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THE ORIGINAL WE REMEMBER BOB MARLEY TOUR
WITH BASS CULTURE FEAT. P.A.T
NATTY DREAD AND JAH B
Regensburg, Alte Mälzerei 20. Mai 1999

Es ist ein warmer Donnerstag im Mai. Ein bißchen Reggae-Musik vom Soundsystem, während ich mich mit der hübschen  Rastafrau von Merchandise-Stand unterhalte. Um 21.00 Uhr sollte es losgehen , kurz nach 22.00 Uhr kommen Bass Culture dann auf die Bühne, die Band, die zuerst alleine  spielen und dann die anderen Künstler musikalisch begleiten wird.

Nach zwei Stunden ist alles vorbei: Vier Acts plus Zugabe in zwei Stunden, macht pro Act im Durchschnitt eine halbe Stunde.  Nicht gerade viel, wenn man bedenkt, welche Künstler auftraten., sogar der neue Sänger der Wailers.. Aber Zeit ist eben Geld, auch im Reggae-Business. Wir leben eben in einer Zeit in der jeder sparen muß, aber immer noch 2 Milliarden übrig sind für einen Euro-fighter den keine alte S... benötigt.
So, genug genörgelt am Babylon System.

Kommen wir zur We Remember Bob Marley Tour:
 
 
Bass Culture steigen auf die Bühne. Diese Band besteht seit 10 Jahren. Zusammengehalten vom Bassisten Nigel Asher und Sänger Patrick Merchant , hat diese Band ihren eigenen Reggae-Stil entwickelt. Einflüsse von Hip-Hop, Funk, Rap und Rock haben deutliche Spuren hinterlassen. Sie bringen eigene Lieder stilvoll rüber. 

< Basss Culture

 Mal singt Nigel, mal singt Renato Hammavoko, der Gitarrist. Ihm muß ich übrigens ein besonders Lob aussprechen, weil er immer gelächelt hat und damit sehr nett wirkte. Sehr zur allgemeinen Bewunderung trugen seine ewig langen Dreadlocks bei, die bis unter seine Kniekehlen reichten.
 
 
Dann die Reinkarnation vom Bob Marley: Natty Dread. Er singt nicht nur wie Bob Marley und gestikuliert und tanzt so wie er  sondern ist genauso groß und sieht Bob Marley zum Verwechseln ähnlich, wie ein Zwillingsbruder. Natty Dread bringt die Magie des Roots  Rock Reggae zurück. Zu hören auch auf seiner neusten  CD „My Reggae“.

< Natty Dread

Er war auch schon mit Bob Marleys Mutter auf Tornee. So gekonnt, wie er die Songs „No Woman No Cry“,  „ Buffalo  Soldier“, „Is this Love“, „Get Up Stand Up“, „I Shot the Sherif“ und etliche andere Marley-Songs rüberbrachte, hatte ich wirklich starke Zweifel, ob da nicht doch der „echte“  Bob Marley auf der Bühne stand.
 
 

Natty Dread verabschiedet sich und Jah B kommt auf die Bühne. Er ist Mitbegründer des Soundsystems „Jah Love Sound“. Keine gute Ragga oder Dub-Sammlung kommt ohne seinen Namen aus. Der sehr hochgewachsene und dürre, etwas älter aussehende, Jah B ist am kürzesten auf der Bühne. Er toastet über drei Marley-Klassiker und verschwindet dann so still und heimlich wieder, wie er gekommen war.
  
Jah B >
Zu guter letzt kommt noch P.A.T. Er ist der Sohn des legendären Drummer Jamaica Pappa Curvin. Seit April 1998 ist er der Leadsänger der Wailers.  Zu ihm möchte ich gar nicht viel sagen, weil das, was er dargeboten hat, nur ein billiges Marley- Imitat war. Er sollte versuchen, seinen eigenen Stil zu finden und zu entwickeln. Wailers kommt von „Wailing“, frei übersetzt: Weinen. Dazu ist mir zumute, wenn ich an P.A.T.s Auftritt denke.

< P.A.T.

Zum Schluß kamen alle drei: Natty Dread, Jah B und P.A.T. zusammen mit Bass Culture nochmal auf die Bühne und jeder gab noch ein Liedchen zum Besten. Dann war es vorbei. Die Schlußfolgerung: Eine gute Reggaenight nur mit Bob Marley- Liedern aus dem
CD-Player wäre vielleicht nicht ganz so stimmungsvoll gewesen, aber man hätte wenigstens gewußt, was einen erwartet und hätte auf diese Weise Bob vielleicht besser gedenken können. Trotzdem werde ich das nächste Mal wieder dabei sein, um Bob zu gedenken, vielleicht ein bißchen länger als dieses Mal.
Ras Matthias


Copyright: Photos: Ras Matthias Dr. Igüz 1999/ Text: Ras Matthias 1999 / Layout: Dr. Igüz 2000