>>Hanf |
Hamburg
und Hessen wollen Heroin-Abgabe fortsetzen Die Abgabe von synthetischem Heroin an Schwerstabhängige gilt als erfolgreiches Projekt. Mehrere Großstädte wollen die Behandlung deshalb fortsetzen. Doch der Versuch einer gesetzlichen Regelung war im Bundestag gescheitert. Hamburg und Hessen haben einen Gesetzesantrag in den Bundesrat eingebracht, mit dem die Abgabe von synthetischem Heroin (Diamorphin) an Schwerstabhängige geregelt werden soll. Er wurde am Freitag ohne Beratung in die zuständigen Bundesrats-Ausschüsse verwiesen. Der Antrag sieht die Therapie von Heroinabhängigen mit Diamorphin vor, wenn zuvor andere Behandlungen versagt haben. Die Länder berufen sich dabei auf die Erfolge von Modellversuchen etwa in Hamburg und Frankfurt/Main. Der Versuch einer gesetzlichen Regelung im Bundestag war im Frühjahr gescheitert. Hamburgs Gesundheitssenatorin Brigit Schnieber-Jastram (CDU) erklärte, eine gesetzliche Regelung sei zwingend erforderlich, “um einheitliche Qualitätsstandards bei der Behandlung mit Diamorphin zu gewährleisten und eine Überleitung der Behandlung in die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung zu erreichen“. Derzeit wird das Projekt noch aus Haushaltsmitteln finanziert. Die Fortsetzung der kontrollierten Heroinabgabe über Ausnahmegenehmigungen sei nur als Übergangslösung vertretbar, betonte die Senatorin. Hamburg hatte das Modellprojekt Mitte Mai um ein Jahr bis zum 30. Juni 2008 verlängert. Die heroingestützte Behandlung von Schwerstabhängigen wurde im Jahr 2002 ins Leben gerufen. Das Modellprojekt richtet sich an langjährig abhängige Junkies, bei denen andere Substitutionsprogramme, etwa mit Methadon, fehlschlugen. In Hamburg, Hannover, Bonn, Köln, Frankfurt am Main, Karlsruhe und München wird ihnen kostenlos und unter ambulanter Aufsicht bis zu drei Mal täglich synthetisch hergestelltes Heroin gegeben. Hinzu kommen Gesundheitsuntersuchungen sowie eine psychosoziale Betreuung. |
||
Copyright: Süddeutsche
0nline 2007 |