RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 
Spiegel

online 13.09.07

GEBÄUDE-SANIERUNG

Aus Alt wird Neu

Umwelt schonen und Geld sparen:

Das eigene Heim so zu modernisieren, dass der Energiebedarf drastisch sinkt,

ist nicht nur klimafreundlich – es lohnt sich auch finanziell. Wer jetzt

damit beginnt, kann günstige Darlehen, zinslose Kredite und Zuschüsse

bekommen. FINANZtest hat durchgerechnet.

Die höchste Förderung

gibt es für Eigentümer, die ihr Haus in ein modernes Niedrigenergiehaus

umbauen. In einem solchen Haus lassen sich 70 bis 80 Prozent des Energiebedarfs

einsparen. Das ist nicht nur klimafreundlich, über 20 Jahre lässt

sich mit der Investition auch ein ordentliches Plus erwirtschaften.

FINANZtest zeigt anhand von

Beispielen, durch welche Modernisierungsarbeiten Eigentümer den Energieverbrauch

ihres Hauses senken können und welche Förderprogramme es gibt.

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Die Tester haben Kosten

und Nutzen für die komplette Sanierung eines 34 Jahre alten Eigenheims

ohne ausgebautes Dachgeschoss mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmeter

berechnet. In diesem Musterhaus lebt eine vierköpfige Familie, die

für Warmwasser und Heizung 3650 Liter Heizöl im Jahr verbraucht.

Das kostet im Moment knapp 2000 Euro. Bei einer angenommenen jährlichen

Preissteigerung von fünf Prozent werden über 20 Jahre hinweg

über 63.000 Euro fällig.

Verwandelt der Bauherr sein

altes Eigenheim in ein Niedrigenergiehaus auf dem neuesten technischen

Stand, sinken die jährlichen Heizkosten auf 621 Euro. Dafür hat

der Bauherr den Brennwertkessel ausgetauscht, Außenwände, Kellerdecke

und oberste Geschossdecke gedämmt sowie neue Fenster eingebaut. Das

kostet ihn insgesamt gut 35.000 Euro. Dem steht auf 20 Jahre eine Ersparnis

von 42.500 Euro gegenüber. Unter dem Strich bleibt also ein Plus von

7500 Euro.

Doch der Modell-Eigentümer

muss nicht die gesamten Investitionskosten aufbringen. Die staatliche KfW-Förderbank

zahlt ihm einen Zuschuss von 6160 Euro, das sind 17,5 Prozent der Investitionskosten.

Seit gut einem halben Jahr bietet die KfW diesen Zuschuss Sanierern an,

die ihren Umbau aus eigener Tasche finanzieren. Den Antrag müssen

sie direkt bei der KfW stellen. Der Höchstzuschuss liegt bei 8750

Euro. Wer für die Modernisierung einen Kredit benötigt, kann

das KfW-Darlehen “CO2-Gebäudesanierung” bekommen, vorausgesetzt das

Haus erreicht Neubauzustand.

Der Zins liegt derzeit bei

supergünstigen 2,52 Prozent. Der vergleichbare marktübliche Zinssatz

beträgt aktuell rund 5,4 Prozent. KfW-Kredite müssen Bauherren

über eine Bank oder Sparkasse beantragen. Einzelne Bundesländer

haben zusätzliche Förderprogramme im Angebot. In Bremen gibt

es etwa zusätzlich zur KfW-Förderung Zuschüsse, beispielsweise

für die Dämmung der Außenwand oder für neue Fenster

17 Euro pro Quadratmeter Wandfläche oder Fensterfläche.

Um Heizenergie zu sparen,

muss das Haus nicht unbedingt gleich voll saniert werden. Die meiste Energie

geht durch schlecht abgedichtete Außenwände und das Dach verloren.

Das Dämmen der Außenhülle ist allerdings auch die teuerste

und aufwändigste aller Sanierungsarbeiten, wie die Tabelle Modernisierung

zeigt. Einfacher und preiswerter lässt sich etwa die oberste Geschossdecke

einpacken, wenn das Dach nicht ausgebaut ist. Auch kalte Kellerdecken oder

schlecht gedämmte Rolllädenkästen und Heizkörpernischen

lassen sich relativ einfach und preiswert abdichten.

Am schnellsten bezahlt macht

sich ein neuer Heizkessel im Keller. Etwa 90 Prozent aller Heizkessel in

Deutschland nutzen die eingesetzte Energie nur unzureichend aus. Im Vergleichstest

von Gas-Brennwertkesseln aus dem vergangenen Jahr lassen sich “gut” bewertete

Geräte für unter 4000 Euro finden. Hinzu kommen noch die Kosten

für Montage und Anpassung des Schornsteins. Der Austausch der Fenster

ist in der Musterrechnung die mit Abstand unrentabelste Maßnahme.

Die Energieeinsparung von 81 Euro im ersten Jahr ist im Verhältnis

zur Investitionssumme von 10.500 Euro gering.

 

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