RootZ Aktion – Festivalbericht Chiemsee Reggae Summer 2007

 

Chiemsee

Reggae Summer

Übersee,

Bayern

17.-19.08.2007

 

Eine Woche früher als

im Vorjahr, vom 17. bis 19. August 2007 fand in Übersee am Chiemsee

in Bayern zum 13. Mal der Chiemsee Regae Summer statt. 

22000 Besucher kamen, damit

fast 5000 mehr als im Vorjahr, um die traditionelle Lederhose der Ureinwohner

des kleinen Dörfchens im Voralpenland phantasievoll mit bunten Klamotten,

meist in den traditionellen Reggaefarben rot, gelb und grün zu kontrastieren.

Um die 40 Bands traten in

den drei Tagen auf der Haupt- und der Zeltbühne auf und ganz traditionell

wurde wieder über den Tellerrand des Genre Reggae geschaut und auch

elektronisch- und hiphop- ausgerichtete Acts waren zu sehen.

 

Es

gab genug Zeit für die Musiker, dem Publikum ihr Programm zu präsentieren,

jedem Act standen ca. 90 Minuten zur Verfügung und auch die Anfangszeiten

der einzelnen Gruppen auf Haupt- und Zeltbühne, die ohnehin nicht

weit voneinander entfernt lagen, waren so versetzt, daß die Möglichkeit

bestand, sich von allem etwas anzuhören. Vorausgesetzt, man hatte

ein dickes (Trommel-) Fell, denn die Bühnen blieben bis mitten in

die Nacht geöffnet.

Die Hauptbühne

des Festivals

Die Hauptbühne war hoch,

so

ausgelegt, daß auch mehr als 10000 Leute noch etwas sehen konnten,

wohingegen die Zeltbühne bei mehreren Hundert Leuten drohte, aus allen

Nähten zu platzen. 

Los ging das Festival eigenlich

schon am Donnerstag mit der Veranstaltung “Chiemsee bei Boot”, dieses Jahr

mit Jamaram. Es muß für die Teilnehmer ein echt cooles Erlebnis

gewesen sein, das schöne Panorama von See und Bergen mit den Sounds

von Jamaram untermalt zu bekommen. 

 

Schlammiges vor der

Hauptbühne am Freitagabend

Freitags

wurde die Hauptbühne von Stitchie, der seinen Lieutenant und seinen

alten Style abgelegt hat, anstelle von Richie Spice eröffnet, welcher

wohl wegen Visaproblemen seine Heimat Jamaika gar nicht erst verlassen

hat, ein altes Problem, das man von vielen Reggaefestivals kennt. Publikumsmäßig

war bei seinem Auftritt wegen noch anstehender Anreise, Zeltaufbaus und

Einlasses des Publikums noch nicht so viel los.

Wettermäßig war

es eher durchwachsen und auch die unmodernsten und klobigsten Gummistiuefel

erfreuten sich plötzlich großer Popularität. Nur während

des Auftrittes von Mono und Nikitaman brach während ihres Tunes “Solang

die Sonne scheint ist alles gut” die Wolkendecke auf und die Sonne zeigte

sich für ein paar Minuten. Im Programm waren eine Menge neue Tunes,

wie “Zu viele dicke Kinder und zu wenig dicke Beats, zu viele dicke Autos

und Titten auf MTV…”. Die beiden Künstler machten der bayrischen

Massive mit ihrem Lied „Gras ist legal“ Mut und Hoffnung auf eine baldige

Änderung der Gesetzlage, bzw. einer Entkriminalisierung der Konsumenten,

auch in Bayern. Insgesamt hat das Duo wieder einmal einen guten Set abgeliefert

und die ca. 10000 Zuschauer fest im Griff gehabt. 

 

Die

durch den Regen in die Knochen der Leute gekrochene Kälte wurde dann

spätestens durch den Fireman Capleton, diesen Abend ganz in rot, weggebrutzelt,

als er plus Support und eigenem MC dem Publikum kräftig einheizte.

Mit “It is gettin’ real hot now inna di place…” kam King Chango, sang

und siegte über alle Babylonians, Vaticanians, Batties und andere

nach seiner Vorstellung degenerierte Geschöpfe. Sein traditionelles

Intro “JAH JAH City” ging nach wie vor unter die Haut. Da verzeiht man

es ihm, daß er nur eine knappe Stunde spielte, bei seinem Kaliber

reichte das schon aus, sich als einer der Höhepunkte des Festivals

zu etablieren.

