RootZ Aktion – Veranstaltungsbericht Munich Summerjam 2007

Munich Summerjam auf

dem Tollwood 

München, 05.07.2007

von Norbert Boll

 

 

Das

Summerjam Festival in Köln hat einen kleinen Ableger in München:

den “Munich Summerjam” auf dem Tollwood Festival. 

Das Tollwood Festival in

München findet zweimal jährlich statt und ist mittlerweile wohl

auch über Münchens Grenzen hinaus bekannt: für mehrere Wochen

entsteht eine Zeltstadt mit Verkaufsständen und einem breitem kulinarischem

und kulturellem Angebot.  

DJ von

Collie Budz > 

 

Musik kommt hier natürlich

nicht zu kurz: täglich gibt es gratis Konzerte im Andechser Zelt und

im Gabi-Dom Zelt. Nicht nur für Gruppen aus München und aus dem

Münchner Umland eine tolle Plattform. Im Sommer gibt es auf dem Tollwood

noch die Musik-Arena: hier treten national und international bekannte Gruppen

in einem riesigen Zelt zu üblichen Konzert Preisen auf. 

In dieser Arena fand nun

das Munich Summerjam Konzert mit Collie Buddz, Tanya Stephens und Beenie

Man statt. Alle drei traten dann an dem direkt folgenden Wochenende auch

auf dem “richtigen” Summerjam in Köln auf.

 

Das

Tollwood-Zelt als Veranstaltungsort in Kombination mit grauslichen Regeln

bringt Besonderheiten mit sich: 

– Lärmschutz: Ab 22.00

muss es in allen Zelten auf dem Tollwood Gelände ruhiger zugehen.

Hier war ich schon gespannt, wie das auf einem Dancehall Konzert kommt,

wenn es plötzlich mit gedämpfter Lautstärke weitergeht.

Um es gleich vorwegzunehmen: Punkt 22.00 Uhr war mit dem Munich Summerjam

Schluss. Und das erklärt dann auch den frühen und fast pünktlich

eingehaltenen Beginn um 18.30 und den gnadenlos eingehaltenen Ablauf. 

– Rauchverbot: Während

Collie Buddz in seiner Show Ganja preist, ermahnen und verfolgen die Securities

die wenigen Verbots-resistenten Zigarettenraucher.

 

 < Collie Budz
 

Nun zur Musik: den Anfang

hat Collie Buddz gemacht. Als Support hatte er einen DJ dabei, keine Band.

Die Songs haben mir gut gefallen. “finally the herb comes around” ist wirklich

ein klasse Tune. Verglichen mit den folgenden Act’s, die mit Live Band

auftraten und von der Veranstalter-Technik einen wesentlich fetteren, besseren

Sound gemixt bekommen haben, wirkte das Ganze aber etwas blass. Auch hatte

er als pünktlich anfangender Opener eine unglückliche Position

und weniger Publikum.

 

Dann

Tanya Stephens mit Live Band (Schlagzeug, Gitarre, Keyboard, 2 Background

Sängerinnen). Ich mag ihre Musik: viele sehr rootslastige Stücke,

super Stimme. Ich hatte mich am meisten auf ihre Show gefreut, sie hatte

aber nur 45 Minuten Zeit. So hat Tanya Song nach Song gespielt, vermutlich

in original CD Länge, die meisten Tunes stammen von Ihrem neuem Album

Rebellution. Es gab nur wenige Statements zwischendurch, keine Momente

in denen sich die Band mal instrumental austoben konnte. “It’s a pity”

zum Schluss – super Song. Eine Zugabe gab’s nicht – schade. Mein Resümee:

die Show will ich noch mal in vernünftiger Länge sehen!

Tanya

Stephens > 

 

Nach

Tanya kam als Hauptact Beenie Man auf die Bühne. Hier war alles da,

was für mich ein Live Konzert auszeichnet: große Band, fetter

Sound, charismatischer Frontman und – verglichen mit den beiden zuvor –

vor allem Zeit: Zeit auch mal die Band laufen zu lassen, Zeit fürs

Spiel mit dem Publikum und Zeit für Momente, in denen es auch mal

langsamer zugeht. Und gerade diese langsameren Momente in der Show und

in der Musik haben mir gefallen. 

 

 < Beenie Man und Gitarrist

 

Wenn

nach einer ruhigeren Passage wieder die harten, schnellen Dancehall Beats

einsetzen, hat das eine ganz andere Spannung: man erahnt das Ende der Langsamkeit

und freut sich schon diebisch auf die kommenden harten Beats. Beenie Man

war ständig in Bewegung, aber in manchen Momenten hat auch er eingehalten,

einen Fuß auf eine Box gesetzt, sich vorgebeugt, die Band spielen

lassen und das Publikum mit großen Augen nur breit angegrinst.

Insgesamt ein tolles Programm.

Hätte das ganze in einer der mittelgroßen Münchner Hallen

mit besserem Sound für Collie und mit mehr Zeit stattgefunden – das

wär’s gewesen !!

 

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