RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 Tagesschau online

17.02.07


Interesse für

Hybrid-Fahrzeuge

Amerikas Autofahrer sind immer öfter

“öko” unterwegs

Wer hätte das noch vor wenigen Jahren

vorausgesagt? In den

USA legen immer mehr Menschen wert auf umweltfreundliche Autos. Die

Zeiten schwerer, spritfressender Geländewagen sind zwar noch lange

nicht vorbei – Hersteller können mit alternativen Technologien

aber

immer öfter punkten.

Von Klaus Kastan, BR, Hörfunkstudio Washington

Die Zeiten ändern sich – auch in den USA. Als

jüngst in Washington

eine große Autoshow stattfand, stand dort die alternative

Motoren-Technologie im Mittelpunkt, vor allem der Hybrid-Motor.

Dicht gedrängt standen die

Menschen um die glitzernden Modelle herum.

Demonstrativ hing aus einem Ford-Escape, einem schweren

Geländewagen,

wie ihn die Amerikaner besonders lieben, eine Elektrokabel heraus.

Viele Besucher verwirrte das, aber ein Sprecher von Ford

bestätigte den

Trend: Ihm sei aufgefallen, dass sich in diesem Jahr immer mehr

Menschen für sparsamere Autos interessieren. “Da hat sich in

letzter

Zeit im Bewusstsein der Menschen etwas geändert.”

Bush entdeckt die umweltfreundlichen Technologien

Selbst Präsident George W. Bush hat inzwischen

seine Landsleute

aufgefordert, Energie zu sparen: “Wir stehen an einer Grenze zu einem

technologischen Durchbruch, der uns von der großen

Ölabhängigkeit

befreien wird”, sagte er. “Diese neue Technologie wird uns helfen, die

Umwelt besser zu schützen und den Herausforderungen des globalen

Klimawandels gewachsen zu sein.”

Immer öfter redet der Präsident vom globalen

Klimawandel – ein

Begriff, der in der Vergangenheit nicht unbedingt zum Sprachgebrauch

des George W. Bush gehörte. Im Kongress erhielt er kürzlich

bei seiner

Rede zur Lage der Nation viel Beifall, als er dort um

Unterstützung für

ein großes Ziel bat: Er will in den nächsten zehn Jahren 20

Prozent

Treibstoff einsparen.

Der Präsident und viele Experten in den

Vereinigten Staaten setzen

in der Zukunft vor allem auf das Hybrid-Auto. Zwar sind diese Fahrzeuge

auch in den USA deutlich teurer als die vergleichbaren Fahrzeuge mit

Benzinmotoren, immerhin aber fahren auf den US-Straßen bereits

über

50.000 Fahrzeuge mit diesem alternativen Antrieb. Ein Viertel dieser

Autos sind alleine in Kalifornien zugelassen, dem größten

US-Bundesstaat.

Japanische Hersteller ziehen an den US-Autobauern

vorbei

Insgesamt gibt es in den Vereinigten Staaten 145

Millionen Autos und

Fachleute schätzen, dass schon relativ bald jeder sechste

verkaufte

Neuwagen ein Hybrid-Auto sein könnte.

Die amerikanischen Autobauer haben die Entwicklung in

den letzten

Jahren falsch eingeschätzt. Nicht nur, was die neue

Motorentechnologie,

sondern vor allem auch, was sparsamere Motoren anbetrifft. So zogen die

japanischen Hersteller an ihnen vorbei. Ford, Chrysler und General

Motors sind schwer angeschlagen. Erst vor wenigen Tagen wurde auf der

Bilanzpressekonferenz von Chrysler in Detroit bekannt, dass ein Werk in

den USA geschlossen werden soll. Insgesamt 13.000 Arbeitsplätze

sollen

eingespart werden.

Ford hat schon vor geraumer Zeit reagiert: Inzwischen

sind die

ersten Hybrid-Modelle auf dem Markt. Mit Hilfe einer großen

Werbekampagne will sich das ur-amerikanische Unternehmen langsam aber

sicher in den USA ein neues Image zulegen: Ford präsentiert sich

immer

öfter als ein High-Tech-Unternehmen.

Jetzt müssen es die Kunden nur noch glauben – und

das ist nicht so

einfach: Denn in den Fuhrparks der Ford-Händler stehen

überall im Land

die nicht verkauften schweren und unökonomischen Geländewagen

auf

Halde. Immerhin: Billig abzugeben – oft gibt es auf den Listenpreis

Nachlässe von über 30 Prozent.

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