Der Fireman

im Einsatz > 

 

Joy Denalane

Dann

war Zeit für Programmwechsel – nach sieben Jahren Pause hieß

es the Return of Freundeskreis feat Joy Denalane, Gattin von Max Herre.

Die Rückkehr der Hiphopband mit Niveau wurde vom Publikum des Chiemsees

sehr emotional gefeiert und man kann sagen, dass der Auftritt ein voller

Erfolg war, zu dem die gute Stimme und das sympathische Auftreten von Joy

bestimmt ihren Teil beigetragen haben.

Max Herre

Gegen Mitternacht kam dann

noch mal Roots Reggae an die Reihe, ein Künstler, der auf keinem Reggaefestival

zu fehlen scheint und fraglos mit seiner Band auch ein phantastisches Programm

spielt, bei diesem Set gar eine Reggaeversion von Pink Floyd’s “Wish You

Were Here”. Wenn seine Consciousness auch eher fragwürdig ist – ich

will mich nicht schon wieder über seinen Set von Perücken, die

wechselweise sein kahle Haupt zieren, auslassen. 

 

Die

Sprache ist von Alpha Blondy, dem Sänger von der Elfenbeinküste,

der nach der Ermordung von Lucky Dube vor ein paar Monaten wohl endlich

den Titel “King of African Reggae” tragen darf. Am Chiemsee wurde die Zahl

der Besucher diesem Titel nicht unbedingt gerecht, was wohl aber eher an

der späten Zeit und dem unfreundlichen Wetter gelegen hat. 

 < Alpha Blondy

 

Jetzt

zur Zeltbühne: Dr Ring Ding ist den meisten deutschen Reggaefans ein

bekannter Name. Kaum einer hat mehr für den Sound in Germoney getan.

Unermüdlich nimmt der Mann Platten auf und gibt Show um Show mit Band

oder als Frontmann von Sound Systems. Das sieht man ihm mittlerweile auch

an, früher eher ein korpulentes Kerlchen, hat der Doktor einiges abgespeckt,

wahrscheinlich während seiner Bühnenkilometer, die er während

einer Show zurücklegt ausgeschwitzt und durch seine Posaune ausgeblasen.

An diesem Abend hat sich Ring-Ding freien Auslauf gegönnt: Reggae,

Ska, Rocksteady Hits, aber auch harter Dancehall und sogar ein alter Country

Schinken. Ring-Ding kann alles und seine phantastische Backingband SoulFood

Int. hält da mit, sowas macht einfach Spaß.

Dr. Ring Ding

 

Es

folgte ein in D bisher eher unbekannter Act, Black Dillinger aus Südafrika,

der ein fulminantes Konzert hingelegt hat. Praises to JAH Rastafari, consciousness

und righteousness. Einige Leute erinnert der Mann aus Südafrika an

Sizzla, ich möchte mich dem Vergleich nicht anschließen, sondern

seine Bühnenpräsenz eher als gleichwertig neben dem Jamaikaner

platzieren. 

 < Black Dillinger

Mitten in der Nacht gab es

dann noch einmal Germanisches mit Ganjaman feat. Junior Randy, ein Konzert,

das wieder einmal gute Musik und fanatstische Lyrix gefaetured hat. Junior

Randy sang, wie gewöhnlich die Harmonies und Ganjaman wäre nicht

Ganjaman, wenn er nicht einem unbekannten Künstler etwas von seiner

Bühnenzeit abgetreten hätte, dieses Mal präsentierte er

der Massive Ephrahim Judah (mehr Infos unter http://www.myspace.com/ephraimjudah). 

 

Teutonisch

ging es weiter mit House of Riddim aus St. Pöltern featuring Natty

Flo aus Köln und Mellow Mark, der immer noch die Revolution ausruft. 

Samstag war endlich das Wetter

um ein Reggaefestival zu einem karibischen Erlebnis zu machen. Die Sonne

lachte vom Himmel und die gestern noch hippen Gummigaloschen verkrusteten

in einer Ecke am Zelt. 

 < Ganjaman

 

Das

Programm wurde von Jahcoustix und Dubious Neighbourhood eröffnet und

für 12 Uhr war ein relativ großes Publikum vor der Bühne

versammelt. Die Show hat Spaß gemacht und strotzte von positive vibes.

