RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 
Spiegel

online 19.11.07

BANGLADESCH

Tausende Tote, Millionen

Obdachlose durch Tropensturm “Sidr”

Der verheerende Zyklon “Sidr”

hat in Bangladesch mindestens 2300 Opfer gefordert. Beobachter fürchten,

dass die Zahl der Toten auf 10.000 steigen wird. Rettungskräfte suchen

nach Überlebenden, in den überschwemmten Gebieten drohen Hunger

und Seuchen.

Dhaka – Mit Windgeschwindigkeiten

von 250 Stundenkilometern war der Tropensturm “Sidr” am Donnerstag über

Bangladesch hinweggezogen. Die Hilfsorganisation Roter Halbmond geht davon

aus, dass bis zu 10.000 Menschen dabei ums Leben kamen. Die Opferzahl werde

vermutlich dramatisch steigen, wenn die Helfer erst einmal die entlegenen

Inseln in dem Katastrophengebiet erreichen, erklärte die Organisation

gestern.

Etwa drei Millionen Menschen

wurden entweder aus den überfluteten Küstengebieten der Südküste

evakuiert oder verloren ihre Häuser und wurden obdachlos.

In dem von Zyklon “Sidr”

besonders schwer getroffenen Süden Bangladeschs wird die Lage für

die Überlebenden zunehmend schwieriger. Wie Rettungskräfte mitteilten,

sind die Menschen in dem Küstenabschnitt vielerorts von Hunger und

Seuchen bedroht. Bisher sind laut offiziellen Angaben 2300 Leichen aus

dem Schlamm der zurückweichenden Fluten geborgen worden.

Die Gesellschaften des Roten

Halbmonds schickten Tausende von Helfern in das Katastrophengebiet. Einige

Regionen des Landes sind noch immer von der Außenwelt abgeschnitten.

Hubschrauber bringen jetzt Lebensmittel zu den Überlebenden, die von

den Fluten eingeschlossen sind oder sich an schwer zugänglichen Orten

aufhalten. Die Militärhelikopter transportieren vor allem Notrationen,

die das Welternährungsprogramm (WFP) zur Verfügung stellte, teilte

ein Sprecher der Uno-Organisation in Dhaka mit.

Die Vereinten Nationen stellten

Bangladesch mehrere Millionen Dollar aus dem Uno-Nothilfefonds zur Verfügung.

Die genaue Höhe der Zahlungen hänge von den Erfordernissen des

Landes ab, erklärte Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon gestern.

Die EU gaben 1,5 Millionen

Euro und die Bundesregierung in Berlin zusätzlich 700.000 Euro Soforthilfe

frei. Die USA versprachen 2,1 Millionen Dollar und stellten zwei Kriegsschiffe

für den Hilfseinsatz ab.

 

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