Interview mit den I-Shen Rockers

Interview mit I-Shen Rockers

Bongo Bongo Festival, August
1999

 

 

RootZ: Ihr seid I-Shen Rockers aus Augsburg. Stellt
Euch doch mal am besten vor. Wie die Band zusammengekommen ist, die erste
Entwicklungszeit.

I-Shen Rockers: Wir hatten vorher eine andere Roots-Band mit einem
brasilianischen Frontmann, „Seed shall grow“, und die hat sich aufgelöst.
Da haben wir gesagt, die Leute, die dabei bleiben wollten, sind dabei geblieben,
das waren der Maxi, der Alex, der Clementz und ich, und dann wußten
wir halt vom Manu, der immer so MC-mäßig in Augsburg unterwegs
war,  dass der auch ganz gern singt, er hat in einer Rockband gesungen,
und da haben wir Manu gefragt. Die Band Seed shall grow hat sich schon
irgendwann mal aufgelöst gehabt und da war dann praktisch die andere
Hälfte noch da, die auch weiter Sound gemacht haben und da haben wir
die noch dazu geholt und so sind wir jetzt.

RootZ: Dann seid Ihr zu I-Shen Rockers geworden. Wie lang ist das
jetzt her?

I-Shen Rockers: Im Mai 97, also gute zwei Jahre, zwei ein viertel
Jahre.

RootZ: Erzähl doch mal ein bißchen über die Zeit,
wie sich das  entwickelt hat, was Euer Start war. Was MC-mäßig,
Soundsystem-mäßig unterwegs war.

I-Shen Rockers: Ich hab zwei eigene Soundsystems, ein Reggae-Dancehall-Soundsystem
und ein Drum & Bass-Soundsystem in Augsburg. Wie gesagt, persönlich
hat man sich ja auch gekannt und ich hab das auch schon früher versucht,
in die Reggaebands ein bißchen reinzuschnuppern, aber da war immer
ein Sänger da. Dann hat sich für mich die Gelegenheit ergeben
und wir haben einfach angefangen, haben einfach zu jammen begonnen, dann
sind die Lieder von irgendwie allein daraus entstanden. Es ist wirklich
bei uns eine sehr relaxte Atmosphäre. Es wird was gemacht, die Leute
kommen gerne. Wir sind zehn Leute, dass heißt, wenn wir zweimal in
der Woche proben ist es einfach nur Party. Da ist immer ein Kasten Bier
in der Nähe und dann macht man Sound und Party zusammen und dadurch
kann man die relaxtesten und besten Ergebnisse zustande bringen.

RootZ: Erzähl mir mehr über die Zusammenarbeit. Wenn Ihr
zehn Leute seid, dann kann ich mir schon vorstellen, dass es schwierig
ist immer komplett zu sein. Wer macht was in der Band und so in die Richtung!
 













I-Shen Rockers: Ja, komplett ist man natürlich nicht immer,
aber das hat sich echt gut ergeben, da allen was an der Band liegt. Es
ist so, dass alle dann in Urlaub fahren, sich das so legen, wann es nicht
so wichtig ist. Also jetzt zum Beispiel, wir machen jetzt wieder unsere
berühmte Herbst-Winterpause, da fahren dann halt alle in Urlaub. Im
Sommer ist man einfach da, weil man zusammen Sound machen will Wenn nicht
alle da sind, dann jammt man. Da entstehen dann sozusagen schon die Grundstrukturen
der Songs, die dann gemacht werden, wenn alle Leute wieder da sind. Das
ist bisher immer so im Frühjahr gewesen, und im späten Frühjahr
hat man wieder losgelegt, hat die Konzerte begonnen und das Ganze im Sommer
dann durchgezogen. Und von der Liedentstehung läuft es so, dass die
Instrumentalisten einfach zusammen jammen, irgendeiner hat irgendeine Idee
und die anderen steigen irgendwie darauf ein. Dann versuche ich, mit dem
Gesang auch noch ein bißchen was zu machen, einfach improvisiert.
Das ziehe ich mir auf Kassette, schaue es mir daheim an und wundersamer
Weise kommt es dann meistens echt so raus, dass der Gesang, den ich einfach
improvisiert habe, mir am besten gefällt und ich den auch wirklich
verwenden kann, dass es echt ganz gute Sachen werden. So hat jeder seinen
Anteil an der Sache, dann wird das Ganze strukturiert und der Song ist
da.


 











RootZ: Habt Ihr extra einen Arrangeur, der das macht, oder macht
Ihr das zusammen?

