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Grundüberzeugungen der Rastafaribewegung


In den dreißiger Jahren formte sich auf Jamaika eine Gemeinschaft, die der Überzeugung war, der 1930 in Äthiopien zum Kaiser gekrönte Ras Tafari Makkonen sei der lebende Gott auf Erden. Auf diesen Mann hin nannten sie sich Rastafaris, Rastas oder ähnlich. Sie führen ihre Geschichte zurück auf den israelischen Stamm Juda, König David, König Salomon und sehen sich als die wahren Israeliten, das biblische Volk Gottes.

Zwar mit gleichen Grundgedanken, aber verschiedenen Einstellungen sind die Rastas keine einheitliche Gruppe, sondern viele kleine Grüppchen, die sich in den 40er Jahren überwiegend aus den größeren Städten in die jamaikanischen Berge zurückziehen. Die vorherrschende Meinung war, Rastas sollten unter Rastas leben und das in der Natur, fernab von Ungläubigen und dem Dreck, der Hektik und der Härte (Kriminalität etc.) der großen Städte. 

Es bildeten sich verschiedene Rasta-Kommunen, die teils Organisationen, Sekten und Kirchen gründeten, wie z.B. die "Rastafarian Brethen United Front" oder die "United Curch of Rastafari". Einige gründeten die Zeitung "Rasta-Voice", andere ernannten sich selbst zu Sprechern der Bewegung und wieder andere lehnten das Gründen von Organisationen gänzlich ab. Auch wenn die Rastas überwiegend unter sich lebten, ist anhand von verschiedenen Sprechern und Veröffentlichungen immer wieder deutlich der Versuch zu erkennen, sich mit "Nicht-Rastas" zu verständigen, bzw. ihnen die eigene Einstellung zu erklären; zum einen mit der Überzeugung, jeder müsse von dieser Einstellung hören, zu anderen, damit die polizeiliche Gewalt, der die Rastas jahrelang ausgesetzt waren, ein Ende findet, wenn die Öffentlichkeit die Rastas besser kennt und versteht.
 
1960 wurde auf Bitten von Rasta-Sprechern von der Kingstoner Universität eine Untersuchung über die "Organisation und Ziele der Bewegung" durchgeführt.
Der Soziologe George E. Simpson zählt 1953 allein in Kingston 12 bis 15 Rasta-Gruppen mit jeweils 25 bis 150 Mitgliedern 1960 spricht die "Manchester Guardian"-Zeitung von 60.000,1965 der Soziologe Leonard F. Barrett von 70.000 Rastas. Genaue Zahlen können nicht ermittelt werden, da es keine einheitliche Mitgliedschaft in einer Organisation gibt und ein Mensch nur von sich aus Rasta werden kann und nicht durch den Zutritt zu einer Gemeinde.
Aus den Untersuchungen der Kingstoner Universität ergaben sich verschiedene Empfehlungen an die Regierung von Jamaika; unter anderem die, daß die Öffentlichkeit zur Kenntnis nehmen sollte, daß die große Mehrheit der Rastafari-Brüder friedfertige Bürger sind, die willens sind, ein redliches Tagewerk zu leisten. Dies sind zwei grundlegende Überzeugungen aller Rastas, die auch in ihren Liedern besungen werden.

"I work in the mid-day sun,I work till evening come
If you ain`t got nothing to do,work
We got some work for you"

"Ich arbeite in der Mittagssonne, bis der Abend kommt
Wenn du nichts zu tun hast, arbeite
Wir haben Arbeit für dich"

"Money isn`t religion,you won`t get it for free
crime is not the solution,open your eyes and see
 working is a thing that you should love
 working is a thing that everyone should love"

"Geld ist nicht Religion, du kriegst es nicht umsonst
Verbrechen ist nicht die Lösung, öffne deine Augen und sieh.
Arbeit ist etwas, das du lieben solltest
 Arbeiten ist eine Sache, die jeder lieben sollte"

Auch wenn es manchmal Menschen gab und gibt, die sich als Rastas bezeichnen und Gewalt benutzen, sind Rastas friedlich, lehnen Gewalt ab und sehen Arbeit als notwendig für den Menschen, da ohne diese beiden Einstellungen keine Gemeinschaft auf Dauer überleben kann und Rastas sind keine Eremiten, sondern sehen die ganze Menschheit als eine Familie, die von zwei Menschen abstammt.
 
Adam und Eva, glauben die Rastas, waren die ersten Menschen und ihre Kinder zeugten Kinder,die Kinder zeugten, bis hin zur heutigen Weltbevölkerung.
Diese Bibelgeschichte ist für Rastas Wahrheit, ebenso  alles andere, was in der Bibel geschrieben steht. Sie ist Grundlage für viele Texte der Reggae-Musik, der bei weitem bedeutendsten Ausdrucksform der Rasta-Bewegung, die sich in den 60er Jahren entwickelte. Mit ihr hatten und haben die Rastas etwas, um die eigene Lebensfreude zu steigern und gleichzeitig die Möglichkeit, immer mehr Menschen mit ihrer Botschaft zu erreichen. Denn es setzte sich immer mehr der Gedanke durch, nicht nur zurückgezogen zu leben, sondern Jamaika und dem Rest der Welt von ihrer Überzeugung zu erzählen, da sie sich als Botschafter Gottes fühlen, des biblischen Gottes Jehova. Der heute gebräuchliche Gottesname Jehova ist durch ein Mißverständnis des Mittelalters vom ursprünglichen Namen Jahwe abgeleitet worden und dieser wird vom hebräischen Zeitwort für "Sein" her gedeutet. Laut der herkömmlichen Lexika sind die Herkunft und Bedeutung des Namen umstritten, bzw. unbekannt. Jahwe heißt jedoch wahrscheinlich ursprünglich "Er ist" oder "Er erweist sich".

