Verschleppte
Steinsäule von Axum bald wieder in Äthiopien? |
Die berühmten, in der
Literatur uneinheitlich zwischen 1700 und 2100 Jahre alten 200 Stelen von
Axum, der im 1. Jh. gegründeten Königsstadt Äthiopiens,
könnten demnächst wieder komplett sein.
1937 hat der italienische
Faschist Mussolini neben der Ausübung von massiven Kriegsverbrechen
auch einen dieser Obelisken nach Rom bringen lassen.
Die letzte Meldung, die über
diesen gestohlenen Obelisken in der Presse zu lesen war, stammte aus dem
mai 2002, als während einer internationalen Konferenz von Politrickshans
ein Blitz in die Steinsäule einschlug. Rastafarians sehen darin eine
Warnung von JAH, die korrupte Ausbeutungspolitik es Westens zu beenden,
bevor der Armageddon kommt. Jetzt hat die äthiopische Regierung das
dekadente Pack um Berlusconi aufgefordert, die Stele zurückzugeben
und für alle entstandenen Schäden zu haften. Die rezente Restaurierung
desx Blitzschadens hat Babylon 25800 € gekostet und Pläne für
eine Rückkehr des geraubten Steins gibt es schon seit Jahrzehnten.
Jetzt soll wohl endlich Aktion auf Lippenbekenntnis folgen: der Monolith
wird in mehrere Teile zersägt und per Flugzeug nach Axum transportiert,
wo er die restlichen 199 Säulen wieder komplettieren soll. Jah rule!
Eine traurige Meldung zu
Äthiopien ist jedoch die extreme Dürre, die jetzt schon mehrere
Ernten vertrocknen ließ. 14 Millionen Menschen sind vom Hunger bedroht,
wenn nicht sofort etwas geschieht. Die äthiopische Regierung kann
sich Lebensmittelimporte kaum leisten, so daß das Land auf internationale
Hilfe angewiesen ist.
Wenn man dann diese beiden
Meldungen zusammen liest, kann man sich manchmal fragen, ob diese Welt
noch sauber tickt. Was ist denn wichtiger? Die Rückkehr eines zugegebenermaßen
prestigeträchtigen und spirituellen Objektes zu immensen Kosten oder
die Verteilung von Essen an Bedürftige? Besonders zynisch bei der
Verknüpfung dieser zwei Meldungen ist übrigens, daß der
besagte Monolith derzeit vor dem Gebäude der F.A.O. (Welthungerorganisation)
in Rom steht.
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