Sieben Jahre nachdem Babylon
die Jahrtausendwende gefeiert und Anlaß für viele negative Spekulationen
und Schwarzmalereien hatte, ist es dieses Jahr, sieben Jahre später
in Äthiopien soweit gewesen.
Die Differenz in der Zeitrechnung
geht auf die unterschiedlichen Kalender zurück, Babylon nutzt seit
dem 16. Jahrhundert den Gregorianischen, Äthiopien seit Urzeiten den
Julianischen Kalender.
Der Julianische Kalender
geht zurück auf Julius Cäsar auf Anraten des griechischen Astronomen
Sosigenes. Eingeführt wurde er in Rom im Jahr 45 v.Chr. Es ist ein
reiner Sonnenkalender, das Jahr hat 365 Tage, das Schaltjahr, eine Rechenhilfe,
die Julius den Ägyptern abgeguckt hatte, kommt alle 4 Jahre mit 366
Tagen. In diesem Kalender wurde auch die bis heute gültige Reihenfolge
der Monate festgelegt. Neujahr wurde am 25. März gefeiert. Das julianische
Jahr ist elf Minuten und 14 Sekunden länger als das tatsächliche
Sonnenjahr.
Der Gregorianische Kalender
wurde 325 n.Chr. von Pabst Gregor XIII eingeführt. Denn in den knapp
400 Jahren der Zeitrechnung nach dem julianischen Kalender hatte sich eine
Diskrepanz von 10 Tagen zwischen Zeitrechnung und Sonnenjahr ergeben und
das war schlecht für die Berechnung der christlich-katholischen Feiertage.
Im Konzil von Nizäa (325 n.Chr.) wurde nicht nur die Einführung
der neuen Zeitrechnung mit einer die Differenz ausgleichenden Varianten
(alle Jahrhundertjahre, die durch 400 teilbar sind – 400, 800, 1200, 1600,
2000… – werden Schaltjahre, alle anderen Jahrhundertjahre – 500, 600,…
1900, 2100… – nicht.), sondern auch das Verrechnen der 10 Tage Differenz,
man übersprang einfach 10 Tage, festgelegt. Der gregorianische Kalender
wird auch “christlicher Kalender” genannt, weil er mit der Jahreszählung
angeblich im Jahre Christi Geburt beginnt, was allerdings offensichtlich
ein Irrtum ist, einige Experten meinten, daß Christus schon im Jahre
1997 oder 1998 2000 Jahre alt geworden wäre.
Heute gilt fast auf der ganzen
Welt der gregorianische Kalender, nur einige orthodoxe Kirchen rechnen
noch nach dem julianischen Kalender und dazu zählt die äthiopisch-orthodoxe
Kirche, Staatsreligion in dem ostafrikanischen Land. Natürlich gibt
es weltweit parrallele Zeitrechnungen, nach der buddhistischen bspw. schreiben
wir das Jahr 2550, es gibt das chinesischen Mondjahr, den jüdischen
Kalender, die Zeitrechnung der Dogon, der Maya oder der Moslems…
Jedenfalls hat Äthiopien
am 12. September d.J. sein großes Milleniumsfest gehabt und man darf
gespannt sein, ob jetzt die ganzen Prophezeihungen und Erwartungen mit
siebenjähriger Verspätung doch noch eintreffen.