Rastas benutzen meistens eine Kurzform des alten Namens: Jah, worunter die Rastas die Kraft des Lebens, das Leben selbst, das Sein verstehen. Leben, das durch jeden Menschen, jedes Tier und jede Pflanze fließt, all unsere Vorfahren und urzeitlichen Pflanzen floß und als eine Art Energie bzw. Kraft schon immer lebendig war.
 
Gott ist für Rastas folglich in einem selber und um einen herum und nicht, wie es in vielen Religionen und Sekten üblich ist, rein außerhalb des Menschen als ein nicht näher definierbares Wesen das über die Menschheit bestimmt, sondern, so sagen Rastas, göttliche Kraft ist in jedem Menschen.

MackaB, ein Reggae-Musiker, singt:

"Them try tell me god is up in a de sky
when I know he`s on earth with I and I and I"

"Sie versuchen mir zu erzählen,daß Gott im Himmel ist während ich weiß,er ist auf Erden mit ich und ich und ich (mit mir und dir und dir)"

Bob Marley singt dazu in "Get up,stand up":
"Most people think great god will come from the sky
take away everything and make everybody feel high
but if you knew what life is worth
 you would look for yours on earth"
"Die meisten Menschen denken,der große Gott wird vom Himmel kommen
alles wegnehmen und jedem Hochgefühle geben
aber wenn du wüßtest,was das Leben wert ist
 würdest du nach deinem auf der Erde sehen"
 
Die Rastas sehen sich als Teil von Gottes Schöpfung und Gott zu lieben heißt für sie, seine gesamte Schöpfung zu lieben, sich selbst zu lieben, alle Menschen zu lieben, ebenso alle Tiere, die Sonne und die Sterne.
Die Rastas sind davon überzeugt, daß man jeden Menschen als Lebewesen lieben soll, sei es auch ein Mörder oder Vergewaltiger, wie es in der Bibel z.B. im Neuen Testament steht, wo Jesus sagt:

"Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen...
Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben?
Tun das nicht auch die Zöllner?" (Matthäus 5,43)

Macka B ^

Rastas sehen sich nicht nur als Teil, sondern als Kopf der Schöpfung, als Könige auf Erden, was häufig in den Namen von Reggae-Musikern wiederzufinden ist, so gibt es z.B. King Tubby, Prince Jazzbo, King Stitt oder Yellowman`s Deutschlandtournee im Dezember 1995 wurde unter dem Titel "The King is Back" veranstaltet. Auch diese Einstellung findet sich in der Bibel wieder:

"...füllet die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische...
und über alles Getier das auf Erden kriecht." (1.Mose 1,28)
 
Jeder Rasta sieht sich selbst als ein Herrscher auf Erden, zusammen mit anderen Herrschern, die gemeinsam die Erde regieren müssen. Er akzeptiert keine menschlichen Herrscher über sich und lehnt daher hierarchische Machtanballungen wie politische Regierungen, Königshäuser oder Kirchen für sich ab, sie sagen, daß niemand über andere Menschen bestimmen darf, jeder seine eigenen Entscheidungen treffen muß und alle Menschen gleich (-wertig) sind.

"I am the government and I can not be governed
 I govern myself and I rule myself
 I create myself and I make myself
 I say I rule my destiny,logic"

"Ich bin die Regierung, ich kann nicht regiert werden
Ich regiere mich selbst und ich leite mich selbst
Ich kreiere mich selbst und ich mache mich selbst
Ich sage,ich leite mein Schicksal, Logik.",
 
ist einer ihrer Texte. Für sie ist es anmaßend gegenüber Gott und auch dumm, daß ein Papst von sich behauptet, Gott näher zu sein als alle anderen Menschen und als Oberhaupt der katholischen Kirche mit seiner Organisation über die Jahrhunderte hinweg Reichtümer (Gold, Ländereien) sammelt, obwohl die Erde doch allen gehört und auch Christus in der Bibel sagt:
"Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo Diebe einbrechen und sie stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen..." (Matthäus 6,19) 

Für Rastas ist ein reicher Mann einer mit viel Liebe, Lebensfreude, Weisheit und Gesundheit, während einer, der viel Geld und Gold besitzt, aber nicht Liebe usw. hat, ein Mann ist, der sicherlich nicht reich ist, sondern eben nur viel Geld und Gold besitzt.
Sie streben nach, wie sie es nennen, "Iration" oder "feeling Irie", dem Zustand, wo ein Mensch ohne Sorgen und Ängste, ohne Haß, Gier, Neid oder ähnliche Gefühle ist, sondern  erfüllt von Leben und Liebe, "Jah love".
 
Für sie ist es wichtig, sich dem eigenen Leben zu öffnen, hinzugeben und nicht sich selber im Weg zu stehen oder vor sich selber wegzurennen, sondern aufrichtig gegenüber sich selbst zu sein, sich seinen Ängsten zu stellen, innere Konflikte aufzulösen und nach innerer Harmonie zu streben.
Das Leben betrachten sie als ein Geschenk, das man lieben und für das man jeden Tag, jede Sekunde dankbar sein soll, das man pur spüren soll und wenn man Haß etc. in sich fühlt, gilt es dem auf den Grund zu gehen und zu beseitigen, denn Haß, Neid oder auch Euphorie, lenken von der puren Liebe zum Leben ab und verwirren den Geist.

