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Indian Rubber –
Indian Rubber
“Volt,
Watt, Ampere, Ohm, ohne mich gibt’s keinen Strom”, reimt der Elektrolurch,
das Cyberwesen, das neben dem Hauptzähler wohnt und dessen selbstbestimmte
Aufgabe es ist, für unseren Saft zu sorgen. Ausgesprochen wurden diese
weisen Worte vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren von Manni Neumeier,
dem Drummer der noch bis dato aktiven Krautrockband Guru Guru. Und ich
persönlich komme nicht von ungefähr auf die Beleuchtung dieses
in Kupferdraht habitierenden Amphibiums, nein, eigentlich hatte ich mir
genau diese Passage von Guru Guru schon längst für eigene Remix-Absichten
in den Windungen meines Hirns gespeichert. Aber – da waren ein paar Jungs
schneller und wie sie dieses Sample eingebaut haben – ich sage nur Hut
ab und Kopfhörer auf und los mit der Musik.
Überhaupt muß man sagen, daß Oli und André,
die zwei Köpfe, aus denen Indian Rubber die kreative Energie bezieht,
vier sehr gelungene Händchen dafür besitzen, meist von Vinyl,
an angebrachter Stelle die richtigen, per Computer geraubten Samples in
ihre eigenen Kompostionen einzubauen und einen dichten Sound zu produzieren.
Mal schreit und stöhnt ein James Brown als Intro seine Message heraus,
da läuft eine leichte Percussionline von Massive im Hintergrund und
dort bringen uns Synthiesequenzen von Air, oder die Bassline eines Dubstückes
zum Schweben.
Der Erstling von Indian Rubber ist eigentlich nur ein Demo und hat
hier und da trotzdem schon für Furore gesorgt: Leute von Plattenfirmen,
die den Sound gehört haben, schreien nach LSD, auf der 98er Popkomm
gab es mehr als ein anfänglich interesiertes Label und die Musik der
zwei wird mittlerweile von New York aus per professionellem Management
weltweit angeboten.
Die viers Songs des Demos sind eine frische Mischung von Elementen
aus Funk, Soul, Jazz, Drum’n’Bass, Reggae, Dub und und und, die Quellen
unterliegen keinen Kritierien. Es wird ein fetter Beat gebaut und “dann
geben wir einfach Gas”, sagt Oli von Indian Rubber. Der Hörer
findet auf den Stücken von einer tanzbaren Nummer bis hin zum Sofapusher
alle möglichen gesampleten und elektronisch weiterverarbeiteten Sounds.
Neben einem kompletten Album, das in der nächsten Zeit erscheinen
wird, haben Indian Rubber gerade einen neuen Mix der Titelmelodie des “7.
Sinns” fertiggestellt. Daneben arbeiten André und Oli an Remixen
für Morgoth, einer Metalband und für die eher experimentellen
Kastrierten Philosophen, bald wird also mehr musikalischer Stoff dieses
innovativen Duos in den Regalen der besseren Plattenläden stehen,
wenn Euch der Name Indian Rubber begegnet, greift ruhig zu, entertainment
is guaranteed.
Anhörtips:
Elektrolurch
Mhm…People
Copyright: Dr. Igüz 1999