Köln,
14. September Y2K1 |
Hallo!
der 11. September 2001 hat
wohl unser aller Leben verändert. Ich selbst stecke eigentlich noch
mittendrin in diesem Prozeß. Der erste Gedanke, als ich live auf
CNN die Bilder des Terroranschlages auf die Symbole der Weltmacht USA gesehen
habe, war “Babylon Burning”. Drei Tage danach und unzählige Gespräche,
Nachrichten und Nachdenkereien später hat mich das Grauen erreicht.
Was da passiert ist, kann man kaum begreifen. Das ist so vielschichtig!
Zuallererst die ungezählten
Toten, die zu betrauern sind. Und das Unglück, das die Verwandten
und Freunde der Opfer haben. Ich kann mir das Leid garnicht vorstellen.
Der Terror hat eine ganz
neue Dimension angenommen. Passagierflugzeuge auf Bürogebäude….
Dann noch die Symbolträchtigkeit
der ausgewählten Ziele – Pentagon und World Trade Centre – es geht
kaum zutreffender, wenn man die Macht des Kapitalismus verletzen will.
Dabei gab es offensichtlich im Vorfeld mehrere Stimmen, die vor einem Anschlag
gewarnt haben.
Die USA haben den von ihnen
selbst so gewerteten Krieg erstmals im eigenen Lande. Hoffentlich folgen
nicht noch mehr solcher Anschläge.
Die NATO erklärt den
Verteidigungsfall und Truppen weltweit sind in Alarmbereitschaft. Ich hoffe
nicht, daß wir in den nächsten großen Krieg reinschliddern,
aber eigentlich gibt es viele Zeichen in diese Richtung.
Teilweise tobt schon der
Mob und attackiert wahllos Moslems, die am Vortag noch Mitbürger waren.
Die Medien zeigen in Endlosschleife
immer wieder die Zerstörungen der Gebäude, hysterische Menschen,
Qualm und Explosionen – kein Kino à la Schwarzenegger – live bei
CNN – und berichten dann von einbrechenden Börsenkursen und daß
die Versicherungen begännen, die Kosten der Katastrophe auszurechnen.
Bush ist hilflos und dämlich
wie immer.
Guidance – das ist, was die
Menschheit jetzt braucht. Ich will jetzt garnicht hingehen und sagen daß
der Wisdom von I ‘n’ I d e r Weg ist und trotzdem sind die
Rasta Messages sehr nah dran. Love, Peace, Unity, Togetherness, Freedom,
Respect, Positivity – dafür steht Rasta. Das klingt jetzt vielleicht
schwulstig, aber ich meine es. Was ist passiert? Babylon burning, der Turm
des verhaßten Vampirs fällt zusammen, aber tausende Menschen
gehen in den Tod. Das Ergebnis scheint okay, der Weg ist völlig falsch!
Bee ist heute aus Jamaika
zurück gekommen und erzählte, daß die Leute genau durch
diesen Prozeß gegangen sind. Zuerst hieß es noch “Fire pon
Babylon”, aber dann kam die große Trauer, als auch die ersten jamaikanischen
Opfer des Anschlages bekannt wurden. Wir sind alle nur Menschen!
Das ist ein Fakt, den jeder,
der sich mit Rasta verbunden fühlt, sehen muß. So wie am 11.09.
kann nichts Positives, Freies, Friedliches, Einigendes entstehen. Neuer
Haß wird geschürt und wehe uns allen, wenn Babylon massiv zurückschlägt.
Ich habe nicht nur Schiß
vor Krieg, nein – uns werden bestimmt gesellschaftspolitisch einige Veränderungen
bevorstehen. Vielleicht entwickelt sich das Demokratieverständnis
in die “chinesische Richtung”, wo das bisher in der westlichen Gesellschaft
verankerte persönliche Freiheitsbewußtsein einem kollektiven
Sicherheitsbewußtsein weichen muß. Das Allgemeinwohl über
aller persönlicher Freiheit, Big Brother läßt grüßen.
Oder daß wieder die Hetze auf ethnische Gruppen eröffnet wird,
was mit Schüssen auf Moscheen, Attacken mit Autos und Schlägereien
mit Baseballschlägern in den “toleranten” USA eigentlich schon begonnen
hat.
Ich habe Schiß davor,
daß ein militärischer Gegenschlag des westlichen Bündnisses
ausgeführt wird – retaliation – ohne die Ursachen und Hintergründe
des Anschlages zu berücksichtigen. Und was ist, wenn sich so etwas
dann irgendwo wiederholt? Wieder nur Bomben auf irgendein Gebiet und fertig?
Dabei kommen mit Sicherheit wieder Zivilisten, oder irgendwelche Leute,
die ins Militär gepreßt werden, um. Ist das weniger Verbrechen?
Mannomann, wo steht die Welt
am Anfang eines neuen Jahrtausends? Gäbe es doch mehr Ganjaraucher
und Reggaelovers. Unsere Kultur wird immer wieder nur als friedlich wahrgenommen,
warum verbreitet sich der Vibe nicht stärker? Legalize it und Bob
Marleys Musik als Pflichtprogramm an den Schulen wären da eine Möglichkeit.
Ich weiß, alles nur Träumereien, aber die halte ich diesem Horror
vom Dienstag und dem ganzen verkommenen System entgegen.
Wir müssen uns mit unseren
Mitteln einsetzen, die Ziele zu erreichen, die Peter Tosh in “Equal Rights”
oder Bob Marley in “War” als direktes Zitat von H.I.M. klar definieren.
Eigentlich kann jeder selbst nur mit gutem Beispiel voran gehen und reden,
diskutieren und überzeugen – reasoning. Reggae ist gerade im Begriff
in Europa etwas stärker Fuß zu fassen, das macht es uns damit
schon leichter.
One love, Max Böhmer
alias Doc Igüz
P.S. Ich würde mich
über Euer Feedback
freuen.
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