Es folgte die Sängerin Nneka aus Nigeria, die der Chiemsee Massive

eine Mischung aus Reggae, Soul und Hip Hop auf die Trommelfelle drückte,

aber nicht so recht zzu überzeugen wußte.

 

Nneka

Babylon Circus sind zehn

explosive Franzosen, die eine Mischung aus Reggae, Ska, Polka und Rock

machen und dem Publikum wieder einmal eine grandiose Party mit viel Sounds

aus Blechinstrumenten geboten haben. Big Up an den explosiven Set aus dem

Land der Froschschenkelkonsumenten. 

 

Babylon

 Circus

Dann ging es Schlag auf Schlag

mit den Größen der Offbeatmusic, Jah Mason kam als Ersatz für

Freddie McGregor, hatte auch eine Menge guter Tunes im Programm, konnte

aber trotzdem nicht überzeugen, insbesondere diejenigen, die sich

auf Freddie mit seinem soften, traditionellen Roots gefreut hatten. 

 

Ward

21 feierten wieder mal eine große, machogeladene, typisch jamaikanische

Powerparty, Macka B, der Reggaehühne aus Britannien brachte mit Rhythms

und conscious Lyrix das Pubikum auf Trab, bevor Hans Söllner, King

of Blauweiß Reggae die Früchte seiner langjährigen Reggae-Rebellen-Laufbahn

erntete. 

Er bot an diesem Abend eher

ein ruhigeres Programm mit seiner Band Bayaman Sissdem, aber Söllner

hat solch ein Standing bei seinen Fans, daß er wohl gar nichts hätte

zu sagen brauchen und trotzdem wäre der Platz vor der Hauptbühne

überfüllt gewesen. 

 < Macka B

 

Der

Bad Reichenhaller ist zwar ruhiger geworden, aber mittlerweile weiß

wahrscheinlich auch jeder, was er von Beckstein & Co hält, ohne

daß der Lokalmatador es jedes Mal wieder verbalisieren muß.

Reifer und souveräner wirkte er und programmäßig gab es

eine gelungene Zusammenstellung aus alten Gassenhauern und neuen Songs,

natürlich wie immer durchsetzt von Geschichten, Annkedoten und Anmerkungen.

15000 Leute feierten ihn und nicht wenige bezeichneten seinen Auftritt

als den Höhepunkt des Festivals. 

Hans Söllner

Anschließend bestieg

der Dauerbrenner und very special Guest der großen deutschen Reggaefestivals

die Bühnenbretter: Gentleman aus Köln, auch er gereift, wahrscheinlich

durch den Streß des nie endenden Showbiz. Headliner zu sein ist nun

mal anstrengend und hinterläßt Spuren.

 

In

der Tasche, bzw. auf den Stimmbändern hatte er seine neue Scheibe

“Another Intensity”, die kurz nach dem Festival erschien. Gentleman’s Show

wäre nicht Gentleman’s Show, wenn es nicht kreischende Teenies gäbe

und Mädels ohnmächtig von den Sanis weggeschleppt werden müßten.

Mainstream oder professioneller Reggae und Dancehall? Partysounds oder

Jamaican Roots? Irgendwo dazwischen bewegt sich die Show des Kölners,

der das Publikum auf jeden Fall wieder mal fest im Griff hatte. 

Gentleman

Auf der Zeltbühne ging

das Programm samstags gegen 15 Uhr mit Medassi aus dem niederbayerischen

Landshut los. Die Rootsband brachte eine souveräne Show mit abwechselnd

weiblichem und männlichem Gesang, choreographisch ausgefeilt, wenn

auch teilweise zu theatralisch, bspw. wenn sie sich mit dem Rücken

zum Publikum drehen. Trotzdem ist die Band nach Meinung einiger das beste,

was Bayern live derzeit an Reggae zu bieten hat. 

 

Dann

kam ein weiterer “Lokalakt” mit Santeria and the Porn Horns aus München,

ein Gemisch aus Reggae, Ska, Ethnomusik und Punk, Partysounds, mit lasziven

Untertönen für gute Laune, zum feiern und abgehen, aber wegen

ihres “Plastiktouches” nicht jedermanns Geschmack, komischerweise gerade

bei der Massive aus ihrer Homebase auf kritische Stimmen stoßend.

