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Kiel – Drogenkonsumenten bei Beschaffungsstraftaten festgenommen

Kiel (ots) - Auch Drogenkonsumenten lassen sich immer neue kriminelle
Betätigungsfelder einfallen, um an Geld zur Finanzierung ihrer Sucht zu kommen.
Am Montag hat die Polizei in der Kieler Innenstadt zwei Pärchen bei der
Begehung entsprechender Straftaten festgenommen. Gegen 10.30 Uhr suchte
ein 27-Jähriger eine Arztpraxis im Sophienblatt auf. Während des längeren Gesprächs mit dem Arzt entwendete der Patient dessen Rezeptblock, das Portmonee und ein Handy. Nach der erfolgreichen Tat verspürte der Drogenabhängige offensichtlich Hunger. Gemeinsam mit seiner 18-jährige Begleiterin begab er sich in ein Lebensmittelgeschäft im Sophienhof. Mit den ausgewählten Waren erschienen beide an der Kasse und wollten mit der Scheckkarte aus der Geldbörse des Arztes
bezahlen. Die Verkäuferin lehnte die Bezahlung per Karte jedoch ab. Völlig erbost über das Verhalten der Angestellten wendete sich das Pärchen an das Sicherheitspersonal. Ein Angestellter sah sich die Scheckkarte an und schöpfte Verdacht, denn als Kontoinhaber war eine Person mit Doktortitel eingetragen. Den momentanen Karteninhaber hielt er jedoch nicht für einen Akademiker. Als der Kunde dann auch noch den Ausweis des Arztes vorlegte, verständigte der Wachmann die Polizei. Das Pärchen kam in die Obhut des Kriminaldauerdienstes. Nach Rückfragen in der Arztpraxis klärte sich der Sachverhalt. Die Beamten konnten dem Geschädigten bis auf das Handy die gestohlenen Sachen zurückgeben. Annähernd zeitgleich hatten die Kriminalisten einen weiteren Fall zu bearbeiten, wie sich herausstellte ebenfalls mit
Drogenabhängigen. In einem Telefonladen im Sophienblatt erschienen gegen Mittag ein Pärchen und erstand zwei Handys mit den zugehörigen Verträgen. Die Bezahlung erfolgte mit Scheckkarte. Käufer und Verkäufer vereinbarten, die Telefone bis 15 Uhr freigeschaltet zur Abholung breit zu haben. In der Zwischenzeit stellte sich heraus, dass die Kreditkarte gesperrt war. Die Polizei erhielt Kenntnis und Beamte des Kriminaldauerdienstes hielten sich im Geschäft bereit. Als das betrügerische Paar verabredungsgemäß erschien, bekamen sie statt der Telefone Handschellen angelegt. In den Vernehmungen erklärten der 40-Jährige und seine 30-jährige Bekannte,
das Portmonee mit Ausweis und Scheckkarte seien in einem Rucksack gewesen, den sie gefunden hätten. Der Geschädigten Kielerin konnten leider nur Ausweis und Scheckkarte zurückgegeben werden. Nach Angaben der Ermittler war bei den Drogenabhängigen bereits ein deutlicher Realitätsverlust erkennbar. Alle vier wurden nach den polizeilichen Maßnahmen wegen fehlender Haftgründe entlassen. Uwe Voigt ots-Originaltext: Polizei Dienstag 19. Februar 2002, 16:26 Uhr


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