RootZ – Bios – Aswad

Aswad 

25
Jahre Fresh Reggae Stylee aus Britannien

 

Seit einem Viertel Jahrhundert
schon bescheren uns die Musiker von Aswad einen innovativen Reggaesound.
Jetzt möchten sie dieses Jubiläum mit uns gemeinsam auf der bevorstehenden
Tournee feiern. RootZ sieht die runde Zahl als eine gute Gelegenheit, über
diese Megaband aus UK ausführlicher zu berichten und präsentiert
Euch mit Freude die „Roots Revival“ Tour. 

Während Aswad das jamaikanische
oder US amerikanische Publikum nie so weitgehend erreichten, wie vergleichbare
Gruppen – Steel Pulse, Black Slate, Misty in Roots etc. – waren sie in
der englischen Szene der Siebziger und Achtziger Jahre ein echter Burner.
Was bei Reggaebands als Rarität gilt, haben Aswad mehrfach geschafft,
nämlich mit ihren Tunes in die Charts einzusteigen und kommerziellen
Erfolg zu haben. 

Gegründet wurde die
Band 1975 in Westbourne Grove, Westlondon. Den Kern der Gruppe bildeten
Brinsley Forde (vox, git.), George Oban (bass), Tony Gad (vox, keys) und
Drummie Zeb alias Angus Gaye (dr). Das Wort „aswad“, welches von den Musikern
als Bandnahme ausgewählt wurde, ist eine Ableitung des arabischen
Wortes für schwarz. Sie versuchten in ihren Textmessages Rastamythologie
und soziale Themen der Londoner Livity zu verschmelzen. Das Debutalbum
„Aswad“ (1976) wurde von jamaikanischen Immigranten sehr gut angenommen
und beleuchtete die Bedürfnisse und Gefühle der karibischen Immis
in einer ungewohnten und oft feindlichen Umwelt. Der Tune „Back To Africa“
war ein Riesenerfolg und wurde zum Nr. 1 Hit in den britischen Reggaecharts.

 

Aswad 1976
Die ersten Jahre
traten die Musiker vorwiegend in den britischen Clubs der Punk- und New
Waveszene auf und beteiligten sich an Festivals der politisch aktiven Jugend,
wie beim „Rock Against Racism“ Festival. Ihre politischen Ambitionen unterstrich
weiterhin die Band mit der Veröffentlichung von Tracks auf mehreren
Compilations, wie dem Greenpeace Sampler „Rainbow Warrior“. 

< Aswad 1979

In den Achtziger Jahren begannen
Aswad, ihren Studio- und Livesound zu perfektionieren. Eine authentische
Hornsection (Bammi, sax), Tan Tan (trom) und Don D Junior (pos). Mit dieser
Neubesetzung waren die Musiker dann auch gleich sehr erfolgreich, ihre
Maxi Single „Warrior Charge“ – bis heute der stärkste Tune von Aswad
– kam auf den Soundtrack des Filmes „Babylon“, in dem Brinsley Forde nebenbei
auch seine schauspielerischen Ambitionen ausleben konnte.

1982 brachte der gesamten
Band mit der Teilnahme an dem Film „Countrymen“ einen Einstieg ins Schauspielertum. 
Desweiteren gründeten die Musiker ihr eigenes Label Simba (Swahili
für Löwe), um musikalisch eine größere Autonomie entwickeln
zu können. 

Simba Label > 

In dieser Dekade waren die
Musiker die Prime Roots Band in Britannien und zeigten immer wieder, dass
sie auch als Sessionband höchsten Ansprüchen genügten. Aswad
hatten den Ruf, Riddims der härtesten Qualität abliefern zu können
und die lange Liste der Kooperationen mit jamaikanischen Topstars unterstreicht
dies. Zusammengearbeitet haben die britischen Musiker zu der Zeit mit Dennis
Brown, Johnny Osbourne, Michael Palmer, Burning Spear, Marley, Tosh und
Wailer.