I-Shen Rockers: Das wird alles zusammen gemacht. Jeder, der eine
gute Idee hat wird berücksichtigt.

RootZ: Bei zehn Leuten, wer macht denn da was in der Band?

I-Shen Rockers: Wir sind im Melodiebereich relativ gut besetzt, also
wir haben halt Schlagzeug, Baß und dann viele Melodieinstrumente.
Wir haben zwei Gitarren, haben eine Hammondorgel, einen Keyboarder und
zwei Bläser. Das sind die ganzen Melodieinstrumente, dazu noch einen
Percussionisten, mich als Sänger, und dadurch kommen natürlich
dann die zehn Leute zusammen. Ich sage halt immer, es gibt keine überbesetzte
Band, es gibt nur Bands mit Leuten, die zuviel spielen. Wenn zehn Leute
da sind und die verstehen sich untereinander, der eine weiß, wann
er ruhig zu sein hat und wann er spielen kann, dann gibt das eine super
Sache, weil das einfach eine ganz vielseitige Geschichte wird. Dann funktioniert
es. Bei uns funktioniert es so, denk ich mal.

RootZ: Was sind Eure nächsten Pläne? Ihr habt ja jetzt
die Demo-CD rausgebracht, die vom Sound auch sehr nett ist bis auf den
Basssound, was in Deutschland einfach ein Problem ist. Ich hab schon gehört,
dass ihr am nächsten Album dran seid.

I-Shen Rockers: Es wird so laufen, dass wir wie gesagt unsere Herbstpause
machen, die nutzen, um die Songs zu optimieren und dann im Januar höchstwahrscheinlich
loslegen, uns – aus Erfahrung klug geworden – auch mal gut umschauen und
sagen: jetzt schauen wir mal, dass wir mal einen Produzenten kriegen, mit
dem es einen guten Synergieeffekt gibt, der grundsätzlich sagt: Ja,
Reggae ganz klar, weiß ich, wie es klingen muss, dass wir dann unsere
Eigenheiten einbringen können, und dann wird es eine ganz runde Geschichte.
Das, was wir mit unserer ersten CD gemacht haben, das war ja so der erste
Versuch. Das ist teilweise im Proberaum aufgenommen worden und teilweise
bei unserem Produzenten in seinem Studio. Das Cover zeigt das Studio, da
haben wir es gemacht. Da sind wir zu viert am Mischpult gestanden.

Also es war wirklich eine I-Shen Rockers Eigenproduktion. Das war
eine sehr gute Geschichte und von dem her finden wir die CD einfach auch
gut. Die hat für uns etwas herzmäßiges sozusagen. Aber
bei der nächsten CD wollen wir versuchen, dass wir an den Produktionsbedingungen
feilen und das dann zusammen die Technik stimmt, das Herz stimmt, und dann,
denk ich mal, kommt insgesamt eine ganz gute Sache raus.


 

Und was, glaube ich, auch erwähnenswert ist, dass wir durch
die ganzen Konzerte jetzt gerade ganz gute Kontakte nach England, Zion
Train zum Beispiel und Jah Free haben. Dann habe ich auf dem Summer Jam
diesen – ich weiß jetzt nicht , wie er heißt – von Vision,
den Kopf, sagen wir mal [Fe Wolter – Anm. d. Red.] kennengelernt, der hat
sich auch gleich angeboten. Das heißt, wir wollen von den Leuten
Versions machen lassen, die mit darauf kommen. Dann haben wir bessere Referenzen
für den Vertrieb.

Und was man natürlich insgesamt nicht vergessen sollte, ist
unser Mischer. Wir haben unseren eigenen Mischer immer dabei, den Klaus,
und live ist er einfach eine Macht. Das hebt uns auch hervor, dass wir
einen Live-Mischer haben, weil er immer dubbt und Specials auffährt,
das hat einfach  was. Überhaupt der Sound.

RootZ: Wie stark gehört der Mischer mit zur Band?

I-Shen Rockers: Er ist unser Mischer. Das heißt, immer wenn
er Zeit hat – und er nimmt sich immer Zeit – ist er dabei. Er kommt nicht
zur Probe, aber er ist Profi, er hat ein eigenes Mastering-Studio, und
entsprechend läuft das einfach auch gut und professionell zwischen
uns. Und vom Feeling her ist er einfach dabei. Er ist auch ein guter Freund,
wie wir anderen zehn auch. Nur deswegen funktioniert es.

RootZ: Wird er das neue Album abmixen?