Bob Marley singt in "Rastaman Vibration":

"If you get down and you quarrel every day
you`re saying prayers to the devil I say
Why not help one another on the way
 would make it much easier"

"Wenn du dich unterkriegen läßt und jeden Tag zankst
 sprichst du Gebete an den Teufel, sag ich
Warum uns nicht gegenseitig auf dem Weg helfen
 das würde es viel einfacher machen"
Bob Marley >

Wobei Bob Marley mit Teufel keine fiktive Gestalt mit Hörnern meint, sondern, die Kraft, die Menschen dazu bringt, andere Werte über Leben und Liebe zu stellen. Tappa Zukie, ein weiterer Reggae-Musiker singt:

"Now brothers and sisters this world we are livin´ in
is in a state and it leave to us to us to clean it up,you know?
And the only thing that can clean it up is peace and love
as I would say
 Life all over and love for ever
Natty mind what you`re doing,natty mind what you`re saying,
natty mind where you`re going
 show them we can live better
You can`t live in a war every day,you know? You gotta live in peace and love and unity and joy and this world would be a better place,in a better state"

"Jetzt, Brüder und Schwestern ist die Welt in der wir leben in einem (schlechtem) Zustand und es ist uns überlassen, sie aufzuräumen, wißt ihr? Und die einzigen Sachen, die sie aufräumen können, sind Frieden und Liebe, wie ich sagen würde
 Leben über und über, Liebe für immer
Natty achte darauf, was du tust, natty achte darauf, was du sagst,
Natty achte darauf, wohin du gehst
 (Natty ist hier eine andere Anrede für Rastas)
 zeig ihnen, wir können besser leben
Du kannst nicht jeden Tag in einem Krieg leben, wißt du? Du mußt in Frieden und Liebe und Einheit und Freude leben und diese Welt wäre ein besserer Platz, in einem besseren Zustand"

Der Rasta ist ein bewußt lebender Mensch, der darauf achtet, was er sagt und tut, über seine Geschichte lernt und sich seiner Lebenssituation jederzeit bewußt ist, also weiß, warum er die Sachen tut, die er tut.
 
Geschichte sehen die Rastas als etwas unbedingt wichtiges für den einzelnen Menschen und die gesamte Menschheit, da wir ohne Kenntnisse über die Geschichte unsere jetzige Situation nicht kennen würden und die Zukunft gar nicht einschätzen könnte.

Aus der Geschichte lernen die schwarzen Rastas, daß sie Nachfahren von aus Afrika verschleppten Sklaven sind, woraus sich in der Anfangszeit der Bewegung in den 30er, 40er Jahren die Forderung nach einer Rückführung aller Schwarzen nicht nur Jamaikas, sondern aus der ganzen Welt ergab. Diese Forderung trat dann im Laufe der Zeit immer mehr in den Hintergrund, da die Einstellung Vorrang gewann, man müsse erst Jamaika, Afrika und die ganze Welt befreien von Gewalt und Unterdrückung, was nach wie vor das Ziel der Rastas ist; also nicht nur in ihrer Gemeinschaft glücklich zu leben, sondern die ganze Welt zu einer großen Gemeinschaft und Einheit zusammenzuführen, die in Liebe lebt.


 
Sie fassen sich als Kämpfer für Gerechtigkeit und Menschenrechte auf, wobei sie als "Kampfwaffen" die Musik und das Wort benutzen. Außerdem erwähnen sie immer wieder daß sie ursprünglich nicht kämpfen, sondern friedlich leben wollen, sich aber in eine Situation hineingeboren sehen, in der es zwingend ist, sich für seine Rechte und die Rechte anderer einzusetzen, zu kämpfen dafür, daß sich jeder Mensch frei entfalten kann.

Die Reggae-Band Aswad singt:

"It`s not a wish that we should fight"
"Es ist kein Wunsch,daß wir kämpfen sollen"

Ein anderer Reggae-Musiker,Lee "Scratch" Perry singt:

"I`d love to sing love song,
but I have a war at my hand and
I`ve got to win it, when I win the war
I`ll come back and sing lovesongs for you"

"Ich würde gerne Liebeslieder singen,
aber ich habe einen Krieg am Hacken und
ich muß ihn gewinnen, wenn ich den Krieg gewonnen habe,
werde ich wiederkommen und Liebeslieder für euch singen"
 
Wenn die Rastas von ihren Kämpfen reden, meinen sie keinen Kampf gegen Menschen als Lebewesen, sondern gegen ungerechtes Benehmen der Menschen, gegen, wie sie es nennen: "Babylon".
Ursprünglich stammt dieser Begriff vom Babylonischen Reich, das gegen das, laut der Bibel, "göttliche Volk" der Juden gekämpft hat und mit seinem Turmbau den Zorn Gottes auf sich gezogen hat.
Heute verstehen die Rastas unter "Babylon" eher einen geistigen Zustand. 

