Editorial des Internet-Reggae-Magazins I R I E


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Editorial

Köln, 03.Januar Y2K

Hallo liebe Leute,

auch wenn Ihr mein ewig lamentierendes Bla Bla über zu wenig
Zeit wahrscheinlich nicht mehr hören könnt, es ist leider so,
daß ich für RootZ effektiv nicht genug Stunden zur Verfügung
habe, um Euch all das zu liefern, was ich gerne möchte und was Ihr
wahrscheinlich auch erwartet. Immer bleiben Infos, CDs und Berichte auf
der Strecke.

Aber dieses Mal, kaum ist 2000 angebrochen, kann ich mit etwas wirklich
Neuem aufwarten: Prof Ralph hat zugeschlagen und mir meine erste I  R I E-Frameversion
zusammengebaut. Entweder seid Ihr da jetzt drin und könnt Euch selbst
ein Bild machen, oder Ihr verpaßt was. Ich selbst finde die Variante
gut gelungen und es macht mir Spaß,
I R I E  darüber anzusehen. Und wenn Ihr eine
Auflösung von 800 x 600 habt, seht Ihr I R I E über
die Frameversion auch so, wie Ihr die Seiten sehen sollt.

Inhaltlich gibt es die folgenden News:

RootZ Thema:
einen Bericht über die diesjährige Hanfmesse in Hennef von meinem
Gastautoren Arend Streit.

RootZ Musik:
Bob Marley hat sein neues Album "Chant down Babylon" veröffentlicht.
Das Duett mit der Creme der US-Rapper ist Platte des Monats Dezember und
Januar - zwei Monate, einfach weil sie so gut ist.

RootZ Aktion:
Der Markenrechtsinhaber, Mitveranstalter und Booker vom Irie-Festival meldet
sich zu Wort und scheint gar nicht einverstanden mit meiner kritischen
Berichterstattung zu sein. Übrigens: der Typ läßt prüfen,
ob er www.irie.de wg. Verwechslungsgefahr mit dem Namen seines Festivals,
dichtmachen lassen kann.
Die RootZ Crew ist gespannt auf seine Ergebnisse.

RootZ Pieces:
ein paar neue Zeitungsabrisse über eines der Lieblingsthemen von Doktor
Igüz.

RootZ Bilder:
die Wizards of Ooze aus Antwerpen residierten Mitte Oktober in Köln-
check it out.

RootZ Ticker: Das
Fireball Soundsystem aus Köln stellt sich vor und eine Bio des Kölner
Reggaesängers Mr. Gentleman ist auch frisch drin.

RootZ Krimi: Roland
W. sorgt für Spannung mit seinen Kurzkrimis.

I R I E Talk:
ein Interview mit DR. Ring Ding aus Münster.

Der Ausklang
des alten Millenniums war nicht gerade gut für den Reggae, denn viele
Musiker sind gestorben, neben Dennis Brown und Augustus Pablo hat es als
letztes prominentes Opfer den großen Ur-Toaster The Mighty I-Roy
getroffen, der Ende November an Herzproblemen in Kingston gestorben ist.
Besonders tragisch in diesem Zusammenhang ist, daß sein Sohn zwei
Wochen zuvor im Knast auf Jamaika verstarb. I-Roy hatte leider keine Möglichkeit,
sich zurück zu ziehen und in Ruhe um seinen Sohn zu trauern, denn
Quellen um die Mafia & Fluxy Posse sagen, daß der große
MC so abgebrannt war, daß er auf der Straße gelebt hat. Ich
frage mich, wer das ganze Geld abgestaubt hat, das mit I-Roys Musik verdient
wurde, wenn es offensichtlich nie bis in seine Taschen gelangt ist. Roy
Samuel Reed (1944-1999), Du bist zu jung gestorben, ich hoffe, daß
es Dir da, wo Du jetzt bist, besser geht, als in den letzten Tagen auf
diesem schnöden Planeten - go well. An dieser Stelle vielen Dank an
die Blood & Fire Posse und Peter Beckhaus für die schnelle Verbreitung
solcher Infos.