 < Baden in der Ache

Germanisch ging es weiter,

als der Ex-Punk Sebastian Sturm, der von einigen als “Reggaesensation des

Jahres (2007)” bezeichnet wurde, seinen Auftritt hatte und das Publikum

hoffentlich mit seinen Roots überzeugen konnte, daß er mit dem

Jahreswechsel kein Verfallsdatum überschreitet. 

 

Boundzound,

das nicht unbedingt reggae- sondern eher elektronisch-experimentell ausgerichtete

Soloprojekt von Seeed’s charismatischstem Sänger Ear, hat sich durch

unzählige Auftritte in letzter Zeit sein Fangefolge systematisch erarbeitet

und an diesem Abend war die Stimmung im Zelt entsprechend partymäßig

ausgerichtet. Schon beim Soundcheck rief die Massive “Louder”, was sie

dann natürlich, neben “Marathon Man” und vielen anderen Tunes auch

um die Ohren gehauen bekommen hat. 

Sebastian

Sturm >

Mit Deichkind gings erst

richtig ab. Die Band brachte artverwandte Sounds aus Hip Hop und Elektro,

vielleicht am ehesten als eine Art 80-er Jahre Elektro Party Musik beschreibbar.

Das Zelt platzte aus allen Nähten, die Seiteneingäge waren geschlossen

und am Mitteleingang drängte sich eine grosse Menschenmenge. Die Leute

waren vom ersten Moment an fast am ausrasten. Ramba Zamba von den Musikern

und das in grellem Outfit und irren Kostümen, der Bassist springt

z.B. während des Spiels auf dem Trampolin rum, alle ständig in

Bewegung, kaum zu glauben, daß sie dabei noch Musik machen können.

Nachdem die Fotografen den Bühnengraben geräumt hatten, gingen

gleich die Musiker von Deichkind rein. Die Ordner hatten alle Hände

voll zu tun: ständig wurden Leute vorne rausgezogen, fitte Crowdsurfer

mußten wieder ins Zelt gelangen, halb Ohnmächtige durfen an

der Seite raus an die frische Luft zu den helfenden Sanies. Irre! Ward

21 werden als Party Truppe beschrieben: nee Leute, auf der Partyskala von

1 bis 10 lagen Ward 21 auf dem Chiemsee Reggae Festival bei 1 und Deichkind

bei 123. 

 

Deich

kind

Es folgten dann noch, eigentlich

schon mitten in der Nach Elijah Prophet und Les Babacools, bevor zwischen

drei und vier Uhr Morgens auch im Zelt endlich Schicht war.

 

Massive gut gelaunt

Sonntag

begann mit Sonnenschein. Er begann auf der Hauptbühne mit Franziska,

der Gewinnerband des Rototom Band Contests. Er begann mit einem Feuer außerhalb

des Festivalgeländes. Ein Lagergebäude der Flussmeisterstelle

des Wasserwirtschaftsamtes stand in Vollbrand, wobei die Feuerwehren zwar

in Windeseile zur Stelle waren, aber nicht verhindern konnten, daß

die Flammen auch ein angrenzendes Bauwerk in Schutt und Asche legten. 

Es gab glücklichewrweise

keine Verletzten, aber dafür ne Menge Hubschrauber, Sirenengeheul

und Umleitungen der Menschenmassen vom Camping und vom Parkplatz. 

 

Im

Laufe des Tages kam dann eine nähergehende Katastrophe, Norbert, einer

unserer beiden RootZ.net Korrespondenten stürzte so unglücklich,

daß er sich schwer am Knie verletzte und die nächsten Wochen

nach einer Operation an Krücken laufen mußte. Mittlerweile ist

er glücklicherweise wieder obenauf und an dieser Stelle noch einmal

danke für den Einsatz.

 < Elijah Prophet

Nach Sunrise Tribe folgte

auf der Hauptbühne ein weiterer aus Germanien aufstrebender Sänger

mit asiatischen Genen: Martin Jondo, der mit seinem coolen, lässigen,

poppigen Rootsreggae das Publikum unterhielt und sich auch gleich unter

die Massive mischte. Er hatte Glück, denn kurz nach Ende seines Auftittes

gab es einen Wolkenbruch, der das Gelände innerhalb kurzer Zeit in

den gleichen Zustand versetzte, in der es schon am Freitag mal war. Sergent

Garcia, der nachfolgende Act hatte aher eher mit knappem Publikum, das

im matschigen Boden zu versinken drohte, zu kämpfen. Bei den Hip Hoppern

Blumentopf aus München brach die Wolkenschicht zwar noch mal auf,

aber viele Leute hatten sich aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse

zum Zeltabbau, auf den Heimweg oder zur Zeltbühne gemacht. 