Aswad ^

"Babylonier sind für sie Menschen, die nicht "Jah" als das Höchste anerkennen, sondern sich über die Regeln Gottes stellen oder in anderen Worten Menschen, die Geld, Macht etc. über die aufrichtige Liebe zur gesamten Schöpfung stellen. Rastas sagen, sie folgen den Gesetzen Gottes, was für sie heißt, sich bewußt zu machen, wie der Mensch, das Leben funktioniert und das gelernte zu befolgen. Hierbei hilft ihnen die Bibel, die für alle Rastas das Wort Gottes ist. Auch, wenn sie es teilweise unterschiedlich auffassen, trennen sich ihre Ansichten eher in Kleinigkeiten, während die grundlegenden Überzeugungen gleich sind, wie das befolgen der Zehn Gebote und das Lernen aus den Lehren König Salomons, der immer wieder zur Weisheit rät:

"Die Weisen werden Ehre erben,
aber die Toren werden Schande davontragen." (Spr.3,35)

oder davon spricht, sich vom Bösen abzuwenden und auf dem rechten Pfad zu bleiben:

"Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet, bis zum vollen Tag. Der Gottlosen Weg aber ist wie das Dunkel; sie wissen nicht, wodurch sie zu Fall kommen werden." (Spr.4,18)
 
Für Rastas ist es wichtig nur Gutes, nichts Böses zu tun und sich Weisheit anzueignen. Sie verehren Salomon als  den weisesten Mann seiner Zeit, aber da die Zeit fortschreitet und die Menschheit sich entwickelt, meinen sie, daß ein Mensch heute mehr Weisheit erlangen kann, was sich in Liedern über Salomon widerspiegelt:

"Salomon was the wisest man
 but I am wiser than Salomon
`cause I know the secret of a woman"

"Salomon war der weiseste Mann
 aber ich bin weiser als Salomon
 denn ich kenne das Geheimnis der Frau"

Eine entscheidende Rolle im Glauben der Rastas fällt der "Offenbarung des Johannes" zu, dem letzten Kapitel der Bibel, in dem vom endgültigen Sieg Gottes über die "große Hure Babylon", über alle Ungerechtigkeit, alles Böse  und Gotteslästerliche auf Erden, über den Teufel berichtet wird.
In ihr ist Ende dieser "teuflischen" Welt beschrieben und damit gleichzeitig der Beginn einer Zeit, in der die Erde von purer Göttlichkeit regiert wird, wo Gott in Form eines Menschensohnes (Matthäus 24,30) auf die Erde kommt und durch ihn sein ewiges Reich auf Erden errichtet. "Zion" heißt dieses göttliche Reich und der Name des von Gott Auserwählten ist "König aller Könige und Herr aller Herren".(Offb.19,16)

"The book of revelation is now in operation
a look around the world and you can see the situation
 children against children,nation against nation"

"Das Buch der Offenbarung ist jetzt wirksam
ein Blick um die Welt und du kannst die Situation sehen
 Kinder gegen Kinder, Nation gegen Nation"
 
Wie hier Macka B sind alle Rastas der Überzeugung, daß diese "Offenbarungszeit" jetzt ist und der prophezeite Auserwählte Ras Tafari Makkonen ist, der 1930 in Äthiopien zum Kaiser Haile Selassie I., König der Könige, Herr der Herren, erobernder Löwe des Stammes Juda, auserwählter Gottes gekrönt wurde und der von sich behauptet,225er Kaiser der Dynastie Salomons zu sein.
 Macka B >

 
Haile Selassie bedeutet Macht der heiligen Dreieinigkeit und als das verstehen die Rastas Haile Selassie, den Heiligen Geist, die Vollendung der Dreieinigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Wenn sie sagen,sie verehren Haile Selassie, verehren sie den Heiligen Geist und nicht  den Mann,durch den der Heilige Geist ihrer Meinung nach die Welt erobert. Wenn sie darauf angesprochen werden, daß ihr Gott doch 1975 gestorben ist (Herr Makkonen starb 1975),sagen sie in der Regel, daß Haile Selassie niemals sterben kann und meinen damit, daß der Heilige Geist in immer mehr Menschen lebt, bzw. sich immer mehr Menschen des Heiligen Geistes bewußt werden. Sie verstehen darunter geistige Klarheit und Reinheit, Überblick und Weisheit, das Gefühl von "Iration".

Rastas sagen, sie befinden sich ständig in einer Art Meditation, in der sie nach diesem klaren Geist in sich streben. Sie benutzen Reggae-Musik auch als eine Meditationsart, die mit ihrer Harmonie hilft, inneren Einklang zu erlangen und Reggae-Texte u.a. zum Lernen und als Dankes- und Lobesgesänge an Jah und Haile Selassie.

"Jah is ready to be praised in his holy name
so children of Israel let I and I come together as one
in unity and love giving praise to the earth`s rightful ruler
Jah Rastafari Haile Selassie I
who reigns and lives in Mount Zion hight in rightiousness"
"Jah ist bereit in seinem heiligen Namen gelobt zu werden,
also Kinder Israels, laßt uns wie eins zusammenkommen,
in Einheit und Liebe, Lob gebend an den rechtmäßigen Herrscher auf Erden
Jah Rastafari Haile Selassie I,
der in den Höhen des Berges Zion in Gerechtigkeit regiert und lebt"

"Jah is my light and my salvation
 whom shall I be afraid of?
 For health and strength and bellyful
 I praise thy name Jah,Jah,Jah"

"Jah ist mein Licht und meine Erlösung
 vor wem soll ich mich fürchten?
 Für Gesundheit und Kraft und den Bauch voll
 preise ich deinen Namen Jah,Jah,Jah"

"Selassie I is worthy to be praised every day
I don`t care what the wicked might want to say
I know that Selassie I lives and reigns in the heart of men
 He gave I life to live for ever more
 Jah,Jah lives and reigns for ever."

