RootZ Aktion – Mutabaruka Köln, 12.2002



 


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Aktion
 

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Mutabaruka

Köln,
12.2002

Ja, er war Barfuß!
Selbst im kältesten, deutschen Winter war es dem jamaikanischen Dub-poet
aus Kingston nicht zu kalt um barfuß seine Message an die African
Crowd zu senden. 


Dass die Leute an diesem
Abend eher deutsch als afrikanisch war, schien Mutabaruka keinesfalls zu
stören. 


Zwar äußerte
er Bedenken, dass die anwesende Massive sein Patois nicht verstehe, dennoch
konnte er sich sicher sein, dass keiner der ca. 100 anwesenden Leute seine
Lyrics nicht kannte. 


So begann das Programm mit
zwei seiner bekanntesten Liedern: „Everytime a ear de sound und „De System“.
Danach folgte „Peace & Legacy“, mit welchem er gleichzeitig seine Botschaft
für den Abend festlegte. 

Unterstützt wurde Mutabaruka
von der Skool Band. Diese bestand aus vier hervorragenden Musikern, die
keinerlei Langeweile aufkommen ließen und die Show zu einem musikalischen
Hochgenuss machten. Zwischen den Liedern erklärte Mtabaruka immer
wieder auf gut verständlichem Englisch, worum es in den jeweilig folgenden
Tracks geht.  So fragte er das Publikum im Voraus zu seinem Track
“Junkfood”, wer denn von Ihnen Tiere liebt. Als daraufhin alle Arme oben
waren fragte er, wer von uns Fleisch ist. “You say you love animals, but
you eat dead cows? What kind of love is this?” 

Auf „Junkfood“ folgte dann
„Johnny in NY“. In diesem Track geht es um Johnny aus Jamaika, der nach
NY geht um eine Musikkarriere zu starten, dann aber als Kokser im Centralpark
endet. Ob der Track eine versteckte Anspielung auf Peter Tosh`s “Johnny
b. good” ist, kann uns wohl nur Mutabaruka selbst erzählen. In einer
weiteren Liederpause prangerte er den weltweiten Bushizm an, der scheinbar
nicht zu stoppen ist. “Bush and his true friend Bin Laden” widmete er auch
das nächste Lied namens “The monkey speaks his mind”. 

Darauf folgten dann noch
eine abgewandelte Version von „Free Angola“ (They kill the Africans again),
„This Poem“ und “A gwan dung deh”, ein Track aus seinem neuem Album. 


Sehr erwähnenswert
war auch noch die Aufforderung an alle Männer im Saal, sich die nebenstehende
Frau zu schnappen und ihr zu sagen: “Sorry for fuckin up the world”. Bezogen
war das ganze auf die “Menbuilt society”, die bisher alle Kriege verursacht
hat und die Umwelt zerstörte. 

Nach einer kurzen Pause folgten
dann noch 2 Zugaben: „I`m the man“ und „Naw give up“. Die Show dauerte
insgesamt gut 2 Stunden und der Eintrittspreis von 2o Euro war anhand von
nur 100 Gästen auch gerechtfertigt. An diesem Abend hat sich mal wieder
sehr deutlich gezeigt, wer sich für Rastafarian Poetry interessiert
und wer einfach nur in die Tanzhalle gehen will. 


Copyright Text: Fire
Comes Now / Layout: Doc Highüz 2002
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