Und auch hier
bei uns gibt es derzeit leider wieder genügend negative vibes. Jamaika-Reisende
aufgepaßt! Auf den Flugplätzen dieses Landes müßt
Ihr, solange Ihr nicht wie ein systemkonformer Neckermann ausseht, sehr
vorsichtig sein. Der BGS geht derzeit äußerst hart vor, greift
willkürlich Leute ab, die sich dann nicht nur einer Leibesvisitation
unterziehen lassen müssen, nein der Beamtenfinger wandert auch in
sonst nicht öffentlich zugängliche Zonen unterhalb der Gürtellinie.
Auch so schöne Sachen, wie Urin-, Kot- und Blutproben, sowie Magenspiegelungen
gehören zum Dienstleistungsangebot unserer Grenzschützer. Nicht
daß ich etwas gegen den Versuch hätte, harte Drogen aus dem
Land zu halten, aber die Kriterien, die zu einer solchen Intensivbehandlung
durch die Airport-Wachtmeister führt, sind völlig willkürlich.
In einem mir bekannten Fall reichte es aus, daß eine Frau während
des Transatlantikfluges nichts essen wollte, um einen Bodycheck verpaßt
zu bekommen. Ich hoffe, daß irgendeiner der Betroffenen den Mut hat
und ein Rechtsverfahren einleitet, denn diese Art von staatlicher Intimität
geht dann doch zu weit.

Oder was mir die Tage in Bayern im Zug passiert ist: Ich war auf
dem Weg von München nach Garmisch, sitze im Zug und es kommt ein circa
30-jähriger Typ den Gang entlang, hinter ihm geht ein ungefähr
zwanzig Jahre älterer Mann. Als ich das Kangol-Käppi des Ersteren
sah, dachte ich "man, die sind ja zwei Jahre zurück hier oben",
da geschah es schon, er hielt mir seine blau-weiß karierte Hundemarke
unter die Nase und sagte "Polizei, Ihre Papiere bitte." Der zweite
zückte sein Handy wählte eine Nummer und nuschelte etwas, was
wie "kunn uch unfunge" in den Apparat. Dann gab er meine Personalien
durch. Anscheinend bin ich aber im Freistaat ein Unbescholtener, so daß
mir der Perso zurück gegeben und gute Reuise gewünscht wurde.
Einige mitreisende Touristen in Richtung Zugspitze fragten mich "
ist this normal?" Und ich antwortete "welcome to Bavaria".

Unsere sog. Repräsentanten stecken immer tiefer im Sumpf. Kaum
zu glauben, plötzlich geben CDU-Übervater Kohl und seine Kurfürsten
zu, was wochenlang vehement abgestritten wurde: Ja, es gab schwarze Konten
und der Wiedervereinigungskanzler selbst war der Verantwortliche. Ein Verstoß
gegen das Parteienfinanzierungsgesetz! Aber ihm war das persönliche
Vertrauen und die vertrauliche Behandlung von Geldströmen immer wichtiger,
als rein formale Überprüfungen. Woanders nennt man das Klüngel,
Nepotismus, Übervorteilung oder auch Vetternwirtschaft. Wehe, wenn
man denkt, Kohls Entscheidungen seien käuflich gewesen, nein, er wollte
immer nur seiner Partei und seinem Land dienen (gut, daß die Wähler
das nach 16 Jahren anders gesehen haben).

Für mich ist das Verhalten dieser Typen kriminell und der Elefant
vom Wolfgangsee gehört für den Rest seiner Existenz in den Zoo.
Aber ich könnte wetten, daß Kohl wieder mit geFLICKter Weste
wegkommt - KIEP it up, folitrickshans, but don't forget:

Rasta time will come soon!

RootZ
Max Böhmer
Maarweg 137

50825 Köln

Fon: 0221 5952325
Fax: 0221 9561860
Mob: 0171 5342294
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