I-Shen Rockers: Da sind wir uns nicht ganz sicher. Er wird auf jeden
Fall dabei sein in der Produktion, schätz ich mal. Das Mastering wird
er wohl auf jeden Fall übernehmen, nachdem er sein Mastering-Studio
bereitstellt, und inwieweit er in der Produktion dabei ist, das muss man
einfach mal abklären.

RootZ: Ich würde ganz gerne noch ein bisschen bei dem neuen
Album bleiben. Könnt Ihr da schon ein bisschen über den Inhalt
verraten? Lyrics, Orientierung, völlig eigener Sound oder doch Anlehnung
an andere Sounds?

I-Shen Rockers: Das ist das Lustige. Wir bilden uns zumindest ein,
dass wir ganz unser eigenes Ding machen. Jetzt sind wir mit Misty in Roots
verglichen worden, Twinkle Brothers, und das ist, glaube ich, eher zufällig.

Ich glaube, eine Richtung ist schon absehbar, aber nicht eine einzige
Richtung, sondern mehrere. Also ich bin halt die letzten zwei Jahre sehr
beeindruckt von den ganzen neuen Roots-Leuten aus Jamaika, Anthony B, Sizzla,
Buju Banton. Das ist einfach geil und, nachdem ich MC bin, liegt es natürlich
nahe, dass meine Lyrics auch ein bisschen schneller werden teilweise. Und
der Ivo wird es bestätigen, er macht ganz gerne schnelle Beats, das
ist dann wieder eine andere Richtung. Also das heißt, wir haben keine
Richtung, die wir total verfolgen, sondern dadurch, dass jeder bei uns
einen bisschen anderen Film fährt, von Roots über Hardcore-Dub,
einer unserer Gitarristen ist so der Hardcore-Dub-Mensch, und ich eben
mit dem neuen Roots, und jeder sich einbringt, dadurch wird es eine Fusion.
Das ist vielleicht das, was man sagen kann. Deswegen finden wir uns einzig,
relativ einzigartig vom Sound, weil es diese Fusion ist.

RootZ: Sizzla, Capleton oder Anthony B haben ja auch Ragga Sachen
gemacht. Die haltet ihr da eher raus aus Eurer Musik?

I-Shen Rockers: Die halten wir raus, weil wir eine große Band
sind,
weil wir gerne eine melodische Band sein wollen. Den Dancehall, das mache
ich persönlich mit meinem DJ. Ich habe einen DJ mit meinem Soundsystem,
da kann ich so etwas machen, da gehe ich ab und habe nur Beats darunter.
Mit der Band wollen wir einfach eine schöne, melodische Sache zusammenbringen.
Das ist halt eine Sache der Leute. Wir sind zehn Mann und da muß
man dann Abstriche machen. Deswegen bleiben wir doch immer am Roots hängen.

RootZ: Erzählt mal ein bisschen zur Augsburger Szene. In Eurer
Biographie seht Ihr das ja ganz klar als Referenz, dass Ihr eine ziemlich
starke Augsburger Szene habt und dort verwurzelt seid.

I-Shen Rockers: Die Szene ist extrem weit in Augsburg, möchte
ich fast mal sagen. Wir haben verschiedenste Leute – Leute, die natürlich
jetzt auf die Konzerte kommen, weil sie uns kennen, aber auch Leute, die
extremen Kontakt nach Jamaika haben zum Beispiel. Da sind Bekannte von
uns, einer, der wohnt seit fünf Jahren in Jamaika, sein Bruder hat
zusammen mit ein paar anderen Leuten einen Plattenladen. Die importieren
jeden neuesten Sound aus Jamaika, der ist sofort bei uns. über die
kriegen wir vor allem auch die Informationen. Das heißt, wir sind
immer up to date. Jeden interessiert es.


Sehr aktive Rasta-Leute, die nach Äthiopien sehr viel Kontakt
haben, überhaupt zu den Köpfen der Szene weltweit. Durch diese
neuen Einflüsse können wir am Puls der Zeit sein.

RootZ: Wie sieht es mit anderen Bands oder Soundsystems aus in Augsburg?

I-Shen Rockers: Es gibt zwei andere Reggae-Bands in Augsburg. Die
eine besteht eigentlich fast nur aus Afrikanern. Die machen ihren eigenen
Sound, sogenannten Highlife-Reggae. Das ist einfach afrikanisch inspiriert.
Das ist toller Sound und ich gehe da auch immer wieder hin, wenn die spielen.