Too bad, denn es folgten

noch drei wirkliche Reggaeveteranen, die an Größe und Erfahrung

kaum zu übertreffen sind. Es spielte King Yellowman, der als Meister

der Slackness und Lehrmeister für eine ganze Generation jamaikanischer

MCs gilt. Max Romeo, der musikalisch den Teufel von der Erde gejagt hat,

um im Weltall sein Unheil zu verrichten, ist den Rootskennern natürlich

ein Begriff. Aufgewachsen ist er in den Gettos Jamaikas in bitterster Armut,

bevor er sich mit seinem Gesang einen Unterhalt verdienen konnte. Seine

Lebenserfahrungen merkt man ihm an, er hat Charisma und es ist eine Freude,

seine alten Hits, wie “Chase The Devil” oder “War Inna Babylon” live on

stage zu erleben. Und das nach wie vor voller Power und nicht als alternder

Reggaeopa. 

 

Abschließend

betrat Jimmy Cliff die Bretter der Hauptbühne. Durch seinen Erfolg

mit dem Film “The Harder They Come” hat Cliff eine Karriere gehabt, die

von Hits gepflastert ist, auch wenn es bei den Songs oft garnicht so reggaemäßig,

sondern eher poppig zugeht. Es muß ja nicht immer Message sein, wenn

jemand, wie Jimmy, eine brilliante Stimme besitzt und sie einzusetzen weiß.

“Hakuna Matata”, Jimmy, was auf Kisuaheli soviel heißt, wie “alles

klar”. 

Sänger

der Babacools > 

Zeltbühne am Sonntag:

Da waren wieder eine Menge teutonische Acts versammelt: I-Fire, Martin

Zobel, Ohrbooten, Yellow Umbrella. Aber auch Veteranen, wie Rico Rodriguez

mit Soulfood Int, die schon Dr Ring Ding gebackt hatten oder unbekanntere

Acts, wie Irie Revoltes oder Sunshiners, die dort dem Publikum ihr Programm

vorstellen konnten.

Erwähnens- und lobenswert

ist zum Abschluß, daß die Veranstaltercrew des Chiemseereggaes

kritische Anregungen immer wieder neu in ihr Konzept einbaut und so die

Planung, der Ablauf und die ganze Logistik des Festivals immer besser werden. 

 

Das

zeigt sich nicht nur beim schnellen eintauschen der Tickets in Festivalbändchen

oder an kurzen Wartezeiten beim Einlaß auf das Festivalgelände,

sondern auch an dem ökologisch durchdachten Kombi-Ticket-Konzept,

daß die Zuschauer möglichst per Zug und Shuttlebus, die innnerhalb

Bayerns im Festivalpreis mitinbegriffen sind, anreisen sollen und viele

das auch tun.

 < Schlammschlacht

Nicht so schön ist beim

Chiemsee Reggae Summer der immer wieder zu beobachtende hohe Pegelstand

an Alk bei den Besuchern, da kann auch das Image als traditionelle Biertrinkernation

nicht mehr entschuldigend wirken. Soche Leute sollten doch besser auf Metal

oder Rockkonzerte gehen, da paßt das besser, aber dieses Problem

kann man natürlich nicht demVeranstalter anlasten. Auch wenn die Polizeipräsenz

am Bahnhof Übersee dieses Jahr unter der des Vorjahres lag, wurden

wieder Einsätze/Übergriffe beobachtet, die schon am Münchner

Hauptbahnhof begannen, nach den Kriterien “Farbige zuerst, dann nach der

Länge der Haare und der Farbenprächtigkeit der Kleidung”. Liebe

Polizei, nicht jeder Mensch ist gleich und liebt Uniformität in Aussehen

und im Konsum seiner persönlichen Rauschmittel. Schön wäre

es, wenn ihr nächstes Jahr einfach mal wegschauen würdet. 

 

 

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