"Selassie I ist es wert,jeden Tag gepriesen zu werden
Ich sorge mich nicht,was die boshaften sagen könnten
Ich weiß,daß Selassie I in den Herzen der Menschen lebt und regiert
 Er gab mir Leben um ewig weiter zu leben
 Jah,Jah lebt und regiert für immer"
 
Dies sind einige typische Beispiele der Lobesgesänge der Rastas, wie auch die anderen Auszüge aus der Reggae-Musik die in diesem Text verwendet wurden, keine Ausnahmen im Reggae sind, sondern fast alle sehr typische Inhalte in  der Rasta-Musik sind. 
Ein Rasta ist ein demütiger Mensch, der sich den Gesetzen Gottes unterwirft, zu denen für auch gehört, sich nicht mit Drogen oder Alkohol zu zerstören. In der Radikalität dieses Gedankens unterscheiden sich die Rastas allerdings. Einige trinken absolut keinen Alkohol, andere nur Bier oder Wein, einige trinken sogar hin und wieder einen Rum oder ähnliches. Sie warnen vor den Gefahren von Alkohol und Drogen für die Seele und den Körper; auch Zigaretten oder allgemein Tabak lehnen viele Rastas für sich ab, während sie einstimmig der Meinung sind, daß Marihuana keine Droge ist, sondern etwas Gutes, das Gott dem Menschen mit auf den Lebensweg gegeben hat. 

Sie sagen, daß   Marihuana die Kraft besitzt, lernwillige Menschen weise zu machen und benutzen es aus verschiedenen Gründen, die MackaB z.B. so besingt:
 
"Rastaman smoke it fi good meditation
 after meditation we get inspiration
irie sesation,good vibration,
healing of the nations"

 
"Rastas rauchen es für gute Meditation
 nach der Meditation bekommen wir Inspiration
irie Sensation,gute Vibration,Genesung der Nationen"

Er singt in diesem Lied außerdem:

"Your only makin´ criminals out of decent folks
just because a little bit of ganja they smoke
it shouldn`t be a crime,it`s about time
have you heard the word - legalize herb 
Millions of people smoke marijuana,
all over the world now,in a every corner,nurses,teachers,
de lawyer and de doctor,even the president of America"

"Ihr macht Kriminelle aus anständigen Leuten
nur wegen ein bißchen Marihuana, das sie rauchen
Es sollte kein Verbrechen sein, es ist an der Zeit
habt ihr das Wort gehört - legalisiert Marihuana
Millionen Menschen rauchen Marihuana,
überall auf der Welt, jetzt, in jeder Ecke, Krankenschwestern, Lehrer,
die Juristen und die Doktoren, sogar der Präsident von Amerika"
Rastas fordern immer wieder eine Legalisierung von Marihuana und reden viel über die Kraft des Marihuanas, das sie inspiriert und ihnen bei ihrer Meditation hilft, das ihrer Meinung nach sogar die Kraft hat, alle Nationen genesen zu lassen, die Erde zu retten.
 
Sie besingen das Marihuana in den höchsten Tönen, nennen es sogar "Vegetable for the brain", "Gemüse für das Gehirn" und Peter Tosh zählt in "Legalize it" die Krankheiten auf, bei denen seiner Meinung nach Marihuana helfen kann, wie z.B. Asthma und Tuberkulose. Sie singen sogar davon Kindern Marihuana essen oder trinken zu lassen, wie z.B. Lee "Scratch" Perry in "Free up the weed", da es auch ein gutes Mittel gegen Grippe und Erkältung sei.

 

^ Lee "Scratch" Perry
Sie rauchen Marihuana aber auch, weil es ihnen einfach Spaß macht, high zu sein, wie ein anderer Musiker in "Weed Specialist" singt:

"I like THC moving inside of me" 
"Ich mag THC, wie es sich in mir bewegt"
(THC ist der Wirkstoff des Marihuana)

Auch Rita Marley singt:

"I wan`t to get high,so high"
"Ich möchte high werden, so high",

und ist damit eine der wenigen Frauen von denen Reggae-Musik veröffentlicht wurde, im Vergleich zur Anzahl der Reggae-Musiker und Sänger. Im Leben der Rastas spielt die Frau allerdings keine untergeordnete Rolle, er sieht sich als König und sie als Königin, sieht sie als das "größte Geschenk Gottes" - "Women are the greatest gift from god", wie Yellowman sagt, oder auch
"Me wife is a part of me life"
"Meine Frau ist ein Teil meines Lebens".

