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Interview
mit Duckie Simpson
Köln,
LMH, 06.05.2000
^ Duckie Simpson |
Rootz: Hallo Duckie und willkommen in Köln. Mehrere Jahrzehnte Rebel Music, was denkst Du darüber? Duckie: Black Uhuru existiert Rootz: Könntest Du unseren Duckie: Es gab einige |
Rootz: Wie spiegeln sich
die unterschiedlichen Besetzungen in der Arbeit und letztendlich in der
Musik wieder?
Duckie: Nun, gut, die Urbesetzung
war mit Don Carlosund Garth.
Aber als Don Carlos anfing
abzukacken, gab es eine ernste Auseinandersetzung zwischen Don Carlos und
Garth, die erst einmal geklärt werden mußte. Dieser jetzige,
neue Sänger kommt aus derselben Nachbarschaft wie auch Don Carlos,
Michael Rose und ich selbst. Wir kommen alle aus der selben Gegend.
Rootz: Du sprichst über Andrew Bees? Duckie: Ja, ich versuche, Rootz: Welche Formation hast Duckie: Nun, die fetteste Rootz: Was kommt in Zukunft? Duckie: Was in Zukunft kommt? |
^ Andrew Bees |
Rootz: Aber immer noch Roots
Music?
Duckie: Ja, wir singen meistens
Roots Kram, militantes Zeug eben, yeah…
Rootz: Aber man kann vielleicht
etwas experimentelleren Sound erwarten mit Sly und Robbie?
Duckie: Ja, ja, exakt, aber
wir werden es nicht in die Dancehall bringen, wir wollen eher Roots Rock
Reggae.
Rootz: Wie hat Dir die 2000-Tour
bis jetzt so gefallen?
Duckie: (lacht) Ich als alter Knacker so auf Tour, ich bin schon ziemlich rostig… Rootz: Warum das? Ich meine, |
Duckie: Normalerweise sind
wir nicht unterwegs. Da fährt man dann körperlich schon mal runter
und wird faul. Ich versuche gerade, die Kraft zu finden, aber nach der
Tour ist das schon wieder in Ordnung.
Rootz: Was machst Du außer
touren sonst noch so gerne?
Duckie: Nach Holland fahren
und kiffen (lacht)
Rootz: Wie hat die Crowd
Black Uhuru empfangen?
Duckie: Die Crowd hat uns gut empfangen, manche Shows waren nicht wirklich voll, manche waren gut besucht. Aber die Leute hatten offene Arme und Ohren. Ich denke, die meisten Leute haben nicht daran geglaubt, daß wir kommen würden, also war das eher eine Art Vorbereitung auf die September-Festivals, weil wir im September wiederkommen werden. Überall sind welche, Frankreich, Deutschland, England, Du kennst die größeren Festivals. Zu denen werden wir dann im September wieder hier sein. |
Rootz: Wir haben schon kurz
über Andrew Bees gesprochen. Erzähl mir doch bitte, wie er in
die Band kam.
Duckie: Wir wuchsen alle
in der selben Nachbarschaft auf, wir kommen alle aus der selben Gegend.
Andrews Vater und ich sind Freunde. Andrew Bees’ Vater sah so ewas schon
voraus und kam, als Andrew noch 10 Monate war, mit ihm zu mir und sagte:
“Das wird Euer neuer Leadsänger” (lacht)
Rootz: Und Du hast das das ernstgenommen? Duckie: Sehr ernste Vorhersagung, Rootz: Es gab einige ernste Duckie: Wie auch immer, Don |
Rootz: Wo hat das stattgefunden?
In Jamaika oder in den Staaten?
Duckie: In Los Angeles, im
Supreme Court in Kalifornien.
Rootz: Nun gut, aber ich
denke, es ist offensichtlich, daß Du als einzige Person aus erster
Stunde noch übrig bist.
Duckie: Ich weiß nicht,
in welcher Welt die Jungs leben, die haben 18 Jahre zuvor die Combo verlassen,
ich rief sie 18 Jahre später wieder zurück und dann erzählen
die mir, wie, nun (lacht)… Du kennst den Rest der Geschichte ja schon.
