>>  Aktion zur Story über den Soundclash
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Gerrit von Jah Sound International nimmt zum ersten Mal öffentlich Stellung zu den Vorwürfen gegen das Soundsystem

Greetings and big up your homepage.

Ich bin Gerrit vom Jah Sound International. Heute habe ich zum ersten Mal den Bericht über den Soundclash im Bremen im Januar gelesen und bin damit bis auf die folgenden im Bericht fehlenden Einzelheiten einer Meinung:

Sugar Minott konnte nach Bekanntgabe der Entscheidung nicht weiterspielen, weil ein Mitglied des Pow Pow Movement ihm das Mikrophon weggenommen hat. Der Typ war offensichtlich der Meinung, das Publikum gegen die Entscheidung von fünf Schiedsrichtern negativ zu beeinflussen. Er wollte, daß die Schiedsrichterentscheidung im Nachhinein nicht akzeptiert wurde und daß das Publikum entscheidet, obwohl allen Teams und den Zuhörern erklärt wurde, daß dieser Clash anders als sonst bewertet wird. Dies hat er auf solch eine agressive Art und Weise gemacht, man kann sagen, daß dies der Auslöser für das werfen einer Flasche gewesen ist. Sie wurde nämlich erst fünfzehn Minuten nach Bekanntgabe der Entscheidung geworfen.

Natürlich ist es sowieso eine Frechheit, einem legendären Sänger, wie Sugar Minott, einfach das Mikro aus der Hand zu reißen. Wäre so etwas in Jamaika oder England passiert, dann hätte dieser junge Mann von Pow Pow ganz anders ausgesehen. Jeder, der sich in dieser Musikszene der beiden Länder auskennt, weiß, daß solch ein "Disrespect" zu einem Künstler nicht akzeptiert wird.

Einen bitteren Beigeschmack hat der Text für mich an der Stelle, wo es darum geht, daß ein Mitglied von Jah Sound Mitglied in der Organisation des Clashes war. Darum möchte ich noch Folgendes sagen: Es wäre vielleicht ganz passend, zu erwähnen, daß ein Team aus Holland vor zwei Schiedsrichtern aus Deutschland, einem aus Jamaika und zwei aus den USA gewonnen hat. Man sollte auch erwähnen, daß der Publikumsgewinner "Soundquake" auch bei der Organisation dieses Clashes involviert war. Soundquake hat nämlich über ihre 7''-Exportfirma die Sounds und Formulare an die ganzen Teilnehmer verschickt. Diese Formulare waren mit allen Regeln des Clashes versehen, damit keiner sagen konnte, "ich habe es nicht gewußt". Zum Beispiel ist die Idee, jeden Sound ein Startgeld zahlen zu lassen auch eine Idee von Soundquake gewesen. Auch dies wurde niemandem erzählt, und so mußte ich letztendlich dies verantworten und habe entschieden, das Startgeld nicht zu nehmen.

Dies ist das erste Mal, daß ich das in aller Öffentlichkeit erzähle, denn ich bin es satt, mich vor Leuten zu verteidigen, die jetzt nichts mehr mit Jah Sound zu tun haben wollen, aber selber wissen, daß die anderen nur "ihre" Seite der Wahrheit erzählt haben. Aber irgendwann kommt die Wahrheit ans Licht und da können die Anderen oder ich auch nichts dran ändern. Got to reveal.

Wenn die Leute wissen, daß da nicht nur Leute von Jah Sound beteiligt waren, dann denken sie vielleicht auch ein bißchen anders über Jah Sounds Engagement. Zwar haben die Leute von Soundquake es nicht publik gemacht, aber sie haben zusammen mit Pow Pow nach dem Clash zu einer Art Boykott von Jah Sound auf der deutschen Szene aufgerufen. Und dies alles, nachdem die Jah Sound Crew beiden Teams und auch anderen Teilnehmern des Clashes schon mehrmals Auftritte in Deutschland und Holland besorgt hat, etwas, was keines dieser Teams von sich behaupten kann.

Da Jah Sound fast alle seiner Auftritte in Deutschland und in Holland selbst organisiert, hat dieser Boykott natürlich gar keinen Einfluß auf unsere Auftritte in den beiden Ländern gehabt. Es hat uns sogar gestärkt und die Folge war, daß wir als einziges Team dieses Jahr auf allen großen Reggaefestials (Summer Jam D und NL, IRIE'98 Festival, Reggae Sundance, Geel Festival usw.) gespielt haben.

Ich hoffe, daß Ihr noch einiges in diesem Bericht berücksichtigt, es würde ihn nämlich meiner Meinung nach ein bißchen ehrlicher machen. Aber wie gesagt, bin ich sehr zufrieden mit den Formulierungen des Berichtes. Und ich möchte auch in keiner Weise meine Tätigkeit bei der Organisation dieses Clashes leugnen, eigentlich bin ich sogar ein bißchen stolz darauf, daß ich das getan habe. Ich hatte dazu ja schon 'mal Stellung im Internet bezogen und habe zugegeben, daß es nicht vernünftig gewesen ist, diese Doppelrolle zu spielen, aber dann hätte so etwas vielleicht garnicht stattgefunden. Aber ich weiß, daß ich nicht der Einzige bin und habe auch nichts vor jemandem versteckt, etwas, das Soundquake nicht von sich behaupten kann. Ich spreche immer ganz bewußt von mir, weil der Rest von der Jah Sound Crew nichts mit der Organisation zu tun hatten.

Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen, ich fand es sehr gut, daß geschrieben wurde, Glamma Willy hat den souveränsten Eindruck gemacht. Nachdem wir uns das Video angesehen haben, waren wir nämlich auch der Meinung, daß wir den Sieg diesem Faktum zu verdanken haben.

Alright, keep spreadin' the vibes on your page. One Up

Gerrit (Jah Sound International)


Hier gibt es die Originalstory von Käpt'n Momo zu lesen.


Copyright: Text: Gerrit, Jah Sound International / Layout / Text: Dr. Igüz 1998