RootZ Aktion – Festivalbericht über den Reggae Sundance 2006


 

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Ein Festivalbericht über

den Reggae Sundance, 

11.-13. August 2006 in

Eindhoven, NL von Maxi

Freitag der 11.

August

Nach 8 Stunden Zugfahrt von

München aus, war es endlich soweit, mein Freund Markus und ich waren

im gelobten Land Holland angekommen. Das erste was man natürlich macht

wenn man in Holland als Reggaefan angekommen ist, könnt ihr euch ja

wohl denken. Na klar, wir besuchten die dem Bahnhof nahegelegenen Coffeshops

„ Pink“ und „Grasshopper“.

 

Publikum vor der Hauptbühne

Gut mit Rauchkraut

ausgerüstet nahmen wir dann den Weg mit dem Shuttlebus zum Festivalgelände

im „Genneperpark“, der etwas außerhalb Eindhoven liegt. Dort angekommen

war erst einmal langes Warten angesagt, da die Organisatore des Sundances

die Ausgabe der Bänder für den Campingplatz und den Umtausch

der Festivalkarten in komischerweise wiederum anderweitige Festivalkarten

sehr verplant hatten. Bei vier Kassen und 20.000 anstürmenden Reggaefans

war dies eigentlich vorauszusehen. Das war aber nicht weiterhin schlimm,

da das holländische Bier „ Bavaria“, das wir noch vorher in Eindhoven

besorgt hatten, uns das Warten versüßte. 

Nachdem wir es dann irgendwann

doch auf den Campingplatz geschafft hatten und unser Zelt aufschlugen,

drängte die Zeit, da der Auftritt von „Sizzla Kalonji“ immer näher

rückte. Den Künstler vor „Sizzla“, „Peter Hunnigale And Overdoze“

hatten wir sowieso schon verpaßt, da dieser Act bereits schon um

20:30 zu spielen anfing und wir erst um 21:45 mit dem Zeltaufbau fertig

waren. 

Um 22:10 war es dann soweit,

„Sizzla“ stürmte die Bühne, und zwar wortwörtlich: er riß

das Publikum sofort in seinen Bann und wer nach spätestens 5 Minuten

nicht anfing, sich zu bewegen, wurde auch schon mal schief angeschaut und

gleich zum mitmachen animiert. Die Band besteht aus zwei Keyboardern, Percussionist,

Bassist, Schlagzeuger und hat leider keinen Gitarristen und die Musiker

hatten sichtlich viel Spaß das Publikum immer mehr in Fahrt zu bringen.

Dies gefällt dann natürlich auch den Zuschauern, wenn sie sehen,

daß die Entertainer Spaß an ihrem Job haben. Langsam, aber

sicher fing das Zelt auf dem Campingplatz, auf dessen Bühne „Sizzla“

einen Hit auf Hit, wie bspw. „Woman I need you“ und „ Solid as a rock“

zum Besten gab, zu kochen an. Was mich sehr begeistert hat, war Sizzlas

Kondition. Das geladene Energiebündel schaffte es wirklich ohne irgendwelche

nennenswerte Pausen, den langen Auftritt über 2 Stunden, in denen

er die ganze Zeit wild durch die Gegend sprang, durchzupowern. Nach dieser

Show und vielen vergossenen Schweißtropfen vergaß dann auch

jeder, daß sich von der mit „Sizzla“ angesagten „Firehouse Crew“

niemand blicken lies. Egal, wir strahlten nach diesem „Sizzla“ Gig 

allesamt Positive Vibrations aus und waren sehr froh ihn mal live gesehen

zu haben, da Sizzla nicht oft nach Europa auf Tournee kommt. 

Nach diesem Highlight ging

es erst mal zurück zum Zeltplatz, da wir keine Lust mehr hatten, zu

dem im Zelt ansässigen holländischen Soundsystem „Jamaican Jukebox“

abzutanzen, obwohl ihre Selections uns eigentlich gefiehlen. 