Rootz: Ich möchte über
Black Uhuru und den Grammy reden.
Duckie: Das ist eine ganze
Weile her. Der Grammy ist Bullshit, der Grammy hat für Reggae nur
Disrespect übrig.
^ Duckie Simpson on Stage |
Rootz: Könntest Du das noch ein wenig vertiefen, bitte… Duckie: Das ist so, wie ich Rootz: Warum? |
Duckie: Weil die keine Augen
haben für Reggae. Ich bin der einzige Künstler, der seinen Grammy
im Festsaal empfangen hat. Alle anderen Jungs konnten den sich Backstage
abholen, yeah… Du erhältst eine Trophäe für das beste
Reggaealbum, und Du bekommst den Scheiß Backstage (lacht)…
Rootz: Das ist die Yankee-Gesellschaft…
Duckie: Ich kümme mich
nicht um den Grammy, der kümmert sich auch einen Scheißdreck
um Reggae.
Rootz: Vielleicht gibt er
einem Künstler etwas mehr Popularität, und das war’s, ich meine,
er macht die Musik poulärer.
Duckie: Nicht für Reggae-Künstler,
ein Reggae-Künstler, der den Grammy gewinnt, für den macht das
keinen Unterschied. Anders z.B. ein R’n’B- oder ein Rap-Künstler,
für den bewegt sich etwas, der Grammy bringt ihn nach vorne.
Rootz: Was würdest Du sagen, was Reggae-Artists brauchen können, was sie brauchen, um vorwärts zu kommen? Duckie: Das ist kompliziert, |
Rootz: Aber ist das nicht
auch Grund, um stolz zu sein? Ich meine, Reggae ist die einzig wirklich
internationale Musik.
Duckie: Das ist das, was
ich sage, ich denke, da liegst Du richtig.
Rootz: Ich meine, auch im
tiefsten russischen Dorf wirst Du jemanden finden, der Reggae kennt.
Duckie: Da fällt mir was ein: ich habe in Italien gespielt. Der Promoter sagte, er wolle uns aufgabeln und noch ein paar Leute treffen in den Bergen. Wir fuhren aufs Land und kamen so ca. 2:00 h nachts dort an, gingen dann noch in einen Club, wo man oben noch Essen und andere Sachen zu sich nehmen konnte. Als wir dort ankamen, wurde da Bob Marley, Reggae und anderes gespielt. Es ist wie ficken, es ist international, in Japan, überall. Allerdings prostituieren die Japaner die Musik so schnell, die ist tot in Japan- so schnelle Leute, die ist tot dort, weißt Du. Rootz: Was denkst Du über Duckie: Oh, die sind alle |
Rootz: Magst Du keinen Ragga?
Duckie: Nun, eine Menge der
Produktionen, die draußen sind, sind noch nicht reif genug, und die
erzählen eine Menge Bullshit.
Rootz: Das ist wahr, das
ist wirklich wahr. Ich meine, das ist besser geworden mit der neuen Roots-
Welle mit Leuten wie z.B. Anthony B oder Sizzla.
Duckie: Nun, Leute wie Anthony
B und Sizzla sind wie Kulties. Sie sind anders als Rastas. Eine Menge Leute
denken, sie seien wie Rastas. Aber sie sind ein Kult in der Rastabewegung.
Du mußt den Unterschied zwischen Bobo und Rasta verstehen. Sie bekriegen
diesen verfickten Typen im Namen des Bongo. Wie ist sein sein Name?! Prince
Emmanuel oder so. Das ist ein Farmerkult.
Rootz: Hast Du noch irgendeine Botschaft für unsere Leser, um das Interview zu beenden? Duckie: Nein, ich habe keine Rootz: Du bist ein Sänger, Duckie: Aber ich bin nicht Rootz: Ok., dann war’s das, |
Copyright Text: Tabani / Holger / Dr. Igüz / Photos / Layout: Dr. Igüz 1998 – 2001 |