Die zweite Band ist bloß mehr so ein Projekt, da geht nicht
mehr viel. Im Reggae-Style haben wir fast überall unsere Finger drin.
Die Szene ist bekannt. Da gibt es Leute, die machen Dancehall, es gibt
Leute, die legen Dub auf, neuen Roots. Das sind alles Leute, die auch teilweise
etwas zusammen machen, da organisiert man Privatpartys und so. Das ist
einfach eine große Familie. Das ist das Schöne. So wie wir in
der Band eine kleine Familie sind, gibt es drum herum drei-, vierhundert
Leute, die eine große Familie sind. Das ist einfach eine ganz schöne
Sache, weil immer, wenn man was macht, Leute da sind, die es hören
wollen. Dadurch ist man echt nie deprimiert, sondern hat immer eine riesige
Party.

Und scheinbar gibt es sehr gute Vibes in Augsburg. Von den ganzen
englischen Dub-Leuten weiß ich es, weil mein Freund die immer bucht
für irgendwelche Sachen. Die sagen, Augsburg hat wahnsinnig gute Vibes
und die kommen alle immer wieder gerne. Das ist scheinbar schon auffällig.

RootZ: Was ist in der Nähe noch vergleichbar, bei Euch in der
Kante? Oder hat Augsburg da so eine Monopolstellung? Wie sieht es in München
aus?

I-Shen Rockers: Die Münchner haben eine fette Dancehall-Szene.
Aber das ist nicht so mein Ding. Die sind sehr an Dancehall orientiert.
Nach München kommen die ganzen Soundsystems aus der Republik, Pow
Pow, Soundquake oder Silly Walks und Gentleman. Die waren alle schon da.
Aber denen fehlt einfach der Conscious-Teil. Die stehen auf den Dancehall
als Sound, aber die Geschichte dahinter, da gibt es nicht so viele Leute,
die wie in Augsburg die ganze Culture ein bisschen mit integrieren. Vielleicht
„Lions Den“ noch. Ein paar Leute natürlich. Aber nicht in der Breite.

RootZ: Wie sieht es aus mit Tourneen von Euch? Habt Ihr schon welche
hinter Euch, plant Ihr welche?

I-Shen Rockers: Wir haben keine hinter uns, wir haben hoffentlich
eine vor uns, nach England nächstes Jahr. Jah Free hängt da gerade
dran, uns ein paar Gigs abzuchecken, und als krönender Abschluss sollen
wir auf einem Festival in Glastonbury spielen. Es läuft dann über
Jah Free. Irgendwas hat er mit den Disciples gecheckt und es ist am Anlaufen.
Wir müssen unser ganzes Material auffrischen, die Band-Info und so
Geschichten, und das dann auf Englisch schreiben. Der Sommer war jetzt
recht turbulent. Wir sind fast jedes Wochenende auf einem Open Air. Das
ging jetzt alles so ruck zuck nur wegen der CD.

RootZ: Du hattest zwar gesagt, dass Du ganz klar Livications an die
ganzen Neo-Roots-Leute aus Jamaika gibst, aber wenn ich so Eure ganzen
Kontakte höre, Euren Sound, und auch den Vergleich von anderen Leuten,
würde ich doch viel eher vermuten, dass ihr mehr britisch orientiert
seid. Oder ist das so eine Schublade?

I-Shen Rockers: Nee, das stimmt schon. Ich würde auch sagen,
eher britisch. Wobei meiner Meinung nach die Jamaicans sich vom Sound her
gerade schon an England orientieren. Es wird härter von der Mischung.
Wenn man die neuen Sachen als Dubs hört, könnte das auch aus
England kommen. Das ist meine persönliche Beobachtung.

RootZ: Was für Sounds gefallen Euch denn, abgesehen von dem,
was Ihr schon genannt habt? Alben in letzter Zeit, was bei Euch so richtig
reingeknallt hat.

I-Shen Rockers: Bei mir „Reasons“ von Junior Delgado, wahnsinnig
schönes Album. Aber das ist super mellow, vielleicht vergleichbar
mit der Bim Sherman-Scheibe vor ein paar Jahren.

Da tue ich mich schwer, wenn ich von dem weggehen soll, was ich bis
jetzt schon gesagt habe. Es gibt natürlich noch einige Artists mehr,
wie Prezident Brown, der hat zum Beispiel ein sehr schönes Album.
Aber wie gesagt, Anthony B ist für mich in letzter Zeit sowohl vom
Produktionstechnischen, als auch von der Stimme, als auch von der Live-Show
eine absolute Macht. Wie der Typ abgeht auf der Bühne, das ist für
mich eine echt gute Sache, und, was man eben aus Jamaika hört, Anthony
B ist ein echter conscious Mann. Da hört man ja auch unterschiedliche
Geschichten. Leute wie Sizzla oder Capleton sind schon harte Ghetto-Leute.