Sizzlas und Peter Hunningales

Auftritte waren am Freitag sozusagen nur der Warm up, da Sizzlas Aufritt

von Samstag Abend auf der Festival Bühne auf  Freitag Abend,

Aus Termingründen war es ihm nicht möglich Samstags aufzutreten.

Aber um „Sizzla“ auf einem  Festival zu haben tut ein Veranstalter

in Europa alles und so machte er dies möglich und stellte für

diesen Gig ein großes Zelt auf dem Campingplatz aufl, obwohl das

eigentliche Festival nur Samstags und Sonntags stattfand. Dadurch war es 

auch den Leuten ohne Festivalticket möglich, Sizzlas Show für

20 Euro zu sehen. Den Preis für das Festivalticket (45,25 Euro plus

10 Euro Campingplatzgebühr) finde ich persönlich sehr gerecht,

wenn man mal näher das Line up betrachtet und den Preis mit anderen

Festivals vergleicht. 

 

Samstag der 12.

August

Okay, 9:30 sind wir aufgestanden

und gut ausgeschlafen war der erste richtige Festivaltag angebrochen. Diesen

läuteten wir erst einmal mit einer Fahrt in das Zentrum von Eindhoven

ein, um uns die Stadt anzuschauen, zu frühstücken und um unseren

Freund Daniel von Bahnhof  abzuholen, welcher am Freitag noch seiner

geregelten Arbeit nachgehen musste. Dazu nahmen wir den Bus Linie 7, was

uns pro Person Hin/Rückfahrt 2,40 Euro gekostet hat. Das ist günstig,

da der Preis für den Shuttelbus 3,50 Euro für die einfache Fahrt

gekostet hat. Also, ein kleiner Tipp, wenn ihr mal hinkommt, Linie 7 nehmen

und nicht den Shuttelbus. 

Nach der Stadttour, wobei

wir unseren Freund Daniel leider nicht trafen da er uns nicht auf dem Handy

erreichen konnte, kamen wir gegen 15:00 wieder am Festivalgelände

an und stürmten vor die Bühne, um noch ein bißchen vom

jamaikanischen Newcomer „Perfect“ zu sehen. Die holländische Band

„Karmakonga“,  die um 13:00 dran war und „Lukie D“ der um 14:30 für

eine halbe Stunde performte, haben wir, wie soviel auf dem Festival, verpaßt.

Aber wir hatten dann viel Spaß an „Perfect“. Das war nicht schlecht

was der da ablieferte.

 

Gegen 15:45

kam der nächste Newcomer „Fantan Mojah“, der von der selben Band wie

„Lukie D“ und „Perfect“ unterstützt wurde. Stimmlich überzeugte

er mich sehr und es war wirklich ein cooler Auftritt von ihm. Schade war

nur, daßer mehr oder weniger vom Moderator des Festivals von der

Bühne geschmissen wurde, weil die Zeit sehr knapp war. 

< Joseph Hill und Forces of Justice

Danach kam dann die aus Californien

stammende Roots-Reggae Band „Groundation“, die mit ihrem neuen Album „Dub

Wars“ auf Tour ist. Die Show dieses Acts hat mich nicht sehr unterhalten

und deshalb beschloß ich zurück zum Zelt zu gehen, um dort zu

chillen. 

 

Frisch ausgeruht

am Zelt ging es dann zurück um den feinen Roots-Reggae des jamaikanischen

Gesangstrio „Culture“ und dessen Band den „Forces of Justice“

zu lauschen. Danach ging

es gut gelaunt wieder zurück zum Zelt, um Energie für den Auftritt

des selbsternannten „ Real Revolutionary“ „Anthony B“ zu tanken. Dabei

verpasste ich leider „Freddie McGregor And Gumtion Band“. Dann aber am

pünklich um 22:00 betrat „Anthony B“ die Bühne und legte einen

soliden Auftritt hin, obwohl ich mir eigentlich mehr erwartet hatte.

Wie auch immer ging ich dann

mit meinem Freund Markus wieder zurück zu unserem Zelt wo wir den

Abend gemütlich mit unseren Zeltnachbarn ausklingen ließen.

