Elephant
Man
6.5.2007, München,
Backstage Werk
von Norbert Boll
Es
gibt viele Gründe, eine Akkreditierung für ein Konzert anzugehen.
Falls mir die Musik gefällt, ist eigentlich alles klar. Bei Elephant
Man war das Interesse an der Show und die Aussicht auf gute Konzertfotos
meine Hauptmotivation, ich bin nicht der große Dancehall Fan. Mir
gefallen einige der Songs von Ele gut, mit einigen kann ich nur wenig anfangen.
Aber wer auf ein Konzert
geht, weiß ja welche Musik ihn erwartet und Ele hat das doch große
Backstage Werk mit seinen Fans komplett füllen können.
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Und
wer Ele und Dancehall mag, ist bei diesem Konzert sicher voll auf seine
Kosten gekommen. Er trat mit Live Band auf, die Musik war voll Tempo, nach
vorne gespielt, laut. Oft wurden Stücke auf sein Handzeichen hin abrupt
abgebrochen, manchmal wieder neu angefangen, fast immer harte, schnelle
Beats: party music pur!
Und dann natürlich die
Show: Ele der Energie God. Schrilles Outfit mit gelb-rot gefärbtem
Haar, behangen mit fettem Schmuck, weiße, enge Hosen mit schwarzen
Lackschuhen.
Elephant Man ständig
am singen, tanzen, springen. Er klettert in und über den Bühnengraben,
verrutscht Boxen, klettert auf einen Boxenturm.
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Und natürlich in den Schritt
fassen. Er kann auch alles gleichzeitig: springen und singen und in den
Schritt fassen – na ja er hat ja auch zwei Hände: eine fürs Mikro
und eine für die Hose und woher kommt eigentlich der Name Elephant
Man? Klar, den hat er wegen der Ohren!
Was
er perfekt beherrscht, ist mit dem Publikum zu spielen: Blicke, Hände,
anfeuern, Sachen durch die Luft wirbeln, (hoffentlich frisches) Wasser
ins Publikum spritzen.
Die Stimmung war irre und
die Halle wirklich am brodeln. Die vorderste Reihe war fest in der Hand
weiblicher Fans und ich hatte im Fotograben, wenn ich mich duckte das Gefühl,
es würden lauter weibliche Arme über mir zur Bühne hin wachsen.
Einlass war um 20.00. Ich
war um 21.00 zum angekündigten Beginn da und durfte noch das Ende
des Soundchecks verfolgen. Danach heizte ein Soundsystem ein. Los mit der
Live Show ging’s erst um 22.45, da war die Halle schon am brodeln.
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Ele
hat die tolle Stimmung aufgenommen und noch mal gesteigert und seine Show
mit einem irren Tempo tatsächlich 1 1/2 Stunden durchgezogen. Bis
zur Zugabe hat er dann aber wohl eine längere Pause gebraucht (und
verdient). Das Soundsystem musste das Publikum beruhigen und mehrfach versichern,
daß es wirklich noch eine Zugabe geben wird. Nachdem das klar war,
konnte das Soundsystem sich durchsetzen und die Party ging weiter. Also:
wenn Dancehall, dann ist Ele erste Wahl!
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