Union auf eine gesetzliche

Regelung,

die Autoindustrie warnte in diesem Fall vor Werksschließungen und

dem möglichen Verlust von Zehntausenden Arbeitsplätzen.

Der Grünen-Vorsitzende Bütikofer

erklärte: “Die Autobranche muss

aufpassen, dass sie ihre Zukunft nicht verspielt.” Neue Umweltvorgaben

müssten als Chance für Innovation und nicht als Bedrohung

verstanden

werden, sagte er der “Hannoverschen Allgemeinen Zeitung”. “Die

deutschen Automobilunternehmen haben schon den Dieselrußfilter

verschlafen und dadurch nicht etwa Arbeitsplätze gesichert,

sondern

verloren”, betonte Bütikofer.

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