Sie sind der Überzeugung, daß ein Mann und eine Frau als ein Liebespaar zusammengehören, weder ein Mann und mehrere Frauen, noch umgekehrt. Auch gleichgeschlechtliche Liebe lehnen sie ab, da sie meinen, Gott hat den Mann so gemacht, daß er eine Frau begehren soll und die Frau so, daß sie einen Mann begehren soll und gleichgeschlechtliche Liebe nur unter Gottlosen herrscht (Röm.1,26ff). Sehr direkt drückt diese Überzeugung der Raggamuffin´ (eine neue Form des Reggae) -Sänger Daddy Freddy aus:

"Some boy messed up,character bad
stop take women and start take man
You must be sick or you`re crazy
gone to a man and leave the lady
what kind of thing this in a de country?
Seem like some boy them are dibbydibby
Look how me straight and me no gay
nah lost me love upon no king`s highway
 Freddy pon the mic´,me are the girls dj"

"Einige verdorbene Jungs, Charakter schlecht
hören auf Frauen zu nehmen und fangen an Männer zu nehmen
 Du mußt krank sein oder du bist verrückt
 gingst zu einem Mann und verläßt die Frau
 was ist das für eine Sache im Land?
 Es sieht so aus, als seien einige dibbydibby
Sieh, wie zielstrebig ich bin und ich bin nicht schwul
 habe meine Liebe an keinen Mann verloren
 Freddy am Mikrofon, ich bin der Mädchen-Dj"

Rastas meinen, daß die Frau das Leben für den Mann und der Mann das Leben für die Frau vollständig macht und schreiben viele Lieder darüber, wie verliebt sie in die
einzelne Frau bzw. in alle Frauen sind. Sie sagen, man soll mit einer Frau möglichst bis an sein Lebensende zusammen bleiben, sie gut behandeln, ehrlich zu ihr sein und nicht versuchen, sie zwanghaft an sich zu binden, sondern immer Freiwilligkeit Grundlage des gemeinsamen Lebens sein lassen.
 
Rastas lieben Kinder, Bob Marley war zwar von seiner Jugend an mit der selben Frau zusammen, hatte offiziell aber elf Kinder von acht Frauen. Es ist sicher nicht Zwang bei Rastas, auch Sex mit anderen Frauen als der eigenen zu haben, diese Einstellung ist unter ihnen allerdings recht häufig vertreten, sie lieben Sex.
Bob Marley > 

"Standing across the room I saw you smile
I said I wanna talk to you for a little while
but before I make a move my emotions start running wild
I`m looking in your eyes
 and I`ve got this to say to you :
 girl I want to make you sweat
 sweat `til you can`t sweat no more
 and if you cry out I`m gonna push it some more"

"Gegenüber im Zimmer stehend sah ich dich lächeln
ich sagte ich möchte eine Weile mit dir reden
aber bevor ich eine Bewegung mache fangen meine Gefühle wild zu werden, ich schau dir in die Augen
 und ich habe dir zu dies zu sagen:
Mädchen ich möchte dich zum Schwitzen bringen
Schwitzen bis du nicht mehr schwitzen kannst
und wenn du Schreie ausstößt, werde ich noch etwas stärker stoßen",
 
singen Inner Circle, ein anderer Text zum Thema Sex, der deutlich macht, was Rastas vom Sex halten und oftmals zur sexuellen Treue denken:

< Inner Circle

"My turn to love you and I got to do it
 turn out the light,we can talk about it somtime
take off your slip,take off those things,baby
she said: We`ve got to do it,I got to do it
So you take it all off,I wanna do it
she said:I wanna make love to you,I wanna give it all to you,
I said I can`t take it no more
don`t tell me `bout your boy-friend,we`re gonna do it
don`t wanna hear `bout no other man,
we`re gonna make sweet love"

"Ich bin an der Reihe, dich zu lieben, und ich muß es tun
mach das Licht aus, wir können irgendwann darüber reden
zieh deinen Slip aus, zieh diese Sachen aus, Kleine
 sie sagte: Wir müssen es tun, ich muß es tun
 Also zieh alles aus, ich will es tun
sie sagte: Ich möchte Liebe mit dir machen, ich will dir alles geben,
ich sagte ich halte es nicht mehr aus
erzähl mir nichts über deinen Freund, wir werden es tun
ich möchte nichts über andere Männer hören,
wir werden süße Liebe machen"
 
Rastas haben eine sehr offene Einstellung zum Sex, die sie in ihrer Reggae-Musik schon sehr früh zum Ausdruck gebracht haben, allerdings heute häufiger besingen, vor allem im Raggamuffin´-Reggae, der sich in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren entwickelt hat und heute wahrscheinlich die Reggae-Form ist, in der am meisten neue Schallplatten und CD`s veröffentlicht werden. 

 
Besonders die Raggamuffin´-Sänger haben eine sehr direkte und oft freche Art in ihren Texten, die vielen Menschen als zu hart und zu obszön erscheint und den Rastas oft den Ruf eingebracht hat frauenfeindlich und sexistisch zu sein. 

Einige Auszüge aus Yellowman-Liedern, der unter den Rastas einer der beliebtesten Raggamuffin´-Interpreten ist und für seine deutlichen Aussagen über sich, die Mädchen und den Sex bekannt ist:
"God sends those gentle breezes, that blow through trees
and lift up the young girls dresses,
and lift it up above their knees so that Yellowman sees
 that thing between their legs
and than we have a little sex in the bushes" ---

"Ting-a-ling-a-ling girls call me number
 before the night done them want me come over
fi turn them on like a generator,
woman get hot like a burning fire,
she want Yellowman,the girls them doctor
Nuff time me caught up in a girl`s curfew
 Which one fi choose? And me don`t know a who
me want the whole of them,`cause one can`t do" ---

A lot of girls say to themselves
Yellowman ain`t got nothing in his pants,
I still got it,come and get it
 Sharon she get it and say that it good
Pam she get it and say that it good,Susi she get...
sit upon it and say that it good,hard as a rock,
sweet like honey,milk in a it,stiff like iron
 them say that it good" ---

