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Mein Absturz als Kokser
Hier berichtet ein Ex-Junkie

Markus ist heute 24 Jahre alt. Im Express erzählt der Mann aus Meckenheim, wie die Droge wirkte, wie schwer es war, davon wegzukommen.
„Angefangen hat alles mit falschen Freunden. Auf einer Party hatte eine Freundin von mir Koks dabei. Sie meinte: Das musst du unbedingt ausprobieren. Ich tats. Koks war ein irres Gefühl. Ich habe geredet wie ein Wasserfall, war völlig klar. Nicht irgendwie im Rausch oder weggetreten. Ne, ich hatte alles unter Kontrolle, fühlte mich unschlagbar. Es war irre. Ich war super drauf, die Frauen flogen auf mich.
Damals arbeitete ich in einer Disco. Jede Nacht eine andere Frau, die ich abschleppte. Mit Koks konnte ich stundenlang.
Der Nachteil: Die Wirkung von Koks hält nur 30 Minuten an – dann musst du nachziehen. Und das geht ins Geld. 130 Mark zahlte ich für ein Gramm. Das reichte für fünf kleine Nasen. Anfangs kam ich damit zwei Tage klar. Zum Schluss brauchte ich ein Gramm täglich.
Als meine Bank das Konto dicht machte, musste ich mich einschränken. Dann kam die Zeit der Einsamkeit. Ich saß nur noch in meiner Bude, war depressiv, launisch, fühlte mich einsam und dachte an Selbstmord. Ich verlor meinen Job, weil mir die Arbeit zu viel wurde. Auf dem Geburtstag eines Freundes zog ich noch einmal Koks, betrank mich sinnlos – und brach völlig zusammen.
Meine Mutter ließ mich in die Psychiatrie einweisen. Nach sechs Wochen war ich weg von Selbstmordgedanken, danach machte ich zwei Jahre lang eine Drogentherapie in einer Privatklinik. Mein ganzes Leben wurde aufgearbeitet. Heute habe ich keinen Kontakt mehr zu den Freunden von damals, die mich zum Koksen brachten. Es waren keine Freunde. Denn sie haben mich fast umgebracht.“
Express, 23/10/00


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