Ich war in Jamaika im April, und was ich da mitgekriegt habe, ist,
dass die gegen die weißen Männer dann teilweise auch harte Lyrics
fahren. Anthony B und Luciano sind da scheinbar auf einer bisschen anderen
Schiene, die sehen die ganze Geschichte ein bisschen relaxter. Der Freund
von mir, der da in Jamaika lebt, der hat gesagt: Okay, man muss das verstehen.
Das ist eine andere Art von Rassismus als bei uns Weißen. Aber ich
kann mich halt nicht so damit identifizieren. Die Jungs sind halt Ghetto
Kids. Das kann ich vielleicht akzeptieren, aber es ist nicht meine Sache.
Und von dem her ist Anthony B in der Verbindung von Musikalischem und Vibesmäßigen
mit allem drum und dran für mich der Mann der Zeit.

Mir würde noch jemand einfallen: Morgan Heritage. Ich fand die
sehr überzeugend. Auf dem Summer Jam habe ich sie das erste mal gehört.
die haben ein paar schöne Lieder auf ihrem Album. Von dem, was dahinter
ist, fand ich die sehr sympathisch.

RootZ: Kurzer Themensprung. Kommentar zu Eurem Bandnamen.

 

I-Shen Rockers: Es gibt natürlich, wie immer, mehrere
Versionen. Rockers, das kam uns einfach, weil wir am Anfang gesagt haben:
was wollen wir für einen Sound machen. Wir waren alle grundsätzlich
Fans von diesem alten Rockers Style, diesem härteren Reggae, diesem
harten Roots. Da haben wir uns gesagt, Rockers ist geil. Das muss einfach
rein in den Namen. Auch vielleicht wegen dem Film.

Und es klingt einfach gut. Es hat uns gefallen. Das Wort I-Shen ist
hier in Deutschland nicht so bekannt. Es hat in Jamaika relativ viele Bedeutungen.
Es kann Kräuter heißen , es kann Gras heißen. Man kann
es sich aussuchen. Es hat bestimmt auch, für mich zumindest, einen
leicht spirituellen Bezug, wenn es als Incense, als Rauchwerk, durchgeht.
Daher ist ja der Wortstamm, glaube ich. Das ist nicht ganz klar, uns zumindest
nicht. Ich glaube, dass es von Incense kommt.



RootZ: Was haltet ihr von so einem Internet-Magazin, wie RootZ es
darstellt?

I-Shen Rockers: Finde ich eine sehr interessante Geschichte. Also
ich habe mich jetzt nicht näher damit beschäftigt. Da kann vielleicht
der Ivo zum Magazin direkt was sagen


Aber das Internet als Medium für Musik ist eine wahnsinnig
tolle Geschichte. Da gibt es die unterschiedlichsten Stimmen inzwischen.
Aber für mich als Reggae-Fan: Wenn ich die Chance hätte, jegliche
Reggae-Band der Welt im Netz zu checken und mir dann eine CD von denen
bestellen zu können, ohne dass mich die Plattenfirmen filtern, – was
ich echt immer übel finde, wenn ich von den Plattenfirmen nur das
vorgesetzt kriege, was sie halt wollen, wobei es 99% mehr Leute gibt, die
vielleicht Sound machen, der mir super gefällt – dann sag ich: Wahnsinn!
Da würde ich, der ich noch kein großer Netznutzer bin, mich
sofort anschließen und würde mir dauernd nunmehr Sound reinziehen.
Das wäre super. Für mich wäre es super.

Ich cruise bei RootZ [damals noch I R I E Anm. d. Red.] gerne rum,
wenn ich sehe, dass etwas aktualisiert ist. Als ich es das erste Mal entdeckt
habe, habe ich glaube ich fast alles gelesen. Vielleicht die Ganja-Abhandlungen,
die habe ich mir nicht durchgelesen. Da kann nicht soviel neues drin sein.
Aber die ganzen Plattenkritiken und alles. Ich bin da oft informationssüchtig.


 

 

RootZ: Ja korrekt! Wie findest Du den Aufbau des Magazines?

I-Shen Rockers: Gefällt mir gut. Ich habe das voll unter Kontrolle.
Ich bin kein Internet Freak, absolut gar nicht. Ich kann das in der Uni
halt nutzen. Da cruise ich wenn dann halt in der Reggaenode und schau dann
noch mal in RootZ.

RootZ: Noch eine abschließende Message fürs Internet?

I-Shen Rockers: Wenn das eintritt, was ich vorhin skizziert hab,
dann bin ich der glücklichste Mensch auf Erden.

 


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