Freddie McGregor

Sonntag der 13.

August

Nachdem wir um 9:00 aufgestanden

sind, gingen wir zum Breakfast Service des Campingplatzes und trafen dann

endlich unseren Freund Daniel, der seit 24 Stunden auf dem Festival herumirrte

um uns zu suchen, weil wir ihn dummerweise am Samstag verpaßt hatten.

Überaus glücklich frühstückten wir ausgiebig und begaben

uns dann auf das Festivalgelände, um erst dem auf der Hauptbühne

befindlichen Soundsystem „King Shiloh Soundsystem“ zuzuhören um dann

zu den Rootsklängen von dem in Deutschland lebenden Jamaikaner „ „Taffari“

und seiner deutschen Band „Feueralarm Band“ zu lauschen. Das holländische

„King Shiloh Soundsystem“ füllte immer die Lücken zwischen den

Bands, was sehr angenehm war. 

Inzwischen war es dann 14:15

als „Lady G“ für eine halbe Stunde die Bühne betrat. Gefolgt

wurde Sie von „Jah Mason“, der mit seinem Dancehall weniger mitreißend

war. Dies war aber seine Vorgängerin auch nicht. Als dann „Israel

Vibration And The Roots Radics“ die Bühne rockten, war dies jedoch

vergessen und schon wurde wieder ausgiebig und fröhlich zu Roots Reggae

getanzt. Das Gesangsduo faszinierte in erste Linie durch ihre schönen

Harmonien in ihrem Gesang. Lieder wie „Jailhouse Rockin“ und „Same Song“

waren einfach der Hammer. 

 

Don Carlos

Dann ging es

auf der Bühne weiter mit „Don Carlos And Dub Vison Band“. Der ehemalige

„Black Uhuru“ Sänger war jetzt nicht gerade ein Highlight, aber sehr

unterhaltsam und schön zum zuhören. 

Etwas poppiger wurde es dann

mit der englischen Band „Steel Pulse“, die ebenfalls sehr unterhaltsam

war. Die Band hatte viele Ohrwürmer, wie „Rally Round“ gespielt und

nahmen die Leute mit auf eine Party. So erschien es mir zumindest. 

Nachdem meine Begleiter Daniel

und Markus in die Stadt gefahren sind, machte ich erst einmal einen kurzen

Rundgang durch den Festivalmarkt der sehr schlicht gehalten war. Für

das leibliche Wohl war zwar gesorgt aber auch in Maßen, weshalb es

auch hier zu langen Wartezeiten gekommen ist. 

Nachdem ich dann doch an

mein kühles Bier gekommen bin, drängelte ich mich in am Ende

der Pause, nach Steel Pulse noch schnell ganz vor in die ca. 5 Reihe um

„Alpha Blondy & Solar System“ zu sehen. Es war wirklich ein Genuß.

Der Mann von der Elfenbeinküste hatte sichtlich Spaß am performen

und gab seine Hits wie „Jerusalem“ und „Cocody Rock“ zum Besten. Auch seine

Band Solar System war einfach saugut. Um 23:15, nach 2 Stunden Show und

X Zugaben war es dann aber auch um ihn geschehen und das Festival war beendet.

„Alpha Blondy“ war auf jeden neben „Sizzla“ das andere Highlight auf dem

Reggae Sundance.

 

Fazit: Das Festival war einfach

gut, gute Soundsystems, fast nur gute Künstler, gute Wasserversorgung

auf dem Campingplatz, guter Preis, viel gut gelaunte und nette Leute, gute

Stimmung und nur gutes Wetter obwohl eigentlich fast nur Regen vorausgesagt

war.

Bei diesen positiven Aspekten

kann man auch guten Gewissens nur noch eines sagen: Auf jeden Fall nächstes

Jahr hinfahren, es lohnt sich.

 

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RootZ.Net


Copyright Text: Maxi,

Fotos: Markus Goetz, Layout: Doc Highgoods 2006

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