RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

Tagesschau online 21.02.07

SPD-Umweltexperten sehen Ende der

Glühbirne in Deutschland

Nach dem Vorstoß Australiens werden auch in

Deutschland die Rufe nach einem Verbot der energiefressenden

Glühbirne lauter.

Verbraucherschutz-Staatssekretär

Peter Paziorek (CDU) unterstützte Forderungen nach einer

verbindlichen

Nutzung von Energiesparlampen. SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber sagte:

“Von der Sache her ist es richtig, konventionelle Glühbirnen

auslaufen

zu lassen.” Ein nationales Verkaufsverbot für einzelne Produkte

sei

wegen der Binnenmarktregeln innerhalb der EU aber nicht möglich.

Die

FDP-Bundestagsfraktion forderte ein Gesamtkonzept zum Klimaschutz.

“Energieeffizienz ist mehr als Glühbirnen”, erklärte ihr

umweltpolitischer Sprecher Michael Kauch.

Paziorek sagte dem

“Kölner Stadtanzeiger”, er unterstütze eine Pflicht zur

Energiesparlampe, wenn Übergangsfristen für den Mittelstand

und die

Verbraucher gewahrt würden. Die technologische Erneuerung sei in

der

ganzen Breite notwendig. “Dazu gehören auch viele kleine

Schritte”,

sagte der Staatssekretär, der maßgeblich auch am Umweltteil

des neuen

CDU-Grundsatzprogramms mitgearbeitet hat.

Kelber sagte der “Berliner Zeitung”, die große

Koalition

verfolge in der Sache einen ähnlichen Ansatz wie Australien. Zwar

sollten normale Glühbirnen nicht verboten werden. Deutschland

wolle

aber in Brüssel für alle Elektrogeräte einen so

genannten

Top-Runner-Ansatz durchsetzen. Dies bedeute, dass das jeweils

verbrauchsärmste Modell eines bestimmten Produkts innerhalb

weniger

Jahre zum verbindlichen Standard für alle anderen Produkte dieser

Art

würde. Er fügte hinzu, es sei “ein Witz”, dass ausgerechnet

Australien

als einer der größten Klimasünder ein

Glühbirnen-Verbot vorschlage:

“Mir wäre es lieber, Australien würde sich endlich zum

internationalen

Klimaschutz bekennen und das Kyoto-Protokoll unterzeichnen.”

SPD-Vorstandsmitglied Hermann Scheer nannte in der

“Neuen Presse”

ein Glühbirnen-Verbot in Deutschland “überfällig, denn

so eine Maßnahme

würde in wenigen Jahren ein bis zwei Atomkraftwerke einsparen”.

Dass

das Bundesumweltministerium kein Verbot plant, sei nicht

verständlich.

Der

FDP-Politiker Kauch verwies darauf, dass zunächst die Verbraucher

gefordert seien, selbst für Energieeffizienz in den Haushalten zu

sorgen. Der energiepolitische Sprecher der

Grünen-Bundestagsfraktion,

Hans-Josef Fell, hält ein Auslaufen des Glühbirnen-Verkaufs

bis 2012

für denkbar. Zunächst sollte die Bundesregierung mit den

Herstellern

nach einem gemeinsamen Weg suchen, um die ineffizienten Lampen vom

Ladentisch verschwinden zu lassen. “Wenn das nicht klappt, wäre

auch

ein gesetzliches Verbot denkbar”, sagte Fell gegenüber “Spiegel

Online”.

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