HANF-THERAPIE MS-Kranke darf Cannabis in Apotheke kaufen

Seit

Jahren kämpfen Schmerzpatienten darum: Jetzt darf erstmals eine Frau

in Deutschland legal Cannabis nehmen, um ihre unheilbare Krankheit zu lindern

– eine Trendwende. Denn die Bundesopiumstelle weist nicht mehr alle Anträge

auf Rauschmittel-Therapie pauschal zurück.

Erstmals

darf eine Patientin in Deutschland Cannabis aus der Apotheke beziehen.

Die Bundesopiumstelle hat dem Antrag einer 51-jährigen Frau aus Baden-Württemberg

zugestimmt, einen Extrakt aus der Hanfpflanze legal zu beziehen. Die Patientin

leidet seit 14 Jahren unter der chronischen Nervenkrankheit Multiple Sklerose

(MS).

Das

berichtet die “Süddeutsche Zeitung” (SZ). Immer mehr wissenschaftliche

Studien zeigten, dass Cannabis Spastiken und Schmerzen lindern könne,

wie sie auch bei Multiple Sklerose auftreten. Auch bei Aids- und Krebserkrankungen

kann Cannabis helfen – denn es verringert durch seine appetitanregende

Wirkung den krankheitsbedingten Gewichtsverlust. Das Problem: In Deutschland

ist Cannabis verboten, Ärzte dürfen deshalb nur den synthetisch

hergestellten Cannabis-Wirkstoff Dronabinol verschreiben. Die Kosten werden

von den Krankenkassen jedoch nicht übernommen. Daher besorgen sich

bislang viele Patienten Cannabis selbst – illegal.

Noch

im Sommer 2005 hatte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die Beschwerde

eines Schmerzkranken zurückgewiesen, der sich selbst mit Cannabis

behandeln wollte. Zwar sei der straffreie Konsum in genehmigten Ausnahmefällen

möglich, die Selbstmedikation bleibe aber grundsätzlich verboten.

 

 
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