RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 
Spiegel

online 05.10.07

SATELLITENBILD DER WOCHE

Warme Badewanne Mittelmeer

Denkt man an Klimawandel,

denkt man automatisch an Kohlendioxid. Dass die Ozeane ein gigantischer

CO2-Speicher sind, wird oft vergessen. Kleinste Änderungen in der

Temperatur der Meere können große Auswirkungen auf unser Klima

haben.

4,3 Millionen Kubikkilometer

Wasser schwappen im Mittelmeer, das Europa, Afrika und Asien verbindet.

Stellenweise ist es 5000 Meter tief. 

Warm, wärmer, am wärmsten:

Thermische Strömungen vor der Küste Libyens

Mit speziellen Sensoren und

mit einer Genauigkeit von 0,2 Grad Celsius erfasst “Envisat” die Temperaturen

an der Wasseroberfläche – Tag und Nacht. Bereits an Bord der Vorgängersatelliten

“ERS-1” und “ERS-2” befand sich das gleiche Instrument, so dass mittlerweile

Daten aus vielen Jahren vorliegen. Diese sind für Klimaforscher von

höchstem Interesse, denn im komplexen Klimasystem der Erde spielen

die Meere eine entscheidende Rolle.

Erhöht sich im Zuge

des Klimawandels die globale Temperatur, werden auch die Ozeane wärmer.

Und das wiederum koppelt zurück auf das Gesamtklima. Denn Wissenschaftler

haben herausgefunden, dass fast die Hälfte des von Menschen erzeugten

Kohlendioxids (CO2) von den Meeren geschluckt wird. Die Temperatur des

Meeres beeinflusst dabei wesentlich die Aufnahmekapazität: Wärmeres

Wasser nimmt weniger Kohlendioxid auf.

Werden die Ozeane also wärmer,

könnte das die CO2-Anreicherung in der Atmosphäre und damit den

Treibhauseffekt noch zusätzlich anheizen.

 

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