 

Die UK-Reggaeband
war in dieser Zeit zudem die einzige Formation, die auf Jamaika mit ihren
Veröffentlichungen Erfolg hatte. Der Tune „Love Fire“ wurde von vielen
jamaikanischen Produzenten gecovert, eine Hommage, die nicht vielen britischen
Reggaebands zuteil wird. 

<  Aswad 1982

 

Das 1982 auf dem Notting
Hill Carnival produzierte Album „Live and Direct“ zählt zu den besten
Livealben des Reggae, die je produziert wurden. Mit „To The Top“ legten
Aswad 1986 das definitive Studioalbum vor, das die kompositorischen Fähigkeiten
der Band powervoll belegte. Das nachfolgende Werk „Distant Thunder“ leitete
dann einen stylistischen Change in Richtung leichter Funk- und Souleinflüsse
ein. Und die zum Trio ( Forde, Gad, Zeb) geschrumpfte Band wagte den Vorstoß
ins Popterritorium. Der Titelsong „Don’t Turn Around“ – ein Tina Turner
Cover – entwickelte sich 1988 in Frankreich zum meistgespielten Radiohit.
Besagtes Album und sein Nachfolger „On and On“ (1989) ließen trotz,
oder vielleicht gerade wegen, des kommerziellen Erfolges die Fanbasis von
Aswad bröckeln. 


 

Obwohl die Band
jederzeit wieder authentische Roots abliefern konnte – das 1990er, von
Gussie Clarke produzierte Album „Too Wicked“ beweist es –  haben die
Musiker seitdem den  Pfad des leicht verdaulichen Popreggae nicht
verlassen, was die Veröffentlichungen der Crossovertitel „Next To
You“ und „Best Of My Love“ deutlich veranschaulichen.

< Aswad 1986

 

Das 1994 erschienene
Album „Rise and Shine“ war für vier Wochen Nr. 1 der britischen Reggaecharts
und auch in den US Bilboardcharts schaffte das Werk es, unter die Top 10
zu kommen und brachte überdies der Band die erste Grammy Nominierung
für das „Best Reggae album of the year“. Die Neunziger Aufnahmesessions
beinhalten erneut eine lange Liste von Kooperatioen mit anderen Musikern:
Maxi Priest, Hugh Masekela, Steelie & Cleevie, Shabba Ranks, Taxi Gang,
Sting, Yazz, Ace of Bass u.v.m
.

 



Aswad 1994
In Japan ernteten
Aswad mit ihrem Popreggae Stylee Megaerfolge und sahnten Gold- und Platinalben
ab. Die Reggae Puristen folgten diesem Appel nicht unbedingt, obwohl die
Band für ihre fulminanten Liveauftritte wohlbekannt ist. Beweise für
ihre starke Bühnenperformance zeigten Aswad bei exklusiven Konzerten,
wie Reggae Sunsplash (1992) in den USA oder dem Auftritt beim MIDEM Festival
(1995) in Cannes und nicht zuletzt mit ihrem Livevideo „Distant Thunder
Concert“.

 

Der zum Dou Zeb
/ Gad geschrumpfte Aswad Korpus brachte 1999 das letzte „echte“ Album raus.
„Roots Revival“ featuret 13 Tracks mit Coverversionen einiger Reggaeklassiker,
die von Größen, wie Marley, Boothe oder Hopeton Lewis ursprünglich
geschrieben wurden. Die Kooperation mit Sting auf dem Tune „Invisible Sun“,
die bisher nur auf dem „X-Files“ Sampler erhältlich war, ist genauso
zu finden, wie auch die Zusammenarbeit mit Cheb Mami. „Roots Revival“ bietet
einen poppigen, von Aswad interpretierten Querschnitt durch die Reggaelandschaft
mit ein paar sehr schönen Covers, wie bspw. „Caution“ von Bob Marley
oder „Boom Boom Carnival“ von Tommy Cowan im Original.

 



Aswad 1999
Im
März dieses Jahres kam pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum
eine Best of Live (25th Anniversary) Compilation heraus – aufgenommen im
Subterania, UK, am 22.08.2000. 

 

 

Aswad
live 2000 > 


Copyright Photos: BMG
/ Island / NME / Dr. Igüz  / Text / Layout: Dr. Igüz 1998
– 2001
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