Cannabis ist in der Therapie von Multiple
Sklerose (MS) sehr wirksam, hat eine
britische Studie ergeben. Ein holländisches
Forschungsprojekt verlief hingegen
nicht so erfolgreich. Dennoch meinen die
beteiligten Patienten, dass Cannabis die
Symptome der schmerzhaften Muskelstarre
lindert.
“Ich habe viele Patienten, die nach der
Einnahme von Cannabis-Präparaten zu mir kommen und mitteilen, dass
dieser Wirkstoff ihre Lebensqualität gehoben habe”, so William Nottcutt,
Schmerzspezialist am James Paget Hospital in Kings Lynn. “Insgesamt gibt
es mindestens ein Dutzend Versuche für eine erfolgreiche
MS-Therapie”, so der Mediziner auf BBC-online.
Eine holländische Studie an 16 schwerkranken MS-Patienten verlief
weniger erfolgreich.
Einem Teil der Patienten wurde ein synthetisches
Cannabis-Präparat verabreicht, den anderen ein echtes Cannabis-Produkt
und einem Teil ein Placebo. Kein Patient berichtete über wesentliche
Besserungen, so das Wissenschaftsmagazin Neurology Journal. Der Studienleiter
Joep Killestein meinte aber, dass die geringe Zahl der Test-Patienten keinen
wirklichen Schluss zulasse. Zudem, bemerkte der Forscher, seien die Cannabis-Dosen
sehr klein und die Patienten extrem schwere Fälle gewesen.
Interessant sei Cannabis für die MS-Therapie
vor allem, weil es Krämpfe und muskuläre Verspannungen reduziere,
den Appetit anrege sowie Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen hemme,
sagt Kurt Blaas, Allgemein-Mediziner in Wien. Yahoo online Mittwoch 15.
Mai 2002, 11:00 Uhr