RootZ – Musik – Cecile – Bad Gyal

Cecile

– Bad Gyal

 

 

Etwas spät erreicht

das Debüt von Dancehalldiva Cecile Europa. Das Album mit dem eigenartigen

Cover wurde schon im September in Japan herausgegeben, Cecile wollte aber

bei der Veröffentlichung in Europa die Kontrolle behalten. Als treibende

Kraft der Danger Zone in Jamaika und durch Zusammenarbeit mit Stars wie

Sean Paul, Shaggy oder Beenie Man ist sie längst eine der führenden

Kräfte in der Dancehall. Die 18 Songs (62 Minuten) des neuen Albums

wurden in Zusammenarbeit mit der Danger Zone, Cordel „Skatta“ Burrel, Richard

Drury und Steely & Clevie produziert.

 

Songs

wie „Worth It“ und „Gets My Man“ nutzen gut strukturierte, etwas mehr downbeat

produzierte  Dancehall Rhythms für typische Dancehallthemen wie 

die Selbstdarstellung der eigenen Persönlichkeit. Allerdings sind

die Lyriks von Cecile deutlich anspruchsvoller als sonst bei solchen Themen

üblich. Man merkt schnell, der Zug des Albums fährt klar in den

Mainstream. Die Singleauskopplung „Goody“, ein Remake des Wipe Out Rhythms,

läuft eigentlich bei allen Soundsystems auf heavy Rotation. „Shake

Your Ass“ ist ebenfalls ein typisches Dancehallthema und ein guter Bekannter

auf dem Seniorita Rhythm von Kingstone. Als Kollaborationen des Album kann

Ziggi mit „Oh Yeah“ nur wenig überzeugen. „Hot Like That“ feat. Trina

ist aber ein ausgezeichnet gemachter Dancehallsong mit richtig Hitpotential.

Die Sprache der Lyriks bei typischen Dancehallthemen wie der Präsentation

der Sexualität ist bei Cecile, wie im Mainstream üblich, sehr

direkt und absichtlich anstößig.  Neben den Dancehallkrachern

hält das Album allerdings auch eine ganze Reihe Reggaesongs bereit

wie den eingängigen Lovers-Take „Without You“ oder, noch besser, „Girlfriend“

auf dem Adam & Eve Rhythm. Richtig überzeugen ist in dieser Reihe

die aktuelle Single „I´m Waiting“ mit Cecile´s überzeugender

Performance auf dem Jamdown Rhythm mit ungeheurem Hitpotential, deshalb

feiert das Album mit dem Remix an der Seite von Shaggy direkt einen weiteren

Take. Bei den Hits muss man natürlich auch „Tonight“ feat. Bounty

Killer & Lord Kossity erwähnen, bei dem Cecile wieder äußerst

gelungen die Rolle der Singjane übernimmt. Groovige Dancehallsongs

wie „Faking“ auf dem Chinkuzi Rhythm oder „Talk Talk“ auf dem Inevitable

Rhythm bilden dazu einen angenehmen Kontrast und laden zum tanzen ein.

„Bad Gyal“ ist eine willkommene

Bereicherung der Soundlandschaft. Cecile legt ein kreatives und abwechslungsreiches

Debüt vor, bei dem das Zuhören richtig Spaß macht. 

Mehr dazu gibt es bei Cecile.

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