"Gott sendet diese sanften Brisen, die durch die Bäume blasen
und die Kleider der jungen Mädchen heben,
heben sie über ihre Knie, so daß Yellowman die Sachen zwischen
ihren Beinen sehen kann
und dann haben wir ein bißchen Sex in den Büschen" ---

"Ting-a-ling-a-ling, Mädchen rufen meine Nummer an
bevor die Nacht vorbei ist, möchten sie, daß ich rüber komme
um sie anzuschmeißen wie einen Generator,
Frauen werden heiß, wie ein brennendes Feuer,
sie will Yellowman, der Doktor der Mädchen
Oft genug bin ich gefangen in einem "Mädchenhagel"
für welche entscheiden? Und ich weiß nicht für wen
ich möchte sie alle, weil eine kann’s nicht schaffen"---

"Viele Mädchen sagen zu sich selbst,
Yellowman hat nichts in seiner Hose,
ich hab’s noch, kommt, holt’s euch
Sharon sie kriegt es und sagt es ist gut
Pam sie kriegt es und sagt es ist gut, Susi sie kriegt...
sitzen drauf und sagen es ist gut, hart wie ein Fels,
süß wie Honig, Milch in ihm, steif wie Eisen
 sie sagen es ist gut"

Die Rastafaris präsentieren derartige Texte und auch Texte zu anderen Themen mit einer sehr großen Selbstüberzeugung und Selbstsicherheit, die häufig als zu selbstgefällig, arrogant oder gar größenwahnsinnig empfunden werden. Sie nennen sich in ihre Liedern teilweise "Mr.Loverman", "Mr.Boombastic" oder "Mr.Good Stuff", sagen aber von sich selbst, daß sie realistisch sind und Sex eine gute Sache ist die nicht nur Spaß macht, sondern auch wichtig ist für den Geist und den Körper jedes Menschen. Sie singen solche Texte nicht mit dem Gefühl, über Frauen bestimmen zu dürfen, oder besser und wertvoller als sie zu sein, sondern mit der festen Überzeugung, daß auch Frauen Sex lieben und jede Frau guten Sex braucht.
 
Diese große Selbstsicherheit, die sich durch die Jahre und sämtliche Themen der Reggae-Musik zieht, beruht zu   einem großen Teil darauf, daß Rastas von sich behaupten, ihre Einstellung ist kein Glaube, sondern Wissen, dessen sie sich in den Grundzügen so sicher sind, wie daß zwei und zwei vier ergibt. In vielen Einzelheiten unterscheiden sich zwar ihre Ansichten, aber die Grundeinstellungen sind die selben.

Beim Essen gibt es z.B. verschiedene Auffassungen, viele Rastas essen kein Fleisch, kein Salz, keinen Zucker, keine Raubfische, keine Produkte aus weißem Mehl oder aus Milch, während es aber auch welche gibt, die einzelne Punkte nicht mit absoluter Strenge ausleben. Gleich ist allerdings allen Rastas, daß sie auf gesundes Essen wert legen und oft erwähnen, wie wichtig es für den Menschen ist, sich bewußt zu ernähren. Die Natur, sagen sie, hat genug Essen für den Menschen erfunden und der Mensch sollte sich nicht neues Essen aus Chemie erfinden.

Die unterschiedlichen Auslebungen ihre Überzeugungen   zeigt sich auch deutlich an einem Beispiel zur Meinung der Rastas über die Existenz von Rasta-Kirchen,-Sekte oder ähnlichem. Bob Marley ist Mitte der 70er Jahre der Twelve Tribes of Israel (Zwölf Stämme Israels)-Sekte beigetreten, während Bunny Wailer, der nur wenige Jahre vorher mit Bob Marley als die Wailers Musik gemacht hatte und von vielen Rastas als weiser Mann angesehen wird zu den Sekten meinte, daß wahrer Glaube und der Zwang ausdrücklich einer Gemeinschaft beizutreten einander ausschließen und, daß er bereits einer Gemeinschaft angehöre, nämlich Jahs Königreich, womit er Gottes gesamte Schöpfung meint.
 
Er sagt außerdem: "Niemand darf einem Menschen sagen, wo sein Kopf ruhen soll, er ruht bei Jah. Man streitet nicht über Rasta, man denkt vernünftig darüber. Man feiert es, man findet seinen eigenen Weg zum Einssein."

Einssein beschreibt das große Ziel der Rastas, eine Einheit zwischen allen Menschen, der Natur, dem ganzen Universum in liebevoller Harmonie. 

Einzelne Schritte auf dem Weg zum Erreichen dieses Ziels, sind für Rastas die Abschaffung der Sklaverei, die Einführung selbstständiger Regierungen auf Jamaika und in Afrika, der Untergang des englischen Königshauses, da dieses fast ganz Afrika und
fast die ganze Welt unrechtmäßig sein Eigentum genannt und unterdrückt hat und der Untergang der katholischen Kirche, da sie, nach Meinung der Rastas, die Bibel mit dem Ziel Macht und Reichtum zu erlangen verfälscht hat.
 
