Musik kommt hier natürlich
nicht zu kurz: täglich gibt es gratis Konzerte im Andechser Zelt und
im Gabi-Dom Zelt. Nicht nur für Gruppen aus München und aus dem
Münchner Umland eine tolle Plattform. Im Sommer gibt es auf dem Tollwood
noch die Musik-Arena: hier treten national und international bekannte Gruppen
in einem riesigen Zelt zu üblichen Konzert Preisen auf.
In dieser Arena fand nun
das Munich Summerjam Konzert mit Collie Buddz, Tanya Stephens und Beenie
Man statt. Alle drei traten dann an dem direkt folgenden Wochenende auch
auf dem “richtigen” Summerjam in Köln auf.
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Das
Tollwood-Zelt als Veranstaltungsort in Kombination mit grauslichen Regeln
bringt Besonderheiten mit sich:
– Lärmschutz: Ab 22.00
muss es in allen Zelten auf dem Tollwood Gelände ruhiger zugehen.
Hier war ich schon gespannt, wie das auf einem Dancehall Konzert kommt,
wenn es plötzlich mit gedämpfter Lautstärke weitergeht.
Um es gleich vorwegzunehmen: Punkt 22.00 Uhr war mit dem Munich Summerjam
Schluss. Und das erklärt dann auch den frühen und fast pünktlich
eingehaltenen Beginn um 18.30 und den gnadenlos eingehaltenen Ablauf.
– Rauchverbot: Während
Collie Buddz in seiner Show Ganja preist, ermahnen und verfolgen die Securities
die wenigen Verbots-resistenten Zigarettenraucher.
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Nun zur Musik: den Anfang
hat Collie Buddz gemacht. Als Support hatte er einen DJ dabei, keine Band.
Die Songs haben mir gut gefallen. “finally the herb comes around” ist wirklich
ein klasse Tune. Verglichen mit den folgenden Act’s, die mit Live Band
auftraten und von der Veranstalter-Technik einen wesentlich fetteren, besseren
Sound gemixt bekommen haben, wirkte das Ganze aber etwas blass. Auch hatte
er als pünktlich anfangender Opener eine unglückliche Position
und weniger Publikum.
Dann
Tanya Stephens mit Live Band (Schlagzeug, Gitarre, Keyboard, 2 Background
Sängerinnen). Ich mag ihre Musik: viele sehr rootslastige Stücke,
super Stimme. Ich hatte mich am meisten auf ihre Show gefreut, sie hatte
aber nur 45 Minuten Zeit. So hat Tanya Song nach Song gespielt, vermutlich
in original CD Länge, die meisten Tunes stammen von Ihrem neuem Album
Rebellution. Es gab nur wenige Statements zwischendurch, keine Momente
in denen sich die Band mal instrumental austoben konnte. “It’s a pity”
zum Schluss – super Song. Eine Zugabe gab’s nicht – schade. Mein Resümee:
die Show will ich noch mal in vernünftiger Länge sehen!
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Nach
Tanya kam als Hauptact Beenie Man auf die Bühne. Hier war alles da,
was für mich ein Live Konzert auszeichnet: große Band, fetter
Sound, charismatischer Frontman und – verglichen mit den beiden zuvor –
vor allem Zeit: Zeit auch mal die Band laufen zu lassen, Zeit fürs
Spiel mit dem Publikum und Zeit für Momente, in denen es auch mal
langsamer zugeht. Und gerade diese langsameren Momente in der Show und
in der Musik haben mir gefallen.
< Beenie
Man und Gitarrist |
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Wenn
nach einer ruhigeren Passage wieder die harten, schnellen Dancehall Beats
einsetzen, hat das eine ganz andere Spannung: man erahnt das Ende der Langsamkeit
und freut sich schon diebisch auf die kommenden harten Beats. Beenie Man
war ständig in Bewegung, aber in manchen Momenten hat auch er eingehalten,
einen Fuß auf eine Box gesetzt, sich vorgebeugt, die Band spielen
lassen und das Publikum mit großen Augen nur breit angegrinst.
Insgesamt ein tolles Programm.
Hätte das ganze in einer der mittelgroßen Münchner Hallen
mit besserem Sound für Collie und mit mehr Zeit stattgefunden – das
wär’s gewesen !!
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