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Spiegel
online 14.08.07 CO2-VORGABEN DER EU DaimlerChrysler-Vorstand hält Ziele für Autohersteller für nicht einhaltbar Frühzeitige Kampfansage: Bis 2012 will die EU den CO2-Ausstoß von Neuwagen auf 120 Gramm pro Kilometer begrenzen. Nicht zu schaffen, erklärte DaimlerChrysler-Entwicklungsvorstand Weber schon jetzt in einem Interview. Frankfurt am Main – “Die Ziellinie 2012 halte ich für unglaublich anspruchsvoll. Die Auto-Industrie kann das allein in der Fläche nicht schaffen”, sagte Thomas Weber dem Magazin “auto motor und sport”. Den von der EU vorgegebene CO2-Grenzwert halte er bis dahin nicht für erreichbar. Das werde schon klar, wenn man sich die übliche Entwicklungszeit eines neuen Modells in Erinnerung rufe: Die betrage sieben Jahre. “Erst 2012, 2015 wird man sehen, dass die Auto-Industrie im weltweiten Quervergleich ihre Hausaufgaben gemacht hat.” Kurzfristig sei durch klassische Maßnahmen wie Leichtbau, Energie-Management oder Aerodynamik eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs von Serienfahrzeugen um maximal 15 Prozent möglich. Die EU-Kommission will den Autobauern auferlegen, den durchschnittlichen Kohlendioxid-Ausstoß von Neuwagen bis 2012 auf 130 Gramm je Kilometer zu senken. Insgesamt soll – unter Einbeziehung von mehr Biokraftstoffen und besserer Fahrzeugtechnik – sogar ein Wert von 120 Gramm je Kilometer erreicht werden. 2006 waren es 172,5 Gramm. Opel-Chef Hans Demant macht Erfolge in der Reduzierung von Benzinverbrauch und CO2-Ausstoß auch von der Akzeptanz entsprechender Techniken beim Kunden abhängig. Opel und viele andere Hersteller hätten bereits umweltfreundliche Innovationen, wie die Start-Stopp-Technik, im Programm gehabt. “Der Kunde hat das damals nicht angenommen. Ich bin mir nicht sicher, ob das heute grundsätzlich anders ist”, sagte Demant dem Magazin. Deshalb hält GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster eine optimierte Diesel-Technik vor allem für kleinere Autos für die beste Lösung, um Verbrauch und Kohlendioxid-Ausstoß zu drosseln. “Umweltverträgliches Autofahren ist nicht gleichbedeutend mit Hybrid. Für bestimmte Märkte und große Fahrzeuge mag die Hybridtechnologie eine Teilantwort sein. Darüber hinaus ist sie aber kaum bezahlbar”, sagte Forster.
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