RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 
Spiegel

online 17.11.07

STUDIE

Bundesregierung soll Klima-Kosmetik

getrieben haben

Die Umweltschutzorganisation

Greenpeace behauptet, dass die Bundesregierung mit ihrem Klimaschutzprogramm

der Umwelt mit statistischen Mitteln geholfen habe: Das Programm gehe von

geschönten Zahlen aus.

Hamburg – Eine Studie der

Umweltorganisation Greenpeace kommt zu dem Ergebnis, dass das Klimaschutzprogramm

der Bundesregierung offenbar auf geschönten Zahlen beruht. Nach der

Studie, die diese Woche in Berlin vorgestellt wird und in die der SPIEGEL

vorab Einblick erhielt, führen die 29 Maßnahmen, die das Bundeskabinett

bei einer Klausur in Meseberg beschlossen hat, keinesfalls zu einer Reduzierung

des Kohlendioxid-Ausstoßes von 270 Millionen Tonnen.

Es würden lediglich

160 Millionen Tonnen bis zum Jahre 2020 eingespart. So seien insbesondere

bei der Kraft-Wärme-Kopplung und den Stromsparmaßnahmen in der

Industrie “deutlich zu hohe” oder “optimistische” Werte angesetzt worden,

die selbst von den internen Berechnungen des Umweltbundesamts abweichen.

Deutschland gehört nach

wie vor zur Gruppe der zehn größten CO2-Emittenten der Welt

(siehe interaktive Grafik). Zwar senkte Deutschland seine Emissionen zwischen

1990 und 2004 um 17,2 Prozent und steht damit im weltweiten Vergleich als

vorbildlich da. Das jedoch ist nicht einer konsequenten Klimapolitik zu

verdanken, sondern in erster Linie dem Niedergang der Großindustrie

in den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung.

 

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