Als weitere Schritte führen die Rastas z.B. ihre Forderung nach der Legalisierung von Marihuana, nach der Abschaffung jeglicher Apartheid und Unterdrückung und nach der Erfüllung aller Menschenrechte.
Ein Ziel ist es, zu erreichen, daß jeder an jeden Ort der Erde reisen darf und wir keine Grenzen zwischen den Ländern haben und dann irgendwann nicht einmal mehr Länder, sondern nur noch eine Erde. Ein Satz, der in vielen Reggae-Liedern benutzt wird ist "Out of many (people),we are one" - "Aus vielen Völkern sind wir eins",also eine  Menschheit. 

Ein anderer Satz, der häufig verwendet wird, ist "Nothing never done before the time" - "Nichts ist jemals vor seiner Zeit fertig" und so gehen die Rastas davon aus, daß dieser, für sie idealistische Zustand nicht in wenigen Tagen erreicht ist, sondern die Entwicklung zu diesem großen Ziel, die für sie logisch ist, ihre Zeit  braucht.
Für sie ist es absolut logisch, daß der Mensch lernt und dieses Ziel erreicht, auch wenn sie sagen sie wissen nicht wie lange das dauern wird. Sie sagen auch sonst von sich, daß sie sehr logisch denkende Menschen sind, Aberglaube, Hexerei und Voodoo als unwahr und schlecht für den Kopf ablehnen und behaupten, daß alles Im Leben seinen Grund hat, Bob Marley singt:
 
"Everything in life got it`s purpose,find it`s reason"
"Alles im Leben hat seinen Zweck, finde seine Gründe"

Die Bibel ist das einzige Buch, auf das sich alle Rastas berufen, es gibt sonst keine Texte mit Lehren, Weisheiten oder gar Vorschriften, an die sich alle Rastas halten. Es gibt auch keine Publikationen die wirklich von der Gesamtheit der Rastas sind, aufgrund der verschiedenen Auffassungen. Was aber auch allen Rastas gleich ist, ist die Liebe zur Musik und die Liebe dazu, sich über Musik und Texte auszudrücken, im Verhältnis zu den musikalischen Veröffentlichungen gibt es Bücher, Aufsätze o.ä. nur in verschwindend geringer Menge und sind kaum von Bedeutung, während die Reggae-Musik als Stimme der Rastas gesehen werden kann, und sie mit ihr die Grundüberzeugungen der Rastafari-Bewegung erzählen und erklären.

Quellenangabe:

Bücher:

Michels, Peter M. - Rastafari,1981 erschienen
Schwaner, Teja  - Bob Marley: Tod in Babylon,1984 erschienen
White, Timothy   - Bob Marley: Catch a fire, ergänzte Ausgabe von 1992
Die Bibel        - der 1975 revidierte Text nach Luther,
 von der Deutschen Bibelgesellschaft
Lexikon, Brockhaus
Lexikon, Bertelsmann
 

Tonträger:

· "Work", veröffentlicht auf der Bob Marley-LP "Uprising", von 1980
· "Work", auf der Barrington Levy-CD "Barrington", 1993
· "Eternal Dreadlocks", auf der MackaB-LP "Signs of Time", von 1986
· "Get up,Stand up", auf der Bob Marley-LP "Burnin´",von 1973
· "Party Time", Bonus-Track auf der Lee "Scratch" Perry-CD "From the Secret Laboratory",1990
· "Rastaman Vibration", auf der Bob Marley-LP "Rastaman Vibration",von 1976
· "Peace and Love", wiederveröffentlicht auf der Tappa Zukie-CD "From the Archives",von 1995
· "Rockers Medley", auf der Aswad-LP "Live and Direct", von 1983
· "African Hitch-Hiker", auf der Lee "Scratch" Perry-LP "From the Secret Laboratory"
· "Salomon", auf der Clint Eastwood und General Saint-CD
 "BBC Radio 1",aufgenom.1982/3, veröffentlicht 1993
· "Revelation Time", auf der MackaB-LP "Roots Ragga"
· "Earth`s Rightful Ruler", auf der gleichnamigen Augustus Pablo-LP,von 1983
· "For Health and Strength", auf der Tristan Palma-LP "Touch me,Take me",1982
· "Thanks and Praise", von Lee Perry und J.Ainsworth, wiederveröffentlicht auf der Upsetters-LP-Box
  "Build the Ark",1990
· "Legalize the herb", auf der MackaB-LP "Hold on to your culture",von 1995
· "Mary Mary" ,auf der Inner Circle-LP "Everything is great" ,von 1979
· "Legalize it" ,auf der Peter Tosh-LP "Legalize it", von 1976
· "Free up the Weed", auf der Lee "Scratch" Perry-LP "Roast Fish, Collie Weed, Corn Bread",von 1978
· "Weed Specialist", von Bim Sherman ges.,auf der 2 BadCard-LP "Hustling Ability",von 1995
· "One Draw", auf der Rita Marley-LP "Harambe",von 1982
· "Woman Important", auf der Yellowman-CD "Reggae on Top", von 1993
· "Getting Married", auf der Yellowman-CD "Live in Paris", von 1994
· "Who said dat", auf der Daddy Freddy-CD "Raggamuffin´ Soldier", von 1992
· "Sweat (A la la la la long)", auf der Inner Circle-LP "Bad to the bone", 1992
· "My Turn to Love you", auf der Eddy Grant-LP "Live at Notting Hill", von 1981
· Yellowman:
 "Shorties",  auf der "One in a million", von 1989
 "Galster",  auf der "Good Sex Guide", von 1995
 "I still got it ",  auf der "Party", von 1991
 "Forever Loving Jah", auf der Bob Marley-LP "Uprising"
 
 


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