New York – Die USA haben eine zweite Schlappe
in den Vereinten Nationen erlitten und auch den Sitz im Anti-Drogen-Rat
der UN verloren. Unter den 54 Mitgliedsstaaten fand sich keine ausreichende
Stimmenzahl dafür, dass Washington weiterhin im Internationalen Suchtstoffkontrollrat
(INCB) vertreten ist, der in Wien ansässig ist. Auch aus der UN-Menschenrechtskommission
waren die USA heraus gewählt worden.
“Das finden wir sehr bedauerlich”, sagte
der Sprecher des US-Außenministeriums, Richard Boucher. Die USA wollten
dennoch ihre “starke Unterstützung” für die UN-Anti-Drogen-Programme
fortsetzen. Boucher zeigte sich vor allem irritiert über die Ablehnung
der USA in gleich zwei wichtigen UN-Gremien. “Irgendetwas geschieht da
draußen.” Europäische Diplomaten verwiesen am Dienstag erneut
auf eine “zunehmende Unzufriedenheit” mit der internationalen Politik der
USA.
Dazu hätten in jüngster Zeit
die Ablehnung des Umweltschutzabkommens von Kyoto sowie des Abkommens über
die Schaffung eines internationalen Gerichtshofes beigetragen. Auch die
anhaltende Weigerung der USA, Beitragsschulden von mehr als einer Milliarde
Dollar zu begleichen, verärgere sogar engste Verbündete, hieß
es